Ninni Martin - Vom Leben und Streben der Eissturmvögel

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Vom Leben und Streben der Eissturmvögel: краткое содержание, описание и аннотация

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Was geschieht, wenn gehobene und abgesicherte Lebensumstände unerträglich werden, die Übermacht der Institutionen erdrückend wird, Enge und Starrheit des bürgerlichen Daseins der freien Entfaltung entgegenstehen? Heinrich, Mahoud, Marlene und Tamara finden ihre eigene Antwort. Die Handlung begleitet die Protagonisten beim Streben nach Selbstverwirklichung und beleuchtet deren weggewischten Lebenslügen und Skrupel, ihre Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit.
"Er liebte seine Arbeit, solange er am Schreibtisch saß, und fand nichts Schlimmes daran. Er hatte ein System erschaffen, bei dem niemand zu etwas gezwungen wurde. Dennoch wurden sie unglaublich reich damit. Immer hatte er sich danach gesehnt, aus der Mittelmäßigkeit eines ereignislosen Lebens herauszutreten und Außergewöhnliches zu erreichen."

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»Nun kotzen Sie nicht gleich alles wieder aus!«, rief Jonathan Gutwein besorgt. Renate Wuttke verstand die Warnung und schaltete sofort. Ihre Fahrweise wurde übervorsichtig und half Mahoud für den Moment, das Gleichgewicht wiederzufinden. Zunehmend fühlte er sich enthoben und federleicht im Geist. Es drängte ihn, etwas zu sagen, doch er fand die Worte nicht. Mit Händen und Beinen versuchte er, sich auszudrücken. Bleischwer gehorchten sie nicht seinem Willen. Mahoud fühlte sich so sonderbar fremd in seinem Körper und fand Gefallen daran. Gierig nahm er einen weiteren großen Schluck aus der Flasche. Der Psychologe riss sie ihm weg und meinte, dass es wohl genug sei. Etwa hundert Meter voraus tauchten Konturen von einigen Männern auf, die einen Posten bildeten. Bis auf einen trugen sie grellrote Warnwesten.

»Mund halten dahinten und still sitzen!«, mahnte Renate Wuttke ihre Mitfahrer. Sie fuhr langsam an den Posten heran und ließ die Seitenscheibe hinunter:

»Guten Morgen, Herr Stadtdezernent Meinrichsfeld«, begrüßte sie den Mann ohne Warnweste. Dieser fungierte offensichtlich als Postenvorsteher, der über die kleine Schar von Helfern die Aufsicht führte. Auch an diesem Ort hatte alles einer hierarchischen Ordnung zu folgen, zu der natürlich gehörte, sich gegenseitig mit Amts- oder Adelstitel anzusprechen. Dass der Stadtdezernent Renate Wuttke im Gegenzug als Frau Vorsitzende begrüßte, lag darin begründet, dass sie vor Jahren kommissarisch und vorübergehend den Vorsitz der Anwaltskammer innehatte. Noch immer bestand sie darauf, von Mitgliedern der gehobenen Gesellschaft als eben solche angesprochen und gewürdigt zu werden.

»Ist Herr Beck bereits dazugestoßen?«, fragte sie den Stadtdezernenten. Meinrichsfeld rief einen Helfer hinzu, der Protokoll führte. Gemeinsam überflogen sie die zusammengehefteten Bögen der Teilnehmerliste.

»Ja, Herr Beck weilt schon unter uns«, stellte der Stadtdezernent fest, »allerdings ist er ohne den vorgeschriebenen Treiber gekommen. Hier ist jedoch ein Vermerk notiert, dass sein Helfer bei Ihnen zugestiegen wäre.« Prüfend wie einst als Mauergrenzer blickte Meinrichsfeld in das Wageninnere. Jonathan Gutwein schien von der Musterung wenig angetan zu sein. Er drehte sich verlegen zur Seite und wich den Blicken aus. Mahoud hingegen strahlte Meinrichsfeld an und lallte so freundlich, wie er konnte »Guten Morgen!« Die Sinnestrübung durch den Alkohol ließ ihn glauben, der Postenmensch drehte sich um ihn herum wie auf einem Karussell.

»Sie sehen, alles hat seine Ordnung«, bemerkte Renate Wuttke anbiedernd und versuchte die Aufmerksamkeit des Stadtdezernenten schnell auf sich zu lenken.

»Ist der Mann betrunken?«, fragte Meinrichsfeld besorgt. So leicht ließe er sich von seiner Kontrollaufgabe offenbar nicht abbringen.

