Annebärbel Dr. Jungbluth - Ja. Aber...

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A.J., Jahrgang 1939, die Bilder des brennenden Berlin nie ganz aus ihrem Gedächtnis getilgt, geprägt durch Krieg und Nachkrieg, möchte möglichst bald Verantwortung übernehmen. An der Charité Medizin studiert, über Jahrzehnte in Klinik und Ambulanz als Kinderärztin tätig, übernimmt sie im Magistrat von Berlin Verantwortung für die Kinderheilkunde, den Jugendgesundheitsschutz und die Gesundheitserziehung. Die Wende erlebt sie als Ärztin im Sport- und Erholungszentrum, wagt anschließend in ihrem
6. Lebensjahrzehnt den Spagat zwischen Arzt und Unternehmer und gründet ihre eigene Praxis.
Aus ihrer ganz persönliche Sicht schildert sie eindrucksvoll und lebendig, wie sie in den letzten 70 Jahre Höhen und Tiefen erlebte,

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Vor Weihnachten durfte ich zu einer unentgeltlichen Extrastunde zu Frau Broselein, so nannte ich sie im Stillen

immer. Wir spielten gemeinsam weihnachtliche Lieder, stimmten uns so auf die Feiertage ein.

In dem kleinen roten Beutel fand ich nach dem Unterricht leckere Schokoladenplätzchen. Von oben strahlte mir ihr freundliches Gesicht entgegen. Sie hatte sich wohl ebenso gefreut wie ich.

Für die Feiertage hatten wir ein kleines Festprogramm vorbereitet, Traute mit ihrer Geige, ich mit meiner Flöte und Wölfi mit einem Gedicht.

Plötzlich klingelt es.

Wer sollte uns jetzt besuchen?

Neugierig öffnen wir die Tür. Zwei von Muttis Schülerinnen eilen die Treppe herauf, legen ein großes Paket vor die Tür und verschwinden schnell wieder.

Für jedes von uns Kindern haben sie eine Kleinigkeit eingepackt, ein buntes Perlenarmband ist für mich. Die große Überraschung aber sind ein Kasper, eine Prinzessin und noch andere Handspielpuppen. Aus alten Zeitungen, Mehlkleister, viel Liebe und Geschick haben sie Köpfe geformt. Etwas Farbe und bunter Stoff vervollständigen die fantastischen Figuren. Jetzt klingt es öfter aus dem Mund des Kasper: „Seid ihr alle da?“ An Fantasie sollte es nicht fehlen.

Tante Inge hatte ihren Mann fürs Leben gefunden und wir fieberten ihrer Hochzeit entgegen. Eine Hochzeit der Mädchenträume sollte es werden. Die Braut in langem weißen Kleid und romantisch weitem Schleier. Den sollte ich tragen dürfen, was heißt tragen, zelebrieren sollte ich ihn. Schon Wochen vorher beobachteten wir aufgeregt Muttis Schneiderkünste. Nicht nur ich sollte gut aussehen. Meine Geschwister durften Blumen streuen und ebenfalls festlich glänzen. Mutti zauberte für uns Mädchen weiße Mäntelchen, dezent bestickt mit bunten Blumen auf den Ärmeln.

Den Domplatz in Erfurt kannte ich schon vom Martinsfest. Jedes Jahr im November zogen wir mit unseren selbst gebastelten Laternchen zu diesem Festplatz. Die ganze Stadt schien hier versammelt. Von der breit ausladenden Treppe prangte uns der Martinsstern entgegen und wir stimmten andächtig mit ein in den weit schallenden Choral: „Ein feste Burg ist unser Gott“. In Heimatkunde hatte ich gelernt, dass wir Martin Luther ehren, der am 11. November, dem Tag des Heiligen Martin, getauft worden war. Mir war es egal, wen wir feierten, stolz zog ich mit meinem Laternchen durch die festlich erstrahlte Stadt.

Nicht der berühmte Dom zu Erfurt sollte die Hochzeitskirche sein, sondern die Severikirche gleich nebenan.

Kräftig dröhnen bereits die Glocken, als wir uns der Kirche nähern. Mein Herz pocht um die Wette mit ihnen. Zusammen mit der Braut betrete ich das Kirchenschiff, in weißem Mäntelchen und Blütenkranz im Haar. Gedämpftes Licht, hymnische Orgelmusik und der betörende Duft von Weihrauch entführen mich in eine andere Welt. Die Musik erfüllt den Raum, hallt wider von den Bogengängen, durchdringt die Luft und lässt sie sanft erschwingen. Feierlich zelebriere ich den langen Schleier, während die Braut dem Altar entgegen schreitet. Ich bin die zweitwichtigste Person auf diesem Fest, so fühle ich mich jedenfalls. Und noch lange begleitet mich dieses Erlebnis in meinen Träumen.

Jeden Sommer gab es schöne lange Ferien. Mutti hatte als Lehrerin auch frei. An große Reisen war nicht zu denken, doch der Thüringer Wald war nicht weit, die Drei Gleichen auch für einen Ausflug gut. Unsere Wanderfestigkeit war bereits erprobt. Das Schwarzatal entlang zu wandern, war gewiss erholsam und gesund, interessant fand ich es nicht. Im Schweizer Haus, wo sie vom Schweizer Käse nur die Löcher hatten, bekamen wir richtigen Kakao zu trinken, noch aus Friedenszeiten. Das war schon eher was. Die Wirtin hatte sich über die einsamen Wanderer gefreut und ihre stillen Reserven hervorgeholt. Wir schienen ihr würdige Gäste zu sein. Den Kiekelhahn und Goethe konnte ich nicht so richtig würdigen, was aber Mutti entschied, war wohl richtig, an ihr zweifelte ich nicht. So stapfte ich ohne zu murren mit bergauf, bergab und fand es schließlich auch ganz lustig.

