Klaus Bartels - Veni vidi vici

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Heureka und Panta rhei, Alea iacta est und Carpe diem sind das meistzitierte, lebendigste Griechisch und Latein. Doch diese geflügelten Worte sind in aller Regel zugleich entflogene Worte, und sie tragen kein Ringlein am Fuß, auf dem Autor und Werk, Kapitel und Paragraph säuberlich verzeichnet wären. Das längst zum Standardwerk gewordene »Veni vidi vici« präsentiert gegen 500 geflügelte Worte, dazu rund 300 Stück ›Kleingeflügel‹ von ad hoc bis vice versa. Die Erläuterungen begnügen sich nicht mit Übersetzung und Stellennachweis; sie betten diese Zugvögel aus der griechischen und römischen Welt, in ihren ursprünglichen Zusammenhang ein und zeichnen ihre Prägungs- und Wirkungsgeschichte in der Antike, sozusagen Biotope und Flugrouten, in zahlreichen Zitaten nach. Klaus Bartels lädt Kenner und Freunde dieser buntgefiederten Gattung nicht nur zum Nachschlagen in der Not, sondern auch zum vergnüglichen Blättern ein: Nullus est liber tam malus, ut non aliqua parte prosit!

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Geflügelte Worte aus dem Griechischen und Lateinischen

zusammengestellt, übersetzt und erläutert von Klaus Bartels

16., durchgesehene

und ergänzte

Auflage

Impressum Die broschierte 1 Auflage dieser Sammlung noch unter der - фото 1

Impressum

Die broschierte 1. Auflage dieser Sammlung, noch unter der Mitautorschaft von Ludwig

Huber, und fünf weitere unveränderte Auflagen sind 1966ff. in der Reihe «Lebendige Antike»

im Artemis Verlag, Zürich, herausgekommen. Die grundlegend erneuerte und auf

mehr als den doppelten Umfang erweiterte 7. und eine unveränderte 8. Auflage sind 1989

und 1990 im gleichen Verlag erschienen. Zwei weitere unveränderte Auflagen sind 1992

und 1997 in der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Darmstadt, gefolgt.

Die 11. Auflage, eine wiederum durchgehend erneuerte und beträchtlich erweiterte Neuausgabe,

ist 2006 im Verlag Philipp von Zabern, Mainz, erschienen; vier weitere, jeweils

durchgesehene und ergänzte Auflagen sind 2008, 2010, 2013 und 2016 gefolgt.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten

sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen

und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme.

wbg Philipp von Zabern ist ein Imprint der wbg.

16., durchgesehene und ergänzte Auflage 2019

© 2019 by wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt

Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der WBG ermöglicht.

Einbandgestaltung: Harald Braun, Berlin

Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-wissenverbindet.deISBN 978-3-8053-5229-1

Elektronisch sind folgende Ausgaben erhältlich:

eBook (PDF): 978-3-8053-52530-7

eBook (epub): 978-3-8053-5231-4

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Inhaltsverzeichnis

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Informationen zum Autor

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Zu dieser Neuausgabe

Geflügelte Worte aus dem Griechischen

Geflügelte Worte aus dem Lateinischen

«Kleingeflügel»

Geflügelt, entflogen

Einige Sammlungen

Schlagwortregister

Zu dieser Neuausgabe

Die Sammlung «Veni vidi vici» präsentiert sich in der 2006 vorgelegten Neuausgabe, ihrer 11. und nunmehr 16. Auflage, nochmals in neuer Gestalt, nicht lediglich «durchgesehen», sondern durchgehend redigiert und vielfältig erweitert. Eine Anzahl Worte wie das olympische Citius, altius, fortius , das E pluribus unum auf den US-Dollarnoten und das Dominus providebit auf dem Schweizer Fünf-Franken-Stück sind neu einbezogen worden, einem ungeflügelten Wort – dem großartig lapidaren Grabspruch Ut moriens viveret/vixit ut moriturus – sind die Flügel honoris causa verliehen worden; weit über hundert einzelne Erläuterungen haben teils beträchtliche Ergänzungen erfahren. Neu hinzugekommen ist auch ein Nachwort zur Charakteri stik dieser buntgefiederten Vogelschar.

Die nunmehr fünfzigjährige Volière griechischer und lateinischer Geflügelter Worte versammelt gegen fünfhundert mehr oder weniger geläufige Zitate, die dem heutigen Hörer und Leser eher als andere auch in der alten Originalsprache begegnen mögen, und dies ohne Unterschied ihrer Herkunft, ihrer Art und ihres Ranges. Caesars geschliffene Siegesdepesche Veni vidi vici steht hier neben einem stumpfen Vare, redde legiones! , ein Jahrtausendwort wie das Terenzische Homo sum, humani nil a me alienum puto neben einem formelhaften Quod erat demonstrandum , ein heidnisches Ab Iove principium neben einem christlichen Hoc signo vinces , der Archimedische Freudenruf Heureka! Heureka! neben Basedows, Riemers, Goethes feuchtfröhlicher Schlußfolgerung Ergo bibamus .

