Annebärbel Dr. Jungbluth - Ja. Aber...

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A.J., Jahrgang 1939, die Bilder des brennenden Berlin nie ganz aus ihrem Gedächtnis getilgt, geprägt durch Krieg und Nachkrieg, möchte möglichst bald Verantwortung übernehmen. An der Charité Medizin studiert, über Jahrzehnte in Klinik und Ambulanz als Kinderärztin tätig, übernimmt sie im Magistrat von Berlin Verantwortung für die Kinderheilkunde, den Jugendgesundheitsschutz und die Gesundheitserziehung. Die Wende erlebt sie als Ärztin im Sport- und Erholungszentrum, wagt anschließend in ihrem
6. Lebensjahrzehnt den Spagat zwischen Arzt und Unternehmer und gründet ihre eigene Praxis.
Aus ihrer ganz persönliche Sicht schildert sie eindrucksvoll und lebendig, wie sie in den letzten 70 Jahre Höhen und Tiefen erlebte,

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In den Schulpausen erfüllte ein vielstimmiges fröhliches Lachen die klare Luft. Ich mischte mich gerne unter die Schulkinder, sie ließen mich auch mitspielen. Wenn aber die Pause zu Ende ging, war es plötzlich einsam und still.

Einmal kommen die großen Jungs auf eine Idee:

„Komm doch einfach mit.“

„Ja, das wäre doch was“, ergänzt ein anderer.

„Meint ihr wirklich?“

„Das wird ein Riesengaudi.“

„Ich weiß nicht.“

„Na, deine Mutter wird Augen machen.“

Diesen Gedanken finde ich gut und muss unwillkürlich schmunzeln:

„Ja, prima.“

Nun sitze ich in dem einzigen Klassenraum zwischen den Großen in der letzten Reihe. Mit den Bänken kann man nicht einmal kippeln. Sie sind fest und stabil mit den Tischen verbunden

Hier mussten einst Martin Grambauer und Ulrike Breithaupt gesessen haben, die Heiden von Kummerow.

Ich kann alles gut überblicken. Die Kleinen sitzen vorne, haben artig ihre Schiefertafeln auf den Tisch gelegt und warten gespannt, was gleich passieren würde. Die etwas Größeren dahinter nehmen es lockerer, freuen sich diebisch auf die kommenden Ereignisse und ich throne stolz hier hinten bei den Großen. Die feixen über das ganze Gesicht.

Mein Hochgefühl, wie ein Schulkind hier zu sitzen, verliert sich schnell, als Mutti in die Klasse tritt. Ruhig und bestimmt bemerkt sie:

„Bärbel, du bist noch etwas klein für die Schule.“

Artig verlasse ich den Klassenraum.

Ich bin wohl wirklich noch zu klein.

Noch aufgewühlt von dem eben Erlebten, erobere ich mir den großen Stein im Teich und habe die ganze Welt für mich. Ich spüre den Wind auf meiner Haut, atme tief den Duft von frisch gemähtem Heu und schaue den weißen Wolken nach. Im matten Grün des Wassers spiegelt sich die Sonne wider, von Ferne schallt Hundegebell herüber. Ungestört kann ich träumen von der fremden Welt der Großen.

Im Winter kannten die Schulanfänger alle Buchstaben, sie konnten nun lesen. Einigen fiel es schwerer, sie hatten noch ihre Mühe mit den Texten. So jedoch nicht Traute. Sie hatte kein Verständnis dafür und prahlte laut:

„Pah, das kann ja meine kleine Schwester besser!“

„Du spinnst doch, das glaubst du doch selber nicht.

„Nee, wirklich, die kann das.“

Mit der kleinen Schwester war ich gemeint. Ich hatte meiner großen Schwester zwar manchmal bei den Schularbeiten zugesehen, interessierte mich auch für die einzelnen Buchstaben. Mein Lesen beschränkte sich jedoch auf die Straßennamen des Dorfes. Die anderen wollten es genau wissen. Sie zückten eilfertig die Fibel, schlugen ganz hinten den letzten Text auf. Ich sollte lesen. Ihre großen, verschwitzten Körper beugten sich von allen Seiten über mich. Mir wurde ganz schwummerig zumute. Alle wollten das Spektakel ganz nah erleben. Und ich las, las halbwegs flüssig die kleine Geschichte von einer Schmiede. Nur das „ Zischen“ wollte nicht richtig über meine Lippen. Die Großen staunten nicht schlecht und nahmen mich gleich auf in ihren Kreis, den Kreis der Schulkinder.

