Belinda Cannone - Vom Rauschen und Rumoren der Welt

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Jodel arbeitet als Toningenieur bei der Polizei, wo er Aufnahmen analysiert, um zur Aufklärung von Verbrechen beizutragen. Als er die elfjährige Jeanne kennenlernt, begreift er schnell, dass sie an derselben Gabe «leidet» wie er: an Hyperakusis, einem extremen Hörvermögen. Die beiden freunden sich an: Jodel will Jeanne das zielgerichtete Hören beibringen, damit sie nicht im Lärm der Welt ertrinkt. Und er trifft Jeannes Mutter, Jaumette, eine Komponistin, und verliebt sich in sie. Belinda Cannone zieht die Leser in den Sog von Jodels Nachdenken über die Welt und die Sonderlinge in ihr: Wie gelingt es uns, inmitten von Chaos und Gewalt nicht die Ohren zu verschließen, sondern unseren moralischen Kompass zu bewahren? Wie bleiben wir empfänglich für den Lärm des Lebens, und wie können wir daraus Musik gewinnen? Die französische Autorin entfaltet ein Netz aus Begegnungen, und ein erotisches Szenario, dessen Fäden sie in die Hände der Komponistin legt. Ein hochaktueller, sinnlicher Roman, der dem Schrecklichen und dem Schönen gleichermaßen nachlauscht und beim Zuhören Widerstandskräfte entwickelt.

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Belinda Cannone

Vom Rauschen und Rumoren der Welt

Aus dem Französischen von Claudia Steinitz und Tobias Scheffel

Le monde est ma provocation Gaston Bachelard LEau et les Rêves Inhalt - фото 1

Le monde est ma provocation.

(Gaston Bachelard, L’Eau et les Rêves )

Inhalt

Kapitel 01

Kapitel 02

Kapitel 03

Kapitel 04

Kapitel 05

Kapitel 06

Kapitel 07

Kapitel 08

Kapitel 09

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Über den Autor

01

Heiseres Stöhnen erreicht sie vom Wäldchen, von der anderen Seite des Hauses oder des weiter entfernt liegenden Nachbarhauses. Ihr Ohr kann die Entfernungen nicht gut abschätzen. Verschreckt wirft sie sich in ein Gebüsch, bleibt mit dem Kleid in den Dornen hängen, wo es reißt, und unter ihr wuseln ein paar Insekten davon, sie unterdrückt eine Regung des Abscheus: Da die Anwesenheit der Viecher unmöglich zu ignorieren ist, muss sie sich wohl an sie gewöhnen. Aus dem Stöhnen glaubt sie Angst herauszuhören. Und ein Klagen, voller Schmerz. Fühlt sich da jemand verlassen? Sie kann zu ihm (oder ihr) gehen, um ihn zu trösten, aber wenn sie das tut, begibt sie sich womöglich in dieselbe Situation wie er (oder sie), in die Situation, die das Stöhnen verursacht hat. In Schwierigkeiten. Sie ist klein. Links, unter einem Strauch, wilde Mäuseflucht. Schließlich nimmt sie an, dass die Klage von weiter weg kommt und vorerst keinerlei Bedrohung für sie darstellt. Also nachsehen. Das Kleid durch Hin- und Herzerren befreien (den Riss verschlimmern) und sich der Geräuschquelle auf Zehenspitzen nähern (ihre Schritte dröhnen wie Hammerschläge auf dem Erdboden: An der Leichtigkeit muss noch gearbeitet werden). Vor dieser Alternative stand sie schon früher: den Kopf zwischen die Arme ducken, um nichts zu sehen, oder doch besser auf die Dinge zugehen, sich selbst ein Bild machen. Das Stöhnen, das wieder eingesetzt hat, macht den Weg unheimlich, die Bäume sind größer, die Stämme verbergen Wesen, Ameisenhaufen brummen, Vogelrufe durchbohren die Trommelfelle, ein Zweig, der krachend unter dem Schuh bricht, lässt aufschrecken, Tiere flüchten Richtung Dickicht. Im Nachbarhaus hört sie, wie die Mutter zur Tochter sagt, sie solle ihr Zimmer aufräumen, und wie im Obergeschoss das Radio den Seewetterbericht verkündet. Nach etwa hundert Metern bricht der Klagelaut ab: Ohne Zweifel hat man mitbekommen, dass sie sich nähert.

Mehr denn je wünscht sie sich jetzt, leise zu sein, wie ein Indianer oder eine Katze gehen zu können, nur ein wenig die Luft zu zerknittern und sich wie auf Lederballen fortzubewegen (aber diese groben Schuhe), den anderen zu hören, ohne selbst gehört zu werden, den anderen, der jetzt unaufhörlich stöhnt, sicher vor Angst oder um zu rufen. Jeanne erfasst jede einzelne Modulation und wird von einem Schwindel gepackt, der sie mit einem Satz zu deren Quelle schleudert. Der Anblick der hingemetzelten Fuchswelpen ist so grauenvoll, dass sie sich übergibt.

