Manuel Wagner - Ich bin nur normal

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Jetzt ist es so weit! Endlich hat sich die Welt so entwickelt, wie Du es Dir gewünscht hast. Die Menschen leben endlich normal, denn fast alle haben ihre Psyche ändern lassen.
Sie legen nun keinen Wert mehr darauf, sinnlose und schädliche Dinge zu tun, nur um anderen Menschen zu gefallen. Sie essen keine tierischen Produkte mehr und treffen sich nicht zu sinnlosen Partys.
Stattdessen gestalten sie ihr Leben nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zum Wohle aller fühlenden Wesen. Die Menschen bilden sich permanent fort. Politische Entscheidungen werden mithilfe einer künstlichen Intelligenz unter Beteiligung aller Bürger getroffen.
Für Dich könnte die Welt so schön sein, würde da nicht etwas oder jemand fehlen. Und dann sind da auch noch die wenigen nicht normalisierten, unverbesserlichen Soziomanen, die auch als Minderheit eine Bedrohung für Dich und das Wohl der gesamten Menschheit bleiben.

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»Den härtesten Drink? Ich verstehe nicht ganz.«

»Ich möchte mich bestrafen, ich möchte mir Leid zufügen. Ein anderer macht es doch nicht. Mix mir einen Drink, der mich bestraft oder wenigstens betäubt.« Ich bin mehr als mutig und schenke dem Barkeeper einen finsteren Blick, weil er mich gefälligst verstehen soll. Er soll mir gehorchen, wie Hündchen mir sonst immer gehorcht hat.

»Ich glaube, dass ich weiß, was du meinst, aber verklag mich nachher nicht.« Der Barkeeper klingt dabei amüsiert und kein bisschen beleidigt. Seine Arbeit ist wahrscheinlich stressärmer und gleichzeitig langweiliger geworden, seit er fast nur noch logisch handelnde Sozionormale bedient.

Als ich kurz vom Tresen aufsehe, kann ich hinter dem Fenster der Burka tatsächlich ein Lächeln wahrnehmen. Was wird er mir schon mixen? Einen starken Drink mit ein bisschen Spucke? Ach ne, er ist ja nicht beleidigt. Ich bin ja für ihn eine unterhaltsame Ablenkung. Also gehe ich davon aus, dass Spucke keine der Zutaten sein wird.

Nach einigen Augenblicken des Mixens und Schüttelns steht ein orangefarbener Drink vor mir.

Keine Ahnung was da drin ist, aber als ich mich sofort darauf stürzen will, meldet sich der Barkeeper: »Vorsichtig trinken. Ok?« Er klingt aufrichtig besorgt. Unterstrichen wird seine Sorge durch eine Berührung mit seiner erstaunlich kindlichen Hand auf meinem Arm, was ebenfalls voll ok ist, weil es ohnehin kaum noch Krankheitserreger gibt. Endlich wieder jemand, der meinen Befehlen gehorcht. Wozu brauche ich Hündchen, wenn ich wildfremde Menschen nach meiner Pfeife tanzen lassen kann?

Aber was soll denn so schlimm an dem Drink sein? Immerhin befinde ich mich hier in einer Vital-Smoothie-Bar. Ich packe das Glas und führe es zum Mund. Ich rieche daran und erahne die Zutaten. Clever. Genau das, was ich brauche. Ich nehme einen großen Schluck und spüre nach kurzer Zeit einen brennenden Schmerz. Die Feuer von Ingwer, Pfeffer, Chili und Zitrone breiten sich von meiner Zunge über den Gaumen durch den Rachen bis in den Magen aus. Wie gut dieser Schmerz tut. Ich zucke zusammen, ringe nach Luft.

Kann ich es damit wiedergutmachen?

Der Barkeeper wendet sich mir zu: »Was ist los?«

Intelligente auf den Punkt gebrachte Empathie ist eine Stärke von Sozionormalen. Er versteht mich, auch wenn ich sage: »Ich möchte nicht darüber reden, ich muss meine Gefühle ordnen.« Ich habe Angst, dass ich mich diesem Fremden doch noch anvertrauen werde und wechsle das Thema. »Egal. Glückwunsch, dass du bald mit deiner Arbeit aufhören kannst.«

Unter der glitzernden Burka nehme ich nun eine überraschte Reaktion wahr.

»Du bist schon der Vierte, der das heute zu mir sagt. Ich freue mich auch, dass ich bald durch einen Roboter ersetzt werde. Mir genügt das Grundeinkommen und ich kann mich um meine wahren Leidenschaften kümmern, aber ein paar Monate muss ich diese Lohnsklaverei noch ertragen.«

Ich lächle ihn an. Ich freue mich für ihn. Dennoch hat sich diese Empathie nicht zu einem Trost für meine Gefühle entwickelt. Ich trinke noch einen kräftigen Schluck, um mich zu betäuben. Ich glaube, dass ich bereits sehr rot bin. Mir ist heiß, ich schwitze, ich atme schwer. Ein weiterer kräftiger Schluck.

