Subalterne.
Drittes Kapitel
Über den Umgang
mit Hofleuten und ihresgleichen.
1) Hierher gehören die Bemerkungen über den Umgang
mit Leuten, die in der sogenannten großen Welt leben,
überhaupt. Bild der dort herrschenden Sitten. 2) Wer da
kann, der bleibe fern von Höfen und großen Zirkeln!
Und das steht öfter in unsrer Gewalt, als man
gemeiniglich glaubt. 3) Will oder muß man aber in der
großen Welt auf immer oder auf einige Zeit leben, ohne
den Ton derselben annehmen zu können, so gibt es doch
Mittel, sich geachtet zu machen. Welche sind diese? 4)
Lebt man endlich immer in der großen Welt, so soll man
sich in derselben nicht auszeichnen. 5) Wie weit man in
Nachahmung der Hofsitten gehen dürfe? 6) Etwas über
den heutigen Hofton junger Leute. 7) Verachte nicht
alles, was bloß konventionellen Wert bat! 8) Der beßre
Mann wird in der großen Welt nicht leicht unangetastet
bleiben. Betragen dabei. 9) Sei in der großen Welt
zuversichtlich frei und mache Dich gelten, doch ohne
Unverschämtheit und Prahlerei! 10) Man messe sein
Betragen gegen Hofleute pünktlich nach dem ihrigen
gegen uns ab! Über Klatschereien. 11) Man sei höflich
gegen sie, mache sich aber fürchten, setze sich in Ansehn
und Würde und sage ihnen nach Gelegenheit die
Wahrheit! 12) Noch einige Vorsichtigkeitsregeln über
Vertraulichkeit und Offenherzigkeit! 13) Wieviel größre
Vorsicht noch derjenige beobachten müsse, welcher nicht
bloß in der großen Welt leben, sondern auch in derselben
wirksam sein will? 14) Wozu das Leben in der großen
Welt nützen könne?
Viertes Kapitel
Über den Umgang mit Geistlichen.
1) Bild eines redlichen Priesters, im Gegensatz mit einem
echten Pfaffen. 2) Vorsichtigkeitsregeln im Umgange mit
allen Geistlichen, ohne Unterschied. 3) Betragen in
Prälaturen, Klöstern, Stiften und gegen Domherrn.
Fünftes Kapitel
Über den Umgang
mit Gelehrten und Künstlern.
1) Was man heutzutage unter einem Gelehrten und
Künstler versteht? 2) Ob man den Gelehrten nach seinen
Schriften beurteilen könne, und ob ein Schriftsteller auch
im Umgange immer anders reden müsse als gewöhnliche
Menschen? Es ist sehr zu verzeihn, wenn ein Mann gern
von seinem Fache redet. Über Verlästerung berühmter
Männer. Über rezitierende junge Gelehrte. 3) Einige
Vorsichtigkeitsregeln im Umgange mit Schriftstellern. 4)
Über den Umgang der Gelehrten untereinander. 5) Man
soll nicht prahlen mit der Freundschaft der Gelehrten,
noch mit den Brocken aus ihren Schriften. 6) Vorsicht im
Umgange mit Journalisten und Anekdotensammlern. 7)
Über den Umgang mit Dichtern, Musikern, Dilettanten,
und wie sich ein Künstler betragen solle, der heutzutage
sein Glück machen will? 8) Etwas über das
Schauspielerleben. Warnung für den Jüngling, der sein
Leben den gefälligen Musen und dem Umgange mit ihren
Priestern widmet. 9) Wie man sich zu betragen habe,
wenn man die Direktion über Tonkünstler und
Schauspieler führt? 10) Man soll den jungen Künstler
nicht durch Schmeichelei verderben. Regeln für diesen.
11) Glück im Umgange mit dem echten philosophischen
Künstler beschrieben.
Sechstes Kapitel
Über den Umgang mit Leuten von allerlei Ständen
im bürgerlichen Leben.
1) Etwas von Ärzten; welche man wählen und wie man
sich gegen sie betragen solle? 2)Über Juristen und die Art,
mit ihnen zu verfahren. 3) Über den Soldatenstand und
den Umgang mit Offiziers. 4) Über Kaufmannschaft, den
Umgang und den Handel mit großen und kleinen
Kaufleuten. Etwas vom Pferdehandel. 5) Etwas über
Buchhändler, Nachdrucker und dergleichen. 6) Über
Sprachmeister, Musikmeister und dergleichen. 7) Von
dem Umgange mit Künstlern und Handwerksleuten. 8)
Über Juden und die Art mit ihnen zu verfahren. 9) Über
die Art, wie man Bauern und überhaupt Landleute
behandeln müsse.
