Thomas Majhen - Von Nachtschwärmern & Schnapsdrosseln

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Vielleicht gehören Sie auch zu denjenigen, die nach Feierabend gerne noch auf ein Glas Bier in der Bar um die Ecke einkehren. Dort zu sitzen, zu trinken und mit Freunden, Kollegen oder dem Barkeeper zu plaudern, sich über den Chef oder Kunde X aufzuregen hilft Ihnen dabei, den Stress des Alltags hinter sich zu lassen und ist unter Umständen sogar ein wichtiger Bestandteil Ihres täglichen Entspannungsrituals. Wahrscheinlich nutzen Sie diesen Ort auch an Wochenenden ganz gerne, um so richtig aus sich heraus zu gehen und kräftig zu feiern. Die Chancen stehen gut, dass Sie in Ihrer Lieblingsbar oder Stammkneipe sowohl die besten als auch die unterirdischsten Abende Ihres Lebens erlebt haben: von tiefen Abstürzen mit Unmengen an Alkohol bis hin zu glanzvollen Paradebeispielen der Verführungskunst war schon alles dabei. In Ihrem «zweiten Wohnzimmer» spielt sich ein wichtiger Teil Ihres Lebens ab, hier pflegen sie private Kontakte und finden stets jemanden, der Ihnen einen Teil Ihrer Sorgen abnimmt.
Doch haben Sie sich jemals gefragt, wie das Ganze von der anderen Seite des Tresens aussieht? Hat sich in Ihnen schon einmal der Verdacht Raum verschafft, der Mann hinter der Theke könnte gar nicht Ihr Kumpel sein, der sich auch nicht wirklich für Ihre Probleme interessiert, Sie für Ihr großspuriges Auftreten insgeheim verachtet und von Ihrem Gequatsche gelangweilt ist? Falls nicht, könnte unter Umständen Ihr Selbstbild sehr stark von dem Abweichen, wie andere Menschen Sie sehen. Und als Barkeeper sieht man eine Menge Menschen.
Gewinnen Sie Einblicke in einen Beruf, dem wir so oft begegnen wie der Kassiererin im Supermarkt, der aber dennoch mit unzähligen Mythen, Vorurteilen und falschen Annahmen behaftet ist. Erfahren Sie aus erster Hand, was ein Barkeeper erlebt und denkt, wie sein Arbeitsalltag aussieht und welche Sicht er auf die Welt und die Menschen vertritt. Doch Vorsicht: nach dem Lesen dieses Buches könnten Sie «Ihren» Barmann mit ganz anderen Augen sehen.

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Was nicht so alles in einem Wellnesshotel in einem abgelegenen Provinznest passiert. Rückblickend erscheint sogar mir selbst manchmal schier unglaublich, was ich an einem so unscheinbaren Ort alles erleben durfte.

Aber man muss sich bewusst machen, dass sich die Leute, bei Wellnessgästen handelt es sich zumeist um Frauen, für ein paar Tage in einem solchen Hotel einquartieren, um sich zu entspannen, um sich etwas Gutes zu tun - und um den faulen und muffligen Alten allein in seiner Jogginghose zu Hause vor dem Fernseher versauern zu lassen. Praktisch jedes Wochenende checkten kleine und große Gruppen von Freundinnen jeden Alters - und ich meine wirklich jeden Alters - bei uns ein, die sich ohne ihre Ehemänner ein paar schöne Tage bei Sauna und Massagen gönnen wollten – und bei Sex im Pool mit einem völlig Fremden.

Wie oft konnte einer der Nachtportiers seinen Rundgang nicht beenden, weil sich wieder einmal ein kurzentschlossen zusammengefundenes Pärchen irgendwo im Spa-Bereich gemeinsam vergnügte. Der Pool war natürlich die beliebteste Location für solcherart intime Zusammenkünfte zu nachtschlafener Zeit. Zwar dienten die Rundgänge nicht zuletzt auch dem Zweck, unerlaubtes nächtliches Betreten des Wellnessbereichs zu unterbinden. Doch in eine wilde Vögelei zweier Gäste hineinzuplatzen, das wagte meines Wissens keiner unserer Nachtportiers.

„Jetzt nimmt er sie von hinten.“, höre ich da einen Hans sagen. Und zehn Minuten später „Jetzt sitzt sie gerade auf ihm.“ Schließlich folgte die Entwarnung „Endlich sind sie fertig. Hoffentlich liegen die beiden nicht auch wieder so lange nebeneinander herum.“ Auch der Beruf eines Nachtportiers hat durchaus seine gewissen Vorzüge.

Nächte mögen in ganz besonderem Maße ereignisreich und voller verrückter Geschichten sein. Gleichwohl ist es unglaublich anstrengend, entgegen der Natur während der biologischen Schlafenszeit zu arbeiten. Nachtschichten zehren ganz besonders am Körper – das merkt man schon nach wenigen Tagen mehr als deutlich.

Nach nur vier oder fünf Nachtschichten hänge ich den ersten freien Tag fast komplett durch. Mein Hirn fühlt sich dann irgendwie schwammig und konturlos an, gerade so, als wäre es gekocht und sandgestrahlt worden. Ich habe Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren und bin kaum dazu in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich fühle mich wie die ausgeblichene Kopie einer Kopie, mehr funktionierend als lebendig agierend. Kein sehr angenehmer Zustand, in den einen die nächtliche Arbeit versetzt.

Zugleich beeinflusst die Nachtarbeit auf eine weitere äußerst störende Weise den Biorhythmus: sie verstellt gewissermaßen die natürliche innere Uhr eines Menschen. Und je länger man sich der Nachtarbeit aussetzt, desto schlimmer und langanhaltender der darauffolgende Jetlag.

Nach nunmehr über zehn Jahren fast ausschließlicher Nachtarbeit muss ich feststellen, dass ich gerade an meinen freien Tagen zunehmende Schwierigkeiten damit habe, vor 6 Uhr morgens tief und fest zu schlafen. Die Nachtruhe gleicht dann vielmehr einem dauerhaften Nickerchen, das von ständigem Aufwachen begleitet wird. Gerade in den Stunden vor mittags erreiche ich dahingegen endlich eine der so wichtigen Tiefschlafphasen und komme zu dieser Zeit dementsprechend nur sehr schwer zu Bewusstsein. Es ist, als befände sich mein Körper zwar in Mitteleuropa, meine innere Uhr aber in Manila auf den Philippinen - und fraglich bleibt, ob wir beide jemals wieder zueinander finden werden. Dieser Gedanke bereitet mir in der Tat ein wenig Sorgen.

Nach diesen langen Jahren ist mein Schlaf-Wach-Rhythmus möglicherweise schon hinreichend stark gestört, um ein Wiedereinpendeln auf „normal“ fragwürdig erscheinen zu lassen. Hinzu kommt ein weiteres Problem: wer sich einmal für diesen Beruf entschieden hat, wird ihm nur sehr schwer auch wieder entkommen.

Irgendwann erreicht so ziemlich jeder Bartender eine meist altersbedingte Phase, in der er seine weitere Zukunft in dieser Branche kritisch betrachtet. Das hat nicht zuletzt auch mit der auszehrenden und nicht gerade familienfreundlichen Nachtarbeit zu tun. Doch, was tun?

Viele Bartender, die Profis ebenso wie die Pfuscher, haben nie etwas anderes gemacht, als in der Gastronomie ihr Geld zu verdienen. Jedenfalls nichts, auf das sich viele Jahre später noch aufbauen ließe. Oft bleibt als einzige Alternative der Weg in die Selbständigkeit, die sich als vielleicht größte berufliche Herausforderung aber auch nicht so ohne weiteres, man denke nur an die enormen Kosten allein für eine vernünftige Inneneinrichtung, realisieren lässt. Aber auch wer den Schritt wagt, hat sodann erneut das Problem, dass er zunächst einmal selbst hinter dem Tresen stehen muss und sich wiederum mit Nacht- oder doch zumindest Spätschichten konfrontiert sieht.

Auch wer sich dazu für die zweite Alternative entscheidet, eine Umschulung zu beginnen und noch einmal komplett von vorne anzufangen, hat es alles andere als leicht. Schon der nunmehr völlig umgekrempelte Schlaf-Wach-Rhythmus wird zur nicht zu unterschätzenden Herausforderung für jemanden, der plötzlich wieder die Schulbank drücken und um 6 Uhr morgens aufstehen muss. Diese drastische Umstellung hat schon viele letztlich zur Kapitulation und zurück unter das Joch des Tresens gezwungen.

Es gehört schon eine enorme Willenskraft und Disziplin dazu, die durch die Berufswahl einmal eingeschlagene Einbahnstraße wieder zu verlassen und in ein für den Durchschnittsbürger normales Leben zu wechseln.

Einer der Hauptgründe, weshalb der Wunsch zu wechseln überhaupt in jemandes durch die Gastronomie verstümmelten Kopf heranreift, ist die zehrende, auf die Probe stellende und beziehungskillende Nachtarbeit. Gleichzeitig ist sie, nachdem ein gewisses Maß an Gewöhnung und Anpassung bereits eingesetzt hat, auch das größte Hindernis, das einem erfolgreichen Wechsel im Wege steht.

Wer sich für das Leben eines Bartenders entscheidet, der sollte sich unbedingt zuvor bewusst machen, dass dieses Leben in weiten Teilen nachts stattfinden wird – chronischer Vitamin D Mangel, Osteoporose und Depressionen aufgrund unzureichender Aufnahme von Sonnenlicht inklusive. Hier kann nebenbei bemerkt der regelmäßige Gang ins Solarium Abhilfe schaffen, denn auch die Kunströhren versorgen die Haut mit den lebensnotwendigen Strahlen. Braun gebrannt wie nach vier Wochen Urlaub auf Jamaika muss man dabei nicht unbedingt werden, es genügt eine zehnminütige Einheit alle zwei bis drei Wochen um den Lichtbedarf zu decken.

Es handelt sich bei der Entscheidung, ein Barmann zu werden, um ein zweischneidiges Schwert mit besonders scharfen Klingen. Denn wie schon erwähnt, kann die nächtliche Arbeit in einer Bar überaus spannend, anregend und sogar inspirierend sein. Viele zur Nachtzeit in Bars und Kneipen zugebrachte Stunden waren schon in der Vergangenheit maßgeblich verantwortlich für die Entstehung von heute weltberühmten Gemälden, Romanen und Filmen. Ich erinnere hier nur einmal an Namen wie Vincent van Gogh, Ernest Hemingway, Édouard Manet oder Charles Baudelaire. Natürlich war keine dieser Persönlichkeiten ein Bartender, doch nutzten sie alle die erregende Atmosphäre nächtlicher Trinkhöhlen als Quelle künstlerischen Schaffens. Die nicht weniger einschneidende Kehrseite der Nacht habe ich bereits ausgeführt und auch in den nachfolgenden Kapiteln werden wir immer wieder auf sie stoßen.

Der Entschluss, ein Barmann zu werden, sollte nicht leichtfertig getroffen werden. Denn die darauf folgenden Jahre werden vor allem eines nicht sein: leicht.

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