Susanne Tammena - Polderblues

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Endlose Wiesen, schnatternde Gänse und das stete Rauschen des Windes im Schilf – das ist der Josefspolder, in dessen Einöde der Ex-Student Beene naiv und hoffnungsvoll den Milchviehbetrieb seines Onkels übernimmt. Als unverhofft die schöne Anja bei ihm auftaucht, wähnt er sich am Ziel seiner Träume. Doch ihre Beziehung ist genauso kompliziert wie Beenes neues Leben als Bauer, und nebenbei bringen auch noch ein Hofhelfer, der nur rote Karten versteht, ein selbstverliebter Notar, der seine Mitmenschen nach ihren Namen beurteilt, und eine Vogelschützerin, die es eigentlich nur gut meint, das Glück der beiden in Gefahr. Denn das Gegenteil von gut ist gut gemeint!
Komisch, tragisch und dramatisch: Polderblues ist die Liebesgeschichte von zwei bezaubernd unsicheren, jungen Menschen auf der Suche nach Identität und gleichzeitig eine Liebeserklärung an die einsame Weite Ostfrieslands.

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Weit davon entfernt, in seinem großangelegten Konzept einer Gesellschaft, die ihre Plätze nach Namen vergab, die Möglichkeit des natürlichen Verfalls als normale Ausnahmeerscheinung zuzulassen, beschlich ihn der unheimliche Gedanke, dass er sich vielleicht in einer Phase des Wandels befand, dass ein gesellschaftlicher Umbruch bevorstand, der die alten, würdigen Namensträger hinwegfegen und eine neue Ordnung erschaffen würde. Vielleicht sollten die Schmidts und Müllers bald die neuen Würdenträger sein, und die alten Fürstengeschlechter der Boekhoffs und Tammingas ablösen, denen wie dem Adel am Fin de Siècle die Kraft der inneren Erneuerung abhandengekommen war. Der alte Boekhoff schien dem Notar auf einmal ein besonders leuchtendes Beispiel für diese Entwicklung zu sein, hatte der Alte doch keinen eigenen Hoferben. Und warum hatte er überhaupt Land verkauft? Der ostfriesische Bauer verkaufte kein Land. Wenn er mehr hatte, als er für sein Milchvieh als Weidefläche benötigte, dann verpachtete er. Verkaufen tat nur der Bauer mit Geldsorgen, dessen war DeClerq sich sicher. Seine Stimmung drohte ins Bodenlose zu sinken.

Es war wohl vor allem ein Generationenproblem. Die Träger der großen Namen waren inzwischen zu alt, um diese mit Würde zu tragen, und der nachfolgenden Generation hatten sie einfach nicht mehr die richtigen gegeben. Zuerst diese elende Generation, zu der auch dieser Harald gehört hatte, lauter Uwes, Gerds und Heinze, allerhöchstens Fußballerniveau, manchmal ein Alfred, seltener ein Kurt. Ein Jahrzehnt später hießen dann alle nur noch Thomas, Michael, Andreas oder Torsten. Niemand hielt mehr etwas auf Traditionen.

An diesem schon häufiger erreichten Punkt seiner Gedankenspielereien gebot ihm sein Unterbewusstsein aus reinem Selbstschutz Einhalt, denn angesichts der nicht zu leugnenden Häufung höchst inakzeptabler Anglizismen hätte ihn eine wissenschaftlich korrekte Evaluation der Namensverteilung innerhalb der jüngeren Jahrgänge in tiefste Verzweiflung und – wer konnte das schon mit Sicherheit ausschließen? – an den Rand eines Herzinfarktes gebracht, weshalb er es vorzog, den geraden Pfad des Zeitstrahls zu verlassen und auf einer kleinen kunstvollen Schleife zu sich selbst zurückzukehren.

Einmal mehr bedauerte er nun, dass er seine namenswissenschaftlichen Überzeugungen nicht schon in jungen Jahren als Buch veröffentlicht und auf diese Art die Entwicklung der letzten Jahrzehnte abgewendet hatte. Bedeuteten seine Zweifel vielleicht, dass er selbst alt wurde? Gehörte er nicht auch zu dieser niedergehenden Generation der würdigen Namensträger, deren erster Vertreter Hinrikus Boekhoff war und der er nachfolgen würde als tattriger Greis, um seine Kanzlei einem Martin Schneider oder sonst wem zu überlassen?

Doch seit einiger Zeit konnte man zumindest wieder hoffen – die jüngste Schwemme nordischer Namen hatte anscheinend auch das Interesse an den traditionellen ostfriesischen wieder geweckt, und vor Kurzem hatte eine Ditzumer Krabbenfischer-Dynastie ihren Sprössling tatsächlich auf den stolzen Namen Harmannus getauft. Das nannte er vorausschauendes Handeln der Eltern! Es war ein großartiger Name ohne jede abwegige Verniedlichung, die in späteren Jahren für eine standesgemäße Entwicklung nur hinderlich wäre. Er hoffte, er könnte den Lebensweg des jungen Mannes noch ein Weilchen mitverfolgen, vielleicht ließen sich dort einige Daten sammeln, die seine theoretischen Überlegungen untermauerten.

