Reinhold Neef - Die Schuld

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Ein einziger Augenblick verändert radikal und unwiderruflich das Leben des Architekten Michael, das bis dahin wohlgeordnet und gradlinig verlaufen ist. Er vernachlässigt seine Familie, stößt Freunde vor den Kopf und droht auch beruflich ins Abseits zu geraten. Eine Gruppentherapie soll Abhilfe schaffen. Michael gibt seine quälenden Albträume als Grund an, diese zu beginnen. Es ist noch ein weiter Weg, bis er sich endlich mit seinem wirklichen Problem zu konfrontieren wagt.

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Reinhold Neef

Die Schuld

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Die Schuld Reinhold Neef Die Schuld Dieses ebook wurde erstellt bei

Roman Roman Buch Mit einer feinen Wahrnehmung für menschliche Empfindungen und Beweggründe schildert Reinhold Neef in diesem psychologisch-philosophischen Roman die Konfrontation des Protagonisten mit einem singulären existenziellen Ereignis, das jeden Bewältigungsversuch zum Scheitern zu verurteilen scheint. Autor Reinhold Neef, Jahrgang 1949 lebt und arbeitet in Frankfurt. Nach Fachveröffentlichungen und Kurzgeschichten legt er nunmehr seinen ersten Roman Die Schuld vor. Auf dem Weg vom Theologiestudenten zum Lehrer, vom Lehrer zum Berater und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten begleitete ihn das Thema seines ersten Werkes. Berufliche und persönliche Auseinandersetzungen mit existenziellen Themen ließen in ihm den Plan zum vorliegenden Buch reifen. Frankfurt am Main, September 2009 Umschlagentwurf: Iris Rosebrock, Frankfurt am Main Architektonische Visualisierung: Ulrich Domnick, Frankfurt am Main, www.udomnick.de

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Teil 3

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Danksagung

Teil 1

Teil 2

Impressum neobooks

Roman

Buch

Mit einer feinen Wahrnehmung für menschliche Empfindungen und Beweggründe schildert Reinhold Neef in diesem psychologisch-philosophischen Roman die Konfrontation des Protagonisten mit einem singulären existenziellen Ereignis, das jeden Bewältigungsversuch zum Scheitern zu verurteilen scheint.

Autor

Reinhold Neef, Jahrgang 1949 lebt und arbeitet in Frankfurt.

Nach Fachveröffentlichungen und Kurzgeschichten legt er nunmehr seinen ersten Roman Die Schuld vor.

Auf dem Weg vom Theologiestudenten zum Lehrer, vom Lehrer zum Berater und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten begleitete ihn das Thema seines ersten Werkes. Berufliche und persönliche Auseinandersetzungen mit existenziellen Themen ließen in ihm den Plan zum vorliegenden Buch reifen.

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Frankfurt am Main, September 2009

Umschlagentwurf: Iris Rosebrock, Frankfurt am Main

Architektonische Visualisierung: Ulrich Domnick, Frankfurt am Main, www.udomnick.de

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Kapitel 1

Die Luft, es war einfach zu wenig Luft drin. Da er sich aber nicht ganz sicher war, warf er den Ball noch einmal mit aller Wucht auf den Boden und er prallte unzweifelhaft nicht so zurück, wie Mischa es kannte. Er presste ihn abermals gegen seinen Körper, um sich des genügenden Innendrucks zu vergewissern, aber der Ball gab einfach zu sehr nach. Nun gut, dieses Problem war einfach zu lösen. Er schloss die Haustür auf, ging durch den Flur zur Kellertür, die Treppen hinunter, schaltete noch schnell im Vorübergehen das Licht ein und blieb vor dem Regal stehen, in dem seine Fußballsachen lagen. Aber es war wie immer, er musste einige Zeit suchen, bevor er die Pumpe fand. Sie hatte sich wieder einmal unter seiner schwarz-silbernen Sporttasche versteckt, deren Säume mit neongelbem Kunststoff ummantelt waren. Er war ungemein stolz auf seine Tasche; sie war ein Geschenk seiner Eltern zu seinem zwölften Geburtstag vor zwei Monaten. Nicht nur, dass sie auffällig war und bisher noch jeden aus seiner Mannschaft zu einem schmeichelhaften und neidischen Kommentar herausgefordert hatte, sie trug auch noch in großen nicht zu übersehenden Lettern den Namen des Spielers, der sein Idol war und dem er, seitdem er Fußball spielte, nachzueifern trachtete. Doch da fiel ihm ein, was sein Vater immer sagte: »Die Pumpe versteckt sich nicht von selbst, du bist einfach schludrig!« Und natürlich hatte sein Vater wie so oft recht, er hatte sie in einem großzügigen Bogen vor geraumer Zeit ins Regal geworfen und dann einfach seine Trikots, die Hosen und etliche andere Utensilien darüber gelegt.

