Til Erwig - DIE ROLLEN MEINES LEBENS

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Was bleibt am Ende des Weges? Schauspieler, Drehbuchautor, TV-Produzent, Ehemann und Familienvater Til Erwig stellt sich in seinem Buch DIE ROLLEN MEINES LEBENS die Frage: «War ich wirklich immer ich? Oder spielte ich das nur?» Um Antwort wird gebeten.

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Und doch fühle ich das noch, als wäre es erst eben geschehen.

Dann kamen die Bombennächte. Das 1853 erbaute Hoftheater wurde durch Volltreffer zerstört. Wir flüchteten von Karlsruhe aufs Gut der Tante Gretl in Altenbuch, heute Staré Buky in Tschechien. Gerade noch rechtzeitig. Denn wenige Tage später durchschlug eine Brandbombe das Dach über der Karlsruher Wohnung und verbrannte im Kinderzimmer die Betten von Brüderle Tom und mir.

Dass wir noch leben ist ein Verdienst der Mama und ihrer eisernen Disziplin. Denn gleich nachdem die ersten Bomber der Alliierten über Frankreich hinwegflogen, hieß Mama unsere Anna, die treue Haushälterin, aufpacken,

um mit uns Kindern und einigen Koffern nach Osten zu reisen, der zu diesem Zeitpunkt noch sicher schien vor dem Ansturm der Russen.

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Die Winterzeit im Gut Altenbuch: Es gab viele Tiere. Schweine zum Essen, Kühe zum Melken, Hühner zum Ärgern, Hasen zum Jagen und Pferde, die vor einen Schlitten gespannt mit Glöckchen Geklingel durch den verschneiten Winterwald fuhren, viel schöner und unvergesslicher als später bei Disney.

Weniger schön aber ebenso unvergesslich: Die Schlachtung von Schweinen im Gutshof, aufgehängt an den Hinterbeinen zwischen zwei Bäumen, aufgeschlitzt und ausgeweidet. Und dann kamen sie doch: die russischen Soldaten, mit den kleinen Panjewägelchen und je einem Pony davor. Also schnell wieder die Koffer gepackt, einen einachsigen Anhänger mit dem Allernötigsten beladen und ab ging der Treck zurück in den Westen.

Der Weg dahin aber war lang. Erster Unterschlupf auf der beschwerlichen Reise bei einer ehemaligen Schulfreundin von Mamas Schwester Gretl. Ein Backsteinhaus in Leisnig – direkt gegenüber vom Schlachthof. Von dort waren merkwürdige Geräusche zu hören. Kühe muhten, Schweine grunzten. Tiere also, aber nichts für neugierige Kinderaugen. Strenges Verbot sich dem Gebäude zu nähern.

Verbote machen Kinder erst recht neugierig.

Mit Tom an der Hand schlich ich mich nach Indianer Art an, wir kletterten auf einen Stapel kleingehacktes Holz. Das heißt: ich klettere, Tom musste unten bleiben, er war zu klein, erst zwei Jahre alt.

Durch ein Loch im Gemäuer des Schlachthofs sah ich: lebende Ferkel wurden in kochendes Wasser geworfen. Sie quiekten, schrien entsetzlich, waren dann plötzlich still und ihre Haut wurde weiß, unnatürlich weiß. Den wenigen Rindern ging es nicht besser.

Es gab keine Bolzengeräte zur Tötung von Vieh in Kriegszeiten. Der Metzger schwang einen riesigen Vorschlaghammer und haute der Kuh vor den Kopf. Nicht jeder Schlag ein Treffer. Die Kuh stöhnte, fiel auf die Knie. Der Metzger hob den schweren Hammer erneut, und erneut, und erneut.

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Ganz so brutal war’s in Wirklichkeit wohl nicht.

Du glaubst mir nicht?

Du warst gerade einmal vier Jahre alt.

Es ist definitiv meine Erinnerung.

Bist du dir da sicher?

Ja.

Vielleicht erinnerst du dich nur an das, was du bisher immer erzählt hast, nicht an die Wahrheit.

Unsinn. Da war ja kein Erwachsener dabei, der mir das hätte später erzählen können.

Auch nicht mein Vater. Der kam manchmal aus dem Lazarett zu Besuch.

Ich war einmal sterbenskrank, tatsächlich waren es nur Leibschmerzen vom essen des Sauerampfers auf der Wiese, wie Mutters Bekannter, ein Militärarzt, herausfand.

Die Russen waren nah. Fürchterliche Gerüchte.

Manche hatten zehn Armbanduhren an jedem Arm, wenn das Uhrwerk abgelaufen war, sie nicht mehr tickten, waren sie nach russischer Meinung kaputt und wurden weggeworfen.

