Karin E. Bell - Evelyn zwischen 55 und 60

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Evelyn zwischen 55 und 60: краткое содержание, описание и аннотация

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Evelyn schildert in kurzen Episoden ihren Alltag rund um Familie, Beruf, Freundschaften, Reisen und Hobbies sowie ihre Erfahrungen und Gedanken rund ums Älterwerden. Zeiten der Trauer werden beschrieben, aber auch Erlebnisse, die Mut machen und oft ihre komischen Seiten haben.
In Rückblenden lässt sie längst Vergangenes wieder aufleben: Was war gut? Und was nicht? Welche Ereignisse müssen, so schwer es auch fällt, als Teil des Lebens akzeptiert werden?
Evelyn möchte mit ihren Aufzeichnungen vermitteln, dass auch ein einfaches und unauffälliges Leben spannend genug sein kann.

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Einen Teil des Bücherregals leerte ich ebenfalls, wobei mir diverse alte, leicht vor sich hin müffelnde Bücher in die Hände gerieten. Schnell landeten einige dieser alten Schinken in der blauen Tonne, schön bedeckt von einigen Tageszeitungen, damit Hannes nicht etwa verräterische Buchkanten sehen und den ganzen Krempel wieder hervorholen würde.

„Oh Gott, was ist denn hier los?“ fragte Hannes, der noch pfeifend das Haus betreten hatte, jetzt aber sprachlos und ungläubig in das Wohnzimmer starrte. Als ich ihn daran erinnerte, wir hätten doch ausgemacht, am Wochenende anzustreichen, erkannte ich an seinem Gesicht, in dem sich nun mittleres Entsetzen widerspiegelte, dass meine Idee des Ausräumens goldrichtig gewesen war. Keineswegs nämlich hätten wir ansonsten am Wochenende mit dem Anstreichen begonnen.

Was habe ich da bloß angefangen, fragte ich mich kurz darauf. Auf einmal bekam ich Angst vor der eigenen Courage, mir graute regelrecht vor der bevorstehenden Arbeit, während Hannes sein Schicksal offenbar bereits angenommen und, nun schon wieder pfeifend, diverse Bananenkartons hervor gezaubert und mit allerhand Kram aus dem Wohnzimmer gefüllt und irgendwo verstaut hatte. Jetzt war er nämlich derjenige, der sich schon freute; wohl weniger auf die Arbeit als auf das zu erwartende Ergebnis. Einige Momente lang saß ich in leicht panischer Stimmung auf dem Sofa und dachte an Hannes‘ Bruder Bert, der eine größere Umbauaktion an seinem Haus plant und mit großem Mut und voller Selbstvertrauen an die Sache heranzugehen scheint.

„Dann werden wir doch wohl ein Zimmer angestrichen kriegen!“ Das Resumée aus den Gedanken an Bert sprach ich laut aus, wie eine Beschwörungsformel. Ich trank meinen Rest Kaffee, der längst kalt geworden war, und machte mich wieder an die Arbeit, ans weitere Ausräumen.

Das alles ist jetzt vier Tage her. Und nun, nachdem alles fertig ist, sitze ich zufrieden, wenn auch etwas abgespannt, auf dem Sofa, betrachte das wieder vollständig eingeräumte Wohnzimmer, welches in seinem warmen Gelbton ausgesprochen wohnlich aussieht, und bin froh, dass ich endlich mal ein Problem ernsthaft angegangen bin.

Unsere Freundin Silvia hat mich eingeladen zu einem „Haydn-Konzert; im Rahmen der „Brühler Schlosskonzerte“, die alljährlich im August stattfinden. Als wir im Konzertsaal sitzen, sehe ich mir die anderen Besucher an und mache meine Studien: Wer weiß, wie viele Leute hier wirklich freiwillig sitzen, fein gemacht und frisch frisiert. Nicht alle wirken, als würden sie locker und unbeschwert in Erwartung der Musik sein, die ihnen gleich geboten wird. Es ist vielleicht ein Geburtstagsgeschenk von den erwachsenen Kindern („Mama und Papa haben ja sonst schon alles.“) oder das Ergebnis einer überredungsbegabten Freundin („Geh doch mal mit, ich kann günstig an Karten kommen.“). Vielleicht sitzt hier auch so mancher Mensch im reiferen Alter, für den ein solcher Konzertbesuch zum guten Ton gehört („In unserem Alter macht man das eben.“). Sie holt zu diesem Zweck ihr feines Brokatkleid aus dem Schrank, dazu die eleganten, für den Anlass perfekten Schuhe, die aber ziemlich unbequem sind. Er zieht den Anzug an, seinen „guten“, bei dem aber überraschend die Hose kneift. („Sieht keiner, wenn Du die aufmachst. Sitzen ja Leute vor Dir. Musst nur beim Aufstehen dran denken.“) Vielleicht aber wollen sie sich, meinen hämischen gedanklichen Anmerkungen zum Trotz, ganz einfach nur einem wunderbaren Kunstgenuss hingeben, wie er nur in Live-Aufführungen möglich ist.

