Ninni Martin - Vom Leben und Streben der Eissturmvögel

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Vom Leben und Streben der Eissturmvögel: краткое содержание, описание и аннотация

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Was geschieht, wenn gehobene und abgesicherte Lebensumstände unerträglich werden, die Übermacht der Institutionen erdrückend wird, Enge und Starrheit des bürgerlichen Daseins der freien Entfaltung entgegenstehen? Heinrich, Mahoud, Marlene und Tamara finden ihre eigene Antwort. Die Handlung begleitet die Protagonisten beim Streben nach Selbstverwirklichung und beleuchtet deren weggewischten Lebenslügen und Skrupel, ihre Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit.
"Er liebte seine Arbeit, solange er am Schreibtisch saß, und fand nichts Schlimmes daran. Er hatte ein System erschaffen, bei dem niemand zu etwas gezwungen wurde. Dennoch wurden sie unglaublich reich damit. Immer hatte er sich danach gesehnt, aus der Mittelmäßigkeit eines ereignislosen Lebens herauszutreten und Außergewöhnliches zu erreichen."

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»Kenn ich nicht!«, rief ihm der Schüler zu und rannte davon. Ein anderer hatte das Handgemenge verfolgt und hielt Abstand. Aus sicherer Entfernung sprach er Heinrich an:

»Sie suchen Florian?«

»Ja, wo ist er?«

»Weiß ich nicht! Er hat vor ein paar Tagen die Schule verlassen. Ich glaube, er geht jetzt auf ein Internat.«

Heinrich winkte ab und wandte sich verärgert um. Er sah ein, dass er auf diese Weise nicht weiterkommen würde. Blinde Wut kochte in ihm auf. Mit beherzten Schritten ging er auf einen der Luxuswagen zu, dessen Scheiben schnell hochgefahren wurden.

»Wo ist Florian?«, schrie Heinrich gegen die dunklen Fenster an und hämmerte mit der Faust gegen die Wagentür. Ein baumstarker Kerl wuchtete sich auf der Fahrerseite heraus und sprang um den Wagen herum. Heinrich konnte sich nicht mehr ducken und ein harter Faustschlag traf ihn im Gesicht. Er taumelte und ging zu Boden.

»Hau ab, Du Arsch!«, sagte der Schläger in einem bemerkenswert sachlichen Ton. Er trat Heinrich noch mit zwei heftigen Fußtritten in die Seite, ehe er wieder den Wagen umrundete und im Fahrzeug verschwand. Nicht gelassener hätte er an einem Automaten Zigaretten holen können. Langsam setzten sich die beiden Luxuswagen in Bewegung und fuhren davon. Heinrich lag auf dem Asphalt und rang nach Luft. Er bemerkte nicht, wie ein Mann und eine Frau an ihn herantraten. Sie halfen ihm nicht auf, sondern hielten ihm eine Polizeimarke vor das Gesicht. Es hätte nicht viel gefehlt und Heinrichs Blut wäre auf die Plakette getropft.

»Personenkontrolle. Wir müssen Ihre Personalien feststellen. Bitte stehen Sie auf und weisen Sie sich aus!«

