Til Erwig - DIE ROLLEN MEINES LEBENS
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Kaum hatte er das Abitur hinter sich gebracht, gestand er dem Vater, dass er bereits seit geraumer Zeit Schauspielunterricht beim alten Herrn Bayerhammer nahm (dessen Name später dadurch bekannt wurde, dass sein Sohn Gustl einer der ersten „Tatort“-Kommissare im Fernsehen wurde).
Als jüngster Staatsschauspieler am Badischen Staatstheater – der Titel war ihm aufgrund seiner Leistungen verliehen worden und nicht, wie heute üblich, wegen langjähriger Zugehörigkeit zum Musentempel – war er in der Fächerstadt das, was man heute als Star bezeichnen würde. Aber über den Kult um Darsteller und rote Teppiche bei Bambi-Verleihungen mokierte er sich später. Paps konnte alles, spielte alles, ob im Schauspiel oder in der Operette. Neben dem damals bekannteren Willy Birgel war er der erste Mackie Messer in der Uraufführung der Brecht´schen Dreigroschenoper, er intrigierte im Shakespeare, schwor Rache bei Goethe und Schiller, sang „Mein Mädel ist nur eine Verkäuferin“ und tanzte als Leopold durchs „Weiße Rössl“, dass die Damen im Parkett nur so dahin schmolzen.
Und dann kam der Zweite Weltkrieg.
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Papa war gerade von Evi, einer Balletttänzerin, geschieden worden und hatte sich in Mama verliebt, Partnerin in vielen Rollen auf der Bühne und nun auch im Leben – ich war die erwünschte Folge. Nicht, dass die beiden deshalb geheiratet hätten. Mama war emanzipiert genug, den Jungen auch unehelich aufwachsen zu lassen. Doch dann, knapp zwei Jahre später, 1942, ein zweites Bübchen!
Das allerdings duldete der Führer nicht, ein doppelter, männlicher Kindersegen ohne Hochzeit, nein, das war niemandem zuzumuten
Der Nachteil der Heiraterei: Lolas Bübchen Tili war ab sofort Kloebles Sohn. (Dieser konnte später, nach verlorenem Weltkrieg, seinen Geburtsnamen Erwig nur unter umständlichen, typisch deutsch-bürokratischen Widerständen reaktivieren – als Künstlername).
„Ein Sportler sind wir nicht“, flötete Mama ironisch, als Vater von seiner alten Wohnung in der Schnetzlerstraße in die neue, nun gemeinsame Wohnung, Kurfürstenstraße 18, umzog und dafür Sack und Pack in das fünfte Stockwerk nach oben schleppte, bis ihm Hände und Knie zitterten.
Er war halt keiner, der Spaß an körperlicher Arbeit hatte, insbesondere wenn es über seine Theatertätigkeiten hinausging. Dort blieb er, nicht nur als flotter Tänzer bis ins mittlere Alter, beweglich. Und das amüsierte Publikum belohnte ihn mit Szenenapplaus für seine charmant-frechen Gesänge, die er sich selbst am Klavier begleitend ohne Korrepetitor einstudierte.
Uns Buben versuchte er das Piano ebenfalls nahe zu bringen, gegen erheblichen Widerstand, was ich bis heute bereue – viel mehr als der Flohwalzer ist leider nicht hängengeblieben. Mir noch im Gedächtnis sind aber die zweistimmigen Kinderlieder, nach dem Stimmbruch dann von Paps ohne Notenvorlage in die neuen Stimmlagen transponiert. Der Gesang trug unter anderem dazu bei, das Weihnachtsfest zu verschönen, traditionell feierlich gehalten unter dem geschmückten Tannenbaum.
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Der feierliche Teil endete stets mit Mamas Bibellesung von der Geburt Christi im Stall, mit redlichen Hirten und Schafen und drei Heiligen Königen.
Mehr Spaß machte es allerdings, die neuen Lieder aus England und die Songs aus Amerika mit Vaters Klavierbegleitung nachzusingen und auf die eigene, ganz persönliche Art zu interpretieren. Paps hörte nur einmal kurz zu und war dann bereits in der Lage, die Melodie nachzuspielen.
Ein musikalischer Wundervater, der das absolute Gehör besaß, also den angeschlagenen Ton auf dem Klavier bestimmen konnte, ohne dabei auf die Taste zu sehen.
Und seine Jungs, mit der markanten Frisur eines James Dean, sangen „Irene Good Night“ und tanzten „Rock Around the Clock“, um damit jederzeit jedermann imponieren und manchmal sogar verführen zu können.
Im Frühjahr 1945, in den Wirren des „Endsiegs“, hätte niemand an so viel Freiheit zu denken gewagt. Jedes kleine Stück Brot war wichtiger, jede geklaute Kartoffel lebensrettend.
Bevor aber eine neue Wohnung gefunden war, wurden wir Kinder aufs Land verfrachtet, in Annas, der Haushälterin, elterlichen Bauernhof in ihrer alten Heimat Gamshurst bei Achern. Da gab es Zwetschgen und Birnen und Äpfel und Butter aufs Brot und alles zusammen kam mir vor wie im Paradies.
