Susanne Tammena - Polderblues

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Endlose Wiesen, schnatternde Gänse und das stete Rauschen des Windes im Schilf – das ist der Josefspolder, in dessen Einöde der Ex-Student Beene naiv und hoffnungsvoll den Milchviehbetrieb seines Onkels übernimmt. Als unverhofft die schöne Anja bei ihm auftaucht, wähnt er sich am Ziel seiner Träume. Doch ihre Beziehung ist genauso kompliziert wie Beenes neues Leben als Bauer, und nebenbei bringen auch noch ein Hofhelfer, der nur rote Karten versteht, ein selbstverliebter Notar, der seine Mitmenschen nach ihren Namen beurteilt, und eine Vogelschützerin, die es eigentlich nur gut meint, das Glück der beiden in Gefahr. Denn das Gegenteil von gut ist gut gemeint!
Komisch, tragisch und dramatisch: Polderblues ist die Liebesgeschichte von zwei bezaubernd unsicheren, jungen Menschen auf der Suche nach Identität und gleichzeitig eine Liebeserklärung an die einsame Weite Ostfrieslands.

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Er gab seinen Worten einen unbeschwerten Klang, obwohl die eigene Betroffenheit ihm fast die Tränen in die Augen trieb. Er konnte Rikus‘ Anblick kaum ertragen, seine Schmerzen, seine Einsamkeit. Und er fühlte sich auf unverständliche Weise dafür verantwortlich. Als hätte er ihn jemals zu irgendeiner Entscheidung in seinem Leben gedrängt. Rikus hatte genau das Leben geführt, das er sich selbst ausgesucht hatte. Aber vielleicht hätte er ihm dabei helfen können, einen Nachfolger zu finden. Mit ein wenig Ermunterung wäre Heddo vielleicht dazu bereit gewesen. Doch wenn Karl ehrlich war, musste er sich eingestehen, dass er es seinen Söhnen immer ausgeredet hatte, auf dem Hof zu arbeiten.

Er selbst hatte als Jugendlicher nur weggewollt. Runter vom Hof, weg von den Eltern. Nie wieder Kühe treiben, nie wieder den Alltag in Gummistiefeln verbringen müssen. Das wunderbare Bild eines Lebens in Freiheit, dass er seinem Bruder gerade gezeichnet hatte, war in Wirklichkeit sein eigener Antrieb gewesen, als er vor langer Zeit weggezogen war. Und genauso hatte er auch nicht gewollt, dass einer seiner Söhne dieses Leben führen musste, dass er für sich selbst abgelehnt hatte wie sauren Wein.

Sicher, die Entscheidung, den Hof aufzugeben, würde auch ihn schmerzlich treffen. Schließlich hatte er hier seine Kindheit verbracht. Und es war noch immer ein wunderschönes Fleckchen Erde, der weite Hammrich, der Dollart mit seinem Möwengeschrei, aber diese Sentimentalität galt nur dem Ort, nicht dem damit verbundenen Beruf des Bauern. Wie schön wäre dieser Ort erst ohne die elende Plackerei. Karl wünschte sich sehr, dass Rikus sich ebenfalls eine solche Zukunft vorstellen könnte, doch er wusste, dass beide Dinge, der Hof und die Tiere, für seinen Bruder untrennbar verbunden waren. Resthof war ein Unwort, das für Rikus nicht infrage kam. Die Entscheidung würde also eine umwälzende sein, eine das ganze Leben seines Bruders erfassende, ihn vielleicht erdrückende. Doch die Veränderung wäre immer noch besser, als gar nichts zu tun, denn die Zukunft erschien Karl wie ein dunkler Strudel, in den Rikus unweigerlich hinabgezogen werden würde, wenn er weiter nichts tat.

Rikus fürchtete das nicht, denn es war sein Leben, es war ihm zu nahe. Es sollte einfach noch ein bisschen so weitergehen wie bisher, nur eine kurze Pause für eine Erholung, dann würde er schon einen Weg finden. Nur jetzt gerade fühlte er sich zu schwach, um Karl eine Lösung zu präsentieren. Genau genommen war er sogar zu schwach, um überhaupt noch etwas zu sagen. Zu sehr beanspruchte der Schmerz in seinem Rücken seine Aufmerksamkeit. Er schloss seine Augen und schwieg, bis Karl seine Hand drückte und resigniert den Raum verließ. Rikus blieb mit einem Gefühl der Erleichterung zurück, als hätte nicht der Bruder, sondern sein Problem soeben das Weite gesucht.

4.

Rikus war als Sohn eines reichen Polderbauern aufgewachsen, doch bevor er selbst einer werden konnte, war der ganze Berufsstand in die Fallstricke der Marktwirtschaft geraten, im Glauben an die Chimäre vom Wachstum zum Wohle der Gesellschaft.

Die Höfe konnten nicht mehr wachsen, das Land war begrenzt, wohl aber die Zahl der Kühe, da sie ja nicht mehr von Hand gemolken werden mussten. Und als die Zahl der Kühe nicht mehr wachsen konnte, wuchsen die Euter der Kühe, die durch Hochleistungszucht immer mehr Milch gaben. Als durch die Überproduktion die Milchpreise zu fallen und seine Nachbarn zu zittern begannen, über Milchquoten und Lieferstopps diskutierten und so mancher Hof keine Zukunft mehr sah und das Vieh zu verkaufen begann, war Rikus gerade erst sein eigener Herr geworden und musste über weitere Jahrzehnte seine Einnahmen teilen, ohne dabei eine Familie zu haben, die ihm half. Genau genommen ging es ihm finanziell schlechter als zuvor. Und so reduzierte Rikus seine Kosten. Er stellte keine neue Magd ein, nachdem die alte in Rente gegangen war, und der Knecht wurde ausquartiert und kam nur noch stundenweise. Er blieb bei seinen hundert Kühen, als einige seiner Nachbarn auf der gleichen Weidefläche längst fünfzig oder sechzig Tiere mehr laufen ließen. Und er erledigte immer mehr Aufgaben allein, zumindest brachte der Hof genug ein, dass er sich die modernsten Geräte zur Arbeitserleichterung kaufen konnte.

