Heike Grave - Die blaue Muschel

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"Du willst wissen wie der Jakobsweg ist? Er ist wunderschön, begeisternd, inspirierend, lustig, entspannend, atemberaubend, aber auch anstrengend, kräftezehrend, traurig, niederschmetternd. Er bringt dich an deine Grenzen und darüber hinaus. Er wirft dich zu Boden und baut dich neu wieder auf." – Leo
Dies ist die Geschichte von Leo und Christiane, die sich beide auf den Jakobsweg begeben. Aber während er für den einen das schönste Erlebnis in seinem Leben ist, entwickelt er sich für den anderen zum absoluten Albtraum…
Der Roman beruht auf einer wahren Begebenheit.

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Dennoch hatten auch die Kinder es nicht einfach eine wirklich innige Beziehung zu ihrem Vater aufzubauen. Da dieser ja im Fernverkehr tätig war, war er meist nur an den Wochenenden zu Hause. Und dann war er froh, wenn er seine Ruhe hatte. Ruhe um auf dem Sofa zu schlafen, fernzusehen oder irgendwie anders abzuschalten.

Nebenbei versuchte er in dieser Zeit dann auch das an Erziehung nachzuholen, was den Kindern in der Woche angeblich fehlte.

Diesen offensichtlichen und gelegentlich auch offen geäußerten Vorwurf von Leo fand Christiane absolut ungerechtfertigt und ungerecht noch dazu: Nicht nur, dass sie sich sowohl um das Wohl der Kinder, als auch um Haus, Garten und die Familienfinanzen kümmern und ihrem Halbtagsjob gerecht werden musste, nein, sie durfte sich auch noch anhören, dass ihre Erziehungsmethoden nicht streng genug wären. Und das nur, weil die Kinder für Leo, der in einem strengen Elternhaus aufgewachsen war, nicht so perfekt funktionierten, wie er es von ihnen erwartete.

Die Kinder hatten mit geradem Rücken am Tisch zu sitzen, das Besteck richtig zu benutzen und nicht so viel vorm Fernseher vor der Spielekonsole zu sitzen, sondern draußen zu spielen. Gerade letzteres war geradezu lächerlich, wo er doch selbst oft den ganzen Sonntagmorgen irgendwelche Online-Spielchen spielend vor seinem Laptop verbrachte, was seiner Vorbildfunktion und Integrität nicht unbedingt Nachdruck verlieh.

Aber er maß ja auch generell gerne mit zweierlei Maß: Zum einen waren da seine Erwartungen wie seine Mitmenschen zu funktionieren hatten und zum anderen war da seine eigene Ansicht, wie er selbst zu funktionieren hatte…

Christiane merkte, dass die negative Gedankenspirale im Kopf sich immer schneller drehte und sie auch jetzt – noch Jahre später! - in Rage brachte.

Am Anfang ihrer Beziehung hatte Christiane Leo wirklich geliebt. Leider war diese Liebe wegen der vielen Unstimmigkeiten im Alltag und dem Auseinanderdriften ihrer Interessen irgendwann auf der Strecke geblieben. Zwar hatte Christiane Leo immer noch lieb – so wie man einen guten Freund lieb hatte - und sie wäre niemals auf den Gedanken gekommen ihn zu verlassen, aber es fehlten schlichtweg die Leidenschaft und das Gefühl der Zusammengehörigkeit, einfach das gewisse Etwas, welches für eine glückliche und erfüllende Partnerschaft nötig gewesen wäre. So waren sie mittlerweile zu zwei Individuen geworden, die jeder ihr eigenes Leben lebten, womit sie im Grunde aber auch durchaus zufrieden waren.

Und dennoch… Christiane hätte es zwar niemals offen zugegeben, weil es sie zu sehr beschämte, aber gelegentlich hatte sie sich doch bei dem Gedanken ertappt, was wäre, wenn Leo – aus welchem Grund auch immer – plötzlich nicht mehr da wäre… Hätte sie dann nicht die Chance ihr Leben noch einmal neu zu ordnen, endlich alles richtig zu machen, um dann vielleicht doch noch den Mann zu finden, der wirklich zu ihr passte?

Erst kürzlich hatten sie im Büro darüber diskutiert wie das ist mit der Liebe in einer bereits länger währenden Beziehung.

Der Auslöser zu dieser Diskussion war die traurige Tatsache gewesen, dass ihre Arbeitskollegin nach dreißig Jahren Ehe von ihrem Mann verlassen worden war, weil seine Gefühle für sie erloschen waren und er sie schlichtweg nicht mehr liebte.

„Wie kann er ihr sowas nur antun!“, echauffierte sich Trudy, eine Kollegin der älteren Generation.