Derlei Zitate sind das quicklebendigste, unverwüstlichste Griechisch und Latein. Aber diese Geflügelten Worte sind durchweg zugleich entflogene Worte; sie tragen kein Ringlein am Fuß, auf dem Autor und Werk, Kapitel und Paragraph säuberlich verzeichnet wären. Die Erläuterungen suchen die aus dem Blick geratenen Bezüge, soweit möglich und in einer solchen Sammlung sinnvoll, wieder vor Augen zu rücken. Sie begnügen sich darum nicht mit der Übersetzung und dem bloßen Stellennachweis. Je nachdem, wie die Überlieferung es bietet und das Verständnis es fordert, werden die Geflügelten Worte in ihren ursprünglichen Kontext und ihre besonderen Bezüge eingebettet, wird die Geschichte einer Prägung, ihrer Zitierungen und Abwandlungen in der Antike und der manchmal verwunderlichen Bedeutungssprünge nachgezeichnet. Nicht immer ist die Ursprungsstelle eines Wortes nachgewiesen; hie und da müssen wir uns selbst bei so vielzitierten Prägungen wie Plenus venter non studet libenter oder De gustibus non est disputandum mit einem Ignoramus oder doch einem Non liquet begnügen.

Die Sammlung bemüht sich im Ganzen um Verträglichkeit und Lesbarkeit auch für solche Leser, die nicht fließend lateinisch, geschweige denn griechisch träumen; sie möchte nicht nur zum Nachschlagen in der Not, sondern auch zum fröhlichen Blättern und Lesen einladen. Zahlreiche Verweise und ein deutsches Schlagwortregister mögen die Suche nach einem bestimmten Wort erleichtern. Gegen dreihundert geläufige lateinische Stereotype – sit venia verbo: «Kleingeflügel» – vom Schlage eines ad hoc oder eines vice versa sind in einem Anhang zusammengestellt.

Habent sua fata libelli: Der Autor dankt dem Verlag Philipp von Zabern aufs Neue für das fortgesetzte Engagement an diesem «Veni vidi vici» und die ehrenvolle Gastfreundschaft in der traditionsreichen Mainzer Offizin. Nullus est liber tam malus , sagt ein Geflügeltes Wort, ut non aliqua parte prosit . Aus dieser Sicht ist die jüngste 16., wiederum durchgesehene und ergänzte Auflage gewiß nicht schlechter als die letzte. Auf die doppelt «lapidare» Ergänzung zu dem hier ehrenhalber aufgenommenen « Ut moriens viveret …» sei besonders hingewiesen. Ein – letzter? – banaler Druckfehler ist berichtigt worden. Nicht so der köstliche Schabernack, mit dem ein verliebtes Druckfehlerteufelchen aus Vergils Musenanruf Ab Iove principium, Musae auf Seite 31 ein amouröses Ab love principium, Musae gemacht hat: Omnia vincit Amor, et nos cedamus Amori!

Kilchberg am Zürichsee, den 6. März 2019 Klaus Bartels

A Ω

Ἀγεωμέτρητος μηδεὶς εἰσίτω (Ageometretos medeis eisito) . «Keiner, der nichts von Geometrie versteht, trete hier ein!» (in dem Sinne: «Keiner, der nichts von Mathematik versteht, …») Als Inschrift über dem Eingang der Platonischen «Akademie» angeführt bei Elias, Kommentar zu Aristoteles, Kategorien, in: Commentaria in Aristotelem Graeca, Band 18, S. 118, Zeile 18f.; ähnlich vorher bei Philoponos, Kommentar zu Aristoteles, De anima, in: Commentaria in Aristotelem Graeca, Band 15, S. 117, Zeile 27 (Ἀγεωμέτρητος μὴ εἰσίτω) und später bei Tzetzes, Historiarum variarum chiliades 8, 249, 973 (Μηδεὶς ἀγεωμέτρητος εἰσίτω μον τὴν στέγην, «… betrete mein Haus»). Wenn die erst in der Spätantike bezeugte Inschrift erfunden ist, so ist sie gut erfunden: Die Mathematik und besonders die Geometrie, die den Blick von den vielerlei mehr oder weniger genau, größer oder kleiner gezeichneten Kreisen auf die eine unvergängliche Idee des Kreises lenkt, galt Platon als die unabdingbare Vorschule der philosophischen Dialektik, vgl. besonders Staat 7. 522 Cff.

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