Catharina Rehberg - Das Leben der Catharina R.

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Das Leben der Catharina R.: краткое содержание, описание и аннотация

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Die junge Catharina Rehberg war schon immer anders. Sie leidet an einer unheilbaren Krankheit und wächst behütet bei ihrer Mutter in Bochum auf. Ihren Vater kennt sie nicht. Während der Pubertät merkt, das Mädchen, dass sie völlig anders ist als ihre Freundinnen in der Schule. Sie ist homosexuell und verliebt sich in ihre beste Freundin. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag kommt es zu einem Kuss mit unangenehmen Folgen für sie. Fortan wird Catharina von ihren Mitschülern, Lehrern und sogar ihrer eigenen Mutter als krank bezeichnet. Niemand will mehr etwas mit der lesbischen jungen Frau zu tun haben. Sie verlässt ihr Elternhaus aufgrund der ständigen Anfeindungen. Nur einer steht zu ihr. Der zehn Jahre jüngere Karsten hilft ihr über den nahenden Suizid hinweg. Catharina ist gezwungen, ein neues Leben zu beginnen. Weit ab von ihrem gewohnten Umfeld beginnt sie ein neues Leben, fest entschlossen ihre eigene Sexualität zu verleugnen. Wird sich dort für sie alles zum guten wenden? Dieses Buch beschreibt Catharinas Erlebnisse und Erfahrungen von Anfang der 70er Jahre bis heute.

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Phi­lips­burg kann­te ich jetzt schon ziem­lich gut, aber mei­ne Woh­nung lag nicht in Phi­lips­burg, son­dern in der Nä­he des Golf­plat­zes. Die Ge­gend kann­te ich al­ler­dings noch nicht. Ich soll­te sie mir un­be­dingt ge­nau­er an­se­hen. Das soll­te ich drin­gend noch er­le­di­gen be­vor ich mein Ho­tel auf­gab und in das Ap­par­te­ment zog. Al­ler­dings gab es ja noch das Pro­blem mit dem Au­to. Mei­nen Miet­wa­gen konn­te ich ja nicht ewig be­hal­ten. Die­ses ewig wa­ren noch ziem­lich ge­nau vier Ta­ge, dann müss­te ich ihn für viel Geld ver­län­gern oder einen ge­kauft ha­ben. Es muss­te ja nichts Gro­ßes sein. Mit mei­ner kur­z­en Kör­per­län­ge reich­te ja auch ein Klein­wa­gen. Das hat­te auch den Vor­teil, dass er nicht so viel Ben­zin brau­chen wür­de. Da­vor drück­te ich mich schon die gan­ze Zeit. Den Wa­gen soll­te ich wirk­lich mal voll­tan­ken, aber die Sprit­prei­se von Deutsch­land kann­te ich ja noch. Da wur­de es re­gel­mä­ßig ziem­lich teu­er. In Bo­chum zahl­te man für einen Li­ter Ben­zin da­mals schon 1,35 D-Mark. Die Ben­zin­prei­se an den Tank­stel­len hier la­gen al­ler­dings auch in die­sem Be­reich. Al­ler­dings wa­ren es Dol­lar­prei­se, al­so rein rech­ne­risch un­ge­fähr die Hälf­te.

Ich kehr­te zu­rück in mein Ho­tel und nahm das Geld aus dem Sa­fe. Dann setz­te ich mich wie­der in den Miet­wa­gen und fuhr zu mei­ner Bank. Die An­ge­stell­te hin­ter dem Schal­ter staun­te nicht schlecht, als ich be­reits zum zwei­ten Mal an die­sem Tag vor ihr stand. Ich übergab ihr mei­ne Bar­mit­tel und bat sie es um­zut­au­schen und auf mein Kon­to ein­zu­zah­len. Das dau­er­te ei­ne gan­ze Wei­le. Sie muss­te erst zwei­mal müh­sam nach­zäh­len, dann den Be­trag um­rech­nen, die Ge­bühr ab­zie­hen und dann auf mei­nem Kon­to ver­mer­ken. Was ich al­ler­dings toll fand, war die Kon­to­kar­te. Wäh­rend man in Deutsch­land teil­wei­se über zwei Wo­chen dar­auf war­ten muss­te, gab es sie hier gleich bei der Kon­to­er­öff­nung schon da­zu. Den vier­stel­li­gen Co­de für den Au­to­ma­ten konn­te man di­rekt vor Ort fest­le­gen und schon 24 Stun­den spä­ter brauch­te man kei­nen frei­en Schal­ter mehr. Ich hät­te nie­mals ver­mu­tet, dass die an­geb­li­chen Ent­wick­lungs­län­der den Deut­schen um Licht­jah­re vor­aus wa­ren. Noch da­zu wa­ren sie deut­lich ent­spann­ter und freund­li­cher. Zeit hat­te hier ei­ne ganz an­de­re Be­deu­tung.