So wurde ich auch zum Kindergeburtstag ins Schloss eingeladen, sollte es nun von innen kennen lernen. Staunend betrat ich einen großen Saal und sah einen riesigen, bunt gedeckten Tisch, so groß, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Mit meiner Schwester saß ich ziemlich weit entfernt vom

Geburtstagskind, der Kuchen schmeckte trotzdem. Als Höhepunkt war eine Schlittenfahrt versprochen worden. Auch hier gab es keine Berge, nur weites, flaches Land. Dafür aber Pferde, die man vor die Schlitten spannen konnte, vor eine lange, fröhliche Schlittenschlange. Auf den Feldern hatte der Schnee alle Furchen und Hügel zugedeckt, mühelos trabte das Pferd über die weite Ebene. Ich fand es nicht lustig. Zusammen mit Traute hing ich am Ende der Schlittenschlange. Das Tempo war enorm. Ängstlich klammerte ich mich an den Schlitten, in ständiger Sorge, bei den forschen Schlenkern böse in den Schnee geschleudert zu werden. Erst als unser Schlitten weiter vorne vertaut wurde, genoss auch ich diese winterliche Fahrt.

Meine Mutter begann in Biesenbrow wieder zu malen. Mein Porträt blieb leider unvollendet. Die rote Schleife in meinem Haar strahlte schon deutlich aus dem Bild hervor. Auch schrieb sie Märchen und kleine Geschichten. Einst hatte sie ihre Kindheitserinnerungen aus dem 1. Weltkrieg niedergeschrieben und erfolgreich veröffentlicht. Jetzt hatte sie endlich wieder Muße zu schreiben. Später wird sie sagen, dass es ihre glücklichste Zeit gewesen sei.

Der Krieg machte auch um Biesenbrow keinen Bogen, die Erwachsenen wurden unruhig, konnten ihre Sorgen nicht mehr verbergen. Für uns Kinder wurden sichere Verstecke gesucht. Zwischen dem Ende des ausladenden Daches und der Decke fand sich ein kleiner Hohlraum, in den wir gerade reinpassten. Von hier oben konnte ich den gesamten Raum überblicken. Es machte mir Angst, wie eindringlich wir belehrt wurden, im Ernstfall, wenn die Soldaten kämen, absolut still zu sein, was auch passieren würde.

Die Großen sprachen immer öfter geheimnisvoll miteinander.

Ich bekam immer größere Ohren, lief zu meiner Freundin: „Hast du gehört, dort steht ein Zug mit Verwundeten?“

„Ja, am Bahnhof, wollen wir hin?“

„Wollen wir wirklich?“

„Ein Gleis soll kaputt sein, es werden nur Züge an die Front durchgelassen.“

Mutti hatte mein Lauschen bemerkt und mich davor gewarnt, dort hinzugehen. Nun erst richtig neugierig geworden, stahl ich mich mit meiner Freundin zum Bahnhof.

So also sah der Krieg aus:

Müde Männer in Uniform, leere traurige Augen.

Rauchend standen sie vor dem Zug,

kauerten wie verloren an der Böschung,

saßen oder lagen in den Abteilen.

Überall Verbände, schmutziggelb verkrustete Verbände.

Manchen fehlte ein Arm oder ein Bein.

Verschämt schlichen wir uns zurück ins Dorf.

Von Tag zu Tag wurde es unruhiger in Biesenbrow, viele wollten weg. Auch wir packten unsere Sachen, wollten wieder nach Berlin.

Auf dem Bahnhof angekommen, lärmte uns eine aufgeregte Menschenmenge entgegen. Schweißgetränkte Luft machte uns das Atmen schwer. Vorne standen Uniformierte und ließen niemand auf den Bahnsteig. Niemand sollte fliehen.

Wir waren nicht als Einheimische registriert, sie konnten uns nicht verwehren nach Hause zu fahren. Durch ein Spalier finster blickender Menschen folgten wir Mutter auf den Bahnsteig und in den Zug nach Berlin.

Gen Süden

Unfreundlich und kalt empfängt uns der Bahnhof in Berlin. Kein Baum, kein Strauch, nur lange, graue Häuserschluchten. Wir steigen viele Stufen hinab in den Untergrund zur S-Bahn. Die Fahrt währt nicht lange, sie endet im Bahnhof Friedrichstraße.

Fliegeralarm!

Mit drei kleinen Kindern und viel Gepäck steht meine Mutter unten auf dem Bahnsteig und kann nur warten. Unser Zuhause noch weit weg.

Ich lasse meinen Blick gelangweilt durch die Halle schweifen.

Was ist das? Das muss ich näher betrachten .

Da kriechen Stufen langsam aus dem Boden, erheben sich und laufen immer höher. Ohne die geringste Anstrengung können die Menschen nach oben gelangen .

Das muss toll sein. A ber was wollen d ie denn da oben, wo doch Fliegeralarm ist ?

Meine Neugierde ist übermächtig. Vorsichtig stelle auch ich meine Füße auf dieses Wunderband. Ich spüre ein angenehm leichtes Gefühl, werde sanft nach oben getragen. Plötzlich höre ich meinen Namen rufen, sehe Muttis erschrockenes Gesicht. Der Zauber ist verflogen. Oben angekommen laufen die Menschen in allen Richtungen auseinander.

Wie komme ich jetzt wieder zurück?

Eine Treppe nach unten kann ich nirgends finden. Alle eilen vorbei, niemand beachtet mich. Sie haben alle ein festes Ziel. Nur ich irre mit meinem schlechten Gewissen suchend hin und her.

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