1 ...8 9 10 12 13 14 ...22 Wenn man Mehl mit etwas Flüssigem abzusprudeln hat, darf man anfänglich nur
wenig von Letzterem nehmen und erst wenn es recht glatt ist, die bestimmte Quantität dazu
geben.
Schnee schlagen.
Vor Allem ist dabei zu beobachten, daß nichts voll den Dottern zum Eierklar komme,
wo sich so wenig, als von wässerigen Eiweiß ein fester Schnee schlagen läßt. Es ist gut die
Eier vorher in kaltes Wasser zu legen, oder das Becken in Wasser zu stellen. Anfangs muß
man langsam schlagen, dann immer schneller und kräftiger, bis er so fest ist, daß, wenn man
die Ruthe herauszieht, die Zacken nicht umsinken, und der Schnee während dem Schlagen
davon fliegt.
Rühren, Schlagen.
Unter Rühren versteht man, daß die Dotter mit Zucker in einer Schüssel schaumig
gerührt werden, dann Schnee und andere Beigaben leicht damit vermengt. Unter Schlagen,
daß man die ganzen Eier mit dem Zucker im Schneebecken, mittelst der Ruthe so lange
schlägt, bis es dick ist und einen rauschenden Ton von sich gibt, wo man das Uebrige dazu
mischt.
*) Eigentlich querlen oder quirlen zu sagen.
Abtreiben,
bedeutet Butter, Schmalz oder anderes Fett in einer tiefen Schüssel, mit dem
Kochlöffel so lange auf eine Seite in die Runde rühren, bis es weiß und flaumig ist.
Dann verrührt man 1 Dotter oder 1 Ei nach dem Andern damit, bis es jedesmal
wieder flaumig geworden. Wenn die Eiweiß als Schnee dazu kommen, mischt man diesen
nur leicht darunter, so wie das übrige zur Speise Gehörige. Geht es beim Abtreiben
zusammen, das heißt, stockt das Fett und sondert sich vom Eie ab, so stellt man die Schüssel
an einen warmen Ort bis es anfängt zu zerfließen und rührt nun recht lebhaft.
Beschmieren von Model und Blech.
Butter oder gutes Rindschmalz läßt man zerschleichen und bestreicht mittelst einer
Feder oder eines dicken Pinsels den Model recht genau. Dann gibt man nach Angabe Mehl,
Bröseln oder gestoßenen Zucker hinein, dreht den Model nach allen Seiten und klopft ihn
umgestürzt etwas auf, damit Alles, was nicht haftet, herauskomme. Mit Zucker gehört es nur
zu Dunstköchern, bei diesem darf man nie mit Bröseln ausstreuen. Die Schüssel wird
gewöhnlich etwas stärker mit Butter ausgestrichen. Das Blech bestreicht man ebenfalls mit
der Feder und läßt manchmal Mehl darüber hinlaufen, worauf man es aufklopft. Zuweilen
bei feinem Backwerke bestreicht man es mit weißem Wachs, oder Butter, worauf man es mit
Papier leicht abwischt.
Wenn ein Geschirr stärker ausgeschmiert werden muß, wie bei Germspeisen,
Strudeln u. s. w., ist es gut die Butter abzutreiben, weil es sich dann leichter gleichmäßig
vertheilen läßt.
Über das Auslegen eines Models mit mürben Teig.
Entweder legt man ihn mit einem messerrückendick ausgetriebenen Stücke Teig aus,
daß Boden, Seitenwand und zum Zudecken in einem ist, oder man schneidet für den Boden
eine Platte und einen Streifen, etwas höher als die Seitenwand, und macht der Länge nach
kurze Einschnitte in letztere um es gegen Innen auf die am Rande mit Ei bestrichene Platte
aufdrücken zu können, damit es haltet, wenn die Speise gestürzt ist. Oben kann man es nach
dem Vollfüllen eben so einbiegen und eine Platte darauf legen, oder offen lassen. Wenn man
den Model vorher mit Nudelteig, von Dottern gemacht, zierlich auslegen will, bestreicht man
denselben mit Fett, die hinein gelegten Teigstücke aber mit Ei, damit sie an dem mürben
oder Butterteig halten können.
Wenn man Dunstköcher mit Obst, Citronat oder etwas Anderem auslegen will, so ist
es gut, am Boden des Models ein Blatt mit Butter bestrichenen Papiers zu legen, darauf
diese Gegenstände und das Gerührte. Nach dem Stürzen hebt man das Papier vorsichtig
weg.