Al­ler­dings hat­te das mit der Zeit nicht nur Vor­tei­le, wie ich fest­stel­len muss­te. Die Men­schen wa­ren zwar ru­hig und um­gäng­lich, aber wenn man War­te­zeit hat­te, konn­te man ir­re wer­den. Die be­rühm­ten fünf Mi­nu­ten, die man in Deutsch­land so ger­ne nann­te, konn­ten hier auch ger­ne mal zwei Stun­den be­deu­ten. Das war ins­be­son­de­re dann ex­trem an­stren­gend, wenn man an ei­nem Schal­ter stand und auf et­was war­ten soll­te. Nie­mand moch­te es, wenn man ein­fach mal ei­ne Drei­vier­tel­stun­de blöd in der Ge­gend stand, weil man in der Zwi­schen­zeit auch noch et­was an­de­res er­le­di­gen konn­te. Das pas­sier­te mir in den ers­ten Ta­gen hier häu­fig. Im­mer wie­der hat­te ich War­te­zei­ten zu über­brücken, die mir schier end­los er­schie­nen. In Deutsch­land war man es ja ge­wohnt al­les so­fort zu be­kom­men, und die zi­tier­ten fünf Mi­nu­ten wa­ren meist auch kür­zer. Hier dehn­ten sie sich aus wie Kau­gum­mi. Das ist für die un­ge­dul­di­gen Deut­schen nicht nur un­ge­wohnt, son­dern auch un­end­lich ner­vig.

Auf der Rück­fahrt von der Bank zu mei­nem Ho­tel leuch­te­te be­reits die Tan­k­an­zei­ge in mei­nem Hyun­dai. Ich muss­te drin­gend tan­ken, be­vor ich mit ihm ir­gend­wo lie­gen blieb. Am En­de der Simp­son Bay, wo auch mei­ne Bank ih­re Fi­lia­le hat­te, fand sich auch ei­ne Tank­stel­le ei­ner großen Ket­te. Ge­zwun­ge­ner­ma­ßen brauch­te ich neu­es Ben­zin und über­leg­te schon, wie viel Geld mich das wohl kos­ten wür­de. Au­ßer­dem hoff­te ich in­stän­dig, dass man in der Nä­he der Zapf­säu­le auch sol­che über­großen Plas­tik­hand­schu­he be­kom­men wür­de. Ich moch­te es nicht, wenn ich mit dem Treib­stoff in Berüh­rung kam. Der Ge­ruch war mir ei­gent­lich egal, aber die­ses Ge­schmie­re an den Fin­gern war nichts für mich. Ich fuhr al­so an die Tank­stel­le und hielt an. Doch be­vor ich mich aus dem Au­to zwän­gen konn­te, er­schi­en schon ein freund­lich lä­cheln­der jun­ger Mann ne­ben mei­nem Fens­ter und frag­te mich, wie viel Ben­zin ich ha­ben woll­te. Ich war baff. Man muss­te nicht selbst tan­ken, man wur­de ein­fach be­tankt.

