Zacharias Amer - Inferno u. andere Geschichten

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In den Kurzgeschichten wird das Heilige entheiligt und auf den Boden der Realität hinabgezerrt. So haben «Chalil», «Antonius» und der rückkehrende Sohn in «Heimkehr» nur noch wenig gemein mit dem heiligen Schein, der ihnen zugeschrieben wird.
Die Protagonisten der Geschichten befinden sich in einer ausweglosen Situation, die zweimal tragisch endet. Eine harmlose «Fahrt», die die Hoffnung auf einen Theaterbesuch weckt, erweist sich als ein Alptraum, der in Kannibalismus ausartet.
Wünsche gehen nicht in Erfüllung, es sei denn, die Pforte des Himmels öffnet sich in einer gesegneten Nacht, wobei der Protagonist nicht so richtig weiß, ob er nicht das Ganze nur geträumt hat.
In «Inferno» bleibt dem Protagonisten, dem großes Leid zugefügt wurde, die Hoffnung auf Gerechtigkeit versagt, er gerät sogar in den Verdacht, dieses Leid selbst verursacht oder zumindest provoziert zu haben. Die Hölle auf Erden setzt sich im Jenseits fort.

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Zacharias Amer

Inferno

und

andere Geschichten

epubli

Impressum

© 2015 Zacharias Amer

Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN 978-3-7375-7759-5

Printed in Germany

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhalt

Chalil, der Schafhirt

Chalil, der Schafhirt

Als Jesreel die Straße entlanglief, tauchte plötzlich ein alter Mann vor ihm auf und sprach ihn an: „Wohin des Weges, junger Freund?“ Jesreel drehte sich um und sann nach „den Mann kenne ich doch, den habe ich schon mal mit meinem Vater gesehen, peinlich, dass sein Name mir nicht einfällt.“

„Anscheinend überlegst du, wer ich bin?“

„Ja, in der Tat, verzeihen Sie bitte.“

„Lassen wir das doch mit diesem ‚Sie‘. Ich bin Hanafi, ein sehr alter Bekannter deiner Familie. Ich kann sagen, ich habe dein Heranwachsen vom ersten Tag an begleitet, dann war ich für längere Zeit verreist; nun sehe ich, wie du zu einem Mann herangereift bist...“

„Für meinen Vater bin immer noch ein kleines Kind“, sagte Jesreel lächelnd.

„Das wirst du auch immer bleiben. Der Zeitabstand bleibt nämlich immer gleich, also wirst du auch mit achtzig noch Kind bleiben, aber nur für deine Eltern, versteht sich. Wie geht es deiner Mutter?“

„Immer fleißig bei der Arbeit. Von früh bis zum Abend ist sie hinter dem Gesinde her. Lamentiert, gibt Befehle und man kann ihr eigentlich nichts recht machen. Ich wundere mich, wo sie all die Energie herhat, bedenkt man das hohe Alter, vor allem dieses Arsenal an Schimpfworten, die sie parat hat und jedem Unliebsamen an den Kopf wirft. Manchmal tun mir die Leute, die vom Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang schuften müssen, richtig leid.“

„Ein einfühlsames Herz hast du, mein Freund, das erfreut mich, aber lass uns doch ein Stückchen zusammengehen, uns eine ruhige Ecke suchen, wo uns keiner stört. Ich habe nämlich einiges mit dir zu bereden. Natürlich nur wenn ich dich von keiner Arbeit abhalte.“

„Nein, nein. Ich habe weder Arbeit noch ein richtiges Ziel. Viel Lust, auch so ein Schafhirt zu werden wie mein Vater, habe ich eigentlich nicht. Andererseits weiß ich nicht, was aus mir werden soll. Mir juckt es richtig in den Fingern, gern würde ich eine handwerkliche Tätigkeit erlernen, wo nach getaner Arbeit das Ergebnis vor mir steht und darauf wartet, bewundert zu werden, so etwas, was mein Großvater tat, leider war mir nicht vergönnt, ihn kennenzulernen. Ich kam ja auch viel zu spät auf die Welt. Von ihm hörte ich viel. Vater redet aber nicht so gern von ihm, ich weiß nicht warum.“

