Hans-Joachim Mundschau - RoadMovie

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Peter Huber, ein Mann in den Fünfzigern, verheiratet, zwei Kinder, verliert den Boden unter den Füßen, als er seine Traumfrau trifft. Nach dem Fall in ein tiefes schwarzes Loch macht er sich auf eine lange Reise in die gut verschlossenen geheimen Kammern seiner Seele, wo die Abgründe lauern. Doch was bedeutet das schon gegen den Reiz des Davonlaufens und den Kick, den ein Espresso bietet!

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Manches bekam der Arbeitsberater auch nicht mit. Dadurch blieb mir eine Menge Ärger erspart. Kurzzeitig beschäftigten wir eine schlanke, blonde Lehrerin, eine richtige Schönheit, die allerdings von entwaffnender Naivität war. Sie bestätigte alle Vorurteile, die ich gegen diesen Typ Frau mit mir herumtrug. Zuletzt leitete sie einen reinen Frauensprachkurs. Gelegentlich schaute ich einfach nur so vorbei, um etwas von der Stimmung mitzubekommen, oder brachte Materialien. Bei einem dieser Besuche – ich hatte eine Information des Arbeitsamtes weiterzugeben – grinsten und giggelten die Damen ständig, während ich redete. Ich beachtete es zunächst nicht, sprach meinen Text zu Ende, und fragte dann:

„Gibt es etwas, was Sie mir erzählen wollen?“

Sie drucksten zunächst herum. Eine Teilnehmerin sagte dann zaghaft „Schauen Sie doch einmal Frau Loschka an!“

Frau Loschka hatte die ganze Zeit auf dem Stuhl hinter dem Lehrerpult gesessen. Mir war nichts aufgefallen. Jetzt erst sah ich, dass sie außer einem langen Strickpullover nichts anzuhaben schien. Ich sah ewig lange, braungebrannte Beine, die im Pullover verschwanden. Sonst war da nichts. Meine Verblüffung bildete sich heftig auf meinem Gesicht ab, denn alle brachen in lautes Gelächter aus. Frau Loschka erklärte mit ihrer mädchenhaften Stimme, sie habe sich Kaffee über die Hose geschüttet und habe dieselbe zum Trocknen über die Heizung gehängt. Sie sagte es so, als sei es das Normalste von der Welt, schnell mal im Unterricht die Hose auszuziehen. Ich bat sie vor die Tür und erklärte ihr so ruhig, wie ich dazu in der Lage war, was denn wohl passiert wäre, wenn jemand vom Arbeitsamt vorbeigekommen wäre.

„Ach ja“, sagte sie, „daran habe ich gar nicht gedacht.“

Diese kleinen alltäglichen Kämpfe belasteten mich am meisten. Sie ließen mich diesen Job nach und nach hassen. Irgendwann würde ich so weit sein, alles hinzuwerfen und etwas ganz anderes anzufangen.

DIE VERÄNDERUNG

Ich war auf der Autobahn, als es passierte. In Gedanken war ich bei einer Wanderung in den Dolomiten. Ich fuhr an der Abfahrt Butzbach vorbei, ohne es zu merken. Ich hing dem Gefühl nach, auf dem höchsten Punkt des Chicolate-Passes zu stehen, den schmalen Weg, den ich heraufgekommen war, hinter mir zu haben, jetzt auf die andere Seite zu sehen. Ich konnte die Sonne spüren, wie sie auf meine Kopfhaut brannte, sah den stahlblauen Himmel, schmeckte die klare Luft, empfand auch diese Leichtigkeit, die sich in den Bergen einstellt. Offenbar steuert in solchen Augenblicken beim Autofahren ein lebenserhaltendes System des Unterbewusstseins die Vorgänge, so dass während dieser Zeit der mentalen Abwesenheit kein Unglück geschieht. Als dieser Wachtraumzustand zu Ende ging, wusste ich nicht, wo ich war.

Die äußere Wirklichkeit umhüllte mich. Ich musste an Gelatine denken. Es war, wie wenn ich in einer zähen, durchsichtigen Flüssigkeit steckte, die mich am Denken hinderte. Es ängstigte mich, dass ich diesen Zustand in letzter Zeit ein paar Mal erlebt hatte, in immer kürzeren Abständen. Dieses Mal musste ich bis zur Abfahrt Bad Homburg fahren. Ich verließ die Autobahn, fuhr aber nicht zurück. Ich wollte jetzt nicht ins Büro. Ich konnte sie jetzt nicht ertragen, diese Menschen, die mich so anödeten. Mir war fast schlecht bei dem Gedanken, jetzt mit jemandem sprechen zu müssen. Es war dasselbe Gefühl, das sich früher an der Uni vor manchen Seminaren eingestellt hatte.

