Heike Wempen-Dany - Die beiden Kammern

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Ein Fremder mietet sich in einem Bergdorf ein. Etwas Rätselhaftes umgibt ihn. Aber auch andere spielen nicht mit offenen Karten. Eine alte Geschichte droht ans Tageslicht zu gelangen. Menschen versuchen, sich mit allen Mitteln zu schützen. In dem italienischen Taxifahrer Guilio findet der Fremde einen verlässlichen Partner. Gemeinsam entschlüsseln sie das Rätsel. Das Geheimnis ist eng mit der leidvollen Geschichte Tirols verbunden. Es erzählt, von Leid, Stolz, Verzweiflung, Liebe und Verrat. Manche Wunden heilen nie.

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Doch der Mörder änderte sein Beuteschema. Letzte Woche fanden sie den Fahrer des kleinen Tante-Emma-Ladens, der zweimal in der Woche in der Kaserne vorbeischaute. Dieser Tote änderte alles. Die Möglichkeiten der Geheimhaltung verflogen. Einer aus dem Dorf war getötet worden. Dörfer, diese eingeschworenen Gemeinschaften. Hier kannte jeder jeden, jede kleinste Veränderung sprach sich rum. Gespräche beim Einkaufen, auf dem Markt, auf dem Friedhof, unter Nachbarn reichten aus, um Neuigkeiten in Windeseile zu verbreiten.

Letzten Freitag hatten sie den armen Teufel gefunden. Durchgeschnittene Kehle, den Körper übersät mit unzähligen tiefen Schnitt-wunden. Das Opfer war während seiner Tortur fast ausgeblutet.

Das war weit davon entfernt, als Unfalltod durchzugehen. Genau diese alternative Vorgehensweise hatte Friedrichs Chef General Schmidt doch im Sinn gehabt, als er den Gerichtsmediziner fragte, ob er nicht chirurgische Anpassungen vornehmen könnte.

Dr. Schnittmeier, so munkelte man, hatte sich in eisiges Schweigen gehüllt. Besseres hätte dem General wohl nicht passieren können. Dem Doktor ging der Ruf voraus, in seinem Zuständigkeitsbereich unerbittlich, streng und auch manchmal handgreiflich zu sein. Eine Schlägerei unter Kameraden war jetzt das Letzte, was die Einheit gebrauchen konnte. Wann würde das Lauffeuer der Nachrichten in voller Fahrt sein? Wann würden die Dorfbewohner eins und eins zusammenzählen und mit einem Fackelzug vor den Toren der Kaserne stehen und lautstark nach Antworten verlangen? Diese Hippies, die hier ständig ihre Mahnwachen hielten, um gegen die hier stationierten, amerikanischen Atomsprengköpfe demonstrierten, reichten ihm. Wann würden die Geschehnisse die Dorfgrenzen verlassen und die Pressevertreter der nahegelegenen Kleinstadt auf den Plan rufen?

Friedrich sah schon eine Batterie an Funkwagen die Hauptstraße des Dorfes verstopfend sich auf die Kaserne zu rollen.

Wie sollten sie denn erklären, dass die Elite für komplizierte Ermittlungsarbeiten seit Wochen zu keinen brauchbaren Ergebnissen kam? Sie bewegten sich wie blinde Hühner von Korn zu Korn. Der Täter war ihnen immer mindestens einen Schritt voraus.

***

Nach dem letzten Briefing durch General Schmidt und seinem unsäglichen Auftritt in der Leichenhalle der Kaserne hatte sich Friedrich wieder an seinen Schreibtisch begeben. Der Ermittler hatte seinen sonst so souverän wirkenden Vorgesetzten noch gerade so da-von abhalten können, dem Assistenten des Gerichtsmediziners an die Kehle zu gehen, nur weil dieser nicht schnell genug zur Seite getreten war, als der General den Obduktionssaal betreten hatte. Eine Schrecksekunde später hatte sich General Schmidt wieder im Griff. Er entschuldigte sich bei dem eingeschüchterten jungen Mann.

Die Kopfschmerzen, die ihn seit Tagen quälten, hatten sich in seiner Stirn festgesetzt.

Auch die dritte Kopfschmerztablette in Folge hatte ihm keine Linderung verschafft. Durch seinen Kopf raste in regelmäßigen Abständen eine ganze Herde afrikanischer Elefanten, die sich an einer imaginären Wasserstelle trafen.

Friedrich versuchte, die Schmerzen zu ignorieren und wegzudrücken. Sie mussten endlich Ergebnisse liefern.

Der Profiler blickte von seinen Notizen auf. Er war sich mittlerweile sicher, dass sie nach einem Psychopathen suchen mussten. Die unzähligen Schnitte in den Körpern der Opfer konnten nicht nur Ausdruck sein, dass hier jemand am Werk war, dem es Spaß machte, seinen Opfern Schmerzen zuzufügen.

Der Profiler war auch nicht mehr davon über-zeugt, dass der Mörder seine Taten verstecken wollte.

