Zacharias Amer - Inferno u. andere Geschichten

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Inferno u. andere Geschichten: краткое содержание, описание и аннотация

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In den Kurzgeschichten wird das Heilige entheiligt und auf den Boden der Realität hinabgezerrt. So haben «Chalil», «Antonius» und der rückkehrende Sohn in «Heimkehr» nur noch wenig gemein mit dem heiligen Schein, der ihnen zugeschrieben wird.
Die Protagonisten der Geschichten befinden sich in einer ausweglosen Situation, die zweimal tragisch endet. Eine harmlose «Fahrt», die die Hoffnung auf einen Theaterbesuch weckt, erweist sich als ein Alptraum, der in Kannibalismus ausartet.
Wünsche gehen nicht in Erfüllung, es sei denn, die Pforte des Himmels öffnet sich in einer gesegneten Nacht, wobei der Protagonist nicht so richtig weiß, ob er nicht das Ganze nur geträumt hat.
In «Inferno» bleibt dem Protagonisten, dem großes Leid zugefügt wurde, die Hoffnung auf Gerechtigkeit versagt, er gerät sogar in den Verdacht, dieses Leid selbst verursacht oder zumindest provoziert zu haben. Die Hölle auf Erden setzt sich im Jenseits fort.

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„Das kann ich dir nicht verübeln. Aber warum soll ich mir alles ausgedacht haben, was habe ich davon?“

„Das frage ich mich die ganze Zeit.“

„Dein Vater ist nicht dein Vater, Jesreel. Das ist die bittere Wahrheit.“ Wie vom Donner gerührt stand Jesreel da. Sein Gesicht wurde plötzlich fahl und auf den Lippen erstarb das fröhliche Lächeln, das ihn so auszeichnete. Er wagte weder zu antworten noch diesen fremden Mann, der ihm plötzlich wie ein Dämon vorkam, anzuschauen. Hat er wirklich gesagt, dass mein Vater nicht mein Vater ist? Mit wirrem Blick starrte er ins Leere. Er fing an zu stottern und brachte kein vernünftiges Wort hervor. Hanafi beobachtete ihn aufmerksam, und als er merkte, dass der Knabe nah am Heulen war, legte er ihm noch einmal die Hand auf die Schulter und zog ihn an sich heran, nach einer Weile sagte er: „Es tut mir aufrichtig leid, dir all das mitgeteilt zu haben; denn ich mag dich und schaue gern in dein fröhliches Gesicht. Aber die Wahrheit wirst du früher oder später erfahren müssen. Es ist besser, wenn du sie jetzt erfährst; denn das kann dir das Leben retten.“

„Mir das Leben retten! Zu erfahren, dass mein Vater nicht mein Vater ist? Redest du immer in Rätseln oder willst du mich zum Narren halten? Was ist plötzlich in dich gefahren? Warum plagst du mich mit diesem konfusen Zeug? Wenn du mit meinem Vater eine alte Rechnung zu begleichen hast, dann sei Manns genug, geh‘ zu ihm und regele die Sache mit ihm, anstatt solche Verleumdungen zu unterbreiten. Falsche Gerüchte in die Welt zu setzen, um sich an ehrbaren Bürgern zu rächen, ist eine Unverschämtheit und gehört bestraft. Das ist widerlich. Du kannst von Glück reden, dass meine Besonnenheit so ausgeprägt ist, sonst weiß ich nicht, was ich... “ Er konnte nicht weiter reden, er erhob sich, kehrte dem Alten den Rücken, um seine Tränen vor ihm zu verbergen. Nachdem er eine Weile wie eine Salzsäule gestanden hatte, spürte er, wie ihm die Knie weich wurden, ihm wurde schwindelig. Er wollte das Weite suchen, sich in einer Schlucht in den Tod stürzen oder von einem Felsen in den Tod springen. Wie kann er nach alldem, was er erfahren hat, seinem Vater in die Augen schauen, oder seiner Mutter, die Dirne. Nein, ich will die beiden nie wieder sehen, dachte er. Lebe ich mit zwei Betrügern, die bei mir Vater und Mutter spielen? Ich, der Sohn einer Dirne? O Gott, wo bist Du? Hilf mir doch. Oder ist nicht dieser Mensch, der so gütig daherkommt, der wahre Teufel, der mich und meine Familie vernichten will? Komisch ist es allerdings, dass die Eltern mit mir nie über diese Reise gesprochen haben. Wenn sie so erfolgreich war, dann müssen sie doch stolz darauf sein und ihren Kindern davon erzählen. Stattdessen muss ich alles von diesem Satan erfahren. Der Alte wandte sein Auge nicht von ihm ab. Er wusste, dass der Knabe innerlich schluchzte und las auf dessen Rücken all die Gedanken, die in seinem so jungen und unschuldigen Schädel herumschwirrten. Er wollte sich zum wiederholten Male aufrichtig entschuldigen, als Jesreel sein Gesicht ihm zuwandte, er starrte ihn an und schwieg. Mit weit aufgerissenen Augen sah er sich den Alten genauer an und fragte sich, kann so ein ehrliches Gesicht, können solche gütigen Augen lügen? Sein Erscheinen hat mich gleich gefesselt und ich war ihm sogar dankbar dafür, dass er mit mir zu reden wünschte. Hätte ich aber gewusst, was er mir sagen würde, ich wäre keine Sekunde in seiner Nähe geblieben. Was ist denn das bloß für ein gottverdammter Tag. Plötzlich fragte er: „Woher, woher weißt du das alles? Hat mein Vater dir alles im Vertrauen erzählt, und warum soll er ausgerechnet dich dafür aussuchen, einen Menschen, der nicht fähig ist, ein Geheimnis für sich zu behalten? Was bezweckst du mit all dem? Willst du unseren Hausfrieden zerstören? Willst du dich rächen für etwas? Warum spielst du nicht mit offenen Karten?“

