Malcom Brady - DER MYTHOS

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War es wirklich Christoph Kolumbus, der Amerika als Erster entdeckt hat? Genau diese Frage stellt sich der deutsche Abenteurer Claudio Guerrero, als er den zunächst recht harmlos erscheinenden Auftrag übernimmt, im peruanischen Urwald nach einer versunkenen Stadt zu suchen. Im Stillen hofft er während seiner Expedition entsprechende Beweise für seine Theorie zu finden. Fast schon zu spät erkennt er, dass ihm eine fanatisch-religiöse Gruppierung, sowie ein skrupelloser kolumbianischer Geschäftsmann auf Schritt und Tritt folgen. Welches Geheimnis verbirgt sich tatsächlich in den verlassenen Ruinen der Wolkenkrieger von Chachapoyas? Welche Rolle spielt die undurchsichtige Sharone Rosenbaum, bei der alle Fäden im Hintergrund zusammenzulaufen scheinen … Ein spannender Abenteuerroman mit geschichtlichem Hintergrund.

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Malcom Brady

DER MYTHOS

Das Geheimnis einer untergegangenen Kultur in Südamerika

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Inhaltsverzeichnis Titel Malcom Brady DER MYTHOS Das Geheimnis einer - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Malcom Brady DER MYTHOS Das Geheimnis einer untergegangenen Kultur in Südamerika Dieses ebook wurde erstellt bei

PROLOG

Irgendwo im Peruanischen Urwald

Lima, 14 Tage vorher

Jericho, Westjordanland

Lima, Peru

Cartagena, Kolumbien

Auf dem Weg nach Pucallpa

In Pucallpa

Cruzeido do Sul, Brasilien

Cartagena, Kolumbien

Chachapoyas, Peru

Jerusalem, Israel

Irgendwo im Peruanischen Urwald

San Borja; Lima

Chachapoyas

San Borja; Lima

In freiem Gelände…

Chachapoyas

Leimebamba

Jalca Grande, Region Amazonas, Peru

Gran Saposoa

Lima, Peru

Das Bergmassiv der „Schlafenden Schönen“

Chachapoyas

Zwischen Gran Saposoa und Bolivar

Gran Saposoa

Irgendwo in der Wildnis von Bolivar

Der See der Mumien

In Jalca Grande

Gran Saposoa

Gefangen im Grabungscamp

DIE FLUCHT

Die versunkene Stadt

Im Labyrinth des Todes

Lima

Die unverhoffte Rettung

Epilog: Die Halbinsel PARACAS

Impressum neobooks

PROLOG

Dunkle Rauchschwaden lagen weit sichtbar über der Stadt. Tyros stand in Flammen. Qualm und Staub raubten ihm fast die Sicht, während Methuastart gegen die Übermacht ankämpfte. Noch schlimmer als die in Horden einfallenden Soldaten von Alexander dem Großen, waren die Gedanken an den Untergang seiner einst so mächtigen und stolzen Stadt, deren riesiger Mauerwall für lange Zeit als uneinnehmbar galt. Seine Gefährten mahnten ihn jedoch zur Eile an. In diesem Moment gab es Wichtigeres zu tun, als sich über die Situation zu beklagen. Man verlangte von ihm, dass er kämpfte, sich aufbäumte und Tyros so lange wie es noch möglich war zu verteidigen. Seit Stunden war ihm und seinen Gefolgsleuten keine Ruhepause vergönnt gewesen. Die Makedonier kannten keine Gnade. Fast unaufhörlich prasselten ihre brennenden Pfeile und Geschosse auf sie nieder und verursachten mehr Brandtherde als von den Bewohnern gelöscht werden konnten. Zuvor hatte Alexander der Große monatelang die Stadt, die auf einer Insel lag, belagert und vom Festland her einen Damm errichten lassen. Nun war es ihm möglich, die schweren Steinkatapulte einzusetzen, gegen deren Beschuss Methuastart und seine Männer einfach keine Mittel fanden. Zusätzlich ließ er etliche der unteren Felsblöcke aus der Stadtmauer herausgraben und füllte die Hohlräume mit trockenen Ästen und Strohballen, die seine Männer dann sofort in Brand steckten, um das Mauerwerk zu destabilisieren. Tapfer verwendeten Methuastarts Gefährten alles, was nur irgendwie als Waffe herhalten konnte, und mischten sich unter die Reihen ihrer Feinde. Mit gellendem Kampfgeschrei entstand eine ungleiche Schlacht, wobei sich nur wenige Bewohner von Tyros vor der Schlagkraft der mächtigen Waffen der Angreifer in Sicherheit bringen konnten. Ganz benommen vom Wutgeheul um sich herum, sowie dem eigenen Schmerz, spürte Methuastart plötzlich, wie jemand an seiner rechten Hand zog. Schon wollte er den Angreifer abschütteln, als er Batis bemerkte, der mit heftigen Gesten auf das große Stadttor deutete. Dort hatten sich die makedonischen Soldaten bereits Zutritt verschafft und somit den Untergang der Stadt besiegelt. Noch ehe der kommende Tag anbrach, würden sie alle tot sein. All die Wut und Leidenschaft mit denen sie sich dem Heer Alexander des Großen entgegenstellten waren vergebens. Daraufhin gaben Abgesandte von König Azemilkos das vereinbarte Signal zum Rückzug! Die Trompeten ertönten laut und bereits die ersten Töne verursachten eine momentane Verwirrung unter den Angreifern. Methuastart und seine Gefolgsleute wurden aufgefordert, die Verteidigung von Tyros aufzugeben. Seite an Seite kämpften sie sich durch das tobende Schlachtfeld. Ganz im Inneren der Festungsanlage lag der Tempel des Stadtgottes Melkart. Dort konnten sie sich in diesem Augenblick noch sicher fühlen. Überall lagen bereits verwundete oder getötete Widerstandkämpfer herum, aber der Anblick seines Herrn versetzte ihm einen noch größeren Schmerz als die Kampfhandlungen, denen er zuvor beigewohnt hatte. Dieser lag regungslos und mit Blut unterlaufenden Augen auf einer Bahre und röchelte nur noch ganz leise vor sich hin. Methuastart bemerkte die rot gefärbte Wunde über seinem Herzen und glaubte für einen Moment lang zu erkennen, dass sein Herr versuchte ihm ein Zeichen zu geben. Da war es wieder. Jetzt sah er es ganz deutlich. Der alte Mann hob mit letzter Anstrengung seine linke Hand und winkte ihn zu sich.