Siebentes Kapitel
Über den Umgang
mit Leuten von allerlei Lebensart und Gewerbe.
1) Mit Aventuriers, von der unschädlichern Art. 2) Mit
denen von schlimmrer Gattung. 3) Etwas von Spielern;
über das Spiel und von dem Betragen bei demselben. 4)
Über mystische Betrüger, Geisterseher, Goldmacher und
dergleichen und über die Anhänglichkeit unsers Zeit
alters an Mystik.
Achtes Kapitel
Über geheime Verbindungen und den Umgang
mit ihren Mitgliedern.
1) Über Unnützlichkeit und Schädlichkeit geheimer
Verbindungen. 2) Vorsichtigkeitsregeln in Rücksicht auf
dieselben. 3) Betragen, wenn man ein Mitglied einer
solchen Verbindung ist.
Neuntes Kapitel
Über die Art, mit Tieren umzugehn.
1) Ob dieser Gegenstand hierher gehöre? 2) Über
Grausamkeit gegen Tiere. 3) Über abgeschmackte
Empfindelei in Rücksicht auf Behandlung der Tiere. 4)
Über das Vergnügen an eingesperrten Tieren. 5) Über
abgerichtete Tiere. 6) Über die Torheit derer Leute, die
mit Tieren wie mit Menschen umgehen.
Zehntes Kapitel
Über das Verhältnis
zwischen Schriftsteller und Leser.
1) Über den Schriftstellerberuf. Es kann auch einem
verständigen Manne begegnen, etwas Mittelmäßiges
drucken zu lassen, nie aber etwas, das der Moralität
schadet, Unsinn verbreitet und einen andern vorsätzlich
kränkt. 2) Was noch mehr dazu gehöre, in der Welt als
Schriftsteller sein Glück zu machen. 3) Über das Betragen
des Lesers gegen den Schriftsteller und über Kritik. 4)
Über Lektüre.
Elftes Kapitel
Schluß.
1) Anrede an die Leser über dies Buch. 2) Über den
Nutzen desselben. 3) Anmerkungen über den Satz: daß
man aus den Menschen machen könne, was man wolle.
4) Warum der Verfasser die Fehler mancher Klassen von
Leuten hat aufdecken müssen, und was er noch mehr
hätte tun können?
Vorrede zu dieser dritten Auflage
Die gütige, nachsichtsvolle Aufnahme, deren das
Publikum in und außer Deutschland dies Buch würdigt,
übertrifft sehr meine Erwartung. Der schnelle Absatz der
ersten beiden Auflagen; die vorteilhaften Urteile
einsichtsvoller Kunstrichter; die Auszüge, welche der
Herr Prediger Fest und andre daraus gemacht haben, und
endlich die Übersetzungen desselben – das alles fordert
mich auf, keine Mühe zu sparen, nach und nach das
Fehlerhafte darin auszumerzen, und durch nötige
Zusätze sowie durch Verbesserung der Schreibart
meinem Werke mehr Vollkommenheit zu verschaffen.
Aufmerksame Leser werden finden, welche große
Veränderungen, sowohl was die Anordnung, als was den
Inhalt selbst betrifft, ich bei dieser dritten Auflage, wenn
man sie gegen die ersten beiden hält, vorgenommen
habe. Ich bin dabei neben meiner eigenen Überzeugung
der Zurechtweisung würdiger Männer gefolgt. Unter
diese zähle ich, wie billig, mit Dankbarkeit auch den
Herrn Rezensenten im siebendundachtzigsten Bande der
Allgemeinen Deutschen Bibliothek, dessen milde, aber
verständige und ernsthafte Winke ich größtenteils zu
meinem Vorteile genützt habe.
Über unweisen, nicht reiflich durchgedachten Tadel
hingegen habe ich mich hinausgesetzt. Ohne der
verachtenswerten Beschuldigung des salzburgischen
Herrn Kritikers Erwähnung zu tun, will ich nur des
Vorwurfs der den deutschen Schriftstellern so eignen, zu
großen Vollständigkeit gedenken, womit der undeutsche
Herr Rezensent in der Allgemeinen Literatur-Zeitung
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