Gudrun Elisabeth Bartels - Mathildas Buch

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Als Marissa spontan in den Semesterferien zu ihrer Großmutter fährt, die auf einer Nordseeinsel lebt, ahnt sie nicht, dass ihr Leben dadurch eine ungeahnte Wendung nehmen wird. Von der Großmutter erhält sie ein altes Buch mit handschriftlichen Aufzeichnungen, die ihre Mutter Mathilda während der Zeit des Zweiten Weltkrieges geführt hat.
Unwillkürlich wird Marissa während des Lesens in einen Strudel von Emotionen gezogen, die sie körperlich und seelisch an ihre Grenzen bringen. Das Miterleben der traumatischen Vorfälle von damals vermischt sich mit ihren eigenen nicht verarbeiteten Erlebnissen. Der Schmerz über die bei einem tragischen Unfall tödlich verunglückte Schwester, das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter, der getrennt lebende Vater.... All das lässt Marissa eine Acherbahnfahrt der Gefühle erleben.
Dank der liebevollen Unterstützung ihrer Großmutter findet sie letztlich den Mut, sich auf den Weg zu machen… hin zur Mutter, zur verlorenen Schwester und zum Vater....

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In den Jahren des Wiederaufbaus fand sie ihr kleines Glück, baute mit Julius ein Haus, sah ihre Tochter Juliane aufwachsen. Es ging ihnen gut. Wie schnell war es zur wunderbaren Normalität geworden, sicher und geborgen zu sein. Ein Dach über dem Kopf zu haben, ausreichend jeden Tag zu essen und Kleidung, die nicht zusammengesucht, geflickt, aus alten Vorhängen und Decken zusammengeschneidert war, sodass sie wie Säcke am Leib hinunterhingen. Wie schnell hatte man sich in den Frieden des Tages geflüchtet um nicht mehr die Albträume der Vergangenheit zu sehen. Hatte sie verdrängt um neu anzufangen, wieder zu leben.

Und die Dankbarkeit für dieses neue Leben war unendlich. Die Freude, dass die neue Generation aufwachsen konnte ohne die Gräuel des Krieges, ohne Hungersnot und bitterer Kälte. Kinder waren ein Zeichen für eine neue Zeitrechnung. Ihnen würde es gut gehen. Ihnen ging es gut. Etwas anderes konnte gar nicht möglich sein.

Ein Traum, diese heile Welt. Äußerlich gesundete das Land, die Menschen erlebten Wohlstand und Wohlergehen. Doch war wirklich alles gut? Was war mit der Seele derer, die so viel erlitten hatten, dass es wohl nie in Worte gefasst werden konnte. Die unfassbaren, unendlichen Leidensgeschichten, die jede Familie in irgendeiner Form erlebt hatte. Niemand war ungeschoren davon gekommen. Niemand wirklich heil. Zuviel war in Schutt und Asche gesunken, zu viel gestorben und verloren.

Geredet wurde darüber kaum. Niemand wollte daran rühren, den Schmerz wiederaufleben lassen. Besser man bedeckte alles mit dem Bann der Vergessenheit. Ließ es ruhen, hüllte es mit Schweigen ein.

Emilia hatte auch viel geschwiegen. Die Gegenwart war so viel wichtiger, forderte so viel Aufmerksamkeit. Es gab kaum Zeit für Gedanken und Erinnerungen an die dunkle Epoche. Mitunter im Traum jagten Bilder durch ihr Gedächtnis und es gab Situationen, die ihr das Herz stocken ließen und den Atem. Das Geräusch eines mit Blaulicht dahinsausenden Krankenwagens oder der Probealarm der örtlichen Feuerwehr am Samstagmittag. Darauf reagierte ihr Körper mit Fluchtreflexen und Angstschweiß. Und auch das jährliche Feuerwerk an Silvester war für sie lange Jahre unerträglich. Wenn es soweit war, verzog sie sich in den abgeschlossensten Raum des Hauses und harrte auf das Ende der Knallerei. Die kleine Tochter kuschelte sich verschreckt an ihre Seite. Und selbst als bei Emilia die Symptome im Laufe der Zeit abflauten, blieb bei Juliane die Schreckhaftigkeit wenn es unversehens irgendwo ein lautes Geräusch gab, nach Rauch roch oder eine Sirene jaulte.

Lange hatte Emilia das auf die normale Ängstlichkeit eines Mädchens zurückgeführt, doch je älter sie wurde, erkannte sie Verhaltensweisen in der Tochter, die sie mehr und mehr an sie selber erinnerten. Sie selber als Kriegskind. Sollte es möglich sein, dass Juliane, die nie einen Fliegeralarm miterlebt hatte, sich nie in den Bombenschutzkeller hatte flüchten müssen, nie das Dröhnen der Tiefflieger gehört hatte, etwas davon in sich trug. Ein Erbe von all dem Grauen, das sie, ihre Mutter, fern von ihr zu glauben meinte.

Und die merkwürdigen Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Waren auch das Symptome eines ungewollten Erbes?

Und wieso fand die Tochter kein privates Glück? Sie tat sich schwer mit Freundschaften, Beziehungen funktionierten nicht, sie war eine Einzelgängerin mitunter sehr unnahbar, wortkarg, in-sich-gesenkt.