„Ich verfolge keine böse Absicht und es liegt mir fern, euren Hausfrieden zu zerstören. Der einzige Grund, warum ich dir aufgelauert habe…“

„Du hast auf mich gelauert?“

„So kann man das nennen; denn was ich dir jetzt anvertraue, betrifft dich unmittelbar. Dein Leben ist in Gefahr.“

„Was?“ schrie Jesreel, der aus dem Staunen nicht herauskam, laut, beinah hysterisch.

„Ich will dich nicht beunruhigen“, sagte Hanafi „aber mir ist zu Ohren gekommen, dass dein angeblicher Vater etwas gegen dich ausheckt.“

„Mein Vater soll etwas gegen mich ausgeheckt haben! Bist du noch bei Trost. Das ist doch das Unsinnigste, was ich je gehört habe. Mein Vater, der mich mehr liebt als sich selbst!“

„Es ehrt dich, dass du ihn so hochschätzt, obwohl er ernsthaft mit dem Gedanken spielt, dich zu opfern.“

„Mich opfern, wie ein Schlachtvieh?“

„So oder ähnlich. Natürlich hat er sich etwas zurechtgelegt. Er ist ja, wie ich schon sagte, fantasiebegabt. Er sagte, ihm sei ein Engel erschienen und hat befohlen, den eigenen Sohn zu opfern, um der Allgemeinheit willen. Es lastet nämlich ein Fluch auf unserem Stamm, deswegen sind wir so verhasst und werden überall, wo wir sesshaft werden, bald danach hinausgejagt, als wären wir Aussätzige. Ein Fluch, der durch unseren Übermut entstand. Wir haben unsere Pflichten vernachlässigt und kümmern uns nur noch um uns selbst. Der Allerhabene ist zornig auf uns, wir haben seine Gnade verspielt. Dieser Fluch kann nur durch Blut gesühnt werden. Chalil trat als der große Erretter auf, eine Rolle, die ihm sehr behagt. ‚Er sei bereit‘, sagte er ‚alles zu tun, um das Unheil abzuwenden. Ja, er sei sogar entschlossen, das Wertvollste, was er hat, zu opfern. Fordere der Allmächtige den Sohn zum Opfer, so schlachte ich ihn eigenhändig ab‘, sagte er.

„Das ist nicht wahr, das wird mein Vater niemals sagen, nicht einmal daran denken.“

„Dann haben wir uns alle verhört, wir, die Dorfältesten…“

„Was? Ihr alle wisst davon, nur ich nicht?“

„So ist das. Dein Vater rief uns zu sich und noch bevor ein Wort gewechselt wurde, ließ er uns schwören, dass alles, was er uns anvertraut, unter uns bleiben muss. Bereitwillig schworen wir alle. Wir dachten, was kann schon ein Schafhirte für Geheimnisse haben und warteten gespannt auf seine neu ausgebrütete Geschichte. Dann sprach er klar und deutlich von der neuesten Vision, die ihm widerfuhr. Zuerst lachten wir darüber, denn wir nahmen es als eine der vielen Unterhaltungen, mit denen er uns erfreut hat, aber Chalils Augen funkelten Feuer, er sah wie ein Besessener aus. Wir vernahmen die Ernsthaftigkeit seiner Worte, die Verkrampfung seiner Gesichtszüge, ja die Besessenheit... und uns stockte der Atem. Wir hörten mit dem Essen auf und schauten einander mit offenen Mäulern an, als wollte jeder sich vergewissern, dass er nicht träumt. Erst allmählich haben wir uns gefangen, wir erkannten den Ernst der Lage und dass wir es mit einem Irren zu tun haben, der ernsthaft daran denkt, seinen eigenen Sohn eigenhändig abzuschlachten.

Wir redeten alle gleichzeitig und fragten ihn: Chalil, willst du deine Hände mit dem Blut deines eigenen Sohnes besudeln? Er sah uns dabei an, als wunderte er sich über diese unnötige Aufregung. Mir dämmerte es, dass dieser Schritt von langer Hand vorbereitet war. Ich dachte, deine Opferung sollte die Wunde ausmerzen, die Chalil seit jeher trägt, die unheilbare Wunde, dass er seine Frau, übrigens nicht nur einmal, sondern zweimal, hergeben musste, um vor den anderen als Retter in der Not zu erscheinen. Eigentlich will er nicht dich bestrafen, sondern sich selbst und vor allem deine Mutter, der er nie verzeihen konnte, dass sie nach der Phase, die sie im Harem jener Herrscher verbrachte, richtig aufblühte wie eine Pfingstrose. Es ist eine Selbstbestrafung, um das eigne, mehr oder weniger verpfuschte Leben erträglicher zu machen. Ja, dein Vater wollte nicht von dem Gedanken ablassen, den eigenen Knaben zu schlachten, weil er glaubte, er lege sein eigenes Haupt auf den Stein und schlachtet sich selbst, um die Schande auszutilgen. Die Sünde wäre bereinigt, die Schmach beendet, eine Schmach, die dein Vater uns Menschen als höhere Gabe verkaufen wollte.

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