»Alles in Ordnung? Ich habe doch gesagt: Vorsichtig trinken, du Blitzbirne!«

Das Glas ist fast leer. Ich keuche. Der Schmerz im Rachen ist schwer auszuhalten. Mir wird schwarz vor Augen. Kurz vor der Ohnmacht meine ich, zwei Kleinkinder unter der Burka hervortreten zu sehen. Ein paar sehr große junge Augen starren mich entsetzt durch den Seeschlitz des Kleidungsstücks an. Verdammt! Kleinkinder als Barkeeper unter einer Burka? Was war in dem Drink?

Als ich wieder aufwache, kümmert sich bereits ein Arzt um mich. »Sehr schön, die Blitzbirne ist wieder bei uns. Sie hätten das langsamer oder besser noch überhaupt nicht trinken sollen.«

Ich bin sofort hellwach und sehe den Arzt mit aufgerissenen Augen an: »Doch das musste ich trinken. Habe ich jetzt alles wiedergutgemacht? Darf ich jetzt endlich leben? Nicht? Oder?«

Der Arzt entgegnet stutzig: »Ich untersuche sie besser noch mit dem Multidoc.«

Nach einem kurzen Scan mit dem smartphoneähnlichen Diagnosegerät des Mediziners und ein paar Fragen darf ich nach Hause gehen. Ich liebe die neuen Verfahren. Kaum jemand muss heutzutage noch ins Krankenhaus.

»Silexa, rufe mir ein A.S.T.!« Eine halbe Minute später öffnet sich vor mir mit sanftem Surren eine Flügeltür. Ich sinke in den bequemen Sitz. »Nach Hause, bitte!« Erst surrt es, dann klackt es. Die Tür ist zu.

»Die voraussichtliche Fahrzeit beträgt 18 Minuten. Welche Landschaft möchtest du währenddessen sehen?«

Oh, das System hat sich gemerkt, ich will geduzt werden. »Die Milchstraße.« Während meiner Fahrt nach Hause ziehen Dunkelheit und glitzernde Sterne an den Fenstern des A.S.T. vorbei. Ganz ohne Fahrer und ohne andere Menschen sehen zu müssen, gelange ich zur Eingangtür meiner Wohnung, ganz so als ob ich nach einer langen Reise mit meinem Raumschiff wieder auf meinem Heimatplaneten gelandet wäre.

Schleier des Nichtwissens

Wäre ich statt mit Bildschirmfenstern mit transparentem Glas gefahren, hätte ich ziemlich leere Plätze und Straßen gesehen. Nur wenige Menschen laufen draußen herum und leben muss auf der Straße sowieso niemand mehr. Dort wo früher Obdachlose saßen, stehen heute Informationstafeln, die den Weg zu kostenlosen Wohnungen weisen. Es handelt sich dabei nicht um irgendwelche Sammelschlafstellen, an denen früher schon allein aufgrund der Enge soziale Konflikte vorprogrammiert waren. Die Tafeln weisen den Weg zu komfortablen Wohnungen, die den sozionormalen Ansprüchen auf Privatsphäre und Sicherheit genügen. Finanziell reiche Menschen hatten nach ihrer sozionormalen Behandlung angefangen, ihre Villen und Luxuswohnungen umzubauen. Auf einmal war es für sie selbstverständlich, dass niemand mehr draußen schlafen sollte und dass sie für Notleidende Verantwortung übernehmen. Eigentum verpflichtet schließlich. So steht es im Grundgesetz.

Für alle künftig Lernenden des neu geplanten Bildungssystems mit dem Arbeitstitel »Virtuelles Lernen und Lehren« möchte ich gerne einen wichtigen Leitsatz für das Handeln von uns Sozionormalen und seine Auswirkung auf unser Zusammenleben erläutern. Das Bildungsministerium hatte angefragt, ob ich ab und zu ein paar Gedanken beitragen kann, damit das Verständnis von Sozionormalität weiter vertieft werden kann.

Erst dachte ich, ob die noch alle Latten am Zaun haben, wieso ich einen Vortrag halten könnte und wieso ich überhaupt dazu Lust haben sollte. Dann wurde mir gezeigt, wie Vorträge heutzutage erstellt werden: Es ist dabei egal, wie schlecht ich spreche und wie bescheuert ich wirke. Allein mein Name ist relevant. Ein Programm erledigt die meiste Arbeit. Das Programm übersetzt meinen Vortrag, den ich von zu Hause aus vor einer Notebook-Kamera halte, in ein optimales Bild und Ton, so dass die Präsentation mit mir und meiner Vortragsweise nur am Rande zu tun hat. Bei der automatischen Verbesserung der Vorträge geht es ausschließlich darum, dass sich die Studenten meine präsentierten Inhalte optimal merken. An meiner Stelle spricht vor den Studenten ein unterhaltsamer und niedlicher Avatar (obwohl ich mich selbst eigentlich für niedlich genug halte).

Mag sein, dass diese graue Theorie wenig unterhaltsam sein wird, aber man sollte sich gelegentlich bewusst machen, warum die Welt gerade so ist, wie sie ist, nur so bleibt man mündig, nur so kann man die Welt weiter verbessern.

Wie irre hämmere ich auf die Tastatur des Laptops ein, weil in mir die philosophischen Gedanken gerade wie Blitze in einer Gewitterzelle zucken. Für die Studenten wird aus meinem Text, wie gesagt, später eine multimediale Show kreiert, welche die Aufnahme des Wissens optimiert. Hier im Buch gibt es nur die etwas weniger mitreißende Rohfassung:

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