Ich wollte mit mir allein sein, keine Ansprüche erfüllen müssen. Ich ließ Bad Homburg hinter mir und folgte der Straße in den Taunus. Es herrschte strahlender Sonnenschein. Als ich mich Usingen näherte, fiel mir Jennifer ein. Während meines Studiums entdeckte ich eines Tages plötzlich in einer Übung zum Thema essay writing, dass sich eine Frau für mich interessierte. Sie saß einfach neben mir. Wenn sie mit mir sprach, berührte sie meinen Arm, merkte sich sehr schnell meinen Vornamen. Sie war nicht sehr groß, sehr schlank, kleine Brüste. Manchmal schaute sie mich verträumt an. Etwas in ihrem Blick signalisierte eine unendliche Traurigkeit. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. Dieser Blick ließ mich Distanz halten. Da war etwas Fremdes, Unheimliches.

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich feststellte, dass auch ihre Schwester an der Übung teilnahm. Sie richtete mir eines Morgens aus, dass Jennifer heute nicht kommen könne. Ich war überrascht, weil mir klar wurde, dass sich beide mit mir beschäftigten. Wir kannten uns ja nur vom Sehen und von den paar Gesprächen, die wir während der Übung geführt hatten. Von da an beschäftigte auch sie mich. Ich war verwirrt. Eine schöne Frau, eine von denen, an die ich mich normalerweise nicht herantraute, zeigte unverhohlen Interesse an mir, das war ich nicht gewohnt. Ich wurde befangen. Vor der nächsten Sitzung fürchtete ich mich fast. Wie sollte ich das angehen? Ich war völlig ratlos. Gleichzeitig faszinierte mich die Situation. Ich hatte Fluchtgedanken. Letztlich entschied ich mich hinzugehen.

Es war anders. Wir begrüßten uns zaghaft. Ich hatte den starken Wunsch, sie zu küssen. Erst redeten wir nichts, folgten dem, was in der Übung abgehandelt wurde. Dann fragte sie plötzlich, ob ich Freitagnachmittag schon etwas vorhätte. Als ich verneinte, fragte sie, ob ich Lust hätte, mit ihr zu einer Literaturlesung in die evangelische Studentengemeinde zu gehen. Panik verleitete mich dazu, nun doch einen Termin vorzuschieben, den ich vergessen hätte. Sie sah sehr enttäuscht aus. Ich fühlte mich erleichtert. Ich war wieder einer Falle entkommen. Wir verabschiedeten uns recht kühl nach der Übung. Die Erleichterung wich einem Gefühl von verpasster Gelegenheit. Ein seltsamer Zwiespalt tat sich auf.

Zu Hause kam ich ins Grübeln. Ich sprach mit der Frau darüber, mit der ich zusammen wohnte, der späteren Mutter meiner Kinder. Sie schien desinteressiert. Je näher der Freitag kam, umso unruhiger wurde ich. Ich ging dann doch zu dieser Veranstaltung. Schon am Eingang sah ich sie mit einem anderen Mann. Sie sah mich, wir blickten uns kurz an, dann ging ich. Ich konnte ihr keinen Vorwurf machen, ich hatte meine Chance gehabt.

Wir verloren uns aus den Augen, das heißt sie war plötzlich nicht mehr da. Von einem Freund, der sie und ihre Schwester kannte, erfuhr ich, dass sie für ein Auslandssemester nach Schottland gegangen war. Es war schön mir einzureden, dass sie wegen mir gegangen war, weil sie mich nicht mehr treffen wollte.

Ein halbes Jahr später traf ich sie wieder. Es war in einer Vorlesung über Kleist. Ich setzte mich in eine dieser endlos langen, aufsteigenden Reihen in einem dieser schrecklichen Hörsäle. Als ich saß, entdeckte ich sie neben mir. Es war, als hätten wir uns immer schon gekannt, als hätte es dieses halbe Jahr Unterbrechung nicht gegeben. Wir trafen uns fast ein Semester lang, zweimal die Woche bei Kleist, sprachen über Literatur, Politik und alles Mögliche, nie über uns. Wir verließen meist noch zusammen das Philosophikum, sprachen gelegentlich noch auf dem Parkplatz miteinander, trennten uns dann. Es gab weder von mir noch von ihr einen Versuch, außerhalb der Uni etwas gemeinsam zu unternehmen. Die letzten paar Male fiel mir auf, dass sie beim Sprechen durch mich hindurch schaute. Es war, als sähe sie etwas irgendwo hinter mir, was sie anzog, was sie aber gleichzeitig bedrohte. Kurz vor Ende des Semesters erschien sie nicht mehr zu der Vorlesung. Da ich ihre Schwester auch nicht mehr traf, konnte ich nichts über sie herausfinden. Sehr viel später erzählte mir ein Freund, dass sie mit einem Mann, einem Rechtsanwalt, nach Fulda gezogen war und sich kurz darauf aus dem Leben verabschiedet hatte.

Ich fuhr durch Usingen, dann in Richtung Erdefunkstelle. Auf dem großen Parkplatz stieg ich aus, zündete mir eine Zigarette an und lief einfach los. Ich fühlte mich verlassen. Es nagte wieder in mir. Mir war klar, dass ich eine Entscheidung treffen musste, um aus diesem Zustand, der mich allmählich zugrunde richtete, herauszukommen. Mir war allerdings noch keineswegs klar, was und wie ich zu entscheiden hatte.

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