„Es ist doch normal, dass nach so vielen Jahren keine Schmetterlinge mehr da sind. Aber deshalb kann man doch nicht seinen Partner einfach so im Stich lassen! Dass ist doch auch der Sinn einer Ehe! Dafür hat man sich doch das Eheversprechen gegeben!“

Christiane erinnerte sich: „Ich verspreche dir die Treue in guten und in schlechten Tagen, in Gesundheit und in Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens…“

Und Christiane hatte geschwiegen. Hatte man tatsächlich die Verpflichtung seinen Partner bis zum Ende seiner Tage glücklich zu machen und auf ewig bei ihm zu bleiben auch wenn man selber dabei unglücklich war. Gerade wenn man noch relativ jung war und quasi das halbe Leben noch vor sich hatte, hatte diese Aussicht doch etwas extrem Trostloses an sich. Ein gern bemühter Spruch lautete schließlich, dass man nur dies eine Leben habe…

Klar, gab es da eine gewisse Verantwortung, die man für den anderen hatte, aber hatte man nicht das Recht sein Leben selbstbestimmt zu leben? Hörte man den lieben Kolleginnen zu, hatte man dieses Recht nicht…

Im Falle ihrer ersten Ehe war es damals dringend notwendig gewesen, die Reißleine zu ziehen. Und niemand, der ihren Ex-Mann gekannt hatte, zweifelte an ihrer Entscheidung. Zu viel war einfach geschehen, was man nicht einfach ignorieren konnte…

Aber trotzdem wäre es Christiane in Bezug auf ihre Ehe mit Leo niemals in den Sinn alles hinzuschmeißen und sich von Leo zu trennen. Sie hatte ihren Weg gefunden. Es war okay für sie so zu leben wie sie lebte, und sie war im Großen und Ganzen mit ihrem Leben, so wie es war, zufrieden. Sie hatte ihre Freiheiten und sie führte ein in jeder Hinsicht geregeltes Leben, in dem es ihr finanziell und materiell an nichts fehlte. Punkt.

Irgendwelche Abstriche musste man schließlich immer machen. Christiane gab sich nicht der Illusion hin, dass es die perfekte Beziehung überhaupt gab! Natürlich wäre es schön mit dem Partner auf Augenhöhe kommunizieren zu können, die gleichen Interessen zu haben. Und es wäre auch schön, einen Partner an seiner Seite zu haben, der sie nicht jeden Sonntagnachmittag allein mit den Kindern zurückließ, um erst am Freitag wieder mit einem Berg von Wäsche und dem Bedürfnis nach viel Schlaf und Entspannung sowie einer warmen Mahlzeit auf der Matte zu stehen!

Was Zärtlichkeit und körperliche Liebe anbelangte, forderte Leo regelmäßig ein gewisses Maß an Zuwendung ein, was Christiane ihm dann auch zugestand. Sie selbst war mit der Zeit recht anspruchslos geworden. Das Leben hatte sie in dieser Hinsicht nie verwöhnt.

Den Glauben an die wirkliche große Liebe hatte sie schon vor Jahren verloren nachdem die Beziehung mit ihrem ersten Mann gescheitert war und sie als nervliches Wrack zurückgelassen hatte.

Christiane hielt inne. Versuchte sie etwa gerade ihr Verhalten, ihre Gedanken und innersten Gefühle – schlichtweg ihren Lebensweg, der noch nie geradeaus gegangen war - zu rechtfertigen? Vor wem eigentlich?

Christiane wusste, dass ihre allgemeine Einstellung zum Leben und ihre besondere Einstellung zu ihrer Beziehung zu Leo von manchen ihrer Mitmenschen mit Unverständnis beäugt wurden und dass nicht wenige ungläubig den Kopf darüber schüttelten.

Dabei war sie eigentlich so erzogen worden nicht aufzufallen und darauf zu achten, dass die Leute nicht Schlechtes von ihr denken konnten… Offensichtlich hatten die gutgemeinten Erziehungsversuche ihrer Eltern nicht gefruchtet.

Aber Leos plötzlicher Wunsch auf den Jakobsweg zu gehen, ging Christianes persönlicher Meinung nach wirklich zu weit! Als ob Leo nicht schon im normalen Alltag ein gewisses Maß an Egoismus lebte, indem er seinem Traumjob nachging, nein, nun wollte er auch noch während seiner knapp bemessenen Urlaubstage seinen Egotrip verfolgen!

Warum auch immer Leo, der bewegungstechnisch in seiner Freizeit jede Mühe scheute, nun auf diese verrückte Idee gekommen war gerade auf den Jakobsweg zu gehen, verstand Christiane zum damaligen Zeitpunkt absolut nicht!

Nun, zumindest ahnte sie, rückblickend betrachtend, dass ihre negative Einstellung zu diesem Vorhaben wohl in erster Linie von Neid geprägt war… Neid darauf, dass Leo sich einfach die Freiheit nahm den Traum zu leben, den sie sich aus Rücksicht auf ihre Familie versagt hatte.

Aber rückwirkend betrachtet sah man sowieso so manches anders…

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