Susanne Tammena - Polderblues

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Endlose Wiesen, schnatternde Gänse und das stete Rauschen des Windes im Schilf – das ist der Josefspolder, in dessen Einöde der Ex-Student Beene naiv und hoffnungsvoll den Milchviehbetrieb seines Onkels übernimmt. Als unverhofft die schöne Anja bei ihm auftaucht, wähnt er sich am Ziel seiner Träume. Doch ihre Beziehung ist genauso kompliziert wie Beenes neues Leben als Bauer, und nebenbei bringen auch noch ein Hofhelfer, der nur rote Karten versteht, ein selbstverliebter Notar, der seine Mitmenschen nach ihren Namen beurteilt, und eine Vogelschützerin, die es eigentlich nur gut meint, das Glück der beiden in Gefahr. Denn das Gegenteil von gut ist gut gemeint!
Komisch, tragisch und dramatisch: Polderblues ist die Liebesgeschichte von zwei bezaubernd unsicheren, jungen Menschen auf der Suche nach Identität und gleichzeitig eine Liebeserklärung an die einsame Weite Ostfrieslands.

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Karl reagierte etwas ungehalten auf die Auskunft von Rikus, er könne leider nicht zum Tee vorbeikommen, weil er im Krankenhaus läge.

„Warum hast du denn nicht sofort angerufen?“, polterte er los.

„Warum denn?“, entgegnete Rikus mit vom Liegen etwas belegter Stimme. „Ihr hättet doch gar nichts tun können.“

Das war zutreffend, aber so leicht ließ Karl nicht mit sich reden.

„Glaubst du etwa, es interessiert mich nicht, wenn mein Bruder im Krankenhaus liegt, oder was?“

Ein Vorwurf über den vermuteten Vorwurf war aus seiner Stimme klar herauszuhören.

Rikus lenkte sofort ein.

„Nein, nein, aber ihr habt doch immer genug zu tun, da müsst ihr nicht auch noch im Krankenhaus herumsitzen“, versicherte er seinem Bruder.

In Wirklichkeit lag ihm nicht allzu viel an den oberflächlichen Gesprächen, wie sie an Krankenhausbetten geführt wurden. Es gab nach Rikus‘ Auffassung viel zu viele Situationen, in denen unnütze Gespräche geführt wurden. Wörter, die die Luft verschmutzten und das Leben nur anstrengender machten. Wörter, auf die man sich ständig konzentrieren musste, nur um dann festzustellen, dass man es auch hätte bleiben lassen können. Auch deswegen kam er so gut mit seinem Hofhelfer zurecht. Er beschränkte sich Hermi gegenüber auf die Mitteilung des Wesentlichen, anstatt ihn mit unnützem Gerede zu verunsichern.

Man konnte weder Karl noch seine Frau als ausgemachte Quasselstrippen bezeichnen, ganz im Gegenteil. Karl war eher wortkarg, es sei denn, er hatte zu viel Wein getrunken, dann wurde er philosophisch. Und Sophie versponn alle Gedanken in ihre Bücher, sodass sie bei Gesprächen häufig stumm, aber aufmerksam daneben saß und die Wörter aufzusaugen schien, als sammelte sie neue Nahrung zum Schreiben. Aber das machte ein Gespräch mit den beiden für Rikus nicht einfacher. Denn so mussten sie Themen suchen, sich mühsam von Frage zu Frage hangeln, obwohl es gar nichts zu sagen gab.

Für Rikus wäre es am angenehmsten gewesen, wenn Karl mit telefonischen Auskünften zufrieden gewesen wäre, aber er fand nicht die richtigen Worte, um es ihm zu sagen. Karl versicherte ihm also, er würde kommen, sobald die Gäste nach dem Tee wieder gegangen wären.

Über lange Jahre hinweg war das Verhältnis zwischen den Brüdern so schlecht gewesen, dass Karl sich nicht an das Krankenbett seines Bruders bemüht hätte, und ihm sogarein Telefonanruf zu viel gewesen wäre.

Bis er heiratete und auszog, hatten sich die Brüder auf dem Hof den großen Raum im Obergeschoss als Schlafzimmer geteilt. Und bis dahin hatte Karl eine Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann absolviert, sich von seinem ersten Gehalt einen Roller gekauft, später den Führerschein fürs Auto gemacht und außerdem viel Geld auf Dorfpartys und in Kneipen gelassen, in denen er der Schwarm der Mädchen war.

Da war Rikus schon lange die erste Arbeitskraft auf dem Hof gewesen, hatte stundenlang auf dem Trecker gesessen, um je nach Jahreszeit zu düngen, zu mähen oder Heu einzuholen. Am frühen Morgen und am späten Nachmittag trieb er die Kühe zusammen, half seinem Vater beim Melken und danach seiner Mutter beim Kälberfüttern. Und dafür bekam er ein fettes Abendbrot und auch ansonsten alles, was ein junger Bauer zum Leben gebraucht hätte, aber niemals ein eigenes Gehalt auf einem Konto, dass nur er selbst verwaltete.

