Dr. med. Georg Weidinger
FREI
von ANGST
durch die
Heilung der Mitte
Cover
Titel Dr. med. Georg Weidinger FREI von ANGST durch die Heilung der Mitte
VORWORT
EINLEITUNG
Die Ost-Route
Die West-Route
ÜBER DIE MAUER
Angst
Reaktionen auf Angst
Angst hat einen Sinn
Angst will uns beschützen
Angst in unserer Gesellschaft
Ursachen für vermehrte Ängste
Was passiert bei Angst im Körper?
Therapie der Angststörung
NLP
Kognitive Verhaltenstherapie
Medikamentöse Therapie
Phytotherapie Westliche Pflanzenheilkunde
Westliche Teezubereitungen
Hanf, Cannabis und CBD
IN DIE ANDERE RICHTUNG
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Die fünf Elemente
Wie funktioniert nun unser Körper chinesisch?
Gefühle
Was passiert im Körper, wenn eine Emotion aus dem Gleichgewicht ist?
I. HEILE DIE MITTE
Zehn Punkte, um lieb zu sein zur Mitte
Chinesische Kräuter für die Mitte
II. ENTSPANNE DIE LEBER
Fünf Punkte, um Stress zu vermeiden
Chinesische Kräuter für Leber und Blut
III. KÜMMERE DICH UM DEINEN SHEN!
Wieder auf das eigene Herz hören
Chinesische Kräuter für Herz und Shen
IV. PFLEGE DEINE LUNGE, ATME!
Fünf Atemübungen
Chinesische Kräuter für die Lunge
V. PASS AUF DEINE NIEREN AUF!
Vier Punkte, um lieb zu sein zur Niere
Chinesische Kräuter für die Niere
YOGA
Über Erwartung und Verzicht
Über Angst und Vertrauen
Der Weg, die Übung
DIE PYRAMIDE UND DER NOTFALLKOFFER
Die Pyramide oder: Was bisher geschah
Der Notfallkoffer
SCHLUSSWORT
Index
Impressum
Kennen Sie den Film „Der Club der toten Dichter“ aus dem Jahre 1989? Robin Williams spielt einen Lehrer, der seinen Schülern beibringt, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. So schlägt er zum Beispiel vor, auf die Tische zu steigen und alles aus einer geänderten Perspektive zu betrachten. Eine solche neue Sicht möchte ich Ihnen mit diesem Buch auch bieten.
Unser Thema ist die Angst. Die Neurowissenschaft zeigt uns, was im Gehirn genau passiert, wenn man Angst hat. Die Nervenzellen bauen dabei einen Weg, der es Ihnen ermöglicht, diesen bei der nächsten gefährlichen Situation wieder einzuschlagen. So vergeuden Sie keine Zeit mit langem Nachdenken, sondern spüren Ihre Angst sofort. Denken Sie an die Begegnung mit einem freilaufenden Löwen.
Davonlaufen ist in dieser Situation eine sehr gute Idee. Blöd ist aber, dass das Gehirn diesen Weg ebenso vorschlägt, wenn eine Gefahr – vielleicht auch nur ansatzweise irgendwann, sofern alles schiefgeht – drohen könnte. Es ist dabei egal, ob diese Situation jemals wirklich eintritt und ob es überhaupt eine reale Gefahr gibt.
Dieses Lernen im Gehirn schafft fixe Bahnen, die dann ständig eingeschlagen werden. Auf einmal hat man in verschiedensten Situationen Angst. Dabei kann es sein, dass man sich gar nicht mehr an die Begegnung mit dem Löwen erinnern kann. Selbst wenn Sie sich erinnern können, schaffen Sie es willentlich nicht, aus dem Reaktionsmuster auszusteigen. „Ich weiß ja, dass ich keine Angst vor der Katze zu haben brauche, aber die Angst ist einfach da und überwältigt mich.“ Solche Gedanken formuliert Ihr Frontallappen, ein kleiner Teil der Gehirnrinde, der glaubt, durch ebendieses Denken den Rest des Gehirns und auch den ganzen Körper im Griff zu haben.
Hier, beim Denken, setzt die moderne Angstforschung an. So können Sie in einer Psychotherapie in Gedanken zu dem Moment zurückgehen, in dem Sie den Löwen getroffen haben, und lernen, dass dieser Moment nun vorbei ist und keine Gefahr mehr droht.
Sie können das Erlebte also in aller Ruhe, ohne wirkliche Gefahrensituation, neu interpretieren, einen neuen Weg im Gehirn bauen und dann im Alltag üben, diesen Weg immer öfter einzuschlagen.
Wenn Sie also einer Katze begegnen, nutzen Sie Ihr Denken, um die Angst zu vertreiben! Dabei kann Ihnen eine Psychotherapie oder ein Coaching helfen.
Doch manchmal hat man schon „Angst vor der Angst“, weil diese so schlimm ist. Dann hat man nicht die Kraft, sich tagtäglich immer und immer wieder mit der eigenen Angst auseinanderzusetzen. Vielleicht hat die beste Psychotherapie bereits Wunderbares über Ihre eigene Persönlichkeit ans Tageslicht gebracht, doch die Angst ist noch immer da. Manchmal ist die Angst wie eine riesige Mauer, vor der Sie stehen, und Sie haben keine Ahnung, wie Sie es über diese Mauer schaffen sollen.
In so einem Fall sage ich zu meinen Patienten: „Vergessen Sie die Mauer, drehen Sie sich um und gehen Sie in die andere Richtung!“
„Kümmern Sie sich um Ihren Körper“, sage ich weiter. „Kümmern Sie sich um Ihre Mitte, um Ihren Verdauungsapparat, Ihre Gefühle, Ihre Beziehung. Bewegen Sie sich regelmäßig. Machen Sie alles, damit Sie sich so richtig wohl in Ihrem Körper fühlen, und eines Tages werden Sie merken, dass Sie die Mauer schon weit hinter sich gelassen haben.“
Dabei hilft auch ein Perspektivenwechsel, wie anfangs erwähnt.
Unsere erste neue Perspektive ist die Sichtweise der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Ergänzend sehen wir uns die Philosophie und die Praxis des Yogaan, um schließlich zu unseren Vorstellungen hier im Westen zurückzukehren. Sie werden erkennen, dass der Westen nicht ständig das Rad neu erfinden muss. In China und Indien wurde eigentlich bereits alles gesagt, und das vor etwa 2.000 Jahren. Wenn wir dann von unserer Reise zurückkehren, werden Sie unsere westliche Medizin neu betrachten können. Sie bietet uns die Möglichkeit, sehr schnell einzugreifen und besonders schlimme Situationen abzuwenden.
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