„Vielleicht kann ich da ein wenig helfen“, sagte Hanafi. Inzwischen waren die beiden ein Stück weit vom Dorf entfernt. Schnell fanden sie einen gemütlichen Platz mit einem herrlichen Blick auf die entfernt liegenden Berge. Sie setzten sich einander gegenüber und Hanafi dachte, wahrlich ein Prachtbursche, der hätte auch mein Sohn sein können, wenn nicht die dumme Gans... Er unterbrach seine Gedanken und fuhr fort: „Dein Großvater war ein Künstler, ein Steinmetz, der Figuren angefertigt und sie verkauft hat. Das Geschäft lief gut und mit der Zeit entstand ein kleines Vermögen, das die Grundlage für euren Familienreichtum bildete. Chalil, dein Vater, hatte dagegen für Kunst nicht viel übrig. Als wir einmal beisammensaßen, erzählte er uns, dass er zu seinem Vater ging und ihn gefragt hat, was diese Figuren zu bedeuten haben. Nichts, sagt der Vater, Hauptsache sie sind schön und die Menschen haben ihre Freude daran, und vergiss nicht, mein Kind, wir leben gut davon. Chalil murrte und fuhr seinen Vater an: ‚Aber die Menschen stellen sich so einen Stein hin und bilden sich ein, dies sei eine Gottheit, die Krankheiten heilt, und angebetet werden soll‘. Sein Vater, zuerst erschrocken über den schroffen Ton, den er von seinem Sohn nicht kannte, blieb ruhig und sagte: ‚Ach Unsinn, ein Stein ist und bleibt ein Stein, kann weder essen, noch reden, aber er kann auch etwas symbolisieren und warum nicht eine Gottheit. Wer weiß denn, wie eine Gottheit aussieht, du etwa, du Großmaul?‘ Verärgert wartete Chalil, bis sein Vater das Haus verließ, dann nahm er einen Hammer und zertrümmerte alle Figuren, außer der größten unter ihnen. Der Vater kehrte zurück, stand vor dem Trümmerhaufen und kochte innerlich vor Wut. Voller Entsetzen fragte er, wer das getan hat. Da erwiderte ihm Chalil; der da, er wies dabei mit der Hand auf die einzig verbliebene Figur. Frag ihn doch, warum er das getan hat. Willst du mich zum Narren halten, du Lausebengel, schrie der Vater und verpasste Chalil eine ordentliche Ohrfeige. Mir aus den Augen, du verfluchter Hundesohn, mit einer Rute jagte er Chalil aus dem Haus und brüllte ihm nach: lass dich hier nie wieder blicken, du elender Schurke. Es fehlte nicht viel und der Vater hätte ihm den Schädel eingeschlagen. Ja, er war sehr aufgebracht und wollte von Chalil nichts mehr wissen, ihn sogar enterben, wenn nicht die guten Leute herbeigeeilt wären, ihn beruhigten: der Junge würde niemals von allein auf so eine Idee kommen, da stecken bestimmt niederträchtige Personen dahinter, irgendwelche Bösewichter, die dem Vater schaden wollten, die müssen den unterbelichteten Sohn dazu verführt haben und so weiter..., was man halt in solchen Situationen so sagt. Mit Mühe und Not konnten sie den Vater von seinem Vorhaben abbringen. Chalil hat uns seine Version der Geschichte erzählt, die weder Schimpftiraden, noch eine Ohrfeige enthielt, vom Enterben ganz zu schweigen... Das war der Grund, warum er sich mit seinem Vater entzweit hat.“

„Du hast ihm anscheinend nicht geglaubt?“

„Keiner von uns hat ihm geglaubt; denn wir wussten, dass Chalil jede Geschichte in seinem Sinne verdreht und deutet. Was er erzählt, hat größtenteils mit den wahren Tatsachen nicht das Geringste zu tun. Wer ihn zum Beispiel über seine Auswanderung reden hört, warum er also seine Heimat verlassen musste, denkt, er habe auf einen höheren Befehl hin gehandelt. Dem ist aber nicht so. Chalil wanderte nicht freiwillig aus, sondern man hat ihn, diesen Hobby-Astrologen, schlicht und einfach hinausgeworfen.“

„In deinen Augen ist er nichts weiter als ein elender Lügner.“

„So würde ich das nicht nenne. Fakt ist, Chalil war zeit seines Lebens ein phantasiebegabter Junge. Wir wussten das und ließen uns seine Geschichten gefallen. Wir waren ja gewohnt, dass bei jeder Zusammenkunft dein Vater ein paar Geschichten zum Besten gab, vom Wein berauscht, amüsierten wir uns köstlich darüber. Manchmal hat mich seine Angeberei sehr gestört, mit zunehmender Dauer war sie mir sogar ein Dorn im Auge, aber ich wollte kein Spielverderber sein. Womit hätten wir uns sonst die Zeit vertreiben können, also ließen wir ihn reden und so sprang er von einer sagenhaften Geschichte zur anderen. Einmal erzählte er uns, seine Mutter habe ihn ganz allein in einer Höhle zur Welt gebracht, weil dem König, der damals herrschte, prophezeit wurde, ein Kind wird geboren, das ihm um ein Vielfaches überlegen sei. Der König brauste vor Wut und ließ, wie Könige so sind, alle Kinder umbringen. Chalils schwangere Mutter floh mit ihm in eine Grube, dort brachte sie ihn zur Welt, vermutlich ohne Hilfe. Fünfzehn lange Jahre lebten sie in der Einsamkeit, versorgt von einer unsichtbaren Hand, die in der Höhle erschien und aus jedem Finger träufelte etwas: Honig Wasser, Milch und weitere Gaumenfreuden. Gut genährt und wie ein Kalb gemästet, verließ er die Höhle, der böse König war ja längst tot.“

„Davon weiß ich gar nichts“, sagte Jesreel, der über das Gehörte fassungslos war.

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