Außerdem waren die Gebäude gut in Schuss. Dach und Backsteinmauern des Hofes waren dicht, sauber und ohne Risse, die verputzten Sockel einwandfrei und die Lisenen und verzierten Fensterstürze bröckelten auch nach hundert Jahren nicht. Dass er keine große Familie zu ernähren hatte, wog die fehlende Arbeitskraft einer Frau im Hause fast auf.

Durch kluges Wirtschaften gelang es ihm, der größte Bauer auf dem Josefspolder zu bleiben, denn mit der Wirtschaft auf dem Hof kannte er sich aus, und seine Kühe standen ihm näher als seine Mitmenschen. Sie bekamen weiterhin viel Heu, auch wenn er wie alle anderen grundsätzlich auf die einfacher herzustellende Silage umgestellt hatte. Aber anders als das Silofutter konnte man Heu über lange Zeit lagern, ohne dass es an Nährwert verlor oder verdarb, und deshalb war es eine gute Versicherung für schlechte Jahre, in denen durch Trockenheit im Frühjahr das Gras nicht wachsen wollte.

Das wussten natürlich alle Bauern, aber nicht jeder wollte das Risiko der Heuernte eingehen. Doch Rikus besaß so viel Land, dass er noch kein hungerndes Vieh fürchten musste, wenn einmal der zweite Grasschnitt verdarb. Häufig konnte er noch im Frühjahr, kurz bevor die Tiere wieder auf die Weiden gelassen wurden, Silage an seine Nachbarn verkaufen, ohne selbst nur eine Gabel Heu an seine Kühe verfüttert haben zu müssen.

Niemals hätte Rikus freiwillig etwas von seinem Land verkauft, am allerwenigsten als Bauland, so wie es einige seiner Nachbarn inzwischen taten. Obwohl das natürlich, das musste auch Rikus zugeben, die einzig lukrative Art war, Land zu verkaufen. Aber er hasste Neubausiedlungen, in denen die Menschen zwar nicht so eingepfercht lebten wie in Wohnblocks, deren Anblick er zwar nur aus dem Fernsehen kannte, die ihn jedoch immer an Kaninchenställe erinnerten. Doch Neubausiedlungen konnten in seinen Augen auch höchstens die Lebensqualität eines Kaninchenfreigeheges haben. Völlig frei von jedem sinnvollen Zusammenspiel der Häuser mit ihrer natürlichen, gewachsenen Umgebung lebten die Menschen dort im Planquadrat zwischen den Weidezäunen, die sie glücklicherweise ebenso wie die Kühe an einem Ausbrechen auf fremdes Gebiet hinderten. Am Rande der Städte mochten solche Bauvorhaben noch sinnvoll sein, um Wohnraum für die dort arbeitende Bevölkerung zu schaffen, doch auf dem Polder arbeiteten er und seine Nachbarn, warum sollten da irgendwelche Leute wohnen, die jeden Tag etliche Kilometer bis zur Arbeit, zum nächsten Supermarkt oder zur Arztpraxis fahren mussten? Glücklicherweise lebte er am Ende des Polders, und die nächsten dieser zivilisatorischen Auswüchse befanden sich einige Kilometer von seinem Hof entfernt an der Landstraße nach Bunde.

Rikus‘ Vater war 1998 gestorben, da war seine Mutter bereits dement. Nachdem sie eines Nachmittags im Sommer 2002 ein Feuer im Ofen gemacht hatte, ohne die Klappe zu schließen, sich dann aber doch lieber in die wärmende Sonne des Gartens gesetzt hatte, brannte ihr Häuschen bis auf die Grundmauern nieder. Sie starb ein Jahr darauf in einem Pflegeheim in Bunde.

Rikus hatte es geschafft, seinen Hof, den er jetzt endlich von seinem Vater geerbt hatte, über die Jahrzehnte zu retten. Er hielt seine Milchquote ein, war Nutznießer erst deutscher, dann europäischer Subventionen. Dennoch war im Jahr 2008, als er erstmals über die Zukunft nachdachte, sein Maschinenpark weitgehend veraltet und auch der Melkstand nicht mehr auf dem neuesten Stand. Er dachte über die Investition in einen Melkroboter nach. Damit könnte er den Hof noch etwas länger selbst bewirtschaften, da die anstrengende Melkerei wegfallen würde. Doch der Besuch bei seinem Kundenberater in der Raiffeisenbank brachte zunächst keinen Erfolg. Nur auf seinen Hofertrag wollten ihm die Herren Genossen schon lange keinen Kredit mehr geben, nicht einmal einen kleinen. Schließlich war er über sechzig und wollte doch wohl nicht bis an sein Lebensende arbeiten. An eine Hypothek mochte Rikus noch nicht denken. Sicher wäre die Investition ein wichtiger Schritt, aber für wen? Er selbst würde sie nicht mehr abtragen können, darin bekräftigte ihn auch sein Kundenberater.

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