»Nein überhaupt nicht! Er ist nur etwas verschlafen«, redete Renate Wuttke die durchaus zutreffende Einschätzung des Stadtdezernenten klein. Mit einem kalten Lächeln ließ sie die getönte Seitenscheibe per Knopfdruck nach oben. Ihr war Stadtdezernent Meinrichsfeld offenbar zutiefst zu wider. Zumindest las Mahoud die Erleichterung in ihrem Gesicht ab, als sie von dem Postenvorsteher durchgewunken wurde, und außer Sichtweite sie seinetwegen eine Miene des Ekels zog. Der Waldweg wurde nicht unbedingt schlechter, sein Zustand hingegen zunehmend wirrer. Weit vorne war eine Lichtung zu erkennen. Um eine umzäunte und beleuchtete Hütte reihte sich eine Anzahl geparkter Fahrzeuge. Renate Wuttke lenkte ihren Wagen nicht dorthin, sondern bog abrupt in einen Seitenweg ein, der einen dicht bewaldeten Abhang hinunterführte. Die Räder rutschten eher über Stock und Stein, als dass sie der Spur folgten.

»Wir werden hier nur mit einem Allradgetriebe und einer Seilwinde wieder hinaufkommen«, sah der Psychologe mit schlecht gespielter Fachkenntnis vorher. Offenbar vermied er es, deutlicher daran zu zweifeln, ob die Fahrerin nochmals festen Grund unter die Räder bekäme. Kritik an Renate Wuttkes Fahrweise stand ihm nicht zu.

»Im letzten Frühjahr war der Rückweg ohne Schwierigkeiten verlaufen«, antwortete sie gereizt. Sie hatte die Bemerkung von Jonathan Gutwein tatsächlich als Kritik verstanden. »Der Regen war sogar noch schlimmer als heute. Noch dazu hatte ich zwei erlegte Bachen im Kofferraum und fast die halbe Jagdgesellschaft im Wagen. Wir werden nur zu zweit sein und notfalls werden Sie schieben, Herr Dr. Gutwein.«

Weil Mahoud trotz aller Benommenheit noch einigermaßen klar hören konnte, schreckte er unvermittelt auf. Er rechnete nach. Die Summe stimmte nicht. Bald erreichten sie einen Bachlauf, an dem sie noch eine kurze Strecke entlang fuhren. Vor einer kleinen von dichten Büschen umrandeten Aue hielt die Anwältin an und stellte den Motor ab. Sie waren am Ziel angekommen. Mahoud rechnete erneut nach. Er kam nicht nur ins Wanken, als er aus dem Wagen gezogen wurde, sondern auch ins Grübeln. Die Rechnung ging einfach nicht auf. Sollte er nicht wieder zurückgefahren werden? Was hatten Frau Wuttke der Psychologe mit ihm an diesem Ort vor? Mahoud fühlte, wie er von Jonathan Gutwein auf der einen Seite unter dem Arm angehoben und auf der anderen von seiner Anwältin gestützt wurde. Die beiden brachten ihn in eine Vorwärtsbewegung, zu der er allein nicht mehr fähig war. Warum hätte er in dieser hilflosen Lage sich mit sonderbaren Rechenaufgaben zu belasten? Seine unversehens ausufernde Gleichgültigkeit verwunderte ihn. Ihm ging jedes Angstgefühl verloren, obwohl der letzte Funke der Vernunft ihm durchaus die Bedrohung anzeigte. Sie überquerten die Aue und hielten auf eine besonders struppige Hecke zu, hinter der sie eine Deckung suchten.

»Legen Sie sich hin und entspannen Sie sich«, flötete Renate Wuttke einfühlsam, »schließen Sie die Augen und versuchen Sie zu schlafen!«

Mahoud dachte nicht daran, sich hinzulegen. Er wollte eher auf und davon laufen. Stattdessen fiel er einfach zu Boden, kaum dass Jonathan Gutwein seinen Haltegriff gelöst hatte.

Wenige Augenblicke später hörte Mahoud einen lauten Knall. Dabei erlitt er einen glühend heißen Stich in sein Bein, der ihm fast die Besinnung nahm. Er schrie laut auf. Etwas wurde ihm in den Mund geschoben, dass ihm wie ein Wollknäuel, eine Socke oder ein Schal vorkam. Er rang nach Luft und bekam kaum noch Atem durch die Nase.

»Mein Gott, Sie bringen den Mann um!«, hörte Mahoud den Psychologen vor Schreck aufrufen. »Nur davon war die Rede gewesen, ihm einen harmlosen Streifschuss zu verpassen! Nun sehen Sie was Sie angerichtet haben. Sie haben dem armen Kerl die halbe Wade weggeschossen!« Jonathan Gutweins Stimme klang entsetzt. »Er wird verbluten!«, rief er immer wieder. Kurz bevor Mahoud endgültig das Bewusstsein verlor, vernahm er, wie Renate Wuttke diesem vollkommen mitleidlos entgegnete:

»Nun haben Sie sich nicht so, Sie Angsthase! Im Krieg hat eine Granate meinem Vater einen Arm zerfetzt und weggerissen. Er hat überlebt. Anstatt herumzujammern und die Leute aufzuschrecken, binden Sie ihm den Unterschenkel mit seinen Schnürsenkeln ab. Beeilen Sie sich! Wir müssen gehen!«

6.

