Zacharias Amer - Im Schatten der Eiche

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Es ist die Geschichte einer ganz gewöhnlichen Familie, deren Mitglieder keine besonderen Qualitäten, keine bemerkenswerten Eigenschaften hatten. Sie waren wie alle anderen, ganz normale Menschen. Sie «wurden geboren, arbeiteten und starben.» Sie wurden in einem Land geboren, das sie liebten, an dem sie litten, und das deren Charaktere nachhaltig prägte, einerlei wie sie zu ihm standen. Die ältere Generation erlebte eine düstere Zeit und litt unter der Last der Erinnerung, die sie immer wieder heimsuchte, sie verließ den Sumpf, in dem sie einst steckte, richtete sich auf, wie Kinder, die das Laufen lernen, warf das Vergangene über Bord, trat in eine Lichtung, vergaß das Vorgefallene, erfreute sich an dem wahren Licht und schaute beglückt in eine rosige Zukunft. Die Jüngere, mit der «Gnade der Späten Geburt» gesegnete Generation, wollte von den Schatten der Vergangenheit nichts wissen und suchte, frei und unbelastet, ihren eigenen Weg. Düstere Gestalten kamen von weither hinzu, um an dem Wohlstand eines Landes, das bald ihrer überdrüssig wurde, teilzuhaben. Bei allen mischte sich Freude mit Trauer. Die einen vergaßen zu trauern oder hatten nicht mehr die Fähigkeit dazu und die anderen, die Nachgeborenen, wussten nicht, worüber sie trauern sollten und die Hinzugezogenen hatten andere Sorgen, ihre Trauer war anderer Art.
So wandelten die Familienmitglieder wie Trunkene durch das Leben und wirkten wie Verdammte, die ihrer Erlösung harrten.

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Zacharias Amer

Im Schatten der Eiche

Chronik einer gewöhnlichen Familie

Berlin - 2021

Impressum

Texte: © 2021 Copyright by Zacharias Amer

Umschlag: © 2021 Copyright by Zacharias Amer

Verlag: Neopubli GmbH, Berlin,

http://www.epubli.de

Druck: epubli - ein Service der Neopubli GmbH, Berlin

I.

Lena

Die Abenddämmerung, wenn die Sonne sich auf den Weg in die Unterwelt macht, war Lena Schuberts Lieblings-stunde. Sie schaute fasziniert hin als sähe sie das Phänomen zum ersten Mal. Schnell nahm sie ihre Pocketkamera, die sie immer auf dem Schoß parat hielt, in die Hand und knipste zehn Bilder hintereinander. Hunderte solcher Bilder hatte sie inzwischen gesammelt und tagtäglich wiederholte sie den Vorgang. Sie saß im Rollstuhl, vor sich ein kleiner Tisch auf dem ein Glas, eine halbleere Weinflasche und ein Aschenbecher standen. Mit dem Rollstuhl rückte sie an den Balkonrand und fixierte die untergehende Sonne. Sie schien sie um die Gunst zu beneiden, verschwinden zu dürfen. „Ja, wenn ich das auch könnte!“, stöhnte sie „warum erhebe ich mich nicht… die paar Schritte bis zum Balkongitter schaffe ich noch. Ich beuge mich tief hinunter und plumps bin ich unten und habe alles hinter mir. Zum Glück wohne ich in der fünften Etage, da darf eigentlich nichts schiefgehen. Ob die Beamten, die herbeieilen um den Fall zu untersuchen, das für einen Selbstmord halten oder nicht, kann mir doch egal sein. Womöglich wird einer von denen sagen: ‚es ist ganz eindeutig, sie hat die Balance verloren und konnte sich nicht halten…‘, von mir aus. Beamte lieben ohnehin die Eindeutigkeit und sind glücklich, wenn sie einen Fall »ordentlich« abschließen können. Mit so einem Schritt mache ich alle glücklich: meinen Mann, der langsam von meiner Pflege die Nase gestrichen voll hat, meiner Schwester verschaffe ich einen Freudentag, nun darf sie allein alles erben, die Krankenkasse wird frohlocken, vielleicht beordert sie einen Blumenstrauß für mein Grab und am glücklichsten wird das Sozialamt sein, endlich eine Parasitin losgeworden zu sein. Soviel Glück und Freude auf einem Mal für einen kleinen Hops. So, jetzt mache ich die Augen zu, zähle bis zwanzig, lieber bis fünfzig, dann springe ich.“ Sie machte wirklich die Augen zu und zählte sehr langsam bis fünfzig, schlug die Augen auf und sagte: „wusste ich doch, dass ich ein Feigling bin. Große Klappe - aber kein Mumm. Was erwarte ich noch vom Leben, nichts. Mein Zustand verschlimmert sich von Tag zu Tag. Wenn ich so weiterlebe, werde ich doch nur jammern und fluchen, meinen »Lieben« das Leben zur Hölle machen. Als ob ich »Lieben« hätte! Höchstens mein Mann, der tut mir inzwischen richtig leid, der arme Kerl. An seiner Stelle würde ich mich erwürgen und in den Knast wandern. Er hätte es ja viel leichter; denn er hat bereits Knasterfahrung hinter sich und ein paar Jährchen mehr oder weniger Knast, was macht das schon. Die Juristen heutzutage sind so was von vernünftig, die werden sicherlich bei ihm mildernde Umstände gelten lassen, wer würde in dieser Hölle nicht die Nerven verlieren und den Partner erwürgen oder mit einem Kissen ersticken, würden sie argumentieren. Säße er an meiner Stelle im Stuhl, würde ich auch nicht zögern und ihn auch auf der Stelle erdrosseln, das kann er von mir schriftlich haben. An sich ist er ein braver Bursche, einfach gestrickt zwar aber wozu braucht er intelligent zu sein, das bin ich selber, wichtig, dass er mit einer guten Seele gesegnet ist. Ich dirigiere ihn hin und her und er tut alles ohne zu mucksen, täglich bringt er mich zu einem Arzttermin…, Rollstuhl rein in den Wagen, Rollstuhl raus aus dem Wagen, chauffiert mich durch die Stadt, geht mit mir in den Park spazieren und ich sitze da wie ein Häufchen Elend und maule herum. Er kauft ein, kocht und füttert mich wie man eine Katze füttert. Macht er einen kleinen Fehler oder vergisst etwas, was auf dem Einkaufzettel steht, so raste ich aus und will ihm am liebsten den schweren Aschenbecher an den Kopf werfen. Was bin ich für ein Monstrum geworden! Mein Mustafa, mein Kümmeltürke, ist ein echter Schatz. Ohne ihn wäre ich längst krepiert.

