Gabriele Bärtels - Der Friedhof

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Diese Geschichte wird aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählt: Es ist der Friedhof selbst, der uns von der Begegnung einer Dame und eines unheimlichen Mannes namens Eugen berichtet.
Dieser treibt sich auf dem Gelände herum, um untröstliche, einsame Trauernde ins Gespräch zu ziehen, sie noch weiter ins Unglück zu treiben, dabei seine Macht über sie zu genießen und sie für ihre Schwäche zu hassen.
Als er an einem strengen Wintertag eine schmale Dame trifft, die das Grab eines uralten Freundes besucht und sich von ihm anlocken lässt, beschließt er, einen großen Schritt weiterzugehen.

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Die Dame beruhigte sich wieder, wandte sich dem Grab zu, blieb noch minutenlang stehen, konnte aber nicht mehr weinen, tupfte sich mit dem Papiertuch das Gesicht ab und ging, diesmal nicht zielstrebig, sondern langsam, über den knirschenden Kiesweg fort in Richtung Osttor.

An einer Wegkreuzung kam ihr Eugen entgegen, er übersah die Dame offensichtlich, doch das änderte sich sofort, als sie einen Seitenblick auf ihn warf. Er fing diesen auf, lächelte mit einem wehen Zug um die Lippen.

„Es ist bitter!“, sagte er mit einer erstaunlich hohen Stimme und schaute so gütig wie zehn Plastik-Madonnen, als er sich in die gleiche Richtung wandte, in die auch sie wollte.

Das konnte ihm die Dame schwerlich verwehren, die das feuchte Papiertuch zerknüllt und in die Manteltasche geschoben hatte. So gingen sie fast automatisch Seite an Seite und glichen ihre Schrittgeschwindigkeit einander an. Eugen schwieg, schaute vor sich auf den Weg. Er war nicht größer als die Dame. Doch sein Ohr neigte sich zu ihr hin wie ein Beichtvater, der willig ist, sich alles anzuhören, die ganze Wahrheit, und der alles verträgt und verzeiht.

„Ja, es ist schwer“, antwortete die Dame nach einigen Schritten und atmete dabei aus. Sie war zu gut erzogen, um vor fremden Leuten zu seufzen.

Eugen war schlau genug, darauf nicht zu antworten. Er hatte, das muss ich ihm lassen, ein sensationelles Gespür für Pausen, in denen von selbst ein Bild entstand, das er nicht behaupten musste, nämlich, dass seine ausgeprägte Schulterpartie eine unverwüstliche, warm pochende Klagemauer war, an die man sich lehnen konnte, wenn die Knie schwach wurden. Und seine helle Kleidung ließ ihn erscheinen wie einen Sandsteinengel.

Die Dame hatte das Osttor bereits im Blick, es war noch einige Hundert Meter entfernt. Weil die Pause so lang wurde, und sie höflich war, fragte sie vorsichtig: „Bei Ihnen sicher auch?“

Eugen warf den Kopf zur Seite. „Nicht soo sehr. Ist schon zu lange her. Komme nur noch selten.“

Die Säume seiner hellen Hose waren dreckig braun, weil er über zwei Gräber gesprungen und dabei bis zum Knöchel in feuchtem Laub versunken war. Er war sehr interessiert an der Dame und hatte alle Tentakel nach ihr ausgestreckt, um sie unsichtbar abzutasten. Mit Ekel fühlte ich seine federnden Sohlen auf meinem weichen Boden. Doch obwohl das Tor nahte, an dem sich ihre Wege trennen würden, forcierte er weiter nichts, sondern schwieg einfach.

Nach langem Zögern sagte die Dame schließlich: „Es ist über dreißig Jahre her. Ich war nie hier. Damals konnte ich nicht.“

Sie senkte den Kopf, schaute dann aber wieder geradeaus, an Eugen vorbei.