Bloß abhauen jetzt, egal wie. Ein Fußmarsch nach Hause, bis nach Karlsruhe!

Im Städtchen Grimma war vorläufig Schluss; die neue Grenze, die die Amis zurückgenommen hatten, um dafür ihre Hand über Berlin zu halten. Am Fluss

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ein Flüchtlingslager: hier die Russen, drüben, am anderen Ufer, die Amerikaner. Irgendwie hatten sie den Ruf, menschlicher zu sein im Umgang mit der deutschen Bevölkerung. Glaube und Hoffnung starben auch hier zuletzt und es kostete Mama einiges an charmanter, gut gespielter Überredungskunst (auf Englisch!) und das letzte Schmuckstück, um doch noch über den Fluss zu kommen, bevor die Schlagbäume sich schlossen. In Leipzig/Markleeberg ein paar Tage Rast bei Tante Mieze in deren Villa.

Dann endlich Karlsruhe. Weil die alte Wohnung in der Kurfürstenstraße ja durch Brandbomben unbewohnbar geworden war, hatte nun die Suche nach einer neuen Bleibe Priorität und war dank Mamas Initiativen auch bald erfolgreich. Kindheit und Jugend würden wir nun in der Klosestraße Nr. 5 verbringen. Um die Ecke der Stadtgarten, nicht weit entfernt das neue, behelfsmäßige Staatstheater und im Süden der Karlsruher Hauptbahnhof.

Mit ihm verbinde ich nach den Fluchtwochen ein erstes kindliches West-Erlebnis: Spät in der Nacht durfte ich aufstehen, denn im Fernzug aus der Schweiz nach Berlin war ein geheimnisvoller Freund Mamas.

Allerdings bloß auf der Durchreise. Robert Siodmak, der Filmregisseur und gute Bekannte (so nannte man damals ein heimliches Liebesverhältnis) aus Mamas frühen Berliner Schauspielschuljahren, hatte fünf Minuten Aufenthalt auf Gleis drei im Karlsruher Hauptbahnhof. Von dem kurzen Gespräch, das Mama mit ihm führte, verstand ich nichts und es blieb mir auch nur deshalb in Erinnerung, weil der Regisseur mir ein aus der Schweiz mitgereistes Stück Obst in meine knapp fünfjährige Kinderhand drückte. Ein fremdes gurkenartig gebogenes gelbes Teil, das deutschen Kriegskindern bisher völlig unbekannt war.

Meine erste Banane!

Das bezweifle ich.

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Was?

Die Anekdote.

Kannst du sogar nachlesen. Das Wiedersehen hat nämlich eine wenn auch kurze Würdigung in seinen Film-Memoiren gefunden.

Die muss man kennen?

Die Erinnerungen?

Die Filme.

„Die Wendeltreppe“, zum Beispiel, mit Dorothy McGuire und George Brent. Damit ist er berühmt geworden.

In seinem Buch schreibt Siodmak von einer weniger berühmten, aber jungen und begabten Schauspielerin, die am Staatstheater Karlsruhe Karriere machte. Ihr Name blieb allerdings ungenannt. Dennoch entschuldigte er sich zwischen den Zeilen für sein Verhalten.

Warum?

Dreimal darfst du raten.

Ein anderer Verehrer Mamas: Alfred, der gute Onkel Fred, Fabrikant von Herden, Waschmaschinen und später elektrischen Kühlschränken, die bald die bisher zur Kühlung der Lebensmittel benötigten, gewaltigen Eisstangen aus den heimischen Brauereien ablösten. Ein Geschäftsmann von großem Format und Körperumfang.

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Ein Kavalier, der schwieg, war er allerdings nicht. Sein Verhältnis zu Mama wollte er öffentlich gemacht sehen.

Ein Haus am geliebten Bodensee sollte die neue Heimat sein, Brüderle Tom und ich sollten nach Salem ins damals beste Internat gesteckt werden.

Damit er sein Ziel erreichte, erhielt die Wohnung in der Klosestraße kostenlos einen elektrischen Kühlschrank, der Keller war stets gut gefüllt mit frischen Kartoffeln und kleinen runden Eierbriketts für die Ofenheizung. In dieser Sache ist mir ein dramatischer Auftritt in Erinnerung. Eine theatralische Eifersuchtsszene zwischen Mama und Papa. Der kleine Bruder und ich klammerten uns an die Mutter, die vor dem Bücherregal kniete (keine Ahnung, warum). Davor bedrohlich der Vater.

Meine Mutter sagte später, er hielt angeblich ein Küchenmesser in der Hand. Daran kann ich mich nicht erinnern. Wohl aber an den theatralisch dramatischen Schrei meiner Mutter: „Ja, stich nur zu!“

Man fragt sich, warum die Eltern zusammen geblieben sind.

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