Heinrich versuchte, zu laufen, doch die Schmerzen an der Seite und im Rücken ließen nicht nach. Er rief ein Taxi heran und ließ sich zurück zum Präsidium fahren. Unweit davon und in einer abgelegenen Seitengasse stieg er aus. Bis zum Notausgang des Amtsgebäudes blieben ihm um ein paar Ecken herum nur wenige Schritte. Heinrich glaubte sich abermals ungesehen, als er das Haus durch den unvorschriftsmäßigen Eingang betrat. Dieses Mal irrte er sich. Der persönliche Referent des Regierungspräsidenten und zwei Vertreter des Personalrats nahmen ihn in Empfang. Die Gruppe hatte sich postiert, um jeden abzufangen, der durch die Wahl dieses Zuganges offensichtlich die Dienstvorschrift verletzte. Heinrich hatte seine elektronische Zeiterfassungskarte dem Referenten auszuhändigen. Einer der Personalratsvertreter zog sie durch ein Lesegerät. Der andere erstellte auf einem Formblatt ein Protokoll, das Heinrich gegenzeichnen musste. Die Auswertung seiner Anwesenheit würde unerlaubte Fehlzeiten ergeben und für ihn bald zu einem Disziplinarverfahren führen. Er ärgerte sich nicht sonderlich darüber, so abgestumpft fühlte er sich inzwischen. Überhaupt begriff er so deutlich wie nie zuvor, dass im gesamten Präsidium ein Klima der menschlichen Kälte und Teilnahmslosigkeit herrschte. Keiner der Kollegen, die ihm auf den Weg zum Büro begegneten, nahm Notiz von ihm und niemand verlor über sein geschundenes Gesicht eine Bemerkung. Dieser Tag war für Heinrich von Anfang an wie ein einziger Alptraum verlaufen. Deshalb kümmerte ihn am Nachmittag auch Ottmar von Mannwitz nicht, als er diesen bitten musste:

»Herr von Mannwitz, bitte überlassen Sie mir den Vorgang Benisad. Ich habe mich mit Rechtsanwältin Wuttke verständigt. Ich werde den Fall so handhaben, dass Ihrer Familie wegen des Jagdunfalls keine Unannehmlichkeiten entstehen werden.«

Heinrich befolgte Renate Wuttkes Rat und sah abwesend aus dem Fenster, als ihm Ottmar von Mannwitz mit einer gebieterischen Geste sein Zugeständnis signalisierte. Für den Rest des Nachmittags schenkte er seinem Bürokollegen keine weitere Beachtung. Gutweins Gutachten, das in hellseherischer Manier bereits an ihn adressiert war, lag in der Ablage seines Posteingangs. Heinrich bearbeitete die Akte Benisad abschließend. Den Schriftsatz an Rechtsanwältin Wuttke und ihren Mandaten mit Duldungsverfügung und Arbeitserlaubnis ließ er von einem Boten abholen und umgehend durch Fahrradkurier versenden. Auf das Mobiltelefon der Anwältin übermittelte er eine Textnachricht, damit sie sich um das Weitere kümmern konnte. Heinrich hatte alles für diesen Nachmittag erledigt. Eine weitere Arbeit nahm er sich nicht vor. Die Schwellung in seinem Gesicht hatte stark zugenommen, dass er sein rechtes Auge kaum noch öffnen konnte. Seine Nase fühlte sich taub und verschlossen an, wenn er zu atmen versuchte, und schmerzte, wenn er sie mit den Fingern berührte. Sie schien angebrochen zu sein. Heinrich füllte eine Krankmeldung aus und verließ das Amt, um einen Unfallarzt aufzusuchen. In der Praxis brauchte er nicht lange warten. Dem Arzt erklärte er, dass er eine Treppe hinuntergefallen sei. Heinrich wurde für den Rest der Woche krankgeschrieben und erhielt ein Attest, das er direkt aus der Praxis seiner Dienststelle zusenden ließ. Zum ersten Mal seit Tagen fühlte er sich frei und erleichtert. Er dachte nicht daran, nach Hause zu fahren. Er hatte keine Lust, dort einem Mann namens Mahoud Benisad zu begegnen, den er angeblich niedergeschossen haben soll. Es war ihm zuwider, sich mit Marlene den ganzen Abend und die folgenden Tage zu streiten. Gleichermaßen lag es ihm an einer Entschuldigung, um nicht länger nach Florian zu suchen. Heinrich entschied sich deshalb, direkt an das Meer und zu seinem Leuchtturm zu fahren. Nicht nur wortwörtlich hatte er von allem die Nase gestrichen voll.

