ZUR ENTWICKLUNG DES INDUSTRIEÄRZTLICHEN GESUNDHEITS-WESENS UND DER ROLLE DER INDUSTRIEÄRZTE IN DER VOLKSREPUBLIK POLEN.
Eine empirische Untersuchung von 1975/76
Henry Beland
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort 4
I. Zur sozio-historischen Entwicklung der polnischen Gesellschaft 6
1. Die Situation Ende des II. Weltkrieges 7
2. Polen zwischen den Kriegen 9
3. Krieg und Okkupation, Folgen der Zerstörung 15
4. Tradition und Nationalcharakter 23
5. Zu den gesellschaftlichen Folgen und Begleiterscheinungen des Industrialisierungsprozesses in der Volksrepublik Polen. 33
5,1 Zu einigen Darstellungsweisen der gesellschaftlichen Entwicklung in Polen. 33
5.2 Zur Industrialisierungsproblematik im Allgemeinen 35
5.2.1 Die sozialen Begleiterscheinungen der Industrialisierung in den einzelnen Regionen 37
5.2.1.1 Planung und Aufbauphase (Erste und zweite Etappe) 38
5.2.1.2 Die sozialen Veränderungen mit der Ingangsetzung der grossen Industrie (Dritte Etappe) 40
5.2.1.3 Schaffung und Stabilisierung neuer sozialer Formen (Vierte Etappe) 45
5.2.2 Zu den gesellschaftlichen Begleiterscheinungen der Industrialisierung im gesamtgesellschaftlichen Rahmen 50
5.2.1.4 Die Phase der grundlegenden Industrialisierung 50
5.2.1.5 Erste Stabilisierung und Durchsetzung der grossen Industrie 54
5.3 Zur Problematik der sich herausbildenden „gesellschaftlichen Differenzierungen“ (Zróżnicowanie społeczne) 57
II. Pamiętniki Lekarzy – aus den Tagebüchern und Erinnerungen polnischer Ärzte 63
6. Einleitung 63
7. Lebensläufe polnischer Ärzte 67
7.1 Wacław Stefański: Meine Erinnerungen 67
7.2 Szymon Starkiewicz: ,Górka’ – ,Der Hügel’ 72
7.3 Kazimierz R. Koronkiewicz: Migawki lekarskie - Streiflichter aus dem Leben eines Arztes 78
7.4 Ignacy Nowak: Nie żałuję – Ich bereue nichts 84
8. Zu den Berichten der Kriegs- und Okkupationszeit 86
III. Zur Entwicklung des Gesundheitswesens und des Systems der sozialen Sicherung in der VR Polen 87
9. Einleitung 87
10. Zur Personalentwicklung im Gesundheitswesen 90
11. Organisation und Entwicklung des Gesundheitswesens 92
11.1 Die ambulante Versorgung 92
11.2 Das stationäre Versorgungssystem 94
11.3 Der Sanitär-epidemiologische Dienst 95
11.4 Der ärztliche Notdienst 98
12. Planung und Finanzierung des Gesundheitswesens 99
13. Das Sozialversicherungssystem und die Entwicklung der Sozialleistungen 102
14. Anhang: Tabellen Sozial- und Gesundheitswesen 108
IV. Das industrieärztliche Gesundheitswesens (IGW) in der VR Polen 117
15. Zur Organisationsstruktur des industrieärztlichen Gesundheitswesens (IGW) bis zur ersten Hälfte der siebziger Jahre. 118
15.1 Basis und grundlegende Institution: die Zakład Leczniczo-Zapobiegawczych (ZLZ) 118
15.2 Das Betriebliche- und Zwischenbetriebliche-Ambulatorium, PZ und MZPZ 121
15.3 Die Distriktambulatorien für Industrie, Bergbau, Hafen- und Werftindustrie 126
15.4 Die Wojewódschafts-Industrieambulatorien 126
16. Organisationstruktur und Probleme des industrieärztlichen Versorgungssystems nach der Gebietsreform 1973-1975 127
16.1 Die Errichtung der Zespoły Opieki Zdrowotnej (ZOZ-y), der „Vereinigungen des Gesundheitsschutzes“ (Gesundheitszentren) 127
16.2 Arbeitsweise und Problematik der industrieärztlichen ZOZ-y 129
16.3 Erhebung des Feldmaterials, Anmerkung zum methodischen Vorgehen 130
16.4 Erste Erfahrungen mit den neuen industrieärztlichen ZOZ-y 131
17. Strukturen, Arbeitsweisen und Problemstellungen ausgewählter ZOZ-y in Industrie, Bergbau, Hafen- und Werftindustrie 138
17.1 Der ZOZ in der Industrie im Warschauer Stadtteil Wola 138
17.2 Zu Stand und Problemen der Arbeitsschutzes, der Hygiene und der industrieärztlichen Versorgung 1954 im Elektroröhrenwerk „Róża Luksemburg“ in Wola. 142
17.3 Die Organisation des Przemysłowy Zespół Opieki Zdrowotnej (P-ZOZ) in der Wojewódschaft Krakau 145
17.4 Zur industrieärztlichen Versorgung im Hüttenkombinat „Lenin“ in Nowa Huta 149
17.5 Zur Organisation des Gesundheitsschutzes in Hafen- und Werftindustrie. Der Portowy-ZOZ in Gdynia 154
17.6 Zur industrieärztlichen Versorgung in Industrie und Bergbau in der Wojewódschaft Katowice 159
17.6.1 überblick und Versorgung in der Wojewódschaft für die Beschäftigten der Industrie 159
17.6.1.1 Der Przemysłowy-ZOZ in Ruda Śląska 165
17.6.2 Der Gesundheitsschutz im Bergbau in Ober- und Niederschlesien 166
17.6.2.1 Das Ośrodek Zdrowotnej der Zabrzańskie Zjednoczenie Przemysłu Węglowego 167
17.6.2.2 Der Górniczy-ZOZ in Wałbrzych 168
17.7 Die medizinische Versorgung für die Beschäftigten in Handel und Gewerbe in der Wojewódschaft Białostockie 170
17.7.1 Der Przemysłowej ZOZ in Białystok 173
Akronyme und Abkürzungen 175
Literaturverzeichnis 177
Vorwort
Die vorliegende Arbeit zur Entwicklung des industrieärztlichen Gesundheitswesens in Polen entstand in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre. Der Text entspricht 1:1 dem bis 1978 fertiggestellten Manuskript.