Friedrich hatte den Eindruck, dass es nicht nur um das Töten allein ging. Hinter den Taten verbarg sich etwas Größeres.

Sie hatten herausgefunden, dass der Täter seinen Opfern zu Beginn gerne Wunden beifügte, die nicht den Zweck hatten, tödlich zu sein. Sie verursachten große Schmerzen und sie bluteten stark. Hatte er sich genügend sattgesehen an dem Leid seines Opfers, tötete er es schnell und sauber mit einem einzigen kräftigen Schnitt durch die Kehle. Sie waren davon ausgegangen, dass der Täter Spaß daran hatte, seinen Opfern Schmerzen hinzuzufügen.

Friedrich Magen brandet. Ein sehr unangenehmes Gefühl, welches ihn neben seinen Kopfschmerzen auch schon seit Tagen nicht losließ. In seinem Kopf machte sich ein schrecklicher Gedanke breit. Was, wenn der Täter bewusst eine falsche Spur legen wollte. Bislang waren sie davon ausgegangen, dass der Täter ein Zivilist sein musste. Sie vermuteten einen Mann im Alter zwischen zwanzig und fünfunddreißig Jahren, der bereits in seiner Jugend Tiere gequält hatte. Ein Einzelgänger, mit einer Kindheit in einer zerrütteten Familie, unfähig seinen Platz in der Gesellschaft zu finden.

Friedrich saß erneut grübelnd über dem Profil.

Sowohl Soziopathen als auch Psychopathen leiden unter einer Persönlichkeitsstörung. Ihr Handeln ist geprägt durch Impulsivität und Manipulation. Ihre Mitmenschen sind ihnen dabei völlig egal.

Soziopathen reagieren sehr impulsiv und aggressiv auf Reize. Dabei sind ihnen mögliche Konsequenzen völlig egal. Ihr Gewaltpotenzial ist sehr hoch. Ihre Fähigkeit, Empathie zu empfinden, dagegen sehr niedrig. Viele haben bereits in ihrer Kindheit und Jugend ihre Gewaltausbrüche ausgelebt. Sei es in Form von Vandalismus an Tieren oder auch schon an Menschen. Gesetze und soziale Strukturen werden von ihnen nicht anerkannt.

Psychopathen leiden im Grunde genommen an der gleichen dissozialen Persönlichkeitsstörung wie Soziopathen.

Psychopathen sind zudem chronische Lügner. Sie sind Meister der Manipulation. Reue oder ein Unrechtsbewusstsein fehlt ihnen.

Der entscheidende Faktor ist allerdings, dass Psychopathen nicht in der Lage sind, Gefühle zu empfinden.

Friedrich erinnerte sich immer wieder gerne an das Beispiel eines potenziellen Psychopathen, der in einer Studie gefragt wurde, was für ihn Trauer sei.

„Trauer ist mir bekannt“, hatte dieser damals dem Studienleiter geantwortet. „Ich kann das immer wieder bei anderen Menschen beobachten. Sie haben oft schwarze Ränder unter den Augen, die Augäpfel sind gerötet. Ihre Mundwinkel sind nach unten gezogen. Oft ist die Stimme sehr leise, wenn man mit ihnen spricht“, fasste er seine Beobachtungen zusammen.

„Aber, was ist mit Ihnen, haben Sie jemals Trauer empfunden?“, wollte der Interviewer wissen.

„Ich glaube schon.“

„Wann und was war der Anlass?“

„Ich habe letzte Woche meinen Bus verpasst.“

Psychopathen, so rief sich Friedrich ins Gedächtnis, sind absolute Experten im Beobachten und Imitieren von menschlichen Gefühlen und Gefühlsregungen. Sie zu enttarnen, ist schwierig.

Die meisten von ihnen sind angesehene Mitglieder der Gesellschaft, sie sind beliebt und werden bewundert.

„Und das genau ist der Punkt“, sprach Friedrich mit sich selbst. „Wir suchen jemanden, der unter unserem Radar fliegt. Wir suchen jemanden, der seine Aggressionen weitgehend im Griff hat. Vielleicht ist er in seiner Kindheit noch nicht einmal auffällig gewesen?

Wir dürfen nicht bei den Außenseitern schauen, sondern müssen unser Denken umkehren. Ich muss mein Denken umkehren“.

„Wir suchen einen Freund als Täter“, flüsterte er in die Dunkelheit seines Büros.

***

David Schöller war sein bester Freund. Sie hatten sich in der Grundausbildung kennengelernt. Friedrich suchte damals nicht nur sich selbst, sondern auch eine Gemeinschaft, eine Zugehörigkeit. Er verband mit der Bundeswehr Werte wie Gemeinschaft, Struktur und Ordnung und vor allen Dingen Kameradschaft.

Friedrich fand in David einen Freund, einen großen Bruder. Nach der Grundausbildung trennten sich zwar die beruflichen Wege, der Kontakt riss aber nie ab. Auch aus der Ferne waren die beiden Freunde immer in Kontakt und tauschten sich über die Höhen und Tiefen in ihrem Leben aus.

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