Um mei­ne Bar­mit­tel ein biss­chen bei­sam­men zu­hal­ten ent­schied ich mich für einen Be­trag von 30 Dol­lar. Der jun­ge Mann grins­te mich wei­ter an und gab mir zu ver­ste­hen, dass er nicht glaub­te, dass in den Tank mei­nes Miet­wa­gens so viel Sprit pass­te. Gut, er muss­te es wis­sen, im­mer­hin war es sein Job und er hat­te si­cher schon tau­sen­de Au­tos be­tankt. Ich bat ihn dar­um, das Au­to dann voll­zu­ma­chen, aber bei 30 Dol­lar auf­zu­hö­ren. Lä­chelnd nahm er den Hahn und steck­te ihn in den Zu­gang mei­nes Klein­wa­gens. Dann hör­te ich auch schon das be­kann­te Geräusch, wenn Ben­zin in den Tank ge­pumpt wird. Aus mei­nem Sei­ten­fens­ter er­kann­te ich die Zah­len, die sich er­höh­ten. Ich wun­der­te mich nur, warum der Preis im Ge­gen­satz zum Sprit so lang­sam an­wuchs. Bei knapp 17 Dol­lar blieb es dann auch und das Be­tan­ken war be­en­det. Ich hat­te in mei­nem dum­men Kopf wie­der et­was über­se­hen. Der Preis auf der An­zei­ge­ta­fel war pro Gal­lo­ne an­ge­ge­ben. Ei­ne Gal­lo­ne wa­ren im­mer­hin fast vier Li­ter. Das muss­te ich erst­mal ver­dau­en. Ich be­zahl­te mei­ne Rech­nung bei dem jun­gen Mann mit 20 Dol­lar und roll­te vom Ge­län­de der Tank­stel­le.

Der Preis pro Gal­lo­ne war halb so viel wie in Deutsch­land für einen Li­ter. Das hieß, ich be­zahl­te nur ein Vier­tel des­sen, was ich kann­te. Ich hat­te mir völ­lig un­nö­tig Ge­dan­ken ge­macht. Kei­ne schmie­ri­gen Fin­ger durch das Ben­zin. Ich muss­te nicht den Wa­gen ver­las­sen und be­zahl­te fast nichts für Ben­zin. Konn­te es ei­gent­lich noch bes­ser wer­den? Schein­bar war das ein Tag in mei­nem Le­ben an dem al­les funk­tio­nier­te. Die Glücks­fee muss­te heu­te di­rekt auf mei­ner Schul­ter sit­zen. Schon den gan­zen Tag lief al­les wie am Schnür­chen. In Deutsch­land hät­te ich mir di­rekt einen Lot­to­schein ge­kauft. Hier be­lohn­te ich mich statt­des­sen mit ei­nem Eis und ei­nem Kaf­fee mit herr­li­chem Aus­blick auf das Meer. Jetzt brauch­te ich nur noch einen Au­to­händ­ler der mir et­was Bil­li­ges an­bie­ten konn­te. Dann er­in­ner­te ich mich an das ei­ne Au­to­haus was ich ge­se­hen hat­te als ich vom Flug­ha­fen zu mei­nem Ho­tel ge­fah­ren war. Der war nur we­nig ent­fernt und ich ent­schied mich da mal vor­bei­zu­schau­en.

Kapitel 6

Na­tür­lich konn­te an ei­nem Tag nicht al­les klap­pen wie man sich das vor­stellt. Der Au­to­händ­ler den ich ge­se­hen hat­te ver­füg­te nur über Neu­wa­gen. Sie wa­ren zwar nicht wirk­lich teu­er, wenn man sie mit den Prei­sen in Bo­chum ver­glich, aber la­gen trotz­dem weit au­ßer­halb mei­nes Bud­gets. Ich konn­te mir kein so teu­res Au­to leis­ten. Al­ler­dings hat­te ich et­was ge­se­hen, was ich ir­gend­wann in mei­nem Le­ben mal mein Ei­gen nen­nen woll­te. In ei­nem ein­ge­zäun­ten Be­reich auf der an­de­ren Stra­ßen­sei­te hat­te er fünf Fahr­zeu­ge aus den USA ste­hen. Was könn­te es schö­ne­res ge­ben, als klei­ne Frau mit ei­nem großen Hum­mer über die In­sel zu fah­ren? Gut, sie wa­ren zwar nicht neu, son­dern ge­braucht, aber das stör­te mich nicht. Aus­ge­schrie­ben wa­ren sie für knapp über 30.000 Dol­lar. Ir­gend­wann wür­de ich mir so et­was leis­ten. Ganz al­lei­ne für mich.

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