Enzyklopädie des Mittelalters

Здесь есть возможность читать онлайн «Enzyklopädie des Mittelalters» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Enzyklopädie des Mittelalters: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Enzyklopädie des Mittelalters»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Das Mittelalter übt große Anziehungskraft aus und ist uns doch in seinem Wesen und seinen Strukturen fremd. Die ›Enzyklopädie des Mittelalters‹ gliedert die überwältigende Themenvielfalt nicht alphabetisch, sondern in einer logischen Systematik, die es erlaubt, alle Sachverhalte zu einem Stichwort an einem Ort zu finden. Sie widmet sich allen Aspekten des mittelalterlichen Lebens: der Gesellschaft, dem Glauben und dem Wissen, der Literatur, der Bildenden Kunst und der Musik, der Wirtschaft, den Lebensräumen wie dem konkreten politischen Geschehen. Die jeweils besten deutschen Spezialisten bearbeiten die einzelnen Themen. So ist die ›Enzyklopädie des Mittelalters‹ keine bloße Wissensansammlung, sondern gibt der Geschichte eine Struktur und stellt die Zusammenhänge anschaulich dar.

Enzyklopädie des Mittelalters — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Enzyklopädie des Mittelalters», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Gnadenschatz.Der Ablaß entwickelte sich im 11. Jahrhundert aus der frühmittelalterlichen Tarifbuße. Diese erlaubte die Ableistung der Sündenstrafen durch Geldzahlungen oder durch Stellvertretung. Die Kirche selbst bot sich als stellvertretende Institution an, die gegen das Spenden von Almosen die Heiligkeit und die Fürbitte der Kirche für die Sündenstrafen einstehen ließ. Abgegolten wurden dadurch nicht nur im Diesseits zu leistende Bußübungen, sondern auch die im Fegefeuer zu erleidenden Strafen – immer unter der Voraussetzung der im Bußsakrament vollzogenen Reue des Sünders [↗ Buße]. Die Monopolisierung des Ablasses durch das Papsttum vollzog sich in einem langsamen Prozeß vom 11. bis zum 13. Jahrhundert. Im Jahr 1063 versprach Alexander II. den normannischen Eroberern Siziliens die Lossprechung von ihren Sünden. Auf dem Konzil von Clermont (1095) rief Urban II. zum Kreuzzug ins Heilige Land auf und stellte den Kreuzfahrern die Tilgung „aller Buße“ in Aussicht. Grundlage dieser Versprechungen war die Idee, alle Verdienste des hl. Petrus seien auf die Amtsnachfolger des Apostolischen Stuhls übergegangen. Gregor VII. verstieg sich sogar zu der Behauptung, daß der Papst nach seiner rechtmäßigen Weihe aufgrund der Verdienste Petri unzweifelhaft heilig werde. Selbst sittliche Vergehen und Verbrechen, so die Juristen dieser Zeit, könnten diese Amtsheiligkeit des Papstes nicht beeinträchtigen. Innozenz III. definierte den Papst als „ein zwischen Gott und den Menschen gestelltes Wesen, diesseits Gottes, aber jenseits des Menschen, weniger als Gott, aber mehr als der Mensch“. Innozenz war es auch, der die bischöfliche Kompetenz zur Erteilung des Ablasses einschränkte und für das Papsttum die vorrangige Regelung dieser Materie in Anspruch nahm. Regelungen waren deshalb nötig geworden, weil der Ablaß als verläßliches Heilsangebot zu einem immer größere Kreise ziehenden religiösen Massenbedürfnis wurde. Angesichts dieser Ausweitung des Ablasses erschien die Äquivalenz von kirchlicher Fürbitte und menschlichen Sündenstrafen immer problematischer. War die Kirche tatsächlich in der Lage, für die gesamte Fülle der Sünden angemessene Wiedergutmachung zu leisten? Mitte des 13. Jahrhunderts kam daher in der Theologie eine neue Legitimation auf: Der Ablaß sollte auf dem unerschöpflichen Gnadenschatz Christi beruhen. Die Verwaltung dieses Schatzes sprach man dem Papst als vicarius Christi zu. Von dieser Kompetenz machte Bonifaz VIII. Gebrauch, als er für das Jubiläumsjahr 1300 einen Plenarablaß für alle Rompilger festsetzte, die bestimmte Hauptkirchen besuchten. Ein halbes Jahrhundert später wiederholte Clemens VI. den Jubiläumsablaß und erhob in einer Bulle die Idee des päpstlichen Gnadenschatzes zur geltenden Lehre. In der Zeit des Schismas wurde die Gewährung eines Plenarablasses zum Instrument, der eigenen Obödienz eine größtmögliche Geltung in der Christenheit zu verschaffen. Bonifaz IX. gewährte im Jahr 1400/01 ungefähr 250 sogenannte Portiuncula-Ablässe (in Anlehnung an den 1223 der Kirche des Franz von Assisi in Portiuncula gewährten Plenarablaß). Auch für Verstorbene konnten Ablaßbriefe erwirkt werden. Diese vielgestaltige Ablaßpraxis stand immer wieder in der Kritik einzelner Theologen, die ein unmittelbares Gottesverhältnis forderten und die objektive Heilsvermittlung durch die Kirche ablehnten. Auch bei Volksbewegungen wie den Flagellanten oder den häretischen Waldensern brach sich dieses Bedürfnis Bahn.