Anna Schell gehörte zu den jungfräulichen Landmädchen, die keine eigenen Kinder haben aber ein Leben lang von Kindern geliebt werden, bis an das Ende aller Tage, wie es so schön heißt.
Ihre Familie, seit Generationen im Dorf gut situiert, reichlich mit Äckern und Feldern, mit Wiesen und Wäldern versorgt. Ein kleiner Bach mit Sand und Kies und alten Fahrradreifen gehörte mit zum eigenen Grund und Boden.
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Außerdem gab es Kühe, Schweine, Hühner und später sogar ein Ross, alle wohnten unter einem Dach, hatten ein schönes Zuhause, wurden von Annas Vater, seiner Frau und dann von einem der Brüder und dessen Frau umsorgt, gehegt, gepflegt und taten ihren Dienst vor Egge und Pflug ohne zu murren.
Anna selbst war eine zarte Person und für die harte Arbeit auf dem Hof nicht geeignet, damals noch ohne die technischen Hilfsmittel, die heute vielen Bauern erlauben, ihre Landwirtschaft als Nebenjob zu betreiben, steuerbegünstigt natürlich, weshalb viele von ihnen hauptberuflich als Fernfahrer oder in einer Fabrik tätig sein können, oder mit dem eigenen Traktor nach Berlin fahren um dort auf die bäuerliche Problematik in Zeiten der Globalisierung aufmerksam zu machen. In der Nachkriegszeit dachte niemand an Streiks. Der ertragreiche Hof konnte viele Mäuler stopfen, solange man kräftig war und hart arbeiten konnte. Annas Bruder Lukas, gelernter Sparkassen Kaufmann, hatte da ein Einsehen mit seiner jüngeren Schwester und vermittelte sie als Hausmädchen in die Stadt, zum jüdischen Ehepaar Stern, die Anna liebevoll aufnahmen und ihr mit der Zeit alles beibrachten, was eine tüchtige Haushälterin in einer Stadtwohnung wissen und können muss.
Leider übernahm schon kurze Zeit später die braune Bande die Macht im Reich, die mörderische Dinge mit Juden und ethnischen Minderheiten in Deutschland plante, was 1933 nicht gleich absehbar war, weshalb die Sterns und mit ihnen Anna noch einige Jahre in Karlsruhe, ihrer badischen Heimat blieben.
Spätestens nach der Olympiade aber war klar, dass hier unsägliche Verbrechen geschahen und weiter geschehen würden. Mama beschwor ihre Freunde die Koffer zu packen und auszureisen nach Amerika, oder wenigstens England, auf jeden Fall weg von den Nazihorden. Und die Sterns taten wie ihnen geraten und flüchteten nach London, ohne Anna, denn die weigerte sich in ein fremdes Land mit einer für sie fremden Sprache umzusiedeln.
Ganz sicher fiel es ihr schwer und war es das erste Mal in ihrem noch jungen Leben, dass sie sich nicht den Wünschen der Herrschaft fügte.
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Ein großes Glück für Mama, denn sie konnte das tüchtige Hausmädchen für sich gewinnen und lebte nun endlich standesgemäß, so wie es ihr als Tochter eines Hoteliers zustand.
Kein Staub wischen mehr, die Blusen nicht selber bügeln, Einkäufe im Milch- und Gemüseladen gehörten der Vergangenheit an.
Mit Annas Hilfe konnte sie sich in Ruhe auf das größte Ereignis vorbereiten, das Frauen in dieser Zeit am meisten beschäftigte: auf die Mutterschaft, auf die Geburt ihres ersten Kindes, auf mich.
Soweit die Erinnerung reicht, hätte meine Familie ohne Anna sicher nicht überlebt, ohne ihre Fürsorge für den kleinen schmächtigen Tom, an dem sie Mutterstelle vertrat, weil Mama sich mitten im ´Endsieg` mit zwei Kindern an ihrer Brust doch sehr schwer getan hätte.
Die Nachkriegszeit, entbehrungsreich, war die schönste Zeit unserer Kindheit, denn wir durften sie in Annas Dorf verbringen, einem Paradies in Südbaden, wo Milch und Honig flossen, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Erinnerung an das knusprige, selbstgebackene riesige Brot, das Emma, die Bäuerin und Schwägerin von Anna, an ihren Busen gepresst in große Scheiben schnitt, die dann mit selbstgestampfter Butter bestrichen wurden; Butter, die kleine bläuliche Bläschen aufwarf und so herrlich duftete, dass ein Brot mit Butter und Salz noch heute zu meinen Lieblingsspeisen gehört. Und wenn es am frühen Morgen, vor der Feldarbeit, noch selbstgemachten ´Schlechsel`, auf hochdeutsch Marmelade, dazu gab, glänzten unsere Pausbacken und die Kinderwelt war in Ordnung.
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