Liz Kortuss - Martina und der süße Beat des Herzens
Здесь есть возможность читать онлайн «Liz Kortuss - Martina und der süße Beat des Herzens» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Martina und der süße Beat des Herzens
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 100
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Martina und der süße Beat des Herzens: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Martina und der süße Beat des Herzens»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Martina und der süße Beat des Herzens — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Martina und der süße Beat des Herzens», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Als sich Charlotte in ihre Schlafkammer und Gerda sich in die untere Etage verabschiedet hatten, kam Ernestine auf das Thema, welches ihr seit Beginn der Nachrichten auf dem Herzen gelegen hatte. „Wird langsam Zeit, dass das Mädel nachhause kommt! Machst du dir denn gar keine Sorgen?“ Ihr Blick, den sie dabei Elisabeth zuwarf, war anklagend. Die stieß einen Seufzer aus. „Freilich Mutter, mach ich mir Sorgen. Schon seit sie bei dieser Spedition ihre Lehre macht. Tina hat sich dermaßen verändert, dass ich sie manchmal kaum wiedererkenne. Dabei war sie immer so ein liebes Kind gewesen!“ „Na ja, sie ist Sechzehn, da nabeln sich die jungen Leute langsam ab“, räumte Ernestine ein, „heute wohl noch eher als vor Jahren. Trotzdem gefällt mir gar nicht, dass sie sich so lange herumtreibt!“ „Wie? In erster Linie treibt sich Tina mit ihrer Arbeit herum, oder? Schließlich musste sie schon mit Vierzehn fast jede Woche die Schicht wechseln. Entweder muss sie schon um halb Fünf aufstehen, dann kann sie abends nicht lange aufbleiben, oder sie arbeitet von mittags bis nachts um Elf und kommt dann auch nicht mehr zum Ausgehen. Ich bin ja schon dankbar, wenn Tina dann von einem Disponenten heimgebracht wird, weil Richard da schon schlafen muss!“, schlug Elisabeth kämpferisch eine Bresche für ihre Älteste. „Ich finde das unmöglich. Hätte es nicht genügt, wenn sie erst ab dem dritten Ausbildungsjahr solche Arbeitszeiten hätte?“ „Meinetwegen hast du Recht, Lisel, aber du selbst hast ihr doch diesen Arbeitsplatz besorgt“, entgegnete Ernestine. „Man musste eben nehmen, was einem angeboten wurde und das war nicht viel“, verteidigte sich Elisabeth. „Der Weg zu dieser Spedition ist so weit und Tina muss die Abkürzung über das schreckliche Barackenlager nehmen!“, sagte ihre Mutter.
Das Lager war nach dem Krieg einige hundert Meter entfernt auf einem Hügel nahe der Siedlung für die zahlreichen Flüchtlinge aus dem Osten errichtet worden. Dass es zwanzig Jahre danach immer noch Menschen gab, die dort wohnen wollten, war Ernestine suspekt. Was mochten das für Leute sein? Sie hatten ja schließlich auch etwas anderes gefunden. Bescheiden zwar, aber immerhin aus Stein. „Du hast wohl vergessen, Mutter, dass ich damals fast durch halb Breslau zu meiner Arbeitsstelle laufen musste!“ „Das stimmt ooch, aber wenigstens haste nich alleene loofen missen, die Ruth ist ja immer mit dir gegangen!“ Was mochte aus der wohl geworden sein? Fügte sie in Gedanken hinzu. Ernestine war wieder in ihren schlesischen Dialekt verfallen. „Siehst du“, griff Elisabeth dankbar den Hinweis auf, „heute ist Martina mit Rena unterwegs. Die ist ein nettes und verständiges Mädchen und ihre Eltern sind Büroangestellte und keine Fabrikarbeiter wie deine Kinder! Renas Bruder geht sogar aufs Gymnasium und ich bin froh, dass ich Tina in einem Büro unterbringen konnte. Sie soll es einmal besser haben als ich!“ Dass ihre leidenschaftlichen Worte nicht eben wie ein Kompliment auf Ernestine wirken mochten, war Elisabeth nicht bewusst. Für sie war die Dreiklassen-Gesellschaft immer spürbar präsent und allein schon das Wort BÜRO verkörperte für sie höheres Ansehen. Ernestine verkniff sich eine zurechtweisende Antwort. „So, dann geh ich ooch mal ins Bette, ist ja schon bald Elfe. Schlaf gut Mädel!“, sagte sie nur.
Nachdem die kleine rundliche, mit den streng zurück gekämmten weißen Haaren und mit einer obligatorischen Kittelschürze bekleidete Achtzigjährige die Wohnküche ihrer Tochter verlassen hatte, saß diese noch eine Weile gedankenverloren auf ihrem Stuhl. Ihre Mutter fühlte sich noch heute als Patriarchin, die das Regiment nicht aus den Händen geben wollte. Aber ich habe Vertrauen zu meinen Kindern. Meine Große wird schon wissen, was sie tut!
