Simon Krappmann - Die Kaputten

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Steffen hat sich umgebracht. Was bleibt, sind drei kaputte Freunde: die einäugige Einzelgängerin Frigga, der introvertierte Thomas und die lebenshungrige Jana. Um Abschied zu nehmen, reisen sie mit Steffens Asche in einer Kaffeedose nach Schottland. Auf ihrer Wanderung müssen sie sich den Abgründen der Vergangenheit stellen. Ihr Trip handelt von Zusammenhalt, Sartre, Whisky, Astrophysik und dem wunderbaren Irrsinn der Existenz.
Eine Hommage an alle Kaputten dieser Welt.
"Was bei all der Freiheit noch im Verborgenen liegt: Insgeheim hat Frigga nicht vor, jemals in ihre alte Welt zurückzugehen. Ihr Schlusssatz auf dem Friedhof war nicht nur eine Floskel. Am liebsten würde sie nicht einmal von Schottland wiederkehren. In Steffens Begleitung ist sie bereit, alle Optionen aufs Spiel zu setzen."

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Die zentrale Frigga-Frage, die seit Jahren unbeantwortet im Raum steht, lautet: Warum hat ein intelligenter, freiheitliebender Mensch wie sie nicht die erste Chance ergriffen, um nach dem Abi in die Welt zu ziehen und zu studieren? Jana und andere Personen rätseln bis heute darüber. Folgende drei Thesen kursieren: Erstens, dass sich die nihilistisch geneigte Frigga für kein Studienfach begeistern konnte, schon gar nicht für den nervtötenden Weltverbesserungsgeist schwadronierender Erstsemester. Zweitens, dass sie Sonja nicht im Stich lassen wollte, die nach der Trennung von Kai in ein Schwarzes Loch aus Einsamkeit und Depression stürzte. Drittens, dass Frigga trotz ihres selbstbewussten Auftretens Angst vor der Welt hatte. Zwar stellte sie auf der Bühne Meiningens öfter ihr Rächerin-in-Schwarz-Kostüm zur Schau, traute sich aber womöglich nicht in den großen Zirkus, in dem sie nur eine Kuriosität ohne Kontext wäre. Die Antwort auf die Frigga-Frage könnte auch eine Mischung aus allen drei Thesen sein.

Frigga: »Der Vorteil ist, dass ich schon Kohle verdiene. Darauf geb’ ich in Schottland jede Menge Ale und Haggis aus.«

Jana: »Mal sehen.«

Frigga: »Wisst ihr denn schon, was ihr nach dem Studium machen wollt?«

Jana: »Nope.«

Thomas: »Nicht so genau.«

Frigga: »Ach, Thomas, ist doch klar, dass du Professor wirst, der die Relativitätstheorie mit der Quantenphysik versöhnt und den Nobelpreis absahnt. Du machst wahr, woran Steffen nicht mehr geglaubt hat.«

Thomas: »Das würde mich freuen. Aber wisst ihr, was ich mich wegen Zeit und Raum gerade frage? Wann und wo wir umsteigen.«

Jana: »Eine brillante Frage, so pragmatisch, ich bin stolz auf dich! Wir steigen in einer Stunde in Eisenach in einen ICE, der uns nach Frankfurt bringt, wo wir ein Shuttle nach Frankfurt-Hahn nehmen. Ich hab’ noch nicht raus, warum das Shuttle so lange zum Flughafen braucht, aber uns bleibt genug Zeit für den Check-In. Wenn uns die Security nicht abführt, weil wir einen Toten transportieren, dürften wir gegen zweiundzwanzig Uhr abheben.«

Thomas: »Danke.«

Frigga: »Laffa maff, oder so ähnlich. Danke dir, Jana.«

Gesagt, getan. In der Wartburgstadt wechseln sie in das komfortablere Gefährt, in dem sich Thomas und Frigga ein ausgiebiges Nickerchen gönnen. Jana macht sich mit dem Reiseführer vertraut, insbesondere dem Anfang des West Highland Ways. Er beginnt nicht in Glasgows Stadtmitte, sondern mehr als zehn Kilometer nördlich in der Vorstadt Milngavie. Bis sie dort ankommen, dürfte es sogar mit zurückgestellter Stunde weit nach Mitternacht sein. Ob das alles eine gute Idee ist? Ein Trip mit zwei Schnarchenden, die schon jetzt übermüdet sind, weil sie in der Nacht auf einem Friedhof graben mussten? Jana ächzt, bemüht sich aber, ihre Sorgen in Thüringen zu lassen.

»Guckt mal, die Skyline!«, rüttelt sie an Frigga und Thomas.

Frigga: »Skye, Isle, was?«

Thomas: »Hui, da ist schon Frankfurt.«

Jana: »Los, ihr Schlafmützen, lasst uns zusammenpacken!«

Frigga: »Jawoll, Chefin! Wir haben Gehorsam geschworen.«

Allerdings braucht Frigga noch eine Minute, denn ihr Adlerauge ist wie gebannt auf die Hochhäuser gerichtet. Was sie bei diesem Anblick empfindet, kann als Indiz für die dritte These verstanden werden: Angst vor der Welt. Sie fühlt sich auf einmal winzig, provinziell, hineingeworfen in eine Wirklichkeit, die weit über das Walten einzelner Menschen hinausgeht. Man kann sagen: Frankfurt weckt Friggas existenzielles Grundempfinden. Die Stadt kommt ihr wie ein gigantischer Glas-und-Stahl-Organismus vor, in dem menschliche Mikroben ihre Arbeit verrichten. Welch eine Erleichterung, dass sie diese Kulisse bald gegen die einsamen Hügel Schottlands eintauschen darf.