Während des Konzerts sitzt Silvia neben mir mit geschlossenen Augen und lächelt; sie hat viel mehr Ahnung von klassischer Musik als ich. Aber auch ich genieße die angenehmen Klänge, die verschiedenen Sinfonien und fühle mich richtig wohl. Auf einmal höre ich ein fremdes Geräusch, welches nicht zur Musik passen will. Schräg links von uns schnarcht ein alter Mann; leicht zusammengesackt sitzt er da, und seine Nachbarin, wohl die Ehefrau, bemüht sich so unauffällig wie möglich, ihn wach zu bekommen. Es fällt offenbar schwer, doch endlich gelingt es ihr. Keine drei Minuten später beginnt wieder das gleiche Spiel. Ich beobachte die beiden mit großem Vergnügen, wage es aber nicht, Silvia rechts neben mir anzugucken. Zweifellos hat sie das nette Zwischenspiel ebenfalls im Blick, aber wenn wir uns jetzt auch nur für einen Moment ansehen würden, könnte zumindest ich mich nicht mehr ernst halten. Vor lauter Anspannung sitze ich ganz verkrampft da und bin richtig erleichtert, als eine Pause angekündigt wird. Sofort stehen die Leute auf, es wird unruhig und das ist die Rettung. Silvia und ich sehen uns an und prusten sofort los. Jetzt dürfen wir ja, in der Pause stört es niemanden.

„Du hast ganz angespannt und kerzengerade da gesessen, und ich hab jeden Moment damit gerechnet, dass Du laut loslachen würdest.“ kichert sie.

„Viel hätte auch nicht gefehlt,“ antworte ich, „und wenn ich Dich angeguckt hätte, wär es aus gewesen.“

Wir amüsieren uns über die kleine Episode, vergessen darüber aber ganz, uns über die schöne Musik zu unterhalten, wegen der wir schließlich hier sind. Kulturbanausen!

Nachdem die Pause beendet ist, und das Konzert weitergeht, sitzen Silvia und ich ganz still auf unseren Plätzen und hören in Ruhe zu. Die Stühle des älteren Paares sind leer.

Ein Friseurbesuch steht an. Eigentlich fühle ich mich gut, relativ ausgeruht, und finde, dass ich im Gesicht nicht so eigenartig verquollen aussehe wie manchmal. Nachdem der Friseur meine Haare gewaschen hat, wage ich einen ersten Blick in den Spiegel. Doch was sehe ich da? Schatten unter den Augen, die viel müder gucken als ich mich fühle. Fahle, dicke Wangen. Und sehr vorteilhaft ist es auch nicht, wenn der Friseur mir die Haare ganz aus dem Gesicht kämmt. Ein bleiches Mondgesicht starrt mich da an, dabei ist das Licht beim Friseur doch angeblich eher schmeichelnd. Bei mir wird jetzt aber nicht geschmeichelt, deshalb gucke ich gleich wieder weg, nach unten, was aber zweifellos aus meiner Kinnpartie ein Doppelkinn macht. Gut, dass niemand neben mir sitzt und das sieht. Nun beginnt der Friseur mit dem Haarschnitt, auf dass die Kettchen an seinen schmalen Handgelenken nur so klirren. Wir reden über dies und jenes, mein gertenschlanker Friseur in den modischen Klamotten und ich. Einmal rede ich auch gehörigen Unsinn. Es geht um unsere geplante Urlaubsfahrt.

„Wohin fahrt Ihr denn?“ fragt mein Haarspezialist.

„Richtung Süden“ kommt da, wobei ich mich gleich korrigiere, „Richtung Saarland, meine ich.“ Was war das denn wieder? Leider ist es mir schon mehrmals passiert, dass ich etwas ganz anderes gesagt habe, als ich eigentlich vorhatte. Beginnende Demenz oder sonstige geistige Schwächen?

Schließlich wird mein Haar geföhnt. An mein Gesicht habe ich mich langsam gewöhnt und wage sogar einen längeren Blick in den Spiegel. Beim Bezahlen strahlt mich der Friseur überaus nett und charmant an. Vielleicht sehe ich ja doch nicht so schlimm aus. Aus lauter Dankbarkeit gebe ich ihm ein richtig gutes Trinkgeld. Er bringt mich zur Tür, und erst draußen fällt mir ein, dass er vorhin eine andere Kundin, eine ziemlich dicke, ältere Frau, genauso strahlend verabschiedet hat.

Seit vielen Jahren machen Hannes und ich für einige Tage Abstecher in uns unbekannte Gegenden Deutschlands. Längst haben wir festgestellt, dass es nicht unbedingt nötig ist, weite und kostspielige Auslandsreisen durchzuführen, um immer wieder andere Regionen zu erkunden; die landschaftliche Vielfalt unseres eigenen Landes ist groß genug. So haben wir uns in Süddeutschland aufgehalten, wobei es uns die Gegend rund um den Chiemsee besonders angetan hat. Sehr gerne mögen wir auch die Küsten von Nord- und Ostsee oder die reizvolle Mecklenburger Seenplatte. Diesmal also steht eine kleine Reise ins Saarland an. Doch die Sorge, dass Marvin zuweilen morgens nicht seinen Wecker hört, belastet mich. Und wie wird meine Mutter zurecht kommen? Zu allem Überfluss ist auch noch schlechtes Wetter mit viel Regen angesagt für die nächsten Tage. Ich glaube, ich habe mich selten auf eine Urlaubsfahrt so wenig gefreut wie diesmal. Und auch die nervtötende Kofferpackerei vor der Reise. Wie wird das Wetter sein? Wieviel Variationsmöglichkeiten habe ich mit welchen Kleidungsstücken? Und die ganze Sortiererei, bis alles im Koffer ist. Ich frage mich, ob es sich für die kurze Urlaubsdauer überhaupt lohnt, einen solchen Aufwand zu betreiben. Gleichzeitig denke ich ständig darüber nach, ob Marvin und meine Mutter jeweils alleine zurecht kommen werden. Schließlich kommt mir ein erlösender Satz immer deutlicher in den Sinn, bis es wie in Großbuchstaben da steht: Es sind beides erwachsene Menschen, die eine Woche ihren Kram ohne mein Zutun machen müssen. Mehr nicht. Nachdem mir das richtig klar ist, fühle ich mich besser.

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