Ein neuer Anzug für Rikus reihte sich stets ein in eine lange Liste anstehender Ausgaben wie die Reparatur des Mähwerks oder die Rechnung für den Abdecker. Dabei war durchaus genug Geld da. Neben einer Magd und einem Knecht, die mit auf dem Hof wohnten, hatten sich die Boekhoffs lange Zeit sogar einen Vorarbeiter geleistet, der ein kleines Häuschen an der Straße etwa fünfzig Meter vom Hof entfernt bewohnte. Er starb an einem Herzinfarkt, als Rikus mit vierzehn Jahren gerade die Volksschule beendet hatte. Und so nahm er in stillem Einverständnis mit seinen Eltern die Vorarbeiterstelle ein, ohne aber die Lohntüte zu bekommen. Die Frage war einfach ungeklärt geblieben, wohl auch, weil Rikus damals für einen Lohn noch zu jung war. Doch diese undefinierte Stellung im Haushalt war an ihm kleben geblieben wie zähes Pech;er hatte zwar mehr zu sagen gehabt als der Knecht, aber der Chef auf dem Hof blieb für weitere lange fünfundzwanzig Jahre sein Vater.

Rikus war nicht dumm, doch ihm war eine ausgeprägte Einfalt zu eigen, alle Fragen des menschlichen Zusammenlebens betreffend. Er erkannte nicht, von welcher Seite sein Ungemach herrührte, und so beneidete er still seinen Bruder und warf ihm vor, von seinen Eltern bevorzugt und verhätschelt worden zu sein. Da er nie heiratete, lebte er weiterhin in seinem Zimmer im Obergeschoss, wurde immer verschrobener, und die Zeit, die er nicht auf Arbeiten verwendete, verbrachte er mit dem Knecht beim Kartenspiel oder am Wochenende mit den Nachbarn auf der Jagd.

Als seine Eltern das Rentenalter erreichten, hatten sie genug Geld angespart, um das kleine Landarbeiterhäuschen renovieren zu lassen, das die letzten fünfundzwanzig Jahre vermietet gewesen war. Die Alten zogen um und kamen von nun an nur noch wochentags um die Zeit des Melkens, halfen beim Viehtrieb und beim Füttern der Kälber. Sie lebten von der Pacht, die Rikus ihnen zahlte und um die zu feilschen sein Vater nicht verlegen gewesen war.

Erst Karls Künstlerleben hatte die beiden Brüder einander nähergebracht. Es erschien Rikus als etwas völlig Eigenständiges, das sich der Jüngere ohne die Hilfe der Eltern erarbeitet hatte und das er deswegen neidlos bewundern konnte und ihn die bitteren Ungerechtigkeiten seiner Eltern vergessen ließ. Dass Sophie ihm die finanzielle Freiheit dazu geschenkt hatte, konnte er akzeptieren. Dafür hatte Karl sie schließlich am Anfang der Ehe auch ernährt – und außerdem ihre Eigenheiten ertragen.

Im Gegenzug ließ auch Karls Eifersucht auf den großen Bruder, der den Hof als völlig selbstverständliches Erbe erhielt, während er sich, noch dazu mit fünf Kindern, als Landmaschinenvertreter durchschlagen musste, mit Sophies zunehmendem Erfolg als Schriftstellerin nach, und er konnte endlich die Freiheit von der Erblast genießen, um die Rikus ihn schon immer beneidet hatte.

Karls Besuch verlief ungefähr so, wie Rikus es erwartet hatte. Es gab nichts Neues zu berichten, außer dass ein Arzt von Reha gesprochen hatte. Rikus versicherte Karl, er könne nichts tun, die Angelegenheiten auf dem Hof regele Gerd Ostmann mit Hermis Hilfe. Dann herrschte Schweigen, bis Karl das einzige Thema anschnitt, das eines Gesprächs bedurfte.

„Rikus, hast du eine Vorstellung, wie es weitergehen soll mit dem Hof?“, fragte er.

„Ich habe mir noch keine Gedanken über Rente gemacht“, antwortete Rikus ausweichend, „ich bin ja noch keine siebzig.“

Er versuchte die Antwort mit einem gequälten Lachen als Witz zu tarnen. Er würde den Hof verkaufen müssen, und diese Vorstellung tat ihm so schrecklich weh, dass er jetzt nicht darüber nachdenken konnte. Karl drängte ihn dennoch:

„Du musst aber langsam eine Entscheidung treffen.“

„Und wo soll ich dann hin?“ Rikus schnaufte. „Der Hof ist mein Zuhause, ich habe nichts anderes.“

„Der Hof ist aber auch eine Last, dein ganzes Leben war er eine Last. Jeden Tag melken, niemals ein Tag Urlaub, die ständige Arbeit im Stall. Alles hat sich doch immer nur um die Kühe gedreht. Jetzt bist du mal dran.“

„Und das heißt dann, dass ich alles aufgeben soll, mein ganzes Leben? Und das soll gut sein?“

Rikus sprach atemlos, gehetzt. Warum musste Karl ausgerechnet jetzt damit anfangen, wo es ihm so schlecht ging, dass er nicht einmal atmen konnte, ohne zu leiden? Karl merkte, dass er seinen Bruder unter Druck setzte, doch er ließ nicht locker und versuchte es mit Überredung.

„Ich verstehe dich ja, aber stell dir vor, du könntest in einem kleinen Häuschen wohnen. Keine Arbeit mehr, keine Kühe, höchstens einen Hund, damit du nicht so allein bist. Wenn du den Hof verkaufst, hast du Geld genug dafür.“

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