Joachim Oelßner - Großfamilien-Bande

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Das Buch erzählt von Kongolesinnen und Kongolesen, von Traditionen und der Macht der Großfamilie. Ihr wird Individualität, auch die Ehe, untergeordnet. Die Kurzgeschichten zeigen zugleich, wie sich Frauen wehren.
Der Weg nach Europa erscheint nicht nur als Flucht vor Armut, er stellt ebenso eine Abkehr von überlebten Sitten und Gebräuchen dar.

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Joachim Oelßner, Faida Tshimwanga

Großfamilien-Bande

Kurzgeschichten aus der DR Kongo

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Inhaltsverzeichnis Titel Joachim Oelßner Faida Tshimwanga GroßfamilienBande - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Joachim Oelßner, Faida Tshimwanga Großfamilien-Bande Kurzgeschichten aus der DR Kongo Dieses ebook wurde erstellt bei

Die falsche Braut

Die Witwe

Schicksalsschläge

Eine Handvoll Sand

Der unbekannte Onkel

Die Qual der Wahl

Das Klebeband

Das Testament

Fetische und ein Sprichwort

Ich, Mami

Der Beichtstuhl

Das Projektgeld

Geldbeschaffung

Mein „ehrenwerter Vater“

Puppe Bitendi

Das Brautgeld

Der Fetisch der Zweitfrau

Mein Geld

Die Ersatzfrau

Worterläuterungen

Nachwort

Impressum neobooks

Die falsche Braut

„Nein“, schrie Sylvain, „ich heirate diese Frau nicht!“ Wütend erhob er sich und verließ ohne jegliche Höflichkeitsgeste das Zimmer. Er musste sich be­herrschen, um die Tür zum Salon nicht mit einem lauten Knall zu­zu­schlagen.

Der Familienrat hatte getagt, und Onkel Makosso, der Bruder seiner Mutter, und Tante Ma­tondo, die Schwester seines Vaters, hatten ihm mitge­teilt, dass er Félicité lieben und heiraten möge. Es habe bereits erste Kon­takte zu ihrer Familie gegeben. Sie würde nur einen moderaten Brautpreis von etwas über tausend Dollar verlangen. Diese Félicité sei schön anzu­sehen, habe ein angenehmes Verhalten, und ihr Becken wäre nicht übel.

Sylvain drängte es an die frische Luft, er brauchte die schwüle Hitze von Kinshasa, den Verkehrslärm der Straße und den Gestank, der aus der Kanalisation drang. Alles war besser als die Worte dieser beiden, die ihm mit größter Selbstverständlichkeit eine Frau aussuchten. Erfolgreich hatte er sein Studium absol­viert und bekleidete einen gut bezahlten Posten in einer Telefongesellschaft. Und da wagten es, der Hilfs­ar­beiter Makosso und die Fast-Analphabetin Matondo zu entscheiden, wen er heiraten solle. Unglaub­lich!

„Pass doch auf, du Trottel!“, schimpfte eine Straßenhändlerin, die in einer riesigen Schüssel auf dem Kopf Secondhand BHs aus Europa durch die Straßen trug. Sylvain entschuldigte sich für seine Un­auf­merksamkeit und wünschte ihr gute Verkäufe.

„Ich sollte ihr ein paar olle ausgeleierte BHs ab­kaufen und sie dieser Félicité zukommen lassen. Dann weiß sie wenigstens, was ich von ihr halte“, murmelte er erbost vor sich hin. In seinem Kopf spukten Ge­danken, was er alles an Bösartigkeiten mit Onkel, Tante und dieser unbekannten Félicité anstellen könnte. Und seine Eltern hielten sich zurück! Typisch! Er habe auf Onkel und Tante zu hören, sonst fresse ein Ndoki seine Seele. „Wenn jemand meine Seele frisst, dann sind es Onkel und Tante“, fluchte er innerlich.

Neben ihm hielt ein Taxi, das vom Stadtteil Beau Marché in Richtung Barumbu fuhr. Auf dem Beifahrersitz saßen zwei Personen, die hintere Bank war von einem Mann und einer Frau mit ihren beiden Mädchen belegt, sodass er sich als siebter Fahrgast dort hineinzwängte. Am Bokassa-Platz stieg er aus, lief in Richtung Stadtzentrum und bog nach ein paar Querstraßen links ab. Hier stand die Rot-Kreuz-Schule für Krankenschwestern.

Sylvain wartete auf Miriam. Es war nicht üblich, dass ein Mann seine Freundin von der Schule abholte – das galt als unter seiner Würde, und die Erwählte könnte es als Kontrolle interpretieren. Heute war es Sylvain egal, was die Leute von ihm hielten. Gedankenverloren stierte er auf eine halbverrottete Cola­dose, die vor seinen Füßen im Dreck der mit Schlammlöchern übersäten Straße lag. „Es ist unter der Würde eines Mannes, vor der Schule auf seine Liebste zu warten, aber es entspricht meiner männlichen Würde, wenn seine Familie ihm eine Ehefrau auswählt!“, dachte er grimmig.

