Hans-Georg Fabian - Dunkler weiter Raum

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Deutscher Evangelischer Kirchentag 2001 in Frankfurt am Main. Zwei Bahnstunden von Baden-Baden entfernt, dem unscheinbaren Mann in den «besten Jahren», ledig, kränklich, kinderlos, längst schon mehr als ein Arbeitsplatz, ein Ort allein für den Broterwerb beim Rundfunk, der ihn seit einigen Jahren als Hörfunkdokumentar beschäftigt. Ein Vertriebenenkind aus dem Ruhrgebiet, Jahrgang 1957, geprägt vom norddeutschen Protestantismus und nicht minder von einer Schweizer Kleinsekte mit deutschem Hauptsitz in Frankfurt am Main, unweit der großen «Herrensauna», die er hin und wieder besucht.
Deutscher Evangelischer Kirchentag, und dann noch in Frankfurt am Main: Die richtige Zeit und der richtige Ort, mit der Bestandsaufnahme eines Lebens zu beginnen, das von Kindheit an von der Religion bestimmt wird, einem Protestantismus, der ihm immer nur Anspruch statt Zuspruch gewesen ist und von dem er trotzdem nicht lassen kann, dieser Sonderling wider Willen, der zwischen Hörfunkgebäude und Szenetreffs, zwischen Arbeitsamt und Bildungsfernsehen fern allen religiösen und sexuellen Zeitgeist-Mainstreams körperliche Nähe so sehr wie eine Theologie sucht, die hier und heute so sittlich wie intellektuell vor der Welt verantwortet werden kann.

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Konfirmandenfreizeit im westfälischen Höxter, März 1972. Im Bus holte einer auf der Hinterbank den Cassettenrecorder raus, Led Zeppelin, Black Dog; mir damals nichts als Lärm. Der Pastor wurde energisch: Recorder aus und die "Mundorgel" auf.

Diverse Bildbände in der Herbergsbibliothek zu den Indianern Nordamerikas. Chief Joseph vom Nez-Perce-Stamm: eigentlich fast schon ein Menschenfreund. Ansonsten war mein Interesse am Westen um 1870 eher gering. Der letzte Angriff in Minnesota um 1860, das wäre mal was, New Ulm, aber wer verfilmt das schon? Wie sah eine Kleinstadt in Pennsylvania oder im Staate New York damals aus? 1971 der Gefangenenaufstand von Attica, wie Woodstock im Staate New York gelegen.

Im Schlüsselseitentäschchen der Badehose steckte versehentlich ein Papiertaschentuch, das ich erst nach dem Baden entdeckte und dann unauffällig entsorgen wollte; irgendwer aber bemerkte das im Umkleideraum dort im Hallenbad und dachte, ich hätt es mir reingestopft, und so trieben sie ihren Spott. – Ich wollte die jammernden Bauern enteignen und schrieb im Frühsommer '73 unter falschem Namen einen Leserbrief an den "Nordstädter Boten" und fragte rhetorisch, ob denn die ach so armen Bauern einen vergoldeten Mähdrescher wollten. Das gab manch böse Reaktion, die Zeitung recherchierte und gestand schließlich ein, wie es hieß, einem "anonymen Schreiberling" hier aufgesessen zu sein. Die Diskussion war somit beendet.

Kollektives Nachsitzen im Herbst '71 als Strafe für unseren Schulstreik, genauer, ein Aufsatz am Nachmittag in (zwangsläufig) heiterer Stimmung; zuvor mit ein paar Klassenkameraden in ein Imbißlokal, zwei Bier, und fast hätt die Wirtin mich rausgeschmissen, als ich sagte, ich hätte vor dem 16. Geburtstag keinen Tropfen Alkohol angerührt.

- Sechzehn: Jan schon Anfang Februar, und das an einem Dienstag bei Dauerregen. Ansonsten aus der Klasse nur die Ex-Gymnasiasten, der eine oder andere vielleicht wirklich ein wenig reifer schon, halt ein spätpubertäres Durcheinander, und was konnte dieses Durcheinander im Februar 1973 wohl besser repräsentieren als der ständige Wechsel zwischen Otto Waalkes und Jethro Tull plus Bier plus Strohrum aus Zinnbechern?...

Hauptdeskriptor: Essen und Trinken, Doppelpunkt: Bier; Branntwein: Rum: Strohrum. Medizin: Krankheit; Alkohol; Mißbrauch; Inkontinenz. Eine kurze, heftige Atemnot und am Rande zur Bewußtlosigkeit. Nur gut, daß die meisten aus Norddorf waren und Jans Mutter diese heimfahren mußte und der Siedlungsweg am Wege lag; als hätte sie das nicht ohnehin getan bei diesem Wetter und diesem meinem Zustand. – Kaum im Bett, begann sich dieses zu drehen, und kurz darauf auch der Magen. Nach einem quälend langen Schultag unaufgefordert das Versprechen gegeben, daß es sich nicht wiederholen werde, und die Schelte nun wirklich in Grenzen. Die nassen Sachen? Nun, der strömende Regen, das von den anderen verschüttete Bier.

Das leidige Problem des Einnässens... – Das wurde 1972 grenzübergreifend und hätte mit noch größerem Pech dem Ansehen – meines? – Landes geschadet. Im Straßburger Münster, als die Klassenkameraden ihre ganz profanen Faxen machten. Die Straßburger Partnerschule konnte jetzt erstmals nicht alle Norddorfer unterbringen, und so kamen jene, von denen man hoffte, daß diese sich auch ohne Aufsicht im Ausland zu benehmen wußten, zu Gastfamilien nach Mulhouse.