Die Blicke, die Ottmar von Mannwitz ihm dann und wann hinüberwarf, waren vernichtend. Die selbstbewusste Körperhaltung, das aufgereckte Kinn und der herablassende Zug im Mundwinkel des Nachwuchsbeamten zeigten Heinrich offen Missachtung, wenn nicht Verachtung. Seit der Übernahme in den Beamtenstand vor einigen Wochen sah der junge Regierungsrat sich von Bevormundungen befreit und auf ihn nicht länger angewiesen. Ottmar wartete noch immer auf den anstehenden Wechsel auf die Baurechtsstelle und hatte sich leidlich um Zurückhaltung bemüht und Unfreundlichkeiten vermieden. Dennoch wollte er mit seinem einstigen Mentor nicht mehr zu teilen haben als den Raum. Ottmar von Mannwitz, sowie die von Mannwitz als Familie, hatten am Wochenende ihre Fassade vollständig fallengelassen. Heinrich gab seiner Enttäuschung über den erwarteten und doch urplötzlichen Sinnes- und Verhaltenswandel mit einem überaus konzentrierten Aktenstudium zum Ausdruck. Die stille Arbeit hielt ihn davon ab, erneut ein Gespräch mit seinem ehemaligen Schützling anzustrengen. Der nicht erwiderte Morgengruß des Regierungsrats hatte unweigerlich das Ende der vielen Unterhaltungen während ihrer gemeinsamen Zeit im Amt gesetzt. Es wäre so oder so dazu gekommen, dachte sich Heinrich. Auch ohne das tragische Vorkommnis vom Wochenende hätte dieser Morgen im Büro kaum freundlicher begonnen. Das Von-Oben-Herab Ottmars von Mannwitz wäre nur mit einer etwas weniger giftigen Note durchmischt gewesen. Mit Hässlichkeiten hatte Heinrich sich bereits bespucken lassen müssen, als er in der Jagdhütte wie vor ein Tribunal geführt worden war. Inständig hatte er darum gefleht, ihm doch zu glauben: Der Fehlschuss wäre keine Absicht gewesen, sicher ein Versehen, ein tragisches Unglück. Noch wäre nicht erwiesen, dass überhaupt er der Schütze gewesen sein musste. Die von Mannwitz, die zusammen mit den Wichtigen der Stadt wie eine Mauer gegen ihn standen, wiesen ihn zurück. Ihr Ottmar, der schließlich zusammen mit Heinrich und Rechtsanwältin Wuttke auf dem Hochstand gesessen war, könne den Unglücksschuss bezeugen. Sicher pflichtete die als ehemalige Vorsitzende der Anwaltskammer überaus ehrenwerte Frau Wuttke dem Sohne bei, sobald sie sich vom Schrecken erholt haben würde. Zu Heinrichs halben Glück hatte die erfahrene Jägerin geschwiegen und sich bislang auf keine Meinung festgelegt. Allein durch Ottmars von Mannwitz Darstellung war gemeinhin und belastend der Eindruck entstanden, als habe er den Mann mit Absicht erschießen wollen. Heinrich erinnerte sich zurück. Er war nicht der Einzige gewesen, der an jenem Morgen auf Wild geschossen hatte oder auf das, was dafür gehalten worden war. Immer wieder waren vereinzelt Schüsse zu hören gewesen. Nun stieß Heinrich sich mit Verbitterung daran, dass er als unvernetzter und bedeutungsloser Oberregierungsrat von allen teilnehmenden Jägern den geringsten gesellschaftlichen Wert hatte aufweisen können. Er war der Letzte und eben der, welcher von den Hunden gebissen werden musste. Ein leitender Veterinärdirektor, Chefarzt, Wirtschaftsprüfer, Intendant, Stadtdezernent, Aufsichtsratsvorsitzender, Ordinarius, Prälat oder sonst einer aus der versammelten Elite hatte nicht in eine so peinliche Angelegenheit geraten dürfen. Eigentlich niemand, am ehesten noch Heinrich Beck, durfte bloßgestellt werden. Ihnen war nicht die Aufklärung des Unglücks wichtig gewesen, sondern die Vertuschung und ein Sündenbock hatte gefunden werden müssen. Heinrich ertappte sich dabei, wie er zum ungezählten Male jede Erinnerung in sich hervorholte, um sich selbst von jeder Schuld freizusprechen. Doch wenn er ehrlich zu sich war, konnte er für sich ein Verschulden nicht völlig ausschließen. Er sah nichts, hörte nichts, abgesehen von den Rufen der Treiber, die scheinbar noch weit entfernt im Gelände eine Kette gebildet hatten. Renate Wuttke stieß ihn plötzlich an:

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