Als Stipendiat des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) absolvierte ich ein Studienjahr (01. Okt. 1975 bis 30. Juni 1976) am Instytut Filozofii i Socjologii (IFiS) der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Polski Akademia Nauk, PAN) in Warschau. Nach dem Studium der Sozialwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen und der Humboldt Universität Berlin und dem Diplomabschluss in Göttingen, wollte ich mit einer empirischen Forschungsarbeit aus dem Bereich der Sozialpolitik in Polen promovieren. Polnisch hatte ich neben anderen slawischen Sprachen (Slowakisch und Russisch) während meines Studiums an den Universitäten von Göttingen, der Humboldt Universität Berlin und bei Sprachkursen den Universitäten von Bratislava und Wrocław gelernt.
Betreut wurden meine Arbeiten von Frau Prof. Magdalena Sokołowska, der damaligen Leiterin der Abt. für Medizinische Soziologie am IFiS. Magdalena Sokołowska war ausgebildete Krankenschwester, Ärztin und Soziologin. Sie hatte ihre berufliche Laufbahn in den Fünfzigerjahren als Industrieärztin begonnen und galt als Begründerin der medizinischen Soziologie in Polen. Seit 1964 war sie Direktorin der Sektion am IFiS der PAN. Nach meiner Rückkehr nach Göttingen wurde ich von Herrn Prof. Hannes Friedrich, dem damaligen Leiter der Abt. für Medizinische Soziologie an der Univ. Göttingen, sowie ebenfalls weiterhin durch Frau Prof. Sokołowska, die 1978 eine Gastprofessur an der Universität Siegen innehatte, betreut.
Meine Dissertationsarbeit hatte ich in maschinenschriftlicher Form 1978 nahezu abgeschlossen. Es fehlte noch ein Abschlusskapitel, in welcher die Ergebnisse der empirischen Studie, die im vorliegenden Text im Teil IV integriert sind, zusammengefasst und kommentiert werden sollten. Doch dazu kam es nicht mehr, denn 1977 hatte ich bei Prof. Friedrich eine Stelle in einem empirischen Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Multiplen Sklerose angenommen. Ein DFG-Projekt, das damals von der Abt. für Med. Soziologie gemeinsam mit der Universitätsklinik für Neurologie durchgeführt wurde. Das Projekt dauerte bis 1981 und hatte mich mit Abschlussarbeiten noch darüber hinaus total in Anspruch genommen. 1983 promovierte ich dann mit einem Thema aus diesem DFG-Projekt - „Multiple Sklerose: Verlauf und Bewältigung einer chronischen Krankheit und ihre Bedeutung im Leben der Betroffenen“ - an der Universität Göttingen.
Nach Abschluss des Forschungsprojektes konnte ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Abt. für Medizinische Informatik der Univ. Göttingen wechseln. Ich blieb dann in der Medizinischen Informatik, ging 1985 zu Prof. Reichertz an die Med. Hochschule Hannover und im Frühjahr 1989 als Leiter Informatik an das Inselspital Bern (Universitätsspital). Dort wechselte ich später in die Medizintechnik, blieb aber weiterhin bis zu meiner Pensionierung in der medizinischen Informatik tätig. Erst danach, ab 2014, machte ich mich daran, das Manuskript meiner polnischen Arbeit 1:1 zu transkribieren, um es in elektronischer Form zu publizieren. Eine vergleichbare soziologische Arbeit zum Thema gibt es meines Wissens nicht, schon gar nicht im deutschen Sprachraum. Leider konnte ich keine Verbindung mehr zur IFiS in Warschau herstellen. Frau Prof. Sokołowska verstarb bereits 1989, und auch die Abt. für Medizinische Soziologie an der Univ. Göttingen gibt es nicht mehr.
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