Beinahe trotzig fügte sie hinzu: „Ist nicht wichtig. Ich danke Ihnen jedenfalls für das Taschentuch.“

Eugen spürte vielleicht früher als die Dame selber, dass sie ihn loswerden wollte. Sie sah ihn nicht mehr direkt an. Gleich würde sie ihre Schritte beschleunigen. Doch er war gewiefter als sie, hatte ein Arsenal an Strategien parat, alle mehrfach an verschiedensten Personen getestet.

Das Osttor war noch hundert Meter weit weg, der Weg wurde breiter, denn hier fuhren auch die Leichenwagen entlang.

In seinem sanftesten Ton sprach Eugen zu der Dame: „Das klingt nach einer Geschichte. Wollen Sie sie erzählen?“

Die Dame ging weiter. „Ich kann doch nicht…“

Jetzt musste er nur noch zubeißen. Für eine Millisekunde legte er seine Hand auf ihren Arm, nahm dann augenblicklich wieder Abstand.

„Haben Sie ein wenig Zeit? Wir könnten noch eine Runde über den Friedhof drehen. Lassen Sie alles, was Sie belastet, auf diesem Gelände.“

Früher hatte er bei ähnlichen Vorschlägen zu arg nach Schlangenbeschwörer geklungen und damit einige Trauernde misstrauisch gemacht und verjagt. Heute konnte er seine Intensität besser dosieren, sprach zurückhaltender, mit weniger Druck.

Mich ärgerte am meisten, dass er den Anschein erweckte, über mich verfügen zu können, und dass er mir Wirkungen zuschrieb, die ich nicht hatte. Ich bin nichts als eine Totenstätte, und alles, was Menschen sonst aus mir machen, entspringt ihren eigenen Köpfen.

Die Dame würde sicher erfahren, dass er ein Autor war, der seit zehn Jahren am gleichen Roman arbeitete, dann das erzählte er all seinen Opfern. Als Hintergrund für seine vielschichtig angelegte Geschichte diene eine historisch belegte Schlacht um eine Burg, behauptete er. Er habe den Anfang zwanzigmal umgeschrieben, verfüge über Hunderte Seiten Material, das es nur noch zusammenzufügen gelte. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Teilzeit-Nachtwächter auf einem öden Firmengelände.

Eugen war nicht sehr erfinderisch in seiner Selbsttäuschung. Oft hatte ich seine Schriftsteller-Qualen-Geschichte mitangehört, wenn er einen Trauernden beschwatzte, ihm seine Gefühle anzuvertrauen - er änderte nie ein Wort. Daraus schloss ich, dass er mit seinem Roman keinerlei Fortschritt erzielte.

Um zu überleben, bis der Erfolg sich einstellte, müsse er äußerste Härte gegen sich selbst üben und den Text so lange bewegen, bis jeder Satz sicher an der richtigen Stelle saß, behauptete er regelmäßig. Alles sei schon in seinem Kopf, wenn auch ungeordnet. Und dieses Entsagungsvolle, das er dann ausstrahlte, führte dazu, dass die durch ihre schwere Trauer aus der Balance geratenen Beutestücke ihm glaubten, denn sie dachten, ein Autor sei in die Nähe eines Arztes zu rücken, weil auch er mit Röntgenaugen schaue.

Nun stand Eugen mit der Dame auf dem Platz vor dem Osttor. Die Sonne tat ihm einen Gefallen, denn mit einem Mal hellte sich die düstere Mittagsstimmung auf, ein Riss ging durch die tiefen Wolken, so dass sogar drei Gärtner blinzelten, die gerade im Schritttempo auf einem rumpelnden Wagen vorbeirollten, auf dessen Ladefläche vier der Oleandertöpfe gefährlich schwankten.

Da der Wagen hinter dem Rücken der Dame vorbeifuhr, merkte sie nicht, wie die bösen Blicke der Gärtner Eugen durchlöcherten. Dieser wiederum hatte nur Augen für seine gefangene Seele.

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