Hans-Joachim Mundschau - RoadMovie

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Peter Huber, ein Mann in den Fünfzigern, verheiratet, zwei Kinder, verliert den Boden unter den Füßen, als er seine Traumfrau trifft. Nach dem Fall in ein tiefes schwarzes Loch macht er sich auf eine lange Reise in die gut verschlossenen geheimen Kammern seiner Seele, wo die Abgründe lauern. Doch was bedeutet das schon gegen den Reiz des Davonlaufens und den Kick, den ein Espresso bietet!

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Ich hatte mittlerweile eine eigene Wohnung. Es war nicht leicht gewesen, mich von meinen Kindern räumlich zu trennen. Mein Sohn war schon so verständig, dass ich mit ihm über meinen Auszug sprechen konnte. Ich fragte ihn eines Tages, was er denn davon hielte.

Er drückte es sehr einfach aus: „Ich finde es schade, aber es ist gut, wenn dann nicht mehr so viel Streit im Haus ist.“

Das machte es mir leichter. Ich fand, nachdem die innere Trennung vollzogen war, sofort eine Wohnung im selben Dorf, dreihundert Meter Luftlinie entfernt. Damals empfand ich es als Glücksfall, heute denke ich anders darüber. Die räumliche Nähe brachte eine Menge Schwierigkeiten, die ich mir hätte ersparen können.

Ab und zu tauchen Erinnerungsfetzen auf. Manches Mal lag ich in der Nacht lange wach und trauerte. Erstaunlicherweise spielte der Alkohol keine Rolle. Ich trank meist wenig, ganz im Gegensatz zu der Zeit, als ich noch bei meiner Familie wohnte. Ich rauchte viel, meist Zigaretten, stieg aber dann nach und nach auf Zigarillos und Zigarren um. Zigaretten griffen mich körperlich zu sehr an. Ich saß oft einfach in meinem Sessel im Wohnzimmer und schaute den Rauchwölkchen nach. Zu der Zeit habe ich mich zum ersten Mal in meinem Leben einsam gefühlt. Es war niemand für mich da, wenn ich nach Hause kam. Ich hatte gelegentlich Anfälle von Angst, wenn ich mir vorstellte, dass ich krank oder pflegebedürftig werden könnte. Ich musste sehr oft an meine Großmutter denken, besonders an die Zeit, als meine Mutter berufstätig war und ich bei meinen Großeltern aufwuchs. Es hat nie wieder eine Zeit gegeben, zu der ich mich so geborgen fühlte.

Ich versuchte für mich herauszufinden, was dieses Erlebnis mit Patrizia mit mir gemacht hatte. Ich sperrte mich gegen das, was ich mir eingestehen musste. Ich hatte eine Art von Schwäche an mir kennen gelernt, die mich völlig aus der Bahn warf. Es war diese vollkommene Hingabe an eine Frau, mit der ich nicht einmal fünf ganze Tage zusammen gewesen war. Einerseits erfüllte es mich mit einer mir unverständlichen Freude, dass mir so etwas passieren konnte. Andererseits kam ich mir lächerlich vor, weil mein Innenleben so aus den Fugen geraten war, und weil ich es zugelassen hatte, dass Patrizia mich so berührt hatte - wie wenn ich in eine Fallgrube hineingetappt wäre. Nun lag ich in dem Loch und wusste nicht, wie ich wieder hinaus kommen sollte.

Es kam dann aber auch eine Zeit, wo ich wieder unter Menschen ging. Ich spielte wieder Tennis, ging wieder in Kneipen.

Am schlimmsten war immer die Rückkehr in die leere Wohnung. Ich schaltete meist den Fernseher an, wählte irgendein Programm und schlief in dem unbequemen Sessel ein. In der Nacht schleppte ich mich dann ins Schlafzimmer, schlief oft in den Kleidern weiter. Am nächsten Morgen fühlte ich mich nicht einmal unausgeschlafen. Nur die Seele war meist wund. Ich habe keine Zeitempfindung dafür, wie lange dieser zutiefst lästige Zustand dauerte.

Mich wundert heute, dass ich in dieser Zeit des Trauerns keinerlei Sexkontakte hatte. Nicht, dass ich kein Bedürfnis danach gehabt hätte. Ich konnte mich nicht aufraffen. Ich wollte mich auch nicht auf einen anderen Menschen in irgendeiner Weise einlassen, nicht einmal für einen One-Night-Stand. Ich sah den Frauen durchaus mit Interesse nach, konnte mir aber in keiner Weise vorstellen, mit einer etwas anzufangen. Ich war fertig mit ihnen.

Patrizia hielt ich inzwischen tatsächlich für ein Miststück, das nur auf eine Woche Abwechslung aus gewesen war, vielleicht auf einen guten Fick. Der Zorn auf sie half mir. Ich hatte einen Kanal, durch den ich mich erleichtern konnte. Ich begann Sympathie für ihren Mann zu empfinden, der sie sicher ebenso sehr wie ich liebte und den sie nach Strich und Faden betrog. Vielleicht war es so etwas wie männliche Solidarität, die ich empfand. Vielleicht werden Männer solidarisch, wenn sie von Frauen verletzt werden. Mag sein, dass ich mir diese Solidarität einbildete, weil ich feststellte, dass ich nicht der einzige war, der wegen Patrizia litt. Ich dachte kurzzeitig daran, einen Brief an ihren Mann zu schreiben, ließ es aber dann doch.