Der Hauptbahnhof ist am Nachmittag mäßig gefüllt, dennoch sind die drei überwältigt. Jana versucht, die vielen Eindrücke auszublenden und die nächste Station anzuvisieren. Frigga schlussfolgert aus den Blicken vorübergehender Fremder, dass sie selbst in Frankfurt ein Freak ist. Thomas verliert vor Staunen jede Orientierung.

»Frigga, schau mal hier«, bittet Jana mit der ausgedruckten Reiseverbindung in den Händen, »das müsste doch bei diesem Ausgang sein, oder was meinst du?« Sie bleiben vor einer Buchhandlung stehen und grübeln.

Frigga: »Sieht so aus. Scheiße, ist hier ein Betrieb!«

Jana: »Thomas, deine Drittmeinung bitte!«

Schweigen.

Jana: »Thomas?«

Frigga: »Schlechte Neuigkeiten: kein Thomas.«

Es scheint, als wäre ihr zartbesaiteter Mitreisender einfach so von der Menge verschluckt worden. Hastig drehen sich Jana und Frigga in alle Richtungen, suchen vor allem nach dem überdimensionierten Wanderrucksack. Kein Thomas.

Frigga: »Wir müssen wie er denken.«

Jana: »Dann los!«

Frigga: »Also, ich bin Thomas, andersartig, irritiert, abgelenkt, spontan begeistert ... ja, das ist es! Ich sehe etwas, das mich begeistert, und muss sofort hingehen. Nur was?«

Jana: »Bücher!«

Frigga: »Genau, der Buchladen!«

Mit einem Gespür, das nur wahre Freunde füreinander entwickeln können, finden sie Thomas wenige Meter entfernt in einem toten Winkel der Buchhandlung.

Frigga: »Frecher Hawking, wir haben dich gesucht!«

Thomas: »Seht mal, der echte Hawking! Die haben hier ›Die kürzeste Geschichte der Zeit‹, das ist die aktualisierte Kurzfassung von ›Eine kurze Geschichte der Zeit‹.«

Frigga: »Ist sie kürzer?«

Thomas: »Ja!«

Jana: »Du kannst doch nicht einfach verschwinden, ohne dich von der Reiseleitung abzumelden!«

Thomas: »Oh, Entschuldigung!«

Jana: »Will ich auch meinen!«

Frigga: »Hey, ich schlag’ vor, du kaufst dir das Buch auf dem Rückweg, als Andenken.«

Thomas: »Tut mir echt leid. Ich war total in Gedanken.«

Als ihm sein unsoziales Verhalten bewusst wird, wirkt er plötzlich betreten. Es fällt ihm schwer, noch Worte zu finden. Er schwitzt, schnauft und kratzt sich an der Stirn. Der Tadel trifft ihn tiefer, als Jana beabsichtigt hat.

Frigga: »Komm, Hawking, ist ja nix passiert. Wir passen doch aufeinander auf.« Sie nimmt ihn an die Hand. Beim Verlassen des Ladens streicht sie mit der anderen Hand über seine Stirn. »Das lässt du mal schön bleiben. Diese Zeiten sind vorbei.«

7. Als Thomas kaputtging

»Was ist der Affe für den Menschen?«, fragte Steffen in die Runde. Wenn er im Schlupf seine Freunde um sich versammelte, konnte man den Eindruck gewinnen, Jesus würde seine Jünger beim Abendmahl belehren. In diesem Fall bestand das Mahl aus Käsewürfeln mit Oliven, Pistazien, Bier und Zigaretten. Die Botschaften waren auch nicht sonderlich christlich, doch das wallende Haar passte prima zum Heiland.

Frigga: »Ein Spiegelbild?«

Patrick: »Ein Bettvorleger.«

Jana: »Ich schließ’ mich dem Spiegelbild an.«

Thomas: »Reden wir vom Affen aus Kubricks ›2001‹ oder aus Schaffners ›Planet der Affen‹?«

Steffen: »Weder, noch. Wir reden von Nietzsches ›Also sprach Zarathustra‹.« Er trank einen beträchtlichen Schluck Weizen und zündete zwei Zigaretten an, eine für sich, eine für Frigga, die neben ihm saß. Hier im Schlupf hatte er sie auf den Geschmack gebracht.

Frigga: »Danke. Was ist denn jetzt der Affe für den Menschen?«

Steffen: »Zarathustra sprach: ›Ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham. Und eben das soll der Mensch für den Übermenschen sein: ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham.‹«

Jana: »Klingt nach Faschismus.«

Steffen: »Als es Faschismus wurde, war Nietzsche längst tot, also hör mir mit der Stigmatisierung auf! Bei Zarathustra geht es um die freie Entfaltung des Geistes, um schöpferische Stärke und den unbändigen Willen zur Macht. Wenn es einen Grund gibt, warum wir auf diesem Planeten sind, dann, dass wir uns ohne jede moralische Einschränkung austoben sollen, und wenn diese Komödie von Gymnasium vorbei ist, dann zeigen wir dem Planeten, wozu wir gemacht sind!« Er sprach auf überschwängliche, prophetische Weise, was dem Alkohol geschuldet sein mochte, aber auch häufig nüchtern der Fall war. An anderen Tagen konnte seine Stimme wiederum so zaghaft sein, dass man meinte, mit zwei verschiedenen Personen zu reden.

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