Sie erinnert sich an die Worte der Bauern, Der Fuchs ist ein Schädling , an den Protest ihres Vaters, Das ist ein Hühnerstandpunkt! , an den weit zurückliegenden Tag, als sie die Bedeutung von Standpunkt gelernt hat, an die Art und Weise, wie der Vater ihr Wörter beibringt – sie mag noch so sehr versuchen, ihre Gedanken von dem Bild abzulenken, es ist einfach da. Noch einmal sieht sie hin und wieder muss sie sich ein bisschen übergeben.

Drei mit kleinen Fuchsschwänzen wedelnde Kinder tauchen lachend aus dem Dickicht auf und machen sich über sie lustig, sie flieht.

Der Lärm ihrer trampelnden Schritte hallt in ihrem Kopf wie in einem Bottich. Sie rennt mit gleichmäßigem Rhythmus, durchquert das Wäldchen, läuft auf den nächsten Weiler zu, von Zeit zu Zeit peitscht ein Zweig ihren Arm, sie spürt nichts, überspringt Büsche und Steine, ihre Waden durchschneiden die Luft. Sie weiß nicht, wie sie es stoppen kann, ihr irres Rennen geradewegs ins Nirgendwo.

02

Ihr irres Rennen geradewegs ins Nirgendwo hat sie zu ihm geführt, der vor seiner Tür in der Sonne faulenzte, die Augen geschlossen – seit dem Erwachen der Eindruck, ein wässriger Film bedecke die Welt, da kann man auch gleich nach innen schauen –, und neugierig auf die kleinen, hastig näherkommenden Schritte lauschte.

Mit verstörter Miene hatte sie den Weiler erreicht, und als sie an seinem Haus vorbeilief, hat er sie gestoppt. Erstaunliche Intuition, wundersamer Zufall, es ist, als hätte sie ihn, Jodel, gesucht. Er musste sie sanft am Arm festhalten, ihre Beine wollten weiter ins Leere treten – schließlich sank sie vor ihm zusammen.

An diesem Tag ihrer ersten Begegnung haben sie nur von den Fuchswelpen gesprochen. Sie hat ihm die Szene in allen Einzelheiten geschildert. Er war erstaunt über ihre Genauigkeit und Klarheit. Sie sagte Zum ersten Mal tut mir etwas weh, das nicht mir passiert ist . Sie suchte in seinem Blick zu erkennen, ob er sie richtig verstand, und er mochte ihre großen fragenden und besorgten Augen. Sie überlegten gemeinsam. Die Verantwortlichen waren Kinder, also Ihresgleichen, und deshalb ging ihr die Verletzung so nahe. Keine Erwachsenen oder gar Bauern, die einen Grund gehabt haben könnten, was immer der auch wert gewesen wäre. Nein. Ein willkürlicher Akt. Begangen von Ihresgleichen. Es war also tatsächlich ihr passiert, irgendwo in ihr.

Jeanne gefiel ihm sehr, so mager und wach. Mit gespitzten Ohren. Ein kleines Paket aus Muskeln und Energie. Von Zeit zu Zeit schluchzte sie, dann beruhigte sie sich wieder. Sie war vielleicht elf oder zwölf.

Erst als Jeanne zwei Tage später wiederkam, begriffen sie. Sie trank ein Glas Mandelmilch vor seiner Tür, sagte ein bisschen beunruhigt Da weint ein Baby und deutete in eine Richtung. Er antwortete Ja, das ist Joseph . Dann, ein paar Sekunden später wurde ihm bewusst, dass er stets der Einzige gewesen war, der Joseph in einem dreihundert Meter weit entfernten Haus weinen hören konnte. Wundersamer Zufall, bemerkenswerte Intuition, war eine kleine weibliche und kindliche Doppelgängerin zu ihm gelangt, um sein Leid zu teilen?

Vorsichtig befragte er Jeanne: Ob sie gut höre? Oh, sehr gut. Ob sie besser höre als andere? Ja, den Eindruck habe sie ständig, Aber ich habe mir angewöhnt, nichts zu sagen, die Leute glauben mir nicht oder sehen mich komisch an, ich bin immer die Erste, die warnt, wenn ein Kind weint . Und Insekten, kleine Tiere? Ja, sie höre alles, alles, aber ein bisschen durcheinander. Er wischte sich eine kleine Träne von der Wange. Jeanne ging das nicht so nahe: So jung, ahnte sie nicht, wie selten Menschen ihrer Art waren.

Seitdem kommt sie täglich am späten Nachmittag. Verbundenheit von Versehrten. Sie besucht ihn nach der Schule, mit ihrem lebhaften Gang eines Nymphenkindes, er macht ihr eine Mandelmilch, und sie reden über ihren Tag. Nie mehr über die Fuchswelpen. Um die Geräusche, die sie belästigen, zu zähmen, bringt er ihr bei, das Pochen der Ameisenkolonnen zu mögen, ihre vielfältigen, ruckartigen Schritte, die ganz sacht sind und ganz fern, den langsamen Gang der Skarabäen, so schwer, dass man selbst einen einzelnen auf der Straße laufen hört, und das Zischen der Nattern, fein wie ein Lüftchen im Laubwerk. Aber die Geräusche vermischen sich: Sie muss lernen, die Feldtiefe zu berücksichtigen, den Abstand zwischen den einzelnen Geräuschen zu bestimmen und sich erst auf das eine und dann auf das andere zu konzentrieren. Viel Arbeit. Und das braucht Zeit. Er hat Zeit. Sie ist so klein.

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