Wer hätte das vor zwanzig Jahren ahnen können! Als ich ihn kennenlernte, war ich eine echte Schönheit, gesegnet mit alldem, was die Männer um den Verstand bringt. Vorne und hinten hat alles gestimmt: Brust und Beine, Haare, Schminke und einen prachtvollen, knackigen Hintern. Allein die Schminke war ein wahres Kunstwerk. Ich saß ja auch mindestens anderthalb Stunden vorm Spiegel und retuschierte wie ein Maler, wie Rembrandt oder einer von diesen Heinis, dann verließ ich das Haus, um mich begaffen zu lassen. Jeder, an dem ich vorbeiging, drehte nach mir den Kopf um. Ich kann drauf wetten, dass bei vielen das Pimmelchen sich in der Hose regte. ‚Ja, eine Nacht mit der und danach sterben‘, müsste der eine oder der andere gestöhnt haben. Jetzt wird bei meinem Anblick jeder den Kopf angeekelt drehen und denken: warum krepiert die nicht, ich selber traue mich gar nicht mehr, in den Spiegel zu schauen, um meine Visage nicht sehen zu müssen. Neulich scherte ich mir den Kopf kahl, alles ratze putze weg und ungeschminkt schaute ich in den Spiegel, irgendwie war ich angeekelt und fasziniert zugleich. Wer ist das denn, wer kann das sein? Die armselige Kreatur im Spiegel tat mir leid, ich überlegte fieberhaft, ob man nicht für sie was tun kann, ja man soll sie erlösen, die Ärmste, einen langen Schal um den Hals, ziehen und schon ist es vorbei. Sie ist gewiss schon tot, dachte ich, nahm eine Schere in die Hand und wollte die Probe aufs Exempel machen und schauen, ob sie Schmerz empfindet. Ich verpasste ihr einige Stiche hie und da und wartetet, dass sie laut schreit, sie tat es nicht, die Missgeburt, dann legte ich den Spiegel weg und war erleichtert, als die Tote auch weg war. Ich glaube, langsam verliere ich den Verstand. Wenn es einen Gott gäbe, der das sieht und nichts dagegen unternimmt, muss er ein Sadist sein. Er erwartet wahrscheinlich, dass ich die Initiative ergreife, so ein Blödmann. Ich kann die Sache drehen und wenden wie ich will. Ich habe wirklich keine andere Wahl, die fünfte Etage ist die Lösung, meine einzige Rettung. Was brüllen jetzt die islamischen Verrückten ‚Islam ist die Lösung‘, oder so was Dummes, Idioten… Die Welt ist wirklich voll von Idioten, trotzdem klammert man sich an das Leben, anstatt es abzuwerfen. So, jetzt gehen wir an die Sache vernünftig ran, Lenchen. Viel vorzubereiten für den ersehnten Hops, habe ich ja nicht, da es bei mir nichts, absolut nichts, zu vererben gibt, gibt es auch nicht viel zu regeln. Verdammt und zugenäht, wie kann Gott das zulassen. Wie kann ein hübsches, attraktives Mädchen schon mit fünfzig so aussehen wie eine Bestie, Bluthund, Gorilla... Scheiße, mir fällt nichts ein, was gibt es noch für Monster? Wäre es nicht ein guter Vorschlag, eine Obergrenze festzulegen? Männer dürfen nicht älter werden als sechzig und Frauen als fünfzig oder fünfundfünfzig. Denn nach dem fünfzigsten Lebensjahr verliert fast jede Frau ihre Attraktivität, danach ist es nur noch ein Krampf. Sie präsentiert nicht mehr ihre Schönheit, sondern will nur noch ihre Hässlichkeit, die von Tag von Tag zunimmt, verbergen und Männer sind spätestens mit sechzig völlig verblödet, die Mehrzahl längst vorher. Also Gott, beweg den Hintern und tu was.

Mustafa sah auch nicht übel aus damals: großgewachsen, muskulös, ohne Schnurrbart, ich hasse Schnurrbärte, gutangezogen, lehnte lässig an der Theke und schaute vor sich hin als warte er auf Kundschaft. Als ich in die Kneipe eintrat, wandte er keine Sekunde den Blick von mir. Er glotzte mich an als wäre ich der Heilige Geist. Ich weiß nicht, ob man den Heiligen Geist anglotzen kann. Ich konnte es durchaus nachvollziehen. An seiner Stelle wäre ich über mich hergefallen und hätte mir eins verpasst.

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