Methuastart legte ein Ohr an den Mund seines Herrn, nahm aber dessen Worte kaum wahr. Er bemerkte das Zittern, das dessen Körper nun erfasst hatte. Schließlich verstand er doch ein paar Bruchstücke: „Es ist ... Zeit ... unser aller Heiligtum ... Sicherheit.“ Das war alles, dann fiel der Kopf des alten Mannes leblos zur Seite. Methuastart bemerkte noch einmal ein leichtes Zittern, das durch den leblosen Körper ging, bis er für immer und ewig erstarrte.

Mit angehaltenem Atem hatten seine Gefährten die letzten Bewegungen ihres Herrn verfolgt. Jetzt standen sie stumm beieinander und Tränen benebelten ihre Blicke, als einer von ihnen eine Samtdecke hervorzog und den Leichnam damit zudeckte.

Methuastart zögerte zunächst noch und blickte rasch auf seine Gefährten, die ihm zunickten und in südliche Richtung deuteten. Hastig eilte er ihnen nach und merkte schon recht bald, dass sie sich von den herannahenden makedonischen Truppen entfernten.

Sie waren unterwegs zum Südhafen der Stadt.

„Wohin gehen wir?“, fragte er einen seiner Gefolgsleute. Dieser trieb ihn nur noch mehr zur Eile an.

„Mach schnell, die Schiffe warten bereits auf uns.“

Methuastart war überrascht. War das nicht Flucht vor dem Feind? „Wir können sie doch nicht einfach im Stich lassen!“, rief er fast schon zornig aus. Von weitem wagte er jetzt einen Blick auf die brennende Stadt. Und wieder schlugen unaufhörlich die Geschosse ein und es ertönte das Geschrei der Verwundeten. Alexander der Große hatte damit begonnen unzählige Holzkreuze an der Küste aufzustellen. Dort sollten später alle noch lebenden männlichen Bewohner von Tyros gekreuzigt werden.

„Unsere Aufgabe ist viel wichtiger, als noch ein paar mehr von den makedonischen Hunden umzubringen. Es ist unser Erbe, das Vermächtnis unserer Gesellschaft, sowie alles für das wir gelebt haben, dass hier auf dem Spiel steht. Wir müssen sie in Sicherheit bringen, koste es, was es wolle.“ Methuastart öffnete den Mund und wollte etwas entgegnen, bemerkte aber die entschlossene Miene des anderen. Also hob er hilflos die Schulter und folgte seinen Gefährten.

Die Galeere mit den an beiden Enden hochgezogenen Steven, von denen der am Heck in einem Entenkopf endete, war das letzte am Kai verbliebene Schiff. Die anderen neun Galeeren waren bereits mit jeweils zwanzig bis dreißig Frauen und Männern an Bord ausgelaufen. Erstaunt beobachtete Methuastart das fieberhafte Treiben rund um das Beladen des Schiffes. Fast kam es ihm so vor, als sei die Abreise von langer Hand vorbereitet worden.

„Segel setzten!“, ertönte plötzlich ein Kommando, dann setze sich die Galeere in Bewegung und Methuastart hörte das rhythmische Schlagen der Ruderer in ihrem Rumpf, die gleichmäßig ihre Holzpranken in das kalte Wasser tauchten.

Langsam gewann das Schiff an Fahrt und entfernte sich aus der Sichtweite der brennenden Stadt. Noch bevor sie das offene Meer erreichten, ging ein Steinhagel auf die Galeere nieder. Die Katapulte der Makedonier hatten das fliehende Schiff ins Visier genommen. Dann befanden sie sich endgültig außer Reichweite und Methuastart erlaubte sich, noch einen letzten Blick auf den sich nun immer schneller entfernenden Küstenstreifen zu werfen. Das flammende Inferno schien kein Ende zu nehmen.

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