1 ...6 7 8 10 11 12 ...22 getauchte Semmel dazu und stoßt es. Mit Dottern und saurem Rahme gemischt, verwendet
man es weiter.
Vollständiges Ragout. Dieses besteht aus zartem Fleisch vom Kalbe u. dgl.,
Schwämme, Erbsen, Karfiol, Krebsen. Das kleinwürfelig oder länglich geschnittene Fleisch
wird mit gewöhnlicher oder Krebsbutter überdünstet5, dann gestaubt und mit Suppe
vergossen, daß eine kurze Soß wird, welche Alles zu einer saftigen, aber dicken Speise
verbindet. Alles Uebrige wird dann dazu gegeben, worauf man es noch eine Weile kocht.
Dazu gehört von Fleisch: Kalbskopf, mit oder ohne Haut, Euterl, Brissel, in gesalzenem
Wasser nicht zu weich gekocht, würfelig geschnitten.
Obergaumen wird in Salzwasser gekocht, bis sich die Haut abziehen läßt, und in
dünne Streifen geschnitten.
Kalbsnieren kocht man einige Minuten in Suppe.
Hahnenkämme begießt man mit siedendem Wasser, damit man ihnen das Häutchen
abreiben kann, dann kocht man sie 1 Stunde mit Suppe und Limoniesaft.
Krebse werden in Salzwasser mit Petersilie gekocht, ausgelöst, Schweife und
Scheeren zu kleinen Stückchen geschnitten, und von den Schalen macht man die Krebsbutter
zum Abdünsten.
Pilze, Champignons oder Trüffel werden dünnblätterig geschnitten, mit Butter (und
meistens Petersilie) überdünstet.
Erbsen werden mit Butter gedünstet.
Karfiol oder Spargel in Salzwasser gekocht, schneidet man zu kleinen Stücken, oder
man theilt den Karfiol zu kleinen Röschen und garnirt damit die Schüssel.
Weißes ist mit gewöhnlicher Butter wie das Vorige zu machen, anstatt Krebsfleisch
kann man Rückenmark, blanschirt, würfelig geschnitten, nehmen. Trüffel machen es ganz
vorzüglich.
Vom Jungen einer Gans. Hals, Flügel, Füsse und Magen schneidet man zu kleinen
Stückchen (ohne Knochen) und dünstet sie mit Butter, Zwiebel, Limonieschalen und etwas
Suppe weich. (Die Leber gibt man später dazu). Man kann auch ein wenig Essig mitkochen.
Wenn das Fleisch mürbe ist, läßt man den Saft eingehen, staubt 1 Löffel Mehl daran, und
vergießt es mit Suppe.
Von Kalbfleisch .In guter Suppe kocht man Kalbfleisch halbweich, schneidet es
würfelig, dünstet es mit Butter und Petersilie, staubt es und vergießt es mit der Brühe, worin
das Fleisch gekocht wurde. Man mischt, wie bei vollständigem Ragout, Schwämme, Erbsen,
Karfiol, Krebsfleisch und Krebsbutter dazu.
Von Wildpret. Gebratenes Fleisch von Hasen, Reh oder Wildgeflügel schneidet man
würfelig oder nudelartig, dünstet es mit Butter, staubt
Mehl daran und vergießt es mit Suppe und Limoniesaft, dann gibt man sauren Rahm dazu
und läßt es eine Weile kochen.
Fische zu töten und vorzurichten.
Bis man sie verwendet, läßt man Fische gewöhnlich im Wasser, nur große kann man
in der Kälte einige Tage liegen lassen.
Teichfische soll man vor dem Tödten einige Tage in Flußwasser geben, damit sich der
modrige Geschmack verliert.
Braucht man das Blut zu Suppe oder Sauce, so sticht man die Fische ab, sonst gibt
man ihnen meistens einen Schlag auf den Kopf.
Forellen u. dgl. darf man beim Umbringen nur bei den Halsfloßen halten, um die Haut
nicht zu verletzen. Man schneidet den Bauch nach der Länge, auf und nimmt die Eingeweide
mit großer Vorsicht heraus, damit man die Galle nicht zerdrückt. Ganz, oder zu Stücken
geschnitten, gibt man sie öfters in frisches Wasser, wodurch das Fleisch körniger wird. Galle
und Gedärme thut man weg, vom übrigen Eingeweide (Peuschel genannt) wird, besonders
vom Karpfen, braune Suppe gemacht, wozu auch gewöhnlich der Kopf genommen wird. Vom
Hechten ist die Leber Leckerbissen. Zum Abschuppen legt man den Fisch auf ein Brett, haltet
ihn beim Schweife und fährt mit der Schneide des Messers gegen den Kopf bis man rund
herum alle Schuppen abgelöst hat. Solche Fische, welche abgesotten werden, darf man nach
dem Schuppen nicht mehr waschen. Von Schiel und Barsch kann man die Schuppen mit dem
Reibeisen wegreiben, oder den Fisch überkochen und sie herabschieben.