Wirkungsweise.Der Ablaß war eines der wichtigsten Instrumente der Anbindung der gläubigen Massen an das Papsttum. Die universalen Ambitionen des Apostolischen Stuhls kamen durch die garantierte Heilszusicherung des Ablasses vielen Menschen überhaupt erst zum Bewußtsein. Im frühen Mittelalter gab es dagegen selbst innerhalb der Kirche nur sporadische Kontaktaufnahmen zwischen dem Papsttum und den Ortskirchen. Erst durch die Etablierung der Praxis, vom Papst die erzbischöfliche Insignie, das Pallium, zu erbeten, kam es seit dem 8. und 9. Jahrhundert zu regelmäßigen Kontakten. Daneben pflegten einzelne Klöster besondere Beziehungen zum Apostolischen Stuhl, da sie sich der Jurisdiktion des Papstes unterworfen hatten. Erstmals erlangte das Kloster Bobbio ein solches Privileg von Papst Honorius I. († 638). Seit der Zeit um 1000 entwickelte sich diese Privilegierung durch den Papst zu einer regelrechten Exemtion vom zuständigen Ortsbischof. Das berühmte Kloster Cluny [↗ Religiosentum] nahm in dieser Entwicklung eine Vorreiterrolle ein. Im Lauf des 12. Jahrhunderts gelangten ganze Ordensverbände unter die besondere Fürsorgepflicht des Papstes (z.B. die Zisterzienser und die geistlichen Ritterorden). Bei den Bettelorden war der enge Kontakt mit dem Papsttum besonders wichtig, da die Entfaltung ihrer Tätigkeit von der päpstlichen Ermächtigung zur Seelsorge abhängig war. Der Franziskanerorden lehnte den Erwerb von Eigentum prinzipiell ab und entwarf die Fiktion eines päpstlichen Obereigentums aller franziskanischen Güter. Am Konzil von Vienne (1312/13) sah sich der Papst mit einer geballten Opposition gegen die Exemtion von Ordensverbänden konfrontiert. Die Bischöfe warfen der Kurie vor, mit der Kontrolle der vielen exemierten Klosterverbände überfordert zu sein. Der im Jahr 1307 initiierte Prozeß gegen den Templerorden schien diese Befürchtung zu bestätigen.