1949 war unser Aufenthalt in Erfurt zu Ende.

Mutter hatte wieder eine Stelle am Rande Berlins angenommen.

Alles wird anders

In der Wochenschau hatte ich eine neue Schule gesehen. Ein klarer, schlichter Bau ohne jegliche Schnörkel, als einzige Zierde rechts oben eine riesige Uhr, die auch funktionierte. Das hatte mir imponiert. Diese Schule stand in Blankenfelde und sollte meine Schule werden.

Ganz in der Nähe bekamen wir ein kleines Häuschen zugewiesen, mit Wintergarten und Balkon. Die Garage nutzten wir als Lagerraum. Starke Kiefern im Vorgarten hielten ihre kräftigen Zweigen schützend über das Haus. Für uns Kinder ein ganz neues Terrain. Endlich konnten wir eine Schaukel montieren. In Erfurt hatten wir zwar auch eine Schaukel, aber nur in einem schmalen Türrahmen. Jetzt konnten wir nach Herzenslust Schwung holen und richtig durch die Lüfte fliegen. Mit Wölfi trat ich in Wettbewerb, wer beim Absprung am weitesteten fliegen kann. Bald waren auch die Bäume vor unseren Kletterkünsten nicht mehr sicher. Sie standen so dicht, dass wir wie die Eichhörnchen von einem Baum zum anderen gelangen konnten. Waren sie zu weit entfernt, spannten wir ein Seil, um uns hinüber zu hangeln. Natürlich kletterten wir um die Wette und spielten Fangen oder Einkriege, wie wir es damals nannten, dreidimensional.

Ein Schleichweg zur Schule über den Hof wäre perfekt gewesen, den gab es aber nicht. Wir mussten immer einen großen Bogen laufen. Die Lehrer waren jedoch nett, auch die Mathelehrerin. Sie war durch meine Mutter an der Oberschule abgelöst worden und jetzt unterrichtete sie mich als ihre Schülerin. Dass sie mich eins Tages „mein Häschen“ nannte, trug mir den Spott meiner Mitschüler ein. Ich war aber auch das Küken der Klasse. Einige von uns waren noch älter, sie hatten im Krieg viel Unterricht versäumt. Im Grunde respektierten sie mich, wählten mich später sogar zur „Klassenältesten“. Außerdem holte ich langsam an Längenwachstum auf. In meiner Funktion wurde ich vor allen Dingen dann aktiv, wenn kein Lehrer zum Unterricht erschienen war. Eine Weile wartete ich ab, bevor ich in das Zimmer der Direktorin ging. Sie hatte nicht immer den aktuellen Überblick, wer von den Lehrern gerade in den Westen gegangen war. Es war eine unruhige Zeit.

Allen fiel meine kindliche Bewegungsfreude auf und Mutti schickte mich zum Ballettunterricht. Wieder aus ehemaligem Kriegstarnstoff, diesmal schwarz eingefärbt, nähte sie mir ein Röckchen. An rote Hausschuhe heftete sie lange Bänder, damit ich sie wie richtige Ballettschuhe binden konnte. Damit war ich zwar nicht die Schönste, konnte aber getrost meine Pliés üben. Das Notfallköfferchen von einst erhielt nun eine bessere Bestimmung, das Röckchen und die roten Schuhe passten gut hinein Zunächst kam Mutti noch mit, um mir den Weg zu zeigen. Später fuhr ich mit meinem Köfferchen in der Hand alleine zur Friedrichstraße. Wenn ich den Ausgang an der Weidendammer Brücke nahm, war der Weg nicht weit. Wo jetzt große Häuser und der neue Friedrichstadtpalast stehen, gähnte eine öde Brache, über die im Winter der kalte Wind blies. Mittendrin befand sich ein Kiosk, gerade groß genug für einen Mann, der darin stand und Negerküsse verkaufte. So nannten sich damals diese leckeren Köstlichkeiten.

Vor Verlangen halte ich an, steige auf Zehenspitzen, um sie richtig sehen zu können. Sie duften so herrlich nach Schokolade. Ich habe keine 30 Pfennige, besitze nur mein Fahrgeld. Aber ich werde schwach und schmiede einen Plan. Statt einer Fahrkarte für 30 Pfennige kaufe ich mir nur noch eine für 20 und fahre den Rest schwarz. Beim nächsten Mal genieße ich die Vorfreude, laufe beschwingt am Kiosk vorbei, ich besitze immerhin schon 20 Pfennige. Als es endlich so weit ist, ich wirklich einen Negerkuss in den Händen halte, genieße ich den Duft der Schokolade, beiße genussvoll hinein. Zart knackt die Schokolade zwischen meinen Zähnen, der Mund füllt sich mit süßem Schaum, ganz langsam lasse ich ihn auf meiner Zunge zergehen. Möglichst lange möchte ich diesen Moment genießen. Viel zu schnell ist er vorüber. Doch jedes Mal, wenn ich 30 Pfennige beisammen habe, kann ich das süße Wunder erneut erleben.

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