Thomas Spyra - Es war nicht meine Schuld

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Der Autor erzählt, inspiriert durch die eigenen Vorfahren, eine einhundertachtzigjährige deutsche Geschichte.
Von der jüdischen Familie Schapira aus Speyer, zur späteren zum Katholizismus konvertierten Familie Scholty.
Das Auf und Ab über sieben Generationen -
Wege, Ziele, Hoffnungen.
Beginnend 1780 im Kaiserreich über den
1. Weltkrieg, der Weimarer Republik, dem
Tausendjährigen Reich mit dem 2. Weltkrieg und der totalen Niederlage, bis zum sozialistischen Aufbau in der DDR und der Flucht in den Westen, kurz vor dem Bau der Berliner Mauer.
Von Opfern, Tätern und Mitläufern

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«So ein Scheißkerl, der wird dafür gerade stehen. Komm mit, wir berichten dies der alten Baronin.»

Drei Wochen später wurden die beiden vom Pfarrer getraut. Niemand hatte Inge gefragt, ob sie heiraten wollte, es wurde über ihren Kopf