Er nahm die Pumpe zur Hand, setzte sie an dem Ventil auf dem Ball an und füllte ihn kräftig mit Luft, bis ihm vor Anstrengung die Puste ausging und sich die Pumpe kaum noch bewegen ließ. Er legte sie zurück auf das hölzerne Regal, dieses Mal neben die Sporttasche, und warf den Ball erneut fest auf den Boden. Dieser prallte fast bis zur Decke hoch, haarscharf an der nackten Glühbirne vorbei, prallte noch mehrmals auf dem Boden auf und Mischa nahm mit Zufriedenheit zur Kenntnis, dass dieses Problem gelöst war – mit einem schlaffen Ball konnte man einfach nicht trainieren. Immerhin war er der Kapitän seiner Mannschaft und für die Pflege und Instandhaltung des Balles zuständig; eine Aufgabe, die er mit seinen zwölf Jahren in einem Maße ernst nahm, die ganz im Gegensatz zu der von seinem Vater permanent bemängelten Unordnung stand. Manchmal hatte er das Gefühl, dass sein Vater möglicherweise Befriedigung daraus erlangte, dass sein Sohn ihm ständigen Anlass zur Kritik gab und er eigentlich gar nicht wollte, dass Mischa sich die väterlichen Ermahnungen zu Herzen nahm. Dennoch ging ihm die ständige Nörgelei zunehmend auf die Nerven.

Wenigstens beim Fußball, auf dem Platz mit dem Trainer und seinen Mitspielern, hatte er seine Ruhe; folglich war dies neben der Lust am Spiel und am Training ein weiterer Grund, so oft, wie es nur ging, das elterliche Haus hinter sich zu lassen und zum nahe gelegenen Stadion zu eilen.

Doch war sein Vergnügen seit einiger Zeit nicht mehr ungetrübt, und er wollte die Erkenntnis beiseiteschieben, dass er auch beim Fußballspielen und im Verein ein größeres Problem hatte, als er wahrhaben wollte.

Mischa überlegte, wie der ganze Wirrwarr eigentlich angefangen hatte. Er war häufig auf dem Platz gewesen und hatte seine spielerischen Fertigkeiten in einem Maße verbessern können, dass es dem Trainer einfach auffallen musste. Jede freie Minute hatte er dort verbracht, sommers wie winters, sogar bei Regen drehte er mit einem wasserdichten Umhang seine Runden, kämpfte dabei gegen den Wind, der gegen den zu großen und zu weiten Überwurf blies und ihn wie ein Segel aufblähte. Trotz des Regens freute er sich über solche Gelegenheiten, da er gegen ein Hindernis anlaufen und im Spiel mit dem Wind seine Kräfte messen konnte. Oft hatte seine Mutter ihn danach gescholten, weil er triefend vor Nässe nach Hause kam und des Öfteren mit einem Schnupfen im Bett landete.

Doch es trieb ihn immer wieder zum Spielfeld, er wollte einfach der Beste sein. Stundenlang dribbelte er um lediglich gedachte Hindernisse auf dem Rasen, die seine reichhaltige Fantasie dort hingestellt hatte. Keines davon durfte er berühren, geschweige denn den Ball verlieren. Er hob ihn dann auf, ging wieder an den Anfang seiner unsichtbaren Hinderniskette zurück, begann erneut seinen Lauf und gab sich erst dann zufrieden, wenn er mit großem Geschick und unter dem Beifall der ebenfalls unsichtbaren Zuschauer den Parcours perfekt absolviert hatte.

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