Ein Erbe vielleicht auch das – entsprungen aus der ostpreußischen Linie der Familie, in der nie viel gesprochen wurde, in der jeder seine Gedanken im Kopf mit sich herum trug, still. Ohne Bedürfnis sich nach außen hin mitzuteilen.

Das lag nicht in ihrer Natur, das war nicht üblich. Und niemand schien etwas zu vermissen. Durch ihren Vater war Emilia mit dieser Wortkargheit sehr vertraut, hatte diese immer als gegeben hingenommen und ohne groß zu hinterfragen mit- und weitergelebt. Durch Julius hatte sie erfahren können, dass es durchaus mehr gab als Schweigsamkeit. Doch die Kunst ein Gespräch zu führen, sich mitzuteilen, wurde ihr dennoch nie wirklich lebbar.

Emilia wurde es immer klarer, wie wichtig dies gewesen wäre. Wie wichtig, zu erzählen, zu fragen, zuzuhören. Nicht mit Fremden, sondern denen, die so nah waren und doch so weit weg. Sie hatte es nicht gesehen. Wollte einfach nur leben ohne Probleme und Not. Und das war ja auch so gewesen. Äußerlich zumindest. Sie hätte viel darum gegeben, das jetzt noch nachzuholen. In die Vergangenheit zu reisen, sich mit Julius und der Tochter an den Tisch zu setzten und auszusprechen, was so wichtig war. Dafür war es jetzt zu spät. Doch scheinbar hatte die Fügung ihr eine Chance zugespielt, dennoch ein wenig von dem Versäumten nachzuholen, etwas gutzumachen. Es konnte kein Zufall sein, dass Marissa hier war und Ungesagtes so ausdrückte, wie es ihr möglich war. Abseits der Wörter. Aber doch unmissverständlich durch ihre körperlichen Zeichen.

Emilia wusste nicht ob sie es können würde, aber sie wusste, es mussten Worte zum Sprechen gebracht werden. Sie würde einen Weg finden müssen, um das auszudrücken, was scheinbar gehört werden wollte.

*

Am nächsten Tag regnete es. Der erste Regen seit Wochen. Die Natur brauchte ihn dringend, hatte aber Mühe die vielen Mengen Wasser so schnell aufzunehmen. Rasch bildeten sich Pfützen und kleine Lachen, die auf dem ausgetrockneten Boden liegen blieben. Von den Bäumen und Sträuchern tropften dünne Wasserfäden hinunter und die Blüten und Blätter der Blumen neigten sich tief unter der ungewohnten Schwere. Trotzdem schien ein Aufatmen durch das matte Grün zu gehen, das sich vollsaugte für eine neue Frische.

Emilia, die wie immer früh aufgestanden war, schaute von der offenen Terrassentür auf den frisch gesprengten Garten. Mitunter wehte ein Windstoß Regentropfen zu ihr hin und benetzte ihr Gesicht. Das tat gut. Es kühlte ein wenig ihre Unruhe, die sie nachts nicht recht hatte schlafen lassen. Zuviel war ihr noch im Kopf herumgegeistert. Marissa hatte sich ohne Erklärung wieder in das Zimmer mit den Dachschrägen verzogen, die Tür geschlossen und wortlos zu verstehen gegeben, dass sie nicht gestört werden wollte. Gestern war nicht der Zeitpunkt gewesen, das Schweigen, das zwischen ihnen herrschte, aufzulösen. Ihr selber war nicht nach Reden zumute gewesen, doch sie würde den heutigen Tag dazu benutzen, der sie nach innen zwingen würde. In jeder Hinsicht.

Noch bevor Marissa hinunterkam, stellte sich Emilia an den Herd und kochte deren Lieblingsnachspeise. Die Früchte dazu, rote Johannisbeeren, Brombeeren und ein paar Himbeeren, die für sie nach Kindheit schmeckten, hatte sie gestern noch von den eigenen Sträuchern im Garten gepflückt. Es dauerte nicht lange bis die rote, sämige Masse im Topf hochblubberte und schließlich dickflüssig in der großen, gläsernen Schüssel auskühlte.

Kater Teo sah begehrlich auf das Treiben der alten Frau und maunzte nachdrücklich. Aber sie schüttelte den Kopf: „…das ist nicht für dich.“ Sie schob ihm ersatzweise frischgeschnittene Fleischstücke zu, über die er sich voller Hingabe stürzte. Emilia lächelte. „Kleiner Fresssack.“

Als es auf der Treppe knarrte, drehte sie sich überrascht um. „Du bist schon auf?“ Sie sah die Enkelin fragend an. „Es ist doch noch früh.“

Marissa schlurfte in den alten Pantoffeln des Großvaters zur Küchenbank, setzte sich mit angezogenen Beinen darauf. Ihre Hände vergrub sie in den langen Ärmeln ihres Pyjamas. „Der Regen hat so laut auf’s Fenster geprasselt.“ Sie gähnte. „Und ich konnte eh nicht gut schlafen.“

„Ich auch nicht“, antwortete Emilia. „Hier – magst du den Topf auslecken. Ganz frisch gekocht.“ Sie stellte ihr den Kochtopf auf den Tisch, in dem noch Spuren der Nachspeise vorhanden waren. Marissa steckte ihren Finger hinein. „Rote Grütze. Wie lecker – und noch warm. Zum Frühstück hatte ich die noch nie.“ Mit Wonne löffelte sie die Beerengrütze in sich hinein. „Hm – die kannst nur du so lecker kochen.“

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