Hans-Georg Fabian - Dunkler weiter Raum

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Deutscher Evangelischer Kirchentag 2001 in Frankfurt am Main. Zwei Bahnstunden von Baden-Baden entfernt, dem unscheinbaren Mann in den «besten Jahren», ledig, kränklich, kinderlos, längst schon mehr als ein Arbeitsplatz, ein Ort allein für den Broterwerb beim Rundfunk, der ihn seit einigen Jahren als Hörfunkdokumentar beschäftigt. Ein Vertriebenenkind aus dem Ruhrgebiet, Jahrgang 1957, geprägt vom norddeutschen Protestantismus und nicht minder von einer Schweizer Kleinsekte mit deutschem Hauptsitz in Frankfurt am Main, unweit der großen «Herrensauna», die er hin und wieder besucht.
Deutscher Evangelischer Kirchentag, und dann noch in Frankfurt am Main: Die richtige Zeit und der richtige Ort, mit der Bestandsaufnahme eines Lebens zu beginnen, das von Kindheit an von der Religion bestimmt wird, einem Protestantismus, der ihm immer nur Anspruch statt Zuspruch gewesen ist und von dem er trotzdem nicht lassen kann, dieser Sonderling wider Willen, der zwischen Hörfunkgebäude und Szenetreffs, zwischen Arbeitsamt und Bildungsfernsehen fern allen religiösen und sexuellen Zeitgeist-Mainstreams körperliche Nähe so sehr wie eine Theologie sucht, die hier und heute so sittlich wie intellektuell vor der Welt verantwortet werden kann.

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Ab und an zum Finanzamt geradelt, nicht, um meinen Vater bei der Arbeit zu stören, sondern wegen der Amtskantine, und diese in der obersten Amtsetage, mich dort bei einer Tasse Bohnenkaffee, ungesund schwarz und mit Zucker drin, nun doch schon ein wenig erwachsen zu fühlen, und wegen des Panoramablicks; Ruhrstadt, endlich mal überschaubar, fast schon wie bei Neckermann im Restaurant in der 10. Kaufhausetage. Neckermann führte im Sommer '70 einige Sonderaktionen durch, zum Beispiel die mit dem großen Safe, und es galt, die Kombination zu finden, oder die große Rauschgiftschau, Haschisch hinter Panzerglas. In Holland hätten sie beide Aktionen getrost miteinander verbinden können; Haschischplatten im Glückstresor. – Im Finanzamtsautomaten Astor-Zigaretten, die hatten einen Filter aus echtem Kork und angeblich irgendwie irgendwas mit dem Waldorfsalat zu tun. Vielleicht waren diese Astor-Zigaretten dann weniger schädlich als andere Marken, teurer waren sie ohnehin, und durften vielleicht auch von Menschenfreunden ab und an genossen werden, ohne gleich den Gleichwert heraufzubeschwören. Irgendwann wurde das Rumgeschreibsel am Kuba-Aufsatz eingestellt. Das Neckermann-Hochhaus wurde schon Ende der Siebziger wieder abgerissen.

Beim Radeln die Stadtbücherei entdeckt und dann an fast jedem Nachmittag dort, manchmal mit Nils, einem Klassenkameraden. Sein Vater war in der Computerbranche, soweit ich noch weiß, ein englisches Wort. Vier oder fünf Geschwister, und überhaupt, "Computer"...

Die Musikabteilung so opulent wie die gesamte Stadtbücherei; Einzeltische mit Kopfhörern drauf, schalldichte Lautsprecher-Einzelkabinen sowie diverse Gruppenräume, abwechselnd "My Fair Lady" und "Hair", vorzugsweise die deutsche Version. "Ging vor rund 2000 Jahren Jesus nicht mit langen Haaren?" – Das aber war ja noch gar nicht die Frage, und folglich erschien mir das Musical "Hair", wenn auch vom "Anzeiger" ignoriert, durchaus schon ein wenig menschenfreundlich. – Ich deutete mal auf dem Pausenhof die 68er-Sache an und sprach von "Homosexualität", doch das war ihm wohl eher peinlich. Dabei brachte doch selbst das erste Programm schon am Nachmittag eine Diskussion zu homosexuellen – Praktiken? Neigungen? – bei Kindern und bei Jugendlichen, und ich sagte meiner Mutter, daß da im Fernsehen gleich was kommt über Sittenstrolche, so, wie der ... ich nannte ihn nicht mehr beim Vornamen; sie ging aber gar nicht erst weiter drauf ein, und ich schaute die Sendung dann doch nicht.

"Schonzeit für Füchse", ein Jungfilmer-Streifen, meine Eltern weckten wohl irgendwas ein, und ich meldete ihnen mit echter Empörung die gezeigten "abscheulichen Liebesszenen", obgleich ich doch wußte, daß Sex und Liebe ganz gewiß nicht das gleiche sind, und Liebe, so der Älteste, "das am meisten mißbrauchte Wort" überhaupt. Im Film wurde eine – lebende? – Ente von Willy Birgel zu Tode gewürgt, der einen – faschistischen? – Jäger mimte, und das noch weit schlimmer als das Bettgewälze.

- "Abscheulich"? – Sobald ich mal "sturmfreie Bude" hatte, zog ich mich bis auf den Schlüpfer aus und legte mich auf den "sonnenwarmen Teppich", auch wenn das eine Formulierung Kunzes ist und es überdies mehr als fraglich erscheint, schon damals den Topos "sturmfreie Bude" – egal, ich kannte so manches noch nicht. – Und ohne Frage besser, als mir hin und wieder den Bimsstein zu greifen, ein helles, schaumig-trockenes Stück, diesen mit einer Rasierklinge dann von Schmutz und von Ungeraden zu befreien und mir regelmäßig in die Finger zu schneiden, eine Verletzung mir zuzufügen, die mir mit Abstand die unangenehmste. – An einem dieser Sommertage setzte ich mich in die halbvoll mit kaltem Wasser gefüllte Badewanne und behielt dabei den Schlüpfer an. Wie und wo hab ich den später getrocknet? Ein Rätsel wie im Sommer zuvor der Verbleib der Pappe vom Pücklereis.