Heinrich fühlte sich ausgeruht, zufrieden und zeigte großen Appetit. Für das Frühstück nahm er sich länger als sonst Zeit. Das Kauen schmerzte zwar und die tamponierten Nasenlöcher verhinderten jede Geschmackswahrnehmung, doch dafür aß das Auge mit. Knusprige Brötchen, goldgelbe Butter, fruchtige Marmeladen, Rührei mit Speck und Bratkartoffeln standen auf dem Tisch beschienen von den ungetrübt Strahlen einer warmen Morgensonne. Heinrich dachte, dass der Tag für ihn nicht hätte besser beginnen können. Der Wirt des kleinen Gasthauses kam mit einer Kanne Kaffee an den Tisch heran und schenkte ungefragt nach. Heinrich war sein einziger Besucher. Die paar Vertreter, die ebenfalls unter der Woche in der Pension logierten, waren bereits vor Tagesanbruch zu ihren Reisen in die Region aufgebrochen. Es schien, als würde er der einzige Gast auch für das Mittagessen bleiben und der Wirt fragte der Vorbereitung wegen nach. Heinrich winkte ab. Er nahm sich einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Küste vor, nachdem er die Fortschritte auf seiner Baustelle überprüft haben würde. Er wünschte, den Kopf freizubekommen und Kummer und Sorgen hinter sich zu lassen. So freute er sich auf Tamara, mit der er für den frühen Abend sich verabredet hatte. Genau zu diesem Zweck, Verabredungen zu treffen und Nettigkeiten auszutauschen, hatte er ein weiteres Mobiltelefon angemeldet. Marlene ahnte nichts davon, denn das Anmeldeformular füllte er mit der Adresse seines Leuchtturms aus. Er nahm das Mobiltelefon nicht mit nach Hause, sondern ließ es im Büro. Tamara wusste, wann er zu erreichen war und wann nicht. Während Heinrich zu Ende aß, überlegte er, was er mit ihr am Abend unternehmen konnte. Wäre es lohnend, in die nächstgrößere Stadt zu fahren und dort ein Theater zu besuchen, eine Ausstellung oder eine Sportveranstaltung? In jedem Fall würde für einen Dienstagabend ein geeignetes Angebot nur dürftig bleiben. Heinrich nahm von einem Nebentisch die Tageszeitung herüber und blätterte auf der Suche nach einer Anregung flüchtig hindurch. Mantelbogen und Wirtschaftsteil interessierten ihn nicht. Bundes- und Landespolitik widerten ihn geradezu an. Heinrich hielt Politiker zumeist für Staatsschauspieler und Spesenritter und Parlamente für überteuerte und fragwürdige Ansammlungen von Unaufrichtigen und Abnickern. Das Geschreibsel von Wirtschaftsexperten und Börsenprognostikern erinnerte ihn an Kaffeesatzlesen und auch Sachliches wie Unternehmensmeldungen bedeutete für ihn reine Zeitverschwendung. Was ging ihn das alles an? Als Jurist in einer Ausländerbehörde musste er sich weder um Wirtschaft noch um Politik kümmern. Wenigstens darin sah er in seiner zumeist nicht schönen Arbeit einen Vorteil. Heinrich dachte nicht daran, sich von der Zeitung die gute Laune verderben zu lassen und blätterte desinteressiert weiter. Plötzlich überkam ihn eine Stimmung, für den Rest seines Lebens alles hinter sich zu lassen und etwas vollkommen Neues zu beginnen. Er überlegte kurz. Noch kam er nicht darauf, was das Neue denn bedeuten sollte. Gleichwohl spürte er, dass die Veränderung bereits im Gange war. Er fühlte sich im Aufbruch und auf einem Weg, auf dem er noch nicht voraussah, wohin er ihn führte. Vorahnung und Ungewissheit gaben ihm ein seltsam fremdes Hochgefühl der Vorfreude. Heinrich gelangte über den Sport zum Lokalteil, wo er Veranstaltungshinweise zu finden hoffte. Seine gute Stimmung kippte unversehens ins Nachdenkliche, als er auf dem Deckblatt ein großes Bild von seinem Leuchtturm abgebildet sah:

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