Annebärbel Dr. Jungbluth - Ja. Aber...

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A.J., Jahrgang 1939, die Bilder des brennenden Berlin nie ganz aus ihrem Gedächtnis getilgt, geprägt durch Krieg und Nachkrieg, möchte möglichst bald Verantwortung übernehmen. An der Charité Medizin studiert, über Jahrzehnte in Klinik und Ambulanz als Kinderärztin tätig, übernimmt sie im Magistrat von Berlin Verantwortung für die Kinderheilkunde, den Jugendgesundheitsschutz und die Gesundheitserziehung. Die Wende erlebt sie als Ärztin im Sport- und Erholungszentrum, wagt anschließend in ihrem
6. Lebensjahrzehnt den Spagat zwischen Arzt und Unternehmer und gründet ihre eigene Praxis.
Aus ihrer ganz persönliche Sicht schildert sie eindrucksvoll und lebendig, wie sie in den letzten 70 Jahre Höhen und Tiefen erlebte,

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Bei den schriftlichen Arbeiten hatten wir einen Text, den Herr Gellrich mündlich vortrug, in eigenen Worten wiederzugeben. Ich konnte zwar inzwischen recht gut verstehen, aber aufschreiben? Es war üblich, erst auf einem Schmierzettel ins Unreine zu entwerfen. Edgar brauchte keine Rohfassung. So konnte er auf seinem Zettel meine Arbeit schreiben. Unauffällig auffällig legte er ihn in die Mitte der Bank. Niemand kam auf die Idee, dass es nicht mein Zettel war. Außerdem saßen wir bewusst in der Mitte der ersten Reihe, über die ein Lehrer stets hinwegschaut. Die erste Reihe hat außerdem den Vorteil, bei mündlichen Leistungstests vorsagen zu können. So erreichte ich eine annehmbare Zensur. Auf die mündliche Abi-Prüfung, die eigentliche Pflicht war, verzichteten die Lehrer. Gewiss wollten sie weder sich noch mich vor dem Prüfungsausschuss blamieren.

Ich wollte keine Dolmetscherin werden.

Unser Pakt war nicht einseitig. Auf die gleiche Art schrieb ich Edgars Mathearbeiten. Um nicht abschreiben zu können, hatten die Banknachbarn unterschiedliche Aufgaben zu lösen. Mein Schmierzettel mit dem Lösungsansatz für Edgars Arbeit fiel nicht auf. Meine Arbeit schrieb ich ohne Schmierzettel. Herr Schell, eigentlich für seine scharfen Kontrollen bekannt, erfuhr von unserem Trick erst durch die Abizeitung. Er saß mir in diesem Moment direkt gegenüber und fragte erschrocken:

„Sagen Sie bloß, das ist wahr?“

Jetzt konnte ich ihm lächelnd bestätigen: “Ja, so war es.“

Morgens um halb acht begann unser Unterricht. Vorher hatten wir die kurzen Frühnachrichten gehört und gemeinsam gefrühstückt. Mit den letzten Sekunden des Zeittones vor

7 Uhr, der nervend durch die Lautsprecher schallte, rauschte ich in den Speiseraum, vorbei an einem riesigen, goldumrandeten Spiegel, in den ich stets noch einen kurzen Blick riskierte. An einer längeren Tafel, von der man alles überblicken konnte, saßen der Heimdienst und der Direktor. Die anderen saßen an kleineren Tischen.

Geburtstagskinder wünschten sich von hier vorne ihr Lieblingslied und standen für diesen Moment im Mittelpunkt des Saales.

Für jeden Wochentag wurden zwei Heimdienste gewählt, ein weiblicher und ein männlicher. Sie führten die disziplinarische Aufsicht für den jeweiligen Tag. Das war angelehnt an Makarenkos Philosophie. Er hatte in der jungen Sowjetunion Jugendliche in seinem Heim aufgenommen, die in ihrem Leben bisher nur Krieg erlebt hatten. Er schenkte ihnen Vertrauen und übertrug ihnen Verantwortung.

Mein Heimdiensttag war der Sonnabend. An diesem Tag ging es etwas lockerer zu. Vormittags war zwar Unterricht, aber über das Wochenende gab es keine neuen Schularbeiten. Stubendienst war angesagt und ich hatte zusammen mit Horst zu kontrollieren. So durfte ich auch die Räume der Jungen betreten. Besuche des anderen Geschlechtes waren sonst nicht gestattet. Die Räume der Jungen waren kleiner, boten jedoch nicht den schönen Blick in den Park. Sie lagen im ehemaligen Gesindeflügel. In einem anderen Flügel wohnte der Direktor. Eine Heimleiterin gab es natürlich auch. Sie mischte sich kaum in die Belange unseres Heimdienstes. Ich war erstaunt, sogar etwas erschrocken, wie ernst mich die Schüler nahmen, wenn sie mit einem Anliegen zu mir kamen.

Herr Eilert, unser Wirtschaftsleiter, musste recht kreativ sein, um uns, besonders die Jungen, satt zu bekommen. So befand sich regelmäßig auch ein Schwein auf seiner Fütterungsliste. Der Speisesaal war stets geöffnet, Brot und Marmelade in Zehn-Liter-Eimern standen für die ganz Hungrigen immer parat.

„Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Marmelade Fett enthält.“ Dieses Lied, wann auch immer es angestimmt wurde, sorgte stets für Heiterkeit.

Nach dem Mittagessen war strikte Ruhe angesagt. Wer nicht schlafen wollte, ging in den Park oder zum Lesen in den Gemeinschaftsraum. Ich gehörte fast immer zur Schlaffraktion.

Ende `56, oder war es Anfang `57, jedenfalls befand ich mich im 12.Schuljahr, erhielten wir eine neue Verkehrsordnung. Die Verkehrspolizei wollte uns in der Mittagspause mit den neuen Regeln vertraut machen. Wozu brauchten wir in unserem Dorf Verkehrsregeln? Es fuhren kaum Autos, kaum Fahrräder, hin und wieder ein Trecker. Wir mussten nur den § 1 kennen. Und den kann man nicht lernen, den muss man verinnerlichen. Ich war nicht die Einzige, die so dachte. Deshalb sollten wir auf unseren Mittagsschlaf verzichten? Nein., das ging gar nicht. Den Spuren des Schornsteinfegers folgend, kletterten wir aufs Dach und versteckten uns dort. Grinsend beobachteten wir aus der Vogelperspektive, wie die anderen brav in die Aula strömten und warteten auf den Moment, da endlich Ruhe einkehrte. Wir kletterten zurück in unser Zimmer und schliefen einen ruhigen, festen Schlaf. Es hatte uns niemand vermisst. Erst nach der Veranstaltung fand uns eine Mitbewohnerin in den Betten, war sichtlich pikiert und beeilte sich, unsere Missetat zu melden.

Was treibt einen Mensch, so zu handeln? War es der Frust, nicht beteiligt gewesen zu sein? Fehlende Anerkennung? So erringt man sie bestimmt nicht.

Selbst der Direktor hat vermutlich über uns geschmunzelt. Er hat uns stets geraten:

„Wenn sie schon Unfug treiben, dann bitte intelligenten.“

Als Strafe mussten wir nachsitzen, die Belehrung nachholen. Ein netter, junger Volkspolizist, kaum älter als wir, sollte uns, ein Grüppchen alberner Teenager, bändigen und belehren. Über einen ovalen Konferenztisch schossen wir uns kichernd Bonbons zu und versuchten mit ihm zu flirten. Er war gewiss froh, als er endlich Vollzug melden konnte.

Der Park hatte zu allen Jahreszeiten seinen besonderen Reiz, nicht nur für Liebespaare. Auf einer Bank, umgeben von Entenschnattern und Vogelzwitschern, litt ich gemeinsam mit Fontanes Effi Briest, schrieb meine Aufsätze hier und manchmal ein Gedicht. Gelegentlich mischte sich morgens der Duft von Maische in die klare Luft. Wir nahmen es locker, denn dann war Wochenende. Keine 7-Uhr-Signaltöne hallten durch das Schloss, wir konnten uns in den Betten noch einmal ausstrecken.

Eine kleine hölzerne Brücke am Teich musste den 1000-Meter-Lauf der Jungen über sich ergehen lassen. Der Rhythmus der stampfenden Füße dröhnte durch die Luft bis zu uns ins Klassenzimmer. Schmunzelnd hörten wir diesem Getrampel nach. Es verkündete den Frühling. Der Sportunterricht wurde nicht mehr bei Frähsdorf, sondern im Freien durchgeführt. Diese einzige Kneipe des Dorfes fungierte im Winter als Sporthalle. Der große Multifunktionsraum vibrierte, wenn sich Tanzpaare zu flotten Rhythmen drehten, wurde herausgeputzt für Schulfeiern und war auch unser Kino. Sein Besuch war stets ein besonderes Erlebnis.

Unsere musische Erziehung lag in den Händen von Herrn Gast, einem erfahrenen Pädagogen. Wer irgendwie den Mund öffnen konnte, wurde im Schulchor aufgenommen.

Später bat er mich, meinen kleinen Bruder für den Chor zu überreden und zwar als Sopran, da er noch keinen Stimmbruch hatte. Wolf war inzwischen auch in Wiesenburg gelandet, zum Glück in einer naturwissenschaftlich orientierten Klasse. Nur halbherzig und mit dem entsprechenden Erfolg sprach ich mit ihm. Er hatte sich dem Schach verschrieben.

Herr Gast formte den Chor zu einem ordentlichen Klangkörper, ich ging gerne abends zur Probe. Noch heute höre ich unser „Joho trallala...“ vom Jägerchor oder Eckharts Solo von „ Old Black Joe“

Aber wehe dem, der versuchte, sich zu verweigern: Fritz!

Fritz meinte, absolut nicht singen zu können. Er wollte sich vor der Klasse nicht blamieren. Er ließ sich auch nicht zum Sprechgesang überreden, als ihm eine Fünf angedroht wurde. Eine Sechs kannten wir noch nicht. Es entspann sich ein interessanter Machtkampf. Wer hält länger durch, wer hat den größeren Dickschädel? In allen folgenden Musikstunden das gleiche Ritual: nach der Begrüßung Aufforderung an Fritz:

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