Malcom Brady
PICKNICK MIT HITLER
Ein spannender Roman aus Argentinien, der Zweifel an der offiziellen Geschichtsschreibung aufkommen lässt.
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Inhaltsverzeichnis
Titel Malcom Brady PICKNICK MIT HITLER Ein spannender Roman aus Argentinien, der Zweifel an der offiziellen Geschichtsschreibung aufkommen lässt. Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort des Autors Vorwort des Autors Die deutsche U-Bootflotte ist stolz, ein irdisches Paradies, eine uneinnehmbare Festung für den Führer gebaut zu haben, irgendwo in der Welt... Admiral Dönitz, Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine 1943 Liebe Leserinnen und Leser: Ich habe lange überlegt ob ich mich an das Thema Adolf Hitler in Argentinien heranwagen soll. Es ist sehr zwiespältig, provokant und angesichts der Flüchtlingskrise in Europa, aktuell. Wie die meisten von Ihnen habe auch ich in der Schule gelernt, dass Hitler 1945 im Berliner Bunker zu Tode gekommen ist, aber als mir der Argentinische Journalist und Autor Abel Basti seine Recherchen zur Verfügung stellte und ich mich intensiv mit seinem Material auseinandergesetzt habe, sind mir gehörige Zweifel an der „Öffentlichen Geschichtsschreibung“ gekommen. Meine Geschichte ist rein fiktiv, soll in erster Linie unterhalten, aber auch nachdenklich stimmen. Sie basiert im wesentlichen auf die Untersuchungen von Abel Basti und dem Historiker Ariel Collia aus La Falda, bei denen ich mich hiermit ganz herzlich für ihre Unterstützung bedanken möchte. Ob die Wirklichkeit so oder anders verlaufen ist, werden wir vielleicht niemals oder erst in vielen Jahren erfahren. Ich denke, Sie werden sich dazu bereits ihr eigenes Urteil gebildet haben. Ich wünsche Ihnen einfach nur eine Gute Unterhaltung.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Epilog
Impressum neobooks
Die deutsche U-Bootflotte ist stolz, ein irdisches Paradies, eine uneinnehmbare Festung für den Führer gebaut zu haben, irgendwo in der Welt...
Admiral Dönitz, Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine 1943
Liebe Leserinnen und Leser:
Ich habe lange überlegt ob ich mich an das Thema Adolf Hitler in Argentinien heranwagen soll. Es ist sehr zwiespältig, provokant und angesichts der Flüchtlingskrise in Europa, aktuell. Wie die meisten von Ihnen habe auch ich in der Schule gelernt, dass Hitler 1945 im Berliner Bunker zu Tode gekommen ist, aber als mir der Argentinische Journalist und Autor Abel Basti seine Recherchen zur Verfügung stellte und ich mich intensiv mit seinem Material auseinandergesetzt habe, sind mir gehörige Zweifel an der „Öffentlichen Geschichtsschreibung“ gekommen. Meine Geschichte ist rein fiktiv, soll in erster Linie unterhalten, aber auch nachdenklich stimmen. Sie basiert im wesentlichen auf die Untersuchungen von Abel Basti und dem Historiker Ariel Collia aus La Falda, bei denen ich mich hiermit ganz herzlich für ihre Unterstützung bedanken möchte. Ob die Wirklichkeit so oder anders verlaufen ist, werden wir vielleicht niemals oder erst in vielen Jahren erfahren. Ich denke, Sie werden sich dazu bereits ihr eigenes Urteil gebildet haben. Ich wünsche Ihnen einfach nur eine Gute Unterhaltung.
Das gleichmäßige Brummen der Triebwerke versetzte Mia in eine Art Dämmerzustand. Sie lehnte ihren Kopf gegen das heruntergezogene Plastikrollo des ovalen Jet-Fensters und versuchte sich zu entspannen. Sie wollte nach New York, wo ein Flieger nach Argentinien auf sie wartete. Zum ersten Mal, seit ihrer Kindheit, würde sie in ihr Heimatland zurückkehren. Ein seltsames Gefühl beschlich sie, als sie daran dachte, wohin sie jetzt unterwegs war. Wie würde es heute am Rio de la Plata aussehen?