Um frischen Aalfisch anzugreifen muß man die Hand in Asche oder Sand tauchen.
Wenn man ihm die Haut abziehen will, wirft man den getödteten Fisch in Glut, dreht ihn
nach allen Seiten herum, nimmt ihn mit einem groben Tuche heraus und streift sie nun ganz
leicht ab. Zum Braten und Blausieden läßt man sie darauf. Marinirten zieht man auch die
Haut, aber ganz leicht, ab.
Häringen wird der Kopf und ein Theil des Schweifes abgeschnitten. Abgeschuppt läßt
man sie eine Weile in süßer Milch liegen, dann nimmt man sie aus und wäscht sie. Zu
mancher Bereitung wird die Haut abgezogen.
Sardellen wird die Haut sammt den Schuppen mit dem Messer abgestreift und die
Mittelgräte mit Kopf und Flossen weggelöst.
Geräucherte Fische legt man in siedendes Wasser bis sie heiß sind, dann zieht man
die Haut ab.
Fischragout.
Von gebratenen oder gebackenen Fischen (vorzüglich Hechten oder Karpfen) löst
man die Gräten aus, schneidet das Fleisch kleinwürfelig, so wie auch Krebsfleisch. Dann
dünstet man Morcheln oder Champignons, grüne Erbsen und Schneidespargel. In
Krebsbutter läßt man Mehl anlaufen, gibt alles Obige dazu, sowie Erbsenwasser mit einem
Dotter abgesprudelt, etwas Salz und Muskatblüthe und läßt es aufkochen.
Gehäcke von Krebsen.
Ausgelöste Scheeren und Schweife schneidet man fein zusammen, dünstet dies
Gehäcke mit Krebsbutter und Petersilie nur wenig ab, und würzt es mit Salz und ein wenig
Muskatblüthe.
Farce von Fischen.
Nr. I. Von Karpfen‐, Hecht‐, Huchen‐, Hausen‐ oder Schillstücken löst man Haut und
Gräten weg, stoßt das Fleisch mit Butter in Milch geweichter Semmel, würzt es mit Salz,
Pfeffer, Lorbeerblättern und bindet es mit etwas Beschamell und Dottern.
Nr. II. ¾ Pfund Karpfenfleisch (ohne Haut und Gräten) schneidet man fein, macht
Eingerührtes von 2 Eiern, treibt 4 Loth Butter mit 2 Eiern ab, gibt das Geschnittene und Salz,
Pfeffer, Petersilie, Schalotten, Limonieschalen und 2 Löffel sauern Rahm dazu.
Nr. lll. Ungefähr ¾ Pfund fein geschnittenes Fischfleisch mischt man mit 1 in Milch
geweichten Semmel, Salz, Pfeffer, Limonieschalen, Schalotten, Majoran, 4 Loth Butter und 2
Eiern.
Nr. IV. Fischfleisch fein geschnitten, stoßt man nebst in Milch geweichter Semmel,
Eingerührten, Zwiebel, Limonieschalen, Pfeffer und Salz.
Kleine Muscheln (Müscherln genannt).
Die rein gewaschenen Muscheln kocht man mit Wein, etwas Wasser und Zwiebel bis
sie aufspringen. Dann löst man die halbe leere Schale weg und gibt die volle in die Sauce.
Austern zu Saucen.
Sie werden in Wein aufgekocht, gleich wieder abgeseiht und die Bärte abgeschnitten.
Ueber die Schwämme.
Zähe, von Insekten zernagte, soll man nicht genießen. Gekochte nicht wieder
aufgewärmt essen, sondern wegwerfen. Ueberhaupt sind sie eine schwer verdauliche
Speise. Wenn ein giftiger Schwamm mitgekocht ist, so wird ein hineingehaltener Silberlöffel,
oder ein Stück mitgekochte Zwiebel, schwärzlich.
Bei ausgewachsenen Schwämmen zieht man meistens die Haut vom Hute ab und
nimmt unten die Plättchen oder den Bart weg.
Wenn sie auf diese Art gereinigt und gewaschen sind, schneidet man sie meistens
feinblätterig, salzt sie hübsch stark und läßt sie zugedeckt eine Weile stehen, wo sie weich
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