Eine massive Zunahme päpstlicher Wirksamkeit ging mit der Kirchenreform des 11. Jahrhunderts einher. Instrumente wie das Legatenwesen und die Einberufung von überregionalen Synoden in Rom wurden erst durch das Reformpapsttum seit 1046 eingesetzt. Das 4. Laterankonzil von 1215 setzte mit der Teilnahme von 412 Bischöfen, über 800 niederen Prälaten und zahlreichen weltlichen Gesandtschaften neue Maßstäbe. Ein Kanon dieses Konzils legte die alleinige Kompetenz des Papstes bei Heiligsprechungen fest und machte Rom zur Anlaufstelle für alle, die an der Errichtung eines Heiligenkultes interessiert waren [↗ Heiligsprechung]. Heiligsprechungsverfahren waren äußert selten; die Erteilung von Pfründen gehörte zum alltäglichen Geschäft in Rom. Anfangs reservierte sich der Papst nur für bestimmte Fälle das Recht zur Erteilung einer Pfründe oder einer Expektanz für eine zu erwartende Pfründe. Im 14. Jahrhundert verfügte der Papst die Generalreservation aller Pfründen und verlangte als Gegenleistung für die Erteilung den Gegenwert eines Jahreseinkommens aus der Pfründe (sogenannte „Annaten“). Zur Einnahme dieser und anderer Zahlungen (Kreuzzugszehnt, Peterspfennig, Servitien) schickte der Papst sogenannte collectores durch sämtliche Regionen Europas. In Avignon fanden sich alle Kleriker ein, die sich an der Kurie um eine Pfründe bewerben wollten. In den ersten Monaten nach der Wahl Clemens’ VI. (1342) sollen sich ca. 40.000 Kleriker in Avignon aufgehalten haben. Nicht nur Kleriker, sondern auch Laien mußten sich aus ganz Europa an die Kurie wenden, wenn sie Dispensierungen in denjenigen Rechtsmaterien erlangen wollten, über deren Erteilung allein der Papst entscheiden durfte. Anlaufpunkt dafür war seit dem 13. Jahrhundert die Pönitentiarie [↗ Papsttum, Kurie]. Bis zum Ende des Spätmittelalters wuchs die Behörde ständig und umfaßte um 1500 mehr als 200 Mitarbeiter. Sie erteilte Absolutionen für Gewalttäter gegen Kleriker und Kirchen sowie Dispense vom Hindernis der Verwandtschaft und von unehelicher Geburt. Allein in den rund achtzig Jahren von 1449 bis 1533 sind knapp 38.000 Dispense vom Geburtsmakel in den Registern der päpstlichen Pönitentiarie dokumentiert.

Symbole.Im Dictatus papae von 1075 behauptete Gregor VII., daß allein der römische Pontifex zu Recht „universal“ genannt werde. Dieser Satz richtete sich gegen den Patriarchen von Konstantinopel; denn ein Patriarch konnte aus der Sicht Gregors keinen Anspruch auf Universalität aufrechterhalten, da er den anderen Patriarchen gleichgestellt sei. Nur der Papst verfügte über einen Titel (papa), den er seit dem 6. Jahrhundert für sich allein geltend machte. Diese Universalität des Papstes kam im Mittelalter vor allem durch drei Symbole zum Ausdruck: das Pallium, die Schlüssel und die Tiara. Das Pallium, eine mit Kreuzen geschmückte Stola aus Schafswolle, soll das universale Hirtenamt des Papstes symbolisieren (nach Joh 21,15: „Weide meine Schafe“). Die Schlüssel beziehen sich auf Mt 16,19 und waren ursprünglich ein Attribut des „Himmelpförtners“ Petrus. Der Papst wurde zuweilen zwar auch als „Schlüsselträger“ (claviger) bezeichnet; in den Bildzeugnissen eignete sich der Apostolische Stuhl jedoch erst im 13. Jahrhundert diese Insignie an. Unter Innozenz III. wurden erstmals die Schlüssel Petri auf den Fahnen der römischen Kirche abgebildet. Bonifaz VIII., der schärfste Verfechter des päpstlichen Absolutismus, ließ die Schlüssel in sein amtliches Wappen aufnehmen und begründete damit eine bis heute eingehaltene Tradition. Die Tiara als Herrschaftszeichen geht zurück auf die Konstantinische Schenkung. In diesem Dokument weist Papst Silvester die kaiserliche Krone zurück und akzeptiert als Kopfbedeckung nur die weiße phrygische Mütze. Im Lauf der Zeit wurde die Mütze dennoch zur Krone umfunktioniert: Am unteren Rand wurde sie mit einem Diadem geschmückt, das den weltlichen Herrschaftsanspruch des Papstes darstellte. Unter Bonifaz VIII. wurde die Mütze um zwei weitere Kronen erweitert. Dieses triregnum symbolisierte den Papst als obersten Priester, als König und Kaiser. Bonifaz trat damit den Gesandten König Albrechts I. entgegen und konfrontierte sie (angeblich) mit dem Satz: „Ich bin der Caesar, ich bin der Imperator.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Enzyklopädie des Mittelalters»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Enzyklopädie des Mittelalters» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Enzyklopädie des Mittelalters»

Обсуждение, отзывы о книге «Enzyklopädie des Mittelalters» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x