Der Gedanke an diesen namentlichen Hoffnungsträger hatte damals den dunklen Dämon der Vergänglichkeit wieder aus DeClerqs Seele verscheucht, und auch jetzt, mehr als zwei Jahre später, vermochte es die positive Erinnerung daran, ihm seinen Optimismus zu bewahren.

Er trat ans Fenster, um in den vorfrühlingshaften Märzhimmel zu schauen. Nomen est Omen , dachte er verzückt, und zugleich blitzten die ersten Sonnenstrahlen dieses Jahres in sein vornehmlich westlich ausgerichtetes Büro und verliehen dem Moment etwas Magisches. Ja, die Zukunft hielt doch noch etwas für ihn bereit.

DeClerqs Blicke schweiften über die Dachrinnen der Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite hinweg in Richtung des Himmelsblaus, als sie von einer Bewegung im Dämmerlicht der Straßenschlucht zum Erdboden zurückgezogen wurden.

DeClerq wurde jäh, aber durchaus nicht unangenehm in seinen Körper zurückgeholt. Ein Paar lange wohlgeformte Beine in schwarzen Strümpfen schauten unter einem kurzen bunten Wintermantel hervor. Sie steckten in für seinen Geschmack etwas zu klobigen Winterstiefeln, ein feineres Schuhwerk mit schmaleren und nicht zu hohen Absätzen hätte den Bewegungen sicherlich noch etwas mehr Anmut verliehen, aber diese Beine waren wirklich nicht zu verachten. Sie gehörten zu Anja Fresemann, einer hochgewachsenen, schlanken jungen Frau mit wilder roter Mähne, die einem Gemälde Klimts hätte entstammen können, wenn Klimt nicht diese Vorliebe für Gold gehabt hätte. Anja leuchtete kupferfarben, und wenn die Sonne auf ihre Locken schien, das wusste der Notar von früheren Begebenheiten, denn jetzt war es nicht der Fall, die Straße war zu schmal, als dass die Sonnenstrahlen über die Dächer der Häuser hinweg den Bürgersteig erreicht hätten, dann schienen sie Feuer zu fangen.

DeClerq bezwang seine vorübergehende Erregung, indem er mit väterlicher Fürsorge an die traurigen Familienverhältnisse der Fresemanns dachte, die todkranke Mutter – oder war sie schon verstorben? – der stets abwesende Vater, dessen früher Tod vor zehn Jahren kaum noch eine Lücke hatte reißen können. Er sollte den Kontakt besser pflegen, schließlich hatte er Alma Fresemann damals nach dem Tod ihres Mannes erbrechtlich beraten. Gleich morgen würde er einen Besuch im Krankenhaus machen, nahm er sich vor. Bei dem Vorsatz blieb es freilich, doch für den Moment war er guten Willens und schaute Anja voller Entzücken nach, bis sie hinter der nächsten Straßenecke verschwunden war.

„Jantina“, rief der Anwalt seine Gehilfin laut ins Büro, „hast du die Ausbildungsanzeige schon an die Zeitung gegeben?“

Jantina bestätigte die Frage mit einem Nicken. Er gedachte ihrer stets als seine ‚Gehilfin‘, obwohl sie voll ausgebildete Rechtsanwalt- und Notarfachangestellte war. Sie war sehr tüchtig, ein Glücksgriff, der wunderbar in sein Leben passte. Von Glück auszugehen, entsprach in diesem Fall zwar dem gängigen Sprachgebrauch, aber natürlich nicht im mindesten seinem Gefühl für feinsinnige Fügungen des Schicksals. Denn wenn er ehrlich war, dann hatte er sie nur wegen ihres Namens ausgesucht. Was, wenn nicht der traditionelle, ostfriesische Name konnte ein besseres Indiz sein für die Eignung einer Bewerberin, in seiner Kanzlei zu wirken?

Mit Familiennamen hieß sie Hallenga, bis sie Gerd Kampen geheiratet hatte. Natürlich gehörte es sich so, dass die Ehefrau den Namen ihres Gatten annahm, trotzdem war es ein Frevel, aus einer Hallenga eine Kampen zu machen. Welch ein Niedergang zum einfachen Landvolk! Außerdem hätte er selbst sie auch genommen, sie gefiel ihm vom ersten Moment an, aber da war sie schon verlobt, und Conradin war nicht so pietätlos gewesen, sie offensiv zu bedrängen. Vielleicht hätte er es tun sollen, schließlich wäre er eindeutig die bessere Partie gewesen. Doch er hatte sich zurückgehalten und nur das eine oder andere kleine Kompliment fallenlassen, auf das sie leider nicht eingegangen war. So war es eben. Er hatte nie geheiratet. Frauen, die seinen hohen Ansprüchen genügen konnten, waren nicht so dicht gesät. Eine von diesen Frauen war seine Mutter gewesen, und die Wahrscheinlichkeit, in einem Leben gleich zweimal der perfekten Frau zu begegnen, war natürlich noch geringer, als es der einmalige Glücksfall gewesen war. Aber eigentlich bestand auch kein Grund zur Besorgnis, was nicht war, konnte noch werden. Er war noch keine fünfzig, also noch im besten Mannesalter.

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