Reinhold Neef - Die Schuld
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Und dann war da schließlich noch Tülay, der Torhüter. Ebenfalls klein und pummelig zu nennen, ging ihm oft bei schnellen Trainingsläufen die Puste aus. Er wurde dann rot im Gesicht, versuchte mit den anderen mitzuhalten, was ihm jedoch misslang, gab schließlich häufig vor allem wegen des zunehmend stärker werdenden Seitenstechens auf. Da ihm das fast jedes Mal passierte, entschied der Trainer, dass er zukünftig besser im Tor aufgehoben sei. Und so war es denn auch. Tülay lief zwar immer noch bei den Runden um den Platz mit, aber jetzt war es in Ordnung, wenn er der Letzte war oder aber sein eigenes von der Truppe unabhängiges Tempo lief. Dafür musste er natürlich andere Fähigkeiten trainieren – vor allem wie er ohne Angst zur Seite in die Luft springen könnte, um dann auf der linken oder rechten Seite – je nach Sprungrichtung – auf dem Boden aufzukommen und, ohne sich zu verletzen, dabei auch noch die abgefeimtesten Bälle zu halten. Zunehmend gelang es ihm fast bis zur Perfektion und so geschah es selten, dass er einen Ball durchließ. Er wurde so gut als Torhüter, dass sich in der Mannschaft der Standardspruch entwickelte und lange Zeit hielt: »Der Ball, den Tülay nicht fängt, der muss erst noch erfunden werden!« Manche nannten ihn auch »Tülay, den Fänger«. Das war natürlich eine unglaubliche Übertreibung, charakterisierte aber andererseits den Respekt, den Tülay sich bei seinen Mannschaftskameraden erworben hatte. Schließlich konnte man mit einem solchen Torwart jedem Spiel gelassen entgegen sehen.
Mischa, Tom, Hendrik und Tülay unternahmen sehr viel gemeinsam, auch nach den Trainings beziehungsweise außerhalb der Spiele. Sie schlossen sich sogar soweit zusammen, dass sie unzertrennlich wirkten und wurden und von den anderen schließlich nur noch voller Bewunderung und sicherlich auch einer gehörigen Portion Neid die »Viererbande« genannt wurden. Sie genossen diese Zuschreibung, stärkte sie doch ihr Zusammengehörigkeitsgefühl und bestätigte sie in ihrem Zusammenhalt. Die Viererbande ging gemeinsam zum Training, ging gemeinsam nach Hause und trennte sich erst dann, wenn sich ihre Wege nicht mehr deckten. War am nächsten Tag Training angesetzt, dann verabredeten sie sich an der Ecke, die den Schnittpunkt ihrer Wege von ihrem jeweiligen Zuhause zum Stadion darstellte. In der Regel war Hendrik als erster da und wartete ungeduldig auf die anderen drei, überlegte sich dabei den nächsten lockeren Spruch. Wenn dann schließlich alle da waren, hieß es: »Na, wir vier, alle hier?« oder aber, wenn ein Spiel bevor stand und alle in ihren frisch gewaschenen Trikots erschienen: »Die Viererbande in edlem Gewande!« Wenn die anderen langsam um die Ecke kamen, kommentierte er dies, wenn auch sprachlich nicht besonders gelungen: »Na, heute im Getriebe Sande bei der Viererbande?« Einmal gelang ihm sogar ein Limerick:
Es waren vier Jungs aus der Vorstadt
Die waren gemeinsam ein Kleeblatt
Jeder für sich ein As
Zusammen ein Spaß
Und machten den Gegner platt.
Und ihm fiel jedes Mal etwas Neues ein, Wiederholungen gestattete er sich nicht.
Eine Tages wurden die Vier auf eine ihrem Augenmerk bislang entgangene erstaunliche Gegebenheit hingewiesen; es war wieder einmal ein Spiel gegen eine Mannschaft aus dem Nachbarort angesetzt, ein mit Spannung erwartetes Rückspiel, da sie das vorher ausgetragene Hinspiel verloren hatten und das auch noch als Heimspiel. Sie hatten sich fest vorgenommen, dass sie dieses Mal gewinnen müssten. Vor dem Gang auf das Spielfeld stellte der Trainer noch einmal seine Jungs am Rand auf, um ihnen kurz vor dem Anpfiff die Spielstrategie ein letztes Mal einzuschärfen und um sie zu ermuntern: »Jungs, ihr schafft das schon!« war in solchen Fällen seine stereotype und dennoch glaubhafte Formulierung. Plötzlich sprang Nils ganz aufgeregt von der Reservebank auf, fing zunächst an, laut unverständliche Worte auszurufen, sehr zum Missfallen des Trainers, der in solchen Momenten die volle und ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Mannschaft verlangte. Aber auch der Nils zugeworfene strenge Blick konnte diesen nicht bremsen, entweder, weil er ihn nicht wahrnahm oder weil sein Mitteilungsbedürfnis so groß war. Nach und nach kristallisierte sich aus seiner Lautkette heraus, was er eigentlich sagen wollte: »Die Verdopplung, seht doch die Verdopplung.« Und eigentlich hatte er die ganze Zeit nichts anderes getan, als diese sechs Worte zu wiederholen – sie waren lediglich, da er schnell sprach und Silben verschluckte, nicht zu verstehen gewesen. Und noch einmal rief er: »Die Verdopplung, seht doch die Verdopplung.« Dieses Mal schaute der Trainer Nils nicht nur strafend an, sondern befahl ihm energisch, seinen Platz auf der Bank wieder einzunehmen. Nils setzte sich, der Trainer drehte sich wieder seinen Jungs zu, hob die rechte Hand mit dem ausgestreckten Zeigefinger in die Höhe, ein ihnen bekanntes Zeichen, mit dem er signalisierte, dass sie ruhig zu sein hatten und auf ihn achten sollten. Ein letztes: »Jungs, ihr schafft das schon!« und er entließ sie auf das Spielfeld.