Teenager mit Jimi-Hendrix-Shirts. Meine Mutter erklärte es mir; ein Beatmusiker, so sagte sie wohl, der vor kurzem an Rauschgift gestorben sei.

Kurzzeitig leere Flaschen gesammelt, Weinflaschen, für 10 Pfennig das Stück im Komplex der früheren Lederfabrik einer Händlerin gebracht. Die wälzte sich dort mit einem Mann – bekleidet! – auf einem Matratzenlager, als wär's ein französisch-italienischer Film. Das war denen kein bißchen peinlich, und selbst meine Mutter und auch meine Schwester amüsierte diese Geschichte jetzt – und mich womöglich auch? War ich hier etwa so tolerant wie zwei, drei Jahre früher schon, als ich daheim meine Schwester ertappte beim Kuscheln mit ihrem künftigen Mann?

- Und beide freilich nicht minder bekleidet als das Pärchen beim Bacchanal. – Und freilich nur dann, wenn – einmal im Monat? – die Schrebergärtner Kegeln hatten. – Federball, da spielt sich alles im Bett ab: so meine übliche Redewendung an eben diesen Abenden, abgeleitet von der – Fernsehwerbung? – für den James-Bond-Film "Feuerball", James Bond, den ich freilich schon damals nicht mochte, wurden die Schurken doch immer erschossen oder gar in die Luft gesprengt. Woher aber wußte ich das? Wie konnte es mir bei James Bond gelingen, ausgerechnet bei James Bond, ein Minimum an Information zu einem plausiblen Ganzen zu fügen, während ich doch zur gleichen Zeit, allen Bertelsmann-Lexikontafeln zum Trotz, nicht die geringste Ahnung hatte, was sich zwischen Mann und Frau beim Bettgewälze abspielen mochte, und dieses mein Sprüchle dennoch stets vortrug mit der gebotenen Zweideutigkeit? Ein seltsames Kind...

- Wie heißt doch gleich dieser Halbedelstein, dieser Quarz, aus dem ihre Tischplatte war? Sie hatten eine echte Ledergarnitur, sie hatten sogar eine Stereotruhe... – und dann legten sie ausgerechnet Heintje auf, und freilich wollte ich höflich sein und mußte es irgendwie mögen. Ich fand's aber bestenfalls peinlich; das mochten "die Leute", die Leute, die sagten, die Leute, die ich schon längst nicht mehr mochte, die Leute, die alles entschuldigen mochten, was "menschlich-allzumenschlich" war, egal, ob Zigarettenrauch oder gar Kondomgebrauch.

- Zu welchem mich heute meine Nichte ermahnt, wenn sie mir hin und wieder ein Päckchen aus ihrer Apotheke schenkt. Sie neigte als Kleinkind zu Krämpfen; den ersten bekam sie mit knapp einem Jahr, mitten in der Nacht und dann noch bei uns, und ich meine erste Panikattacke. In beiden Fällen nicht lebensbedrohlich; ich hatte mit zwei einen Fieberkrampf und ebenfalls bis zur Bewußtlosigkeit, es gibt familiär eine Anfälligkeit für Spasmen aller Art.

- Ein Angebot auf unsere Wohnungsannonce: Wenden im Landkreis Nordstadt am westlichen Rand vom östlichen Rand der Lüneburger Heide. Ein Einfamilienhaus mit Gartengrundstück, 250 Mark kalt. Brauchten wir ein ganzes Haus? Und 250 kalt... – Und hätte meine Mutter die Absagekarte selber in den Kasten geworfen... – Keine Ahnung, warum nun ich das sollte, vielleicht auf dem Weg zum Bäcker, dieses Buttermilchbrot mit dem Siegelpapier, das man vielleicht sogar mitessen durfte, Hefegebäck oder Brötchen holen... – Egal, ich zerriß die Antwortkarte und gab abends meine Entscheidung bekannt, ohne Anlauf noch Zweifel noch Angst. Dann soll es wohl so sein.

- Realschule Norddorf: man könnte es zumindest versuchen; außerdem hätte ich dann den Ältesten unseres Vermieters als Klassenkameraden, was mir die Integration ins neue norddeutsche Lebensumfeld sicherlich erleichtern würde. Die nordrhein-westfälischen Hauptschulen galten damals, vom Lernstoff her, als mustergültig, und so nahmen sie mich ganz problemlos dort auf, und sogar für das laufende Schuljahr. Ein Altbau, der nach Strenge und nach Bildungsdünkel roch. – Und doch: es konnte nur besser werden, es konnte ja schlichtweg nur besser werden. Täglich mit dem Schulbus fahren. Endlich richtige Freunde finden. Alles wie im Film.

Die Speditionsleute rauchten "Reval", und "Genußraucher" waren das wohl kaum. Der Fahrer fuhr noch kurz beim Krankenhaus vorbei, seine Frau, etwas Ernstes, soweit ich noch weiß; er fand die richtige Ausfahrt nicht und fuhr stundenlang durch ein Sperrgebiet. Er hätte Soltau nehmen müssen, so wie ich in zweieinhalb Wochen. Unsinn, ich nehme wie üblich Südstadt, das ist zum einen der kürzeste Weg, und zum andern, wen interessiert's?...

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