Sie konnte sich kaum noch an den riesigen Fluss erinnern. Sie dachte an ihre Mutter und an Tante Juana, stellte sich vor, wie die beiden im Teenager-Alter zusammen auf der geräumigen Holzveranda ihres Elternhauses saßen und gemütlich einen Mate-Tee tranken.
Tante Juana war die älteste Schwester ihrer Mutter gewesen. Auf alten Fotos war sie großgewachsen und schlank, mit dichtem, langem schwarzen Haar, das ihr bis über die Hüfte reichte. Sie muss eine eigentümliche Person gewesen sein, vor der ihre Geschwister Respekt hatten. Wenigstens so lange, bis sie dann völlig abdriftete und von der Familie verstoßen wurde. Was genau vorgefallen war, hatte Mia niemals in Erfahrung bringen können. Überhaupt wusste sie nicht viel über Tante Juana, nur dass sie das schwarze Schaf in der Familie war. Ihre Mutter hatte nicht gern über sie gesprochen, auch wenn sie es geliebt hatte, Geschichten zu erzählen - meistens aus Argentinien. Dazu hatte Mutter sie hochgehoben und auf ihre Knie gesetzt, bevor sie anfing zu erzählen. Als Kind war Mias Welt noch in Ordnung gewesen. Sie hatte die unbeschwerten Kindheitsjahre genossen. Die Kinder der Wohlhabenden glaubten für gewöhnlich, dass ihnen niemals etwas wirklich Schlimmes widerfahren könnte. Das änderte sich schlagartig, als die Militärjunta 1976 an die Macht kam. Zu diesem Zeitpunkt war Mia gerade zehn Jahre alt geworden.
Die Erinnerung an ihre Kindheit trieb ihr jetzt die Tränen in die Augen, ein kaum hörbares Schluchzen entwich ihrer Kehle. Ihre Eltern waren viel zu früh gestorben. Schuld daran trug die verfluchte Militärdiktatur. Sie war auch der Grund dafür, warum Mia in einer Nacht und Nebelaktion zusammen mit einigen entfernten Verwandten Argentinien in Richtung USA verlassen hatte. Hier hatte sie bis zu ihrer Volljährigkeit bei Tante Ana, einer weiteren Schwester ihrer Mutter gelebt. Zum Glück lag ihre eigene Vergangenheit bereits weit zurück, aber jetzt hatte sie sie wieder eingeholt. Durch die Nachricht von Tante Juanas Tod. Von einer Frau, die sie nie richtig kennengelernt hatte.
Die Nachricht war heute auf den Tag genau vor drei Wochen von der argentinischen Botschaft gekommen und seitdem hatte Mia nicht mehr ruhig schlafen können. Zwar lag Tante Juanas Leichnam bereits unter der Erde, aber anscheinend gab es Nachlassangelegenheiten, die vor Ort geregelt werden mussten. Der Brief war mit einer ziemlichen Verspätung eingetroffen. Das war kein Wunder, denn nach ihrer Scheidung war Mia mehrfach umgezogen.
Mit ihren 49 Lenzen war sie keinesfalls alt, aber auch nicht mehr so jung und knackig, wie ein junger Teenager. Der Zahn der Zeit begann auch bei ihr seine Spuren zu hinterlassen. Ihr dunkles Haar trug sie jetzt kürzer, ihre Figur war runder und irgendwie üppiger geworden. Auch Fältchen und Krähenfüße hatten sich eingestellt, obwohl Mia sie mit entsprechendem Make-Up zu überdecken versuchte. Sie wusste, ihre Augen hatten den Glanz der Jugend verloren, aber trotzdem fühlte sie sich noch immer als attraktive Frau.
„Bitte anschnallen, wir fliegen jetzt hinaus auf den atlantischen Ozean, es könnte zu Turbulenzen kommen“, ertönte eine verzerrte, männliche Stimme durch die Bordlautsprecher. Das Geräusch ließ Mia zunächst zusammenzucken, allerdings fing sie sich schnell wieder und versuchte sich zu beruhigen. Hier oben, über den Wolken, war sie allein mit ihren Überlegungen, nahm diesen Moment der trügerischen Geborgenheit in sich auf, wollte ihn so lange wie möglich festhalten.
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