Dunstsieden
Die Rein, in welche der Model gestellt wird, soll höher sein als diese und einen sehr
gut passenden Deckel haben. Man darf nicht zu viel Wasser
in dieselbe geben, damit es den Model nicht hebt, und ihn erst hineinstellen, wenn es siedet.
Wenn man hört, daß das Wasser zu Ende geht, muß man wieder siedendes nachgeben. Bei
den meisten Mehlspeisen gibt man Oberhitze damit sie die Feuchtigkeit aussaugt und das
Koch steigt, also Glut auf den Deckel, oder man stellt es in das Rohr.
Wenn auf dem Herde mit Oberhitze durch Glut gebacken wird, so gibt man diese
oben und unten nur im Kreise herum. Im Rohre fühle man mit der Hand, ob es nicht zu kühl
oder zu heiß ist. Im letztern Falle kann man das Rohr mit Dachziegelstucken belegen und den
Model darauf stellen, wenn sie erwärmt sind, und diesen oben mit Papier bedecken.
Oder: Man stellt ihn auf das Blech, und wenn das Rohr mehr Unter‐ als Oberhitze hat,
auf einen Rost. Bei Heizung mit Steinkohlen ist dies meistens der Fall, daher oft nothwendig
beim Backen eine Holzflamme zu machen. Wenn eine Mehlspeise in einer Schüssel gebacken
wird, so stelle man diese auf das fingerhoch mit Sand oder Asche bedeckte Blech. Wenn man
feine Mehlspeisen oder Torten backt, soll man den Ofen nicht zu früh aufmachen und sie
nicht verschieben.
Stürzen.
Man legt die Schüssel auf den Model, dreht sie miteinander um, und hebt letzteren
vorsichtig ab.
Pfannenkuchen, Fridatti (Omlettes) zu backen.
Zu 1 Seidel Milch nimmt man 2 bis 4 Eier und etwas weniger als 1 Seidel Mehl, ein
wenig Salz, sprudelt es recht gut ab und mischt den Schnee zuletzt darunter. Davon gießt
man so viel in die heiße, mit 1 Löffel Rindschmalz befeuchtete flache Pfanne, daß diese,
indem man sie dreht, gleichmäßig dünn bedeckt wird. Sollte man zu viel Teig in die Pfanne
gegeben haben, so schüttet man ihn wieder zurück.
Nun haltet man sie über die Glut oder mäßiges Feuer (über den Cilinder) bis der
Flecken unten braun geworden ist, wo man ihn mit dem Muserl (oder Schmarnschäuferl
genannt) in die Höhe hebt und mit der rohen Seite in die Pfanne stürzt. Wenn es noththut,
gibt man etwas Schmalz nach. Doch jedesmal etwas, wenn man einen neuen Flecken
eingießt.
3 Löffel Mehl, 1 Löffel Zucker, 2 Loth zerlassene Butter verrührt man recht glatt mit
abgeblasener, oder etwas gewässerter Milch, in der Dicke eines Kindskoches, und streicht es
dünn auf das mit Butter beschmierte Blech, oder in die Bratpfanne.
Wenn es sich am Boden angelegt hat, nimmt man das noch darauf befindliche weiche
Koch mit einem Löffel weg, bestreicht die Kruste mit Butter und läßt sie schön braun
werden. Sobald eine Stelle braun ist, wird sie abgeschnitten. Man kann sie zu Stanitzen
(Düten) oder Hollehippen drehen, oder zum Unterlegen glatt lassen oder zerbröseln.
Kindskoch.
In siedende Milch gibt man, mit kalter Milch abgesprudeltes Mehl, (zu 1 Seidel 2 bis 4
Eßlöffel voll), und läßt es langsam sieden, bis das Mehl verkocht ist.
Zu Mehlspeisen wird besser Obers als Milch genommen.
Man lindet Mehl mit Butter oder Rindschmalz, läßt es aber nicht gelb werden, und
rührt es mit kaltem Obers recht glatt ab, bis es ganz dick wird.
4 Loth Butter, oder 3 Loth Schmalz, ½ Seidel Mehl, 1 Seidel ungekochtes Obers.
Milch und Schmalz läßt man aufsieden, dann schüttet man das Mehl hinein und rührt
es auf dem Feuer recht glatt, bis es sich von Löffel und Pfanne löst.
Читать дальше