Trotz der Irritation, die Nils Auftritt Sekunden vor dem Spiel in die Mannschaft hineingetragen hatte, spielte sie von Anfang an konzentriert und gewann das Rückspiel überlegen.
Nach der Dusche rannten natürlich alle zu Nils und wollten wissen, was denn seine kryptische Bemerkung für einen Sinn ergäbe. Dieser genoss die sich um ihn scharende Mannschaft. Das machte seinen Verweis auf die Reservebank in gewisser Weise wett. Er sagte: »Moment, ich zeige euch, was ich gemeint habe« und er forderte die Viererbande auf, ihre völlig durchgeschwitzten Trikots erneut anziehen. Mischa entgegnete: »Du spinnst wohl, wir haben doch gerade erst geduscht!« Aber Nils ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen: »Nun macht schon, stellt euch doch nicht so an!« Widerwillig stellten sie sich also vor den anderen in einer Reihe auf. Dann rief Nils: »Und jetzt dreht euch um!« – auch das taten sie untermalt mit lautem Gemurre, das deutlich ihr Missbehagen zum Ausdruck brachte. Aber Nils rief wieder laut: »Aber so doch nicht, das ist falsch, ganz falsch!« Tülay entgegnete verärgerte: »Was denn noch, wir stehen doch so, wie du es haben wolltest. Was ist denn daran falsch?« »Ihr steht nicht in der richtigen Reihenfolge«, und er kommandierte solange, bis er zufrieden war, »links Mischa, dann Tom, dann Hendrik und am Ende Tülay.« Schließlich klatschte er zufrieden in die Hände: »Na, seht ihr es, die Verdopplung, wie ich es gesagt habe.« Aber die anderen verstanden nicht, worauf Nils hinauswollte und glotzten nur unverständlich auf die vier Rücken der vor ihnen stehenden Freunde. »Na, seht ihr es denn nicht?« fragte Nils erneut, »die Verdopplung, seht ihr die denn nicht?« Und als er bemerkte, dass einige nur den Kopf schüttelten, andere so taten, als wüssten sie, worum es ging, blieb ihm schließlich nichts anderes übrig, als es ihnen zu erklären.
»Mann, seid ihr blöd«, begann er, »das kann doch jedes Kind sehen, Also, ich erklär’s euch. Tülay hat die Nummer 1 auf seinem Trikot, Tom die 2, Hendrik die 4 und Mischa…« aber hier ließ er seine Erklärung enden und schaute überlegen und auffordernd in die Runde. »Und Mischa, na, na…, Checkt ihr es jetzt endlich oder seid ihr immer noch zu blöd zu sehen, was ich meine?« Und dann merkte er an ihrem erkennenden Grinsen, dass einem nach dem andern aufging, was er mit Verdopplung meinte. »Und Mischa hat die acht, na, wenn das kein Zufall ist« kommentierte er schließlich triumphierend seine Entdeckung. Die Viererbande war hocherfreut über Nils Erklärung, schweißte sie sie – und sie glaubten sofort aus unerfindlichen Gründen an die Nichtzufälligkeit der Zahlenfolge – doch noch stärker zusammen.
Sie ergingen sich in der nächsten Zeit nach Nils Entdeckung in Zahlenspielereien, die ihre mathematische Gemeinschaft in allen Variationen zum Ausdruck bringen sollte. Ihnen war bewusst, dass die Nummern auf ihren Trikots nicht ihrer Aufstellung in der Mannschaft entsprachen und hätte sie jemand aufgefordert, diese gegen die entsprechenden Zahlen einzutauschen, so hätte er mit der gemeinschaftlichen Entschlossenheit der Viererbande rechnen müssen, dieses Vorhaben um nichts in der Welt umzusetzen.
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