Martina trabte derweil alleine die etwa zwei Kilometer von der Halle zur Siedlung zurück. Nur das fahle Licht von ein paar Straßenlaternen durchdrang das Dunkel der Nacht. Doch Martina war nicht ängstlich. Automatisch setzte sie einen Fuß vor den anderen. Sie war maßlos enttäuscht von Rena. Warum hatte die sich den ganzen Abend nicht mehr blicken lassen? Ob sie schon Zuhause war? Vielleicht tauschte sie ja ihre Erlebnisse des vergangenen Abends noch mit einer Clique Bekannter aus? Martina wäre nur zu gern dabei gewesen! Stattdessen endete für sie das ersehnte Ereignis mit Frust! Sie erinnerte sich, wie sie und Rena Freundinnen wurden. Es begann, als im Radio zum ersten Mal „She loves you“ von einer Liverpooler Band namens „Beatles“ gespielt wurde. Der neue Sound hob sich von allen bisher gehörten Rhythmen ab und traf viele Jugendliche wie ein Blitzschlag, der sie elektrisierte. Wenn man sich auf der Straße einfand zum Federball oder einfach nur zum Schwatzen, fiel immer häufiger die Frage: „Hast du neulich auch diese tollen Songs gehört? Gefällt dir das auch und wie findest du den George? Ich find ja den Paul soo süß!“ So hatte es angefangen. Von da an hockten sie so oft es ging zusammen, hörten Platten, gestanden sich ihre Schwärmereien und kleinen Träume. Oder sie bummelten durch die Stadt und fanden in Tagescafés oder Eisdielen immer wieder Gleichgesinnte, bis sich mit der Zeit eine ansehnliche Clique aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten formiert hatte. Über dies alles nachgrübelnd, kam Martina ihrem Elternhaus immer näher. Beim nächsten Gedanken, der sie blitzartig überfiel, setzte fast ihr Herz aus. Was, wenn Rena mit dem hübschen Kerl aus der Stadt zusammen war? Den hatte sie nämlich auch nirgends mehr entdecken können. Martina wusste aus Erfahrung, dass sie sich auf ihr inneres Gefühl immer verlassen konnte. Nur in diesem Fall nicht, lieber Gott, in diesem Fall bitte nicht, betete sie still! Das durfte einfach nicht sein! Wenn sie sich je mit ihrem noch unschuldig kindlichen Herzen nach einem Freund gesehnt hatte, den sie lieben konnte und der s i e liebte, so hatte dieser erstmals mit dem jungen Mann im Trenchcoat Gestalt angenommen. Wenn ER nun und Rena... oh verdammt, das tat so weh! Du doofe Kuh, schalt sich Martina selbst. Vielleicht ist ja alles ganz anders? Rena wird mir bestimmt morgen alles erzählen und alles wird sich aufklären. Als sie endlich im Bett lag und den gleichmäßigen Atemzügen ihrer schlafenden Familie lauschte, drehte sie sich so leise wie möglich der Wand zu, an der unzählige Poster der Beatles klebten, die man jetzt nicht sah. So hatte sie das Gefühl, ein eigenes Reich für sich zu haben.
Der folgende Sonntag war einer der wenigen Tage, an denen Martina ausschlafen konnte und Elisabeth ließ sie liegen. Erst als sie den Schweinebraten in die Röhre des Gasherdes schob, sagte sie zu Ursel: „Geh mal rüber und weck deine Schwester, sei so lieb!“ Das Kind hatte bis jetzt am Tisch gesessen und hingebungsvoll gemalt, doch jetzt sprang es eifrig auf. Elisabeth sah ihr wohlwollend nach. „Na, wie war´s gestern Abend? Ist ziemlich spät geworden, nich?“, fragte sie kurz darauf Martina, die mit verschlafenen Augen und wirrem Haar aus dem Schlafzimmer kam. Ursel grinste die Mutter stolz an, als erwartete sie ein Lob aus deren Mund. Martina gab nur ein paar knurrende Laute von sich. Sie hasste Diskussionen so kurz nach dem wach werden, weil ihr Kiefer noch zusammenklebte! Sie schlurfte in den Flur, zog den Vorhang vor der Treppe nach unten - wo auch zwei Plumps-Klosetts neben der Eingangstür untergebracht waren - zu und wusch sich notdürftig den Schlaf aus dem Körper. Ein Badezimmer gab es nicht, weder hier noch unten. Nur ein Waschhaus im Keller. Um das zu erreichen, musste man erst über den Hof und eine Kellertreppe hinuntergehen. Dort standen ein beheizbarer Kessel mit Deckel und einige verschieden große Zinkwannen. Jeden Samstag war Badetag für die Hausbewohner und Montag war Großwäschewaschen. Dann wurde der Kessel angefeuert bis das Wasser brodelte und man vor lauter Dampf nicht mehr die Hand vor Augen sah. Doch heute war Sonntag und da blieb nur das Waschbecken im Flur mit dem kleinen Spiegel darüber. Martina kannte es nicht anders und für sie war das Bibbern bei winterlichen Temperaturen normal. Jetzt, im Frühherbst, war es noch erträglich, halbnackt im Flur zu stehen. Ihre Laune war im Keller weil sie daran denken musste, wie sie gestern von Rena versetzt worden war. Ob die sich heute wohl blicken ließ? Martina würde sich keinesfalls die Blöße geben und zu ihr hingehen! Als sie später fertig angekleidet und frisiert den Tisch für das Sonntagsessen deckte, fragte Elisabeth, während sie die Kartoffelklöße aus dem Kochwasser fischte: „Nun erzähl doch mal, Tina. Wie war´s gestern Abend? Hat es euch gefallen?