La Jolla, Kalifornien
21. Mai 1998
Danksagung
Dieses Buch wäre nicht ohne die unschätzbare Hilfe von Freunden rund um die Welt möglich gewesen. Während viele zur endgültigen Fassung beitrugen, mochte ich vier Leute erwähnen, die mir wertvollen Rat gaben, Mut machten und meinen ersten literarischen Versuch in eine lesbare Form brachten. Einen ganz herzlichen Dank an Euch, Stephen james, Don Marshall, Brooke Webb und Lara Brainstein aus Cambridge (England), Sydney (Australien), San Francisco (USA) und Montreal (Kanada).
Fur die ausgezeichnete Übersetzungsarbeit möchte ich meinen deutschen und österreichischen Freuden Erik Weiss, Daniel Johnson, Peter Speier und Susi Steed danken. Speziellen Dank an Mac für seine Wichtige Unterstützung seit Beginn dieses Projekts.
Besetzung der Darsteller
Rangjung Rigpe Dorje, der 16. Karmapa,
Oberhaupt der Karma Kagyü Schule des Tibetischen Buddhismus
Shamar Rinpoche oder Künzig Shamarpa oder Shamarpa,
Hauptschüler Karmapas
Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama,
hoher spiritueller Führer und König Tibets
Thaye Dorje, der 17. Karmapa,
von Shamar Rinpoche anerkannt
Tai Situ Rinpoche oder Situ Rinpoche oder Situpa,
zweithöchster Schüler Karmapas
(hier zusammen mit Urgyen Trinley)
Urgyen Trinley,
von Tai Situ Rinpoche und vom
kommunistischen China als 17. Karmapa
anerkannt und bestätigt durch den Dalai Lama
Jamgön Kongtrul Rinpoche oder Jamgön Rinpoche oder Jamgön Kongtrul,
hoher Kagyü-Lama und enger Schüler Karmapas
Goshir Gyaltsab Rinpoche
oder Gyaltsab Rinpoche oder Gyaltsabpa,
hoher Kagyü-Lama und enger Schüler Karmapas
Topga Yulgyal order Tobga Rinpoche oder Tobgala,
Generalsekretär von Rumtek
und vom Karmapa Charitable Trust
Lopön Tsechu Rinpoche order Tsechu Rinpoche,
hoher Lama und Vertrauter des 16. Karmapa
Akong Tulku,
Kagyü-Lama, der in Schottland lebt; Situ Rinpoches Abgesandter zu den kommunistischen Chinesen
Tenga Rinpoche,
bekannter Kagyü-Lama, der in Kathmandu lebt
Lama Ole Nydahl,
erster westlicher Schüler des 16. Karmapa, Gründer von
über 600 buddhistischen Zentren im Westen
Einführung
Als das Telefon auf der Insel Kauai klingelte, ahnten wir nicht, daß dies der Beginn eines gewaltigen Sturmes sein würde - ein Sturm, der durch die Karma Kagyü-Linie des Tibetischen Buddhismus fegen, ihre Grundmauern erschüttern und der Politik des mittelalterlichen Tibet einen letzten Stoß versetzen sollte. Ein tropischer Strand war wohl kaum der richtige Schauplatz für ein Drama mit Hintergrund im Himalaya, dennoch rollte eine größere Krise auf die Küsten Hawaiis zu. Mitten in einer von Oles arbeitsreichen Belehrungstouren, eingelullt von der Schönheit der Pazifikinsel, waren wir nicht wirklich auf die Neuigkeiten vorbereitet, die da kommen sollten.
Elf Zeitzonen entfernt in Deutschland schlug Sys - Oles Sekretärin - Alarm. Ein mysteriöser Brief aus Asien war in allen unseren Zentren in Europa angekommen. Mit einer bunten Marke aus Nepal und einer kaum leserlichen Adresse, sah der Brief nach einem weiteren höflichen Kontaktversuch tibetischer Mönche mit dem Westen aus. Als aber die Leute in unseren Zentren den Text genauer studierten, wurde ihre Überraschung nur noch von ihrem Mißfallen übertroffen. Der Brief entbehrte jeder Höflichkeit und der Kontakt den er suchte, beinhaltete politische Intrigen und sektiererische Kämpfe.
Die Autoren, eine obskure Gruppe tibetischer Händler aus dem Kathmandu-Tal namens “Derge Association” nahmen sich kein Blatt vor den Mund. Was sie zu sagen hatten, sollte den tibetischen Buddhismus in ein noch nie dagewesenes Durcheinander stürzen. Mit Drohungen und unverschämten Forderungen wollten sie die Aufhebung einer Jahrhunderte alten Tradition erzwingen, die dazu gedient hatte, die aufeinanderfolgenden Inkarnationen des Gyalwa Karmapa - des geistigen Oberhaupts der Karma Kagyü-Linie Tibets - anzuerkennen.
Unsere Freunde in Europa, die mit dem korrupten Einfluß von Politik auf die Religion noch nicht vertraut waren, rannten erstaunt an ihre Telefone. Sys erreichte uns als erste. Ihr Berichte glich einer Wortkaskade und sie machte kaum eine Pause um Luft zu holen. Als sie fertig war, schauten wir uns ungläubig an. Überhaupt nicht an solch zwielichtigen Affären gewöhnt, die seit Jahrhunderten einen wesentlicher Bestandteil des Himalaya-Königreiches darstellten, glaubten wir der Himmel bräche über uns zusammen. Das heilige Tibet benahm sich auf einmal gar nicht mehr so heilig.
Lama Ole Nydahl schien als einziger die wahre Bedeutung zu erfassen. Irgend jemand, der sich hinter dieser Gruppe nepalesischer Händlern verbarg, versuchte die Karma-Kagyü-Linie zu spalten. Dieser Brief war nur der erste sichtbare Schuß. Das, was eigentlich auf dem Spiel stand und zwischen den Zeilen dieser Nachricht lauerte, war viel bedeutsamer als die Identität der Angreifer. Ihr Angriff traf die Linie mitten ins Herzen. Ihr heimliches Ziel, das bis zu diesem Zeitpunkt nur einem kleinen Kreis von Verschwörern bekannt war, war die Kontrolle über den nächsten Gyalwa Karmapa, den König der tibetischen Yogis.
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