In Straßburg empfing uns der Oberbürgermeister, und leider erst nach dem Kirchenbesuch. – Hatte er wirklich nichts bemerkt – nur wenn, was hätte er sagen sollen?...

- Ende August '92: Wenn man schon mal wieder in der Gegend ist... vielleicht irgendein Kick, der bei der Altglasentsorgung vor der Schule einfach nicht kommen will. – Place de l'Europe; die Partnerstädte als Pflastermosaik. Der Supermarché mit den Singles und den wohlgereiften Camemberts. – Drei Wochen wir bei denen, drei Wochen die bei uns. Zwanzig Jahre später: fast schon eine Panikattacke aus Angst, das wir uns am Place de l'Europe oder sonstwo über den Weg laufen könnten; man ist ja schließlich arbeitssuchend und demzufolge arbeits los .

- Nur: wäre es tatsächlich zu einem Wiedersehen gekommen, so hätte sich Monsieur wohl um einiges mehr schämen müssen als ich, die Sache mit der Single im Supermarché, der Bruder, irgendwas mit Jesus, keine Ahnung, ob ich da hätte helfen können, ich sah ihn im Büro, und er sah mich an... Frankreich, das Land der "Châtiments corporels", Frankreich, das Land, wo "Liberté" zuvörderst die einer Polizei, die nach Belieben prügeln und töten konnte, wie ich's, und das wohl in Ruhrstadt schon, aus französischen Krimis kannte, obgleich eine "Violence domestique" in der hier erfolgten Heftigkeit wohl selbst damals Monsieur eine Auszeit beschert, seinen "Code moral" überdenken zu können.

- Das erste Halbjahr '72: der getrübte Teil der Realschuljahre, was nicht zuletzt an Frankreich lag. Laisser-faire? Höchstens bei versteckter und dann dort vergessener Unterwäsche, die bien sûr von Madame gefunden wurde und mir in Deutschland vom Austauschschüler dann lachend überreicht. Doch Unterwäsche hin, Unterwäsche her: Frankreich – ein "Lufthauch der Freiheit"? Eher der Hautgout eines "Ancien Régime", ein Dunst, der fast schon nach Ruhrstadt roch. Mein stets blütenfrischer Austauschfranzose ging später wohl ein wenig in die alternative Richtung; so jedenfalls meine Eltern, die er 1980 in Wenden besuchte. Ich redete mich mit dem Studium raus, und überhaupt, wozu? Die Sache war für mich mit dem Austausch erledigt, und sicher hätten wir auch 1980 kaum Gemeinsamkeiten gefunden.

Mein Parallelklassen-Mitaustauschschüler, alle anderen waren allein in ihrer Gastfamilie, war erotisch nun eigentlich gar nicht mein Fall, doch als wir an jenem ersten Abend das Bad gemeinsam nutzen mußten, genauer, das Bad mit der Badewanne, da wollt ich's versuchen, doch er lachte mich aus; auch unsere beiden Austauschfranzosen waren nicht mal im Ansatz dran interessiert. Schon am ersten Abend wuschen sich diese splitterfasernackt vor ihren Waschbecken und vor unseren Augen. Das fängt ja gut an, dachte ich, und dachte auch hier leider falsch. Warum war nicht Jan in dieser Familie und ich dafür in seiner? Allein schon wegen der wie bei Jan übertriebenen Reinlichkeit und vor allem, weil er mangels entsprechender Orientierung mit der Anmut seines Austauschbuben doch überhaupt nichts anzufangen wußte.

- Das Eisenbahnmuseum. Citroen, Peugeot, Renault, die ganze 60er-Modellpalette, zum Beispiel der R 8, der sich eng an Alfas Giulia lehnte. Der Peugeot 403, zum Entsetzen der britischen Nachbarn das Vorbild für ihren Silver Shadow. Monsieur fuhr einen Citroen ID, das alte Modell mit den Einzelscheinwerfern, und schenkte mir, die leidige Hobbyfrage, Mineralien, Gesteine und Erze, das schönste Stück ein Quarzkristall aus dem Departement Drôme, auch "Mirabeau-Diamant" genannt. Ich spendete nicht wenige Stücke für die Realschul-Glasvitrinen, gewissermaßen zur Sühne für meine sehr sporadischen Eingriffe dort; zwei Ammoniten, ein Seeigel mal, und das wohl schon ziemlich zu Anfang.

- An der Küche der Vogesen soll der Welt Geschmack genesen? Nicht in diesem Landschulheim, wo wir mit unserer Gastschulklasse die gesamte dritte Woche verbrachten. Zuvor zwei Wochen Gymnasium in den Klassen unserer Austauschschüler; zu den anderen stellte wohl keiner von uns nennenswerte Kontakte her. Die Lehrer gaben sich ziemlich streng, geprügelt aber wurde nicht, soweit ich mich erinnern kann.

Im Landschulheim Jan mein Verliebtsein gestanden, und da es ja nicht ihn betraf, fand er's eigentlich halb so schlimm. Im Busradio dröhnte "Sex Machine", alle rauchten Gauloises, und freilich sans filtre, und keine Nostalgie der Welt ließe mich in der Funkkantine zur Reis-mit-Kochzwiebeln-Beilage greifen, ja, nicht mal, wenn mir Jans Austauschbub die ganze legendäre Modellpalette der Amour français geboten hätte.

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