“ Martina nickte. „Vor allem voll und laut war´s“, antwortete sie, „und die Bands waren natürlich super, aber davon versteht ihr ja sowieso nichts!“ „Da kannst du Recht haben“, erwiderte ihr Vater und ließ ein amüsiertes Lachen folgen, „als wir so jung wie du waren, konnte man noch anständige Musik hören, nicht wahr, Lisel?“ „Ach Richard, jede Generation hat eben ihren eigenen Musikgeschmack. Als Charlottes Kinder in Tinas Alter waren, gab´s nur den Elvis für sie. Ich sehe die Mädchen in ihren Petticoat-Kleidern und den Sigi mit der Pomade im Haar immer noch vor mir, als wär es erst gestern gewesen!“, sagte Elisabeth schmunzelnd. „Der Elvis ist ja auch klasse“, warf Tina ein, „ ich kann mich auch noch erinnern, dass die Oma der Inge und der Bärbel verboten hatte, auszugehen und hat sie unten in der Stube eingesperrt, aber die Zwei sind einfach durchs Fenster über den Garten abgehauen!“, erzählte sie. Elisabeth nickte. „Stimmt, das war vielleicht ein Theater! Die arme Lotte musste sich von Mutter Einiges anhören, als sie von der Arbeit nachhause kam. Aber nun esse doch endlich was, Tina, schmeckt es dir nicht?“ Tatsächlich stocherte Martina lustlos in ihrem Teller herum. „Ach, ich müsste wieder mal ein paar Kilo runterbringen, aber bei diesem deftigem Essen immer kann das ja nichts werden!“, maulte Martina. „Unsinn Kind, du musst doch essen. Wenigstens ein paar Bissen! Es gab Zeiten, da wären wir alle froh über eine gekochte Kartoffel gewesen, wenn wir sie gehabt hätten!“, sagte Elisabeth vorwurfsvoll. Meine Güte! Jetzt geht die Litanei schon wieder los, dachte Martina respektlos. Und richtig: „Ja, damals in Russland und später im Warschauer Ghetto als Kriegsgefangener musste ich mir oft was klauen, um überhaupt etwas in den Magen zu kriegen. Aus dem Dnjepr hab ich mir Wasser geschöpft, weil wir rein gar nichts hatten!“ dozierte ihr Vater und schob sich genüsslich ein Stück Schweinebraten in den Mund. Er konnte das ab, schlank und drahtig wie er war. Auch die schwere körperliche Arbeit beim be-und entladen seines LKW´ s tat ihr Übriges. Martina seufzte. Bald wird er seinen Teller wieder wie ein Hund mit der Zunge sauber lecken. Nur nichts verschwenden! „Das wirst du nie mehr erleben müssen, Vati“, sagte sie, bemüht, ihren Unmut zu beherrschen, „heutzutage haben die ihre Atombomben, da sind wir alle mit einem Schlag weg! Es ist schlimm genug, wie stoisch das alles hingenommen wird. Man sollte auf die Straße gehen und protestieren!“ „Das hat noch nie was gebracht!“, antwortete Richard. „Ja, und weil alle so denken und gedacht haben, konnte sich auch ein Herr Hitler austoben!“, erregte sich Martina. „Da will wohl mal wieder das Ei klüger als die Henne sein“, erwiderte Richard, immer noch beherrscht. So schnell brachte man ihn nicht in Rage. Martina wetterte weiter: „Statt sich endlich mal an einen Tisch zu setzen und miteinander zu reden, wetteifern diese Idioten von heute, wer die größte Atombombe bauen kann und wo man sie zuerst abwerfen sollte. Die haben doch nichts gelernt von den Millionen Toten, auch unsere Retter nicht! Die haben sogar ihren Kennedy erschossen und wir haben Stacheldraht mitten durch Deutschland gekriegt, da brauchst gar net weit gehen!“ „Martina, gib jetzt Ruhe!“, bat Elisabeth, zumal die kleine Ursel erschrocken von einem zum andern blickte, „du kannst gar nicht wissen, wie alles gewesen ist!“ „Ph“, machte Martina, „dann war mein Geschichtslehrer eben ein Ignorant!“
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Martina und der süße Beat des Herzens»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Martina und der süße Beat des Herzens» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Martina und der süße Beat des Herzens» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.