Auch dieser Zustand dauerte eine Weile an. Ich stellte mir ausgiebig vor, wie ich sie mit Worten niedermachen würde, wenn ich nur noch einmal die Gelegenheit haben würde, sie zu sehen. In meinen Fantasien schrie ich ihr meine ganze Verletztheit entgegen, konnte mir aber nicht vorstellen, wie sie reagieren würde.

Mit der Zeit wurde ich milder. Meine Fantasien gingen in andere Richtungen - nicht sofort, sondern nach und nach. Ich malte mir aus, wie ich sie zufällig treffen würde, auf einem Rastplatz an der Autobahn, vielleicht wieder auf einem Seminar. Ich würde mich sanft und abgeklärt verhalten, würde Verständnis für ihre Situation ausdrücken, würde mich bei ihr noch einmal für die schönen fünf Tage bedanken. Ich würde ein richtiges Arschloch sein. Auch das ging vorüber.

Lange Zeit war mein Gemütszustand wechselhaft, voller Brüche und sprunghafter Änderungen. Es kam dann auch wieder die Zeit, zu der mich Frauen erregten. Eine Nachbarin hatte die Gewohnheit, nachmittags zu baden. Ein paar Mal musste ich nach der Arbeit bei ihr klingeln, weil sie Post für mich entgegengenommen hatte. Ich musste immer etwas warten nach dem Klingeln, und jedes Mal öffnete sie in ihrem geblümten abgewetzten Bademantel. Dazu gehörten entweder Lockenwickler oder eine Duschhaube, wie sie auch immer meine Mutter trug. Mir fielen besonders ihre dunkelblond behaarten Beine auf. Ich wusste zu der Zeit noch nicht, dass ihr Mann fast ständig auf Montage war. Wie man sich im Dorf erzählte, ließ er auf seinen Reisen nichts anbrennen. Sie wäre sicher nicht abgeneigt gewesen, aber ich konnte mich nicht überwinden, den Anfang zu machen. Und so wurde nichts daraus.

Ich entschloss mich, mit Johannes die diesjährige Wanderung in die österreichischen Alpen mitzumachen. Als ich kurz vor der Abfahrt am Telefon mit ihm die letzten Einzelheiten besprach, bat er mich, zwei Frauen im Auto mitzunehmen. Die eine, Emma, würde ich kennen, sie sei schon vor Jahren einmal mitgewandert. Ich erinnerte mich dunkel an eine kleine, nervige, ständig quasselnde Frau. Ich sollte sie an einer Raststätte bei Frankfurt aufgabeln. Ihre Freundin Reinhilde würde am Abreisetag von ihrem Mann bei mir abgeliefert werden. Natürlich nahm ich diese harte Prüfung auf mich.

Morgens hielt dann ein uralter Hanomag-Bus vor meiner Haustür, ein freundlich grinsender Teddybär mit Vollbart stieg aus, öffnete die Schiebetür und ein nöliges kleines Mädchen quoll hervor. Ihr folgte eine etwa fünfunddreißigjährige, riesige rothaarige Frau mit Pferdeschwanz und nackten Beinen und einem riesigen Hintern. Ihre Stimme nervte mich schon, als sie das erste Mal nach ihrem Kind rief. Es dauerte ewig, bis dann ihr Rucksack in meinem Auto verstaut war und sie sich von Mann und Kind verabschiedet hatte. Dann wurden wir jedoch sehr schnell miteinander warm. Offensichtlich war sie ganz anders, wenn sie nicht in ihren Familienclan eingebunden war. Bis wir Emma an der Autobahnraststätte trafen, war ich schon weitgehend über ihre und Emmas persönliche Verhältnisse der letzten zehn Jahre informiert.

Ich hätte Emma nicht mehr erkannt. Reinhilde zeigte sie mir, als wir auf den Parkplatz fuhren. Sie war ein schlankes Wesen geworden, das mit einem dunkelblauen, ärmellosen Oberteil und mit einem kurzen weißen Rock herumstand. Sie hatte kurzes, gelocktes, brünettes Haar, das ihr keck ins Gesicht hing.

Ihr Vater, der mit dem breitesten amerikanischen Akzent sprach, den ich je gehört habe, hatte sie gebracht. Wir luden ihren Rucksack um und fuhren dann endlich los.

Nach langer Zeit konnte ich wieder richtig albern sein. Ich merkte sehr bald, dass sich zwischen Emma und mir etwas aufbaute. Von der Tour, auf der wir uns kennen gelernt hatten, wussten wir beide nicht mehr allzu viel. Sie erzählte es, und ich erinnerte mich auch, dass sie damals – es musste zehn Jahre her sein – gerade frisch in ihren jetzigen Mann verliebt gewesen war, von dem sie sich aber jetzt gerade räumlich getrennt hatte.

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