Susanne Tammena - Polderblues

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Endlose Wiesen, schnatternde Gänse und das stete Rauschen des Windes im Schilf – das ist der Josefspolder, in dessen Einöde der Ex-Student Beene naiv und hoffnungsvoll den Milchviehbetrieb seines Onkels übernimmt. Als unverhofft die schöne Anja bei ihm auftaucht, wähnt er sich am Ziel seiner Träume. Doch ihre Beziehung ist genauso kompliziert wie Beenes neues Leben als Bauer, und nebenbei bringen auch noch ein Hofhelfer, der nur rote Karten versteht, ein selbstverliebter Notar, der seine Mitmenschen nach ihren Namen beurteilt, und eine Vogelschützerin, die es eigentlich nur gut meint, das Glück der beiden in Gefahr. Denn das Gegenteil von gut ist gut gemeint!
Komisch, tragisch und dramatisch: Polderblues ist die Liebesgeschichte von zwei bezaubernd unsicheren, jungen Menschen auf der Suche nach Identität und gleichzeitig eine Liebeserklärung an die einsame Weite Ostfrieslands.

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Wegen der Sonne musste Beene blinzeln, und aus schmalen Schlitzen versuchte er unauffällig, das Mädchen zu betrachten. Sie trug ein ärmelloses, dunkelgrünes Sommerkleid, das ihr bis an die Knöchel reichte und dazu dunkle Ledersandalen, ihre Füße hatte sie auf den schmalen Vorsprung gestellt, in dem die Heizung untergebracht war. Die schlanken, nackten Arme umschlangen ihren Oberkörper, als müsste sie sich trotz der Hitze draußen wärmen. Für eine Rothaarige war sie gar nicht so blass, fand Beene, obwohl ihre Haut so aussah, als könnte sie sich nur zaghaft entschließen, eine sommerliche Färbung anzunehmen. In dem sanften, durchscheinenden Braunton lagen viele etwas dunklere Sommersprossen, auch in ihrem Gesicht fanden sie sich in einem schmalen Streifen, der vom Nasenrücken aus über beide Wangenknochen lief.

Beene fand sie beeindruckend schön. Er konnte seine Augen nicht von ihr abwenden, und als die Sonne hinter einer Wolke verschwand, gab er seine Blinzeltarnung auf und betrachtete sie ohne jede Zurückhaltung. Die schmale gerade Nase saß über einem vollen Mund, besonders die Oberlippe war ganz leicht aufgeworfen, sodass in dem blassen Flaum darüber ein kleiner Schatten lag. Ihr Mund hatte etwas Kindliches, und trotzdem war ihr Gesicht so ausdrucksstark, wie es bei geschlossenen Augen nur möglich war.

Das Mädchen bemerkte Beenes peinliches Starren nicht, sie schien völlig in sich versunken zu sein, ein wunderbares Forschungsobjekt für Betrachtungen menschlicher Eigenschaften, die einmal ausnahmslos zu erbaulichen Ergebnissen führten. So einfach, hell und klar konnte das Leben sein. In Beene wuchs die Freude über diesen unerwarteten Balsam für seine Sinne, bevor er überhaupt nur ein Wort mit der Schönen gewechselt hatte. Da nahm er plötzlich und mit einiger Betroffenheit die Träne war, die an der schmalen Nasenwurzel entlang und um ihren Flügel herum kullerte und im Schattenbett der Oberlippe hängenblieb. Das Mädchen versuchte, ihre reglose Körperhaltung beizubehalten, doch ganz gelang es ihr nicht. Die sanften Wölbungen ihrer Schlüsselbeine zuckten einige Male und verrieten ein unterdrücktes Schluchzen.

Diesmal zögerte Beene nicht. Er kramte in seiner Reisetasche und holte eine Packung Papiertaschentücher hervor, die er ihr entgegenhielt. Er wollte dazu etwas sagen, doch zuerst musste er einen Kloß im Hals hervorräuspern. Das Geräusch reichte aus, damit sie ihre Augen öffnete.

„Danke“, sagte sie spröde und schnäuzte sich leise. Dann wandte sie den Blick ab und schaute in die vorüberfliegende Landschaft hinaus. Beene betrachtete sie weiter, unsicher, ob er noch etwas sagen sollte, sicher war ihr das Ganze peinlich und jedes Wort eines zu viel, aber andererseits schien ihm sein Schweigen unhöflich, sein Starren ebenso, doch wenn er jetzt seinen Blick senkte, würde es die Peinlichkeit der Situation nur noch verstärken. Sie schien seinen Blick zu spüren, denn sie knabberte ein wenig nervös an ihrer Unterlippe, bis sie sich zur Offensive entschloss.

„Was?“, fragte sie unwirsch und bestätigte damit Beenes Befürchtungen.

„Es geht dir wohl nicht gut, oder?“, fragte er dämlich zurück. Etwas Besseres fiel ihm nicht ein.

„Nein, offensichtlich nicht“, sagte sie kurzangebunden und schaute wieder aus dem Fenster.

Ein Gespräch war also nicht erwünscht, wie Beene es erwartet hatte, dennoch fiel es ihm schwer, einfach zu schweigen.

„Mir geht es auch nicht besonders“, sagte er daher etwas unüberlegt in dem Wunsch, Gemeinsamkeit zu schaffen.

Die Schöne verzog ihren Mund und Beene stieg das Blut in die Wangen. Sicher dachte sie jetzt, er gehöre zu den Leuten, die einen nur deshalb nach dem Befinden fragen, um sich dann über die eigenen Wehwehchen auszulassen. Sie schaute ihn geradeheraus an, und in ihren Augen, die durch den Tränenschleier so dunkelgrün wie ihr Kleid zu leuchten schienen, war Widerwille zu erkennen. Doch anscheinend hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, in Ruhe gelassen zu werden und dem Bedürfnis, auf sein Verhalten zu reagieren, entschloss sie sich, zu sprechen.

„Meine Mutter stirbt gerade an Krebs, sie liegt in Oldenburg im Klinikum“, sagte sie leise.

Beene senkte beschämt seinen Blick. Mit einer solchen Offenbarung hatte er nicht gerechnet. Das war hart, so viel härter als seine eigenen Sorgen, dass er das Einzige tat, das ihm angesichts der Pietätlosigkeit, mit der er das Mädchen zu diesem Geständnis getrieben hatte, übrigblieb: Er hielt seine Klappe. Nicht einmal eine Floskel brachte er über die Lippen. Ein Gespräch mehr, dass er nicht hatte führen können, es kam kaum noch darauf an. Es waren nur noch vierzig Minuten bis Leer, die würde er auch schweigend überstehen.

Doch die nun eintretende Stille schien wie ein Vakuum, das gefüllt werden wollte und die Wörter förmlich aus dem Mädchen heraussog. Sie wollte gar nicht mehr schweigen, sondern den Kummer aus ihrer übervollen Seele fließen lassen, und dieser naive Typ schien genau der richtige, um sich das anzuhören, schon als Strafe dafür, dass er meinte, sie dumm anquatschen zu müssen.

„Sie stirbt und lässt mich einfach allein“, begann sie und schüttete dem zunächst verdutzten und dann immer betroffeneren Beene ihr Herz aus, bis der Zug schon Augustfehn passiert hatte und nur noch zehn Minuten Fahrtzeit blieben.

Sie erzählte ihm von ihrer Angst, bald ganz allein im Leben zu stehen, aber auch von einer unerklärlichen Wut, die sie in sich trug und die es ihr fast unmöglich machte, einen Besuch bei der Mutter zu ertragen, die doch eigentlich liebevolles Mitgefühl von ihr erwarten konnte, wo sie stattdessen nur Lust verspürte, die Einrichtung des Krankenzimmers zu zerschlagen.

Beene hörte schweigend zu und unterbrach sie kein einziges Mal, und nachdem sie geendet hatte, blieb er sprachlos, erstaunt über ihre Offenheit. Sie betrachtete Beene einen Augenblick neugierig, sein trotz des Sommers schmales, blasses Gesicht unter dem dunklen, verwuschelten Haar, seine schmalen Schultern, die langen Arme und Beine. Dann fragte sie ihn mit echtem Interesse in der Stimme, wie er heiße und ob er aus Leer komme.

„Ich heiße Beene Boekhoff und komme aus der Nähe von Bunde“, antwortete er, und als müsse er noch eine Statusmeldung hinzufügen, ergänzte er: „Ich bin Bauer.“ Die Lüge war ihm locker über die Lippen gegangen, Beene nahm es als ein gutes Zeichen. Es war das Thema, das er gleich mit Hauke besprechen wollte. Ob er den Hof von seinem Onkel Rikus übernehmen sollte, jetzt, da er das Studium nicht mehr fortsetzen wollte. Das wäre eine identitätsstiftende Aktion, dann wäre er endlich irgendetwas, auf das er sich berufen konnte, und diese neue Identität probierte er jetzt einfach schon mal aus. Sein Gegenüber lachte.

„So viele B, Wahnsinn! Du siehst gar nicht aus wie ein Bauer.“

„Nein? Wie denn?“

„Eher wie ein Student.“

Beene schluckte, dann erzählte er ihr die Wahrheit. Während er sprach, schienen ihm seine Pläne sehr einleuchtend und schlüssig, und anscheinend war auch die schöne Rothaarige überzeugt, denn als er schwieg, sagte sie leichthin:

„Cool, ich heiße übrigens Anja.“

Sie fand einen Bauern cool? Das beflügelte ihn, und er strahlte sie an wie ein kleiner Junge.

„Ich würde dich Angel nennen, bei deinen Haaren.“

Anja lachte wieder, ihre Trauer war wie weggeblasen. „Quatsch, Teufel haben rote Haare. Und Angel klingt doch total albern, dann nennen einen nachher alle Angie.“

Sie schüttelte sich theatralisch.

Beene spielte den Beleidigten:

„Finde ich nicht. Ich werde dich immer Angel nennen.“

Das war forsch , dachte Beene, doch Anja blieb völlig entspannt.

„Ich wohne in der Lessingstraße 10, das ist in der Siedlung hinter dem Gymnasium. Wenn du Lust hast, kannst du ja mal vorbeikommen. Ich bin ja jetzt eh immer allein.“

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