Bald öffnete sich die Pforte der Schule, lachend und schwatzend traten die künftigen Kranken­pflegerin­nen und einige -pfleger auf die Straße.

Miriam entdeckte Sylvain sofort. Sein Gesichts­ausdruck sagte ihr, dass etwas Unerquickliches passiert ist. „Aber wenn er gegen seine Gewohnheit hier vor der Schule steht, ist es offenbar nichts Schlimmes“, ging es ihr durch den Kopf. „Vielleicht gibt es ein Familienfest bei ihm, und er kann sich nicht davor drücken. Schade, ich habe mich auf den Abend und die Nacht mit ihm gefreut, aber es gibt ja viele weitere Tage und Nächte für uns.“

Sie trat zu ihm, und sie tauschten zur Begrüßung die drei üblichen Wangenküsse, der dritte Kuss einen winzigen Augenblick zu lang. Nur Belanglosigkeiten schwatzend gingen sie zum Taxistand, um in einem Minibus zwei Plätze nach Lemba zu ergattern. Miriam sah zwar, wie auf der Fahrt zu ihrem Stadtteil sich Sylvains finsteres Gesicht ein wenig erhellte, aber aus seinen Augen verschwand die Traurigkeit nicht.

In Lemba trennten sich ihre Wege. Miriams Eltern hatten hier ein hübsches Reihenhaus, aber es gab überall Nachbarn, die stets besser über andere Bescheid wussten als über sich selbst. Damit Sylvain in der bald einbrechenden Dunkelheit unbemerkt ins Haus gelangte, ließ Miriam das Gartentor und die Haustür offen. Ihre Eltern und die Geschwister waren auf einer Trauerfeier, die wie immer die gesamte Nacht andauern würde. Es galt als Gipfel der Unhöflichkeit, ja es wäre sogar ein schwerwiegender Affront gegen die Tradition, eine solche Feier vorzeitig zu verlassen, und ihre Eltern achteten das Althergebrachte. In Gedanken dankte Miriam dem Ver­storbenen für seine Beihilfe zum nächtlichen Rendezvous mit Sylvain.

Miriam brauchte nicht lange zu warten. Nach einer guten halben Stunde kam Sylvain und nahm sie so fest in den Arm, dass ihr die Luft knapp wurde. Als er schließlich den Griff ein wenig lockerte, küsste sie seine Augen und fragte ihn, warum sie heute so traurig dreinblicken.

„Ich soll heiraten, Miriam. Onkel und Tante haben hinter meinem Rücken Kontakte zu einer anderen Familie geknüpft und bereits den Brautpreis verhandelt. Ich kenne diese Familie nicht, ich habe keine Ahnung, wer diese Frau ist. Dass alles entspricht zwar der Tradition, aber ich fühle mich auf einer schlimmen Art und Weise gedemütigt.“ Sylvain legte eine kurze Pause ein, holte tief Luft und sagte schließ­lich: „Auch wenn wir noch nie darüber gesprochen haben: Dich will ich heiraten und keine andere. Meine Position in der Telefongesellschaft ist ausgezeichnet und vor allem krisenfest, und ich kann eine Familie ernähren!“

Miriams Seele war bei Sylvains Worten zunächst in die tiefste Unterwelt gefallen, dorthin, wo die Dämonen hausen, um darauf gleich zu Gottvater empor­zusteigen. Jetzt ging sie im Zimmer auf und ab, umarmte schließlich Sylvain, dankte ihm für sein Angebot und wanderte weiter.

Um sich abzulenken ging sie in die Küche, wo sie ein Abendessen aus dickem Maisbrei und gehäckselten Maniokblättern mit ein wenig Öl zubereitete. Hier konnte sie besser nachdenken.

Sylvain war ohne Zweifel ihr Traummann, das stand außer Frage, aber konnten sie all die Hürden nehmen, die Tradition und Bürokratie errichten? Im Geiste ging sie die Liste durch: ethnische Zugehörigkeit, Brautpreis, traditionelle, zivile oder kirchliche Heirat. „Herrgott“, schoss es ihr durch den Kopf, „ich weiß ja nicht einmal, zu welcher Ethnie Sylvain gehört!“

Während sie in der Küche arbeitete, dachte sie, dass ihr Sylvain ein wenig helfen könne. „Naja, er wird wohl in dieser Frage wie alle Männer sein, Küche nebst Zubereitung des Essens ist für ihn Frauensache“, sprach sie vor sich hin.

Im Wohnzimmer stellte Sylvain das Primus-Bier, das er mitgebracht hatte, in den Kühlschrank. Dabei waren seine Gedanken auf anderen Wegen: Wie stelle ich Miriam meiner Familie vor, welche Worte würden Onkel und Tante für meine Braut einnehmen?

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