Ludwig Strackerjan
Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg - 991 Seiten
Vorliegende Sammlung ist dem Volksmunde entnommen
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Inhaltsverzeichnis
Titel Ludwig Strackerjan Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg - 991 Seiten Vorliegende Sammlung ist dem Volksmunde entnommen Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Impressum neobooks
Erster Band.
Vorrede zur ersten Auflage.
Vorliegende Sammlung ist dem Volksmunde entnommen.
Wo ausnahmsweise aus gedruckten Quellen geschöpft
wurde, sind diese angegeben. Es fehlt indessen
viel, daß ich alles aus mündlicher Überlieferung
Gesammelte selbst dem Volke abgelauscht hätte. Fleißige
Mitarbeiter in den verschiedensten Lebensstellungen,
besonders zahlreich aber Lehrer protestantischer
Volksschulen, sind mir behilflich gewesen.
Auch aus mehreren Kasernen und aus dem Hebammen-
Institute sind mir durch gütige Vermittelung
wertvolle Beiträge geliefert. Ich muß darauf verzichten,
meine Mitarbeiter namentlich aufzuführen, zumal
da manche eine Nennung sich ausdrücklich verbeten
haben. Nur eine Ausnahme gestatte ich mir, indem ich
meinem Freunde, Herrn Professor J.F. Minssen zu
Versailles, auch an dieser Stelle meinen Dank ausspreche
für die Bereitwilligkeit, mit welcher er seine
im Saterlande zu philologischen Zwecken aufgezeichneten
Proben satersch-friesischer Mundart mir zur
freiesten Benutzung überließ. Einige der besterzählten
Märchen und Schwänke habe ich dadurch meiner
Sammlung gewonnen. Leider zwang mich die Rücksicht
auf das größere Publikum, dieselben ihres friesischen
Gewandes zu entkleiden.
Der Titel des Werkes verspricht nur Aberglauben
und Sagen, das Werk enthält aber noch Volksüberlieferungen
anderer Art: Märchen, Schwänke, Bräuche,
Reime, Rätsel. Da sachlich diese Ausdehnung der
Sammlung kein Bedenken erregen wird, hoffe ich, daß
mir die Ungenauigkeit des Titels verziehen werde.
Unter dem Aberglauben habe ich dem Spuk einen
größeren Raum bewilligt, als ihm sonst zugestanden
zu werden pflegt. Mir schien dies Gebiet bisher ein
wenig zu geringschätzig behandelt zu sein, wie ich
glaube, weil es zu wenig gekannt, seine Bedeutung im
Volksleben zu wenig gewürdigt ist. Manche Spukgeschichten
habe ich, um Wiederholungen zu vermeiden,
unterdrückt. Sollte ich auch so noch ihrer zu viel
aufgenommen haben, so wolle man es der natürlichen
Reaktion gegen die bisherige Vernachlässigung zu
gute halten.
Die Ordnung, in welche ich den Stoff gebracht
habe, soll den allgemeinen Gesichtspunkten, die aus
ihm selbst sich ergeben, entsprechen. Ob sie es tut,
muß ich der Beurteilung anderer überlassen. Ich
selbst sehe, nun das Werk fertig vor mir liegt, sehr
wohl ein, wie wenig die zahlreichen Verweisungen
und Wiederholungen, namentlich im vierten Buche,
(2. Buch in der 2. Auflage) dem bloßen Leser behagen
werden. Aber ich weiß doch auch in diesem Augenblicke
noch nicht, wie anders ich den verschiede-
nen Seiten, die der Gegenstand nun einmal bietet,
hätte gerecht werden sollen, und glaube, den wissenschaftlichen
Gebrauch des Werkes durch die gewählte
Form erheblich erleichtert zu haben. Wenig beunruhigt
es mich, daß im letzten Abschnitte des vierten
Buches (3. Buch in der 2. Auflage) einige Paragraphen
ohne allen Inhalt dastehen. Die Art der Arbeit
erforderte, daß ich dem Stoffe eine feste Einteilung
geben mußte, ehe ich genau sehen konnte, wie viel
desselben mir noch zufließen werde. So ist es mir gegangen,
wie es wohl einem Krämer ergeht, dessen
Warenreichtum der Vollständigkeit seiner Ladeneinrichtung
nicht gleichkommt: es tragen manche Schubfächer
wohlklingende Inschriften und sind doch völlig
leer.
Das Herzogtum Oldenburg zählt noch keine Viertelmillion
Einwohner. Man möchte annehmen, daß
eine Sammlung von dem Umfange der gegenwärtigen
ein so kleines Feld vollständig abgeerntet haben
müsse. Ich meinesteils glaube nun freilich selbst
nicht, daß noch weitreichende abergläubische Sätze
sich der Sammlung ganz entzogen haben werden; indessen
zweifle ich auch nicht, daß noch zahlreiche Ergänzungen
und neue Anwendungen bekannter Dogmen
aufzufinden sein werden. Dafür spricht schon die
ungleiche Weise, in welcher die einzelnen Landesteile
zu der Sammlung beigetragen haben. Es liegt durch-
aus kein Grund vor anzunehmen, daß beispielsweise
die Ämter Dinklage-Steinfeld und Löningen bei fleißigem
Suchen weniger Ausbeute geben sollten als das
Kirchspiel Visbek oder die ammerschen Kirchspiele
Wiefelstede, Westerstede, Rastede, und selbst in diesen
und anderen, wo es mir gelungen war, besonders
eifrige und glückliche Forscher zu gewinnen, ist der
Brunnen noch keineswegs bis auf den Grund ausgeschöpft.
Im Interesse der Sache kann ich nur wünschen,
daß sowohl die bisherigen Freunde meines Unternehmens
als diejenigen, die es etwa noch gewinnen
möchte, sich die Mühe nicht verdrießen lassen, alles
was ihnen zur Ergänzung oder Berichtigung bekannt
werden sollte, und wäre es auch scheinbar noch so unbedeutend,
aufzuzeichnen und mir zuzusenden. Es
wird sich, sollte ich denken, noch wohl eine Gelegenheit
finden, dasselbe dann auch größeren Kreisen zugänglich
zu machen.
O l d e n b u r g , November 1867.
L. Strackerjan.
Vorrede zur zweiten Auflage.
Seit der ersten Drucklegung dieses Buches sind gut
40 Jahre verflossen, und schon seit einem Jahrzehnt
und darüber tauchte der eine oder andere Band nur
noch vereinzelt in den Beständen der Buchhändler
und Antiquare auf. Die »Aberglaube und Sagen«
waren von vornherein eine Sensation, der Verfasser
hatte eine Saite angeschlagen, deren Ton ganz sonderbar
klang und doch überall gefiel. Das Buch wanderte
von Ort zu Ort, von Haus zu Haus, man sah es auf
dem Tisch des Gelehrten, in der Hand des Arbeiters,
der Buchhändler mußte immer neue Bestellungen machen,
bis der Verleger schließlich meldete: Bergriffen.
In längeren und kürzeren Abhandlungen, in Kalendern
(Volksbote, Gesellschafter usw.) und Tagesblättern
war das Gebiet des Aberglaubens, und was damit
zusammenhängt, wiederholt besprochen, aber alles,
was man sah und las, machte den Eindruck des Unfertigen,
des stückweise Gegebenen, nie ist der Gegenstand
erschöpfend behandelt worden. Die Artikel
dienten mehr der Unterhaltung, der Kurzweil als dem
Wissen. Strackerjan brachte zuerst System in die
Sache, verfuhr wissenschaftlich. Wer sein Buch in die
Hand nahm, wurde sich plötzlich klar, daß eine Seite
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