Annebärbel Dr. Jungbluth - Ja. Aber...

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A.J., Jahrgang 1939, die Bilder des brennenden Berlin nie ganz aus ihrem Gedächtnis getilgt, geprägt durch Krieg und Nachkrieg, möchte möglichst bald Verantwortung übernehmen. An der Charité Medizin studiert, über Jahrzehnte in Klinik und Ambulanz als Kinderärztin tätig, übernimmt sie im Magistrat von Berlin Verantwortung für die Kinderheilkunde, den Jugendgesundheitsschutz und die Gesundheitserziehung. Die Wende erlebt sie als Ärztin im Sport- und Erholungszentrum, wagt anschließend in ihrem
6. Lebensjahrzehnt den Spagat zwischen Arzt und Unternehmer und gründet ihre eigene Praxis.
Aus ihrer ganz persönliche Sicht schildert sie eindrucksvoll und lebendig, wie sie in den letzten 70 Jahre Höhen und Tiefen erlebte,

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Ich interessierte mich mehr für Biologie. Besonders spannend war es, als es endlich um Tiere und Menschen ging. Herr Feustel, unser Biolehrer, führte uns lebendig in die Geheimnisse der Natur ein. Wie alles nach strengen Regeln und Gesetzen verläuft, alles Geschehen einer Kausalitätskette folgt. Ob wir diese Gesetze kennen oder nicht, der Natur ist das egal. Die Meteorologen können trotz moderner Technik kaum eine längerfristige Prognose abgeben, obwohl sich physikalische Gesetze abspielen. Die Dynamik des Geschehens ist zu komplex und von ihnen nicht überschaubar. Wie viel komplizierter ist erst ein Lebewesen oder gar ein Mensch. Ein Wind ist nicht verliebt und schlägt deshalb unberechenbare Purzelbäume. Regen wird nicht wegen eines Wutausbruchs zu Hagel.

Aber Menschen sind so gestrickt.

Naturwissenschaftliche Gesetzte zu erkennen, zu begreifen und als Krönung gegeneinander auszuspielen, eröffnet fantastische Möglichkeiten. Und das geschieht in der Medizin.

Die Gesellschaft für Sport und Technik warb an der Schule für Seesport. Am Rangsdorfer See hatte sie einen Stützpunkt errichtet und einen Kutter geankert. Mit dem Fahrrad war er gut erreichbar, es würde eine interessante Abwechslung bringen. Also radelte eine verschworene Truppe an den Wochenenden zum Rangsdorfer See. Wir knüpften Seemannsknoten, lernten das Prinzip der Selbstbekneifung kennen, wir morsten und winkten mit den kleinen rotweißen Flaggen. Das gefiel mir besonders. Ich stellte mir stets vor, ich stünde oben im Mastkorb eines großen Seglers, Sonne und Wind im Gesicht, und sende Grüße an einen anderen Segler. Wir tummelten uns auf dem See, ruderten bzw. pullten munter drauf los. Blasen an den Händen wurden ignoriert. Ich saß im Schlag, hatte kleinere Riemen, brauchte weniger Kraft als die anderen. Aber den Rhythmus zu halten, war auch nicht einfach. Noch schöner wurde es, wenn wir Segel setzten. Der Rangsdorfer See, in einer weiten Ebene dem Wind frei ausgesetzt, ist ideal zum Segeln. Im Winter ist er bei Eisseglern beliebt, regelrechte Volksfeste finden statt. Ich erinnere mich, wie ich als Kleinkind über das Eis geschoben wurde, in einem damals modernen Schlitten, der wie eine hohe Bank mit Kufen aussah.

Der See ist nicht besonders groß und hat keine Verbindung zu anderen Seen. Zum Erlernen des Wendens und Halsens nicht von Nachteil. Wir lernten den Wind und die Wellen einzuschätzen, die Segel zu bändigen und das Gewicht unserer Körper zu nutzen. Meinen Segelschein konnte ich nicht erwerben, ich war noch nicht 16.

Meine Schwester und ich hatten unterschiedliche Gene mitbekommen. Äußerlich konnte man das an unserem Längenwachstum erkennen. Ich holte sie langsam ein und überholte sie sogar. So lange ich die kleine Schwester war, hatte sie gerne mal zugelangt, wenn ich nicht spurte. Als ich etwa 13 war, sie 15, beide inzwischen gleich groß, schlug ich das erste Mal zurück. Wolf amüsierte sich über die Rauferei, die sich seine großen Schwestern lieferten. Einen Gewinner gab es nicht, wir hatten beide Federn gelassen. Aber ich hatte gezeigt, dass ich jetzt ebenbürtig war und mir nichts mehr gefallen lasse

In der Schule ließen meine Leistungen nach. In mein Schüler-Tagebuch konnte ich kaum noch ordentliche Zensuren eintragen. Zu Hause erntete ich Vorhaltungen und Ermahnungen. Ich durfte das Fahrrad nicht mehr benutzen. Wir besaßen nur zwei Räder für die ganze Familie. Ohne Rad war der Rangsdorfer See zu weit. Ich hatte Glück. Schischi, der im Orchester den Kontrabass spielte, nahm mich auf seinem Fahrrad mit. Nach der nächsten nicht ordentlich abgelieferten Mathearbeit sollte ich am Wochenende lernen statt zu segeln.

All die Gebote und Verbote stahlen mir nach und nach meine Fröhlichkeit und mein Lachen.

Nachdem die Amerikaner die ersten Atombomben gezündet hatten, versuchte die Sowjetunion verstärkt, ihren wissenschaftlichen Rückstand aufzuholen, auch über Ländergrenzen hinweg. Das war 10 Jahre später noch so. Der Ruf nach begabten Kadern erreichte auch das Ministerium meiner Stiefmutter.

Und wieder hieß es: „Die Bärbel macht das.“

Es würde bedeuten: sofortige Umschulung in eine bilinguale Schule mit Internat, anschließend Studium der Atomphysik in der Sowjetunion.

Ich sagte sofort zu, sah eine Möglichkeit, endlich auszubrechen. Alles Weitere würde sich finden. Meine Stiefmutter, erfreut über die Zusage, organisierte bei einem jungen Kollegen Nachhilfe für Russisch. Der sah mich skeptisch an:

„Willst du das wirklich? Willst du wirklich Atomphysik studieren?“

Ich druckste herum: „Jaa“. Meine Körpersprache sagte anderes.

„Such dir lieber einen schöneren Beruf“, verabschiedete er mich.

Er rannte offene Türen ein.

Ab jetzt entscheide ich

Kleine weiße Wolken, wieder und wieder verpufft aus der schnaufenden Lok, kringeln sich empor zu ihren großen Schwestern. Das rhythmische Rackatack der Räder entfernt mich immer mehr von meinem Gestern. Die Bahn schiebt sich von einem B zum nächsten: Berlin, Borkheide, Beelitz, Brück, Belzig…

Ruhig gleiten vor den Fenstern wellige Wiesen und Brandenburger Streichholzwälder vorbei. Wie in einem Film nehme ich die Landschaft wahr, meine Gedanken eilen dem Zug voraus.

Was wird mich erwarten? Wie werde ich zurechtkommen? Wie werden mich die anderen aufnehmen, so mitten im Schuljahr?

In jedem Fall wird es besser werden als bisher, davon bin ich überzeugt.

Sind die B`s endlich aufgebraucht, winkt mir von Ferne der Wiesenburger Schlossturm entgegen. Hier bin ich angekommen.

Viel Grün trennt mich noch vom Schloss, meinem eigentlichen Ziel. Der Weg scheint endlos, der Koffer viel zu schwer. Schließlich umfangen mich die Schlossmauern, über Jahrhunderte bewährte Schutz- und Trutzmauern. Sie sollen jetzt auch die Schüler schützen und fernhalten von den Nachkriegswirren „da draußen“. Die Schülerwache am Tor wird sehr ernst genommen.

Nachdem ich den dunklen Torweg passiert habe, finde ich mich in einem hellen, freundlichen Innenhof. Gefangen wird mein Blick von einem Brunnen, einstmals aus Italien importiert. Majestätisch residiert er in der Mitte des Hofes, scheint alle Gäste zu begrüßen.

Die Räume der Mädchen befinden sich in der ersten Etage über den Klassenräumen und der Aula. Die großen Fenster öffnen weite Blickdiagonalen zu uralten Bäumen und weiträumigen Wiesen. Umrandet von unterschiedlichsten Grüntönen, dem satten Grün der Rhododendren, den frischen Trieben der Wiesen und den zarten Knospen der Weiden, ruht ein friedlicher Teich, nur belebt durch Enten und Schwäne. Später wird als Glanzstück eine Fontäne installiert. Es fehlte nur sanfte Musik und der Mond würde im abendlichen Schleier die Schwanenkönigin und ihre Gefährtinnen heraufbeschwören.

In diesem Lernschloss wollte ich im Frühjahr `55 bleiben und im nächsten Jahr das Abitur ablegen.

Wenn nur nicht das Fach Russisch gewesen wäre, dessentwegen ich hierher geschickt worden war. In kam in eine Klasse, in der in einigen Fächern nur Russisch gesprochen wurde, z.B. in Wirtschaftgeographie der Sowjetunion. Tschechow, Lermontow wurden im Original gelesen. Für Sprachen habe ich kein Talent. Lehrer und Mitschüler waren sehr entgegenkommend und halfen mir. Bis zum Sommer kam ich über eine Vier im schriftlichen Russisch jedoch nicht hinaus. Zum Abi war eine bessere Zensur nicht zu erwarten. Mit solchem Zeugnis würde ich keinen Studienplatz erhalten.

Ich sprach mit Herrn Diecke, dem Direktor, und bat um ein Jahr Rückstellung. Meine Argumente schienen ihm plausibel, zumal ich das Abi nicht mit 16 Jahren ablegen musste

Meine Eltern informierte ich schriftlich.

Trotzdem quälte ich mich durch den Russischunterricht. Eine ordentliche Zensur würde ich nie erreichen. So schloss ich mit Edgar, der in der Sowjetunion aufgewachsen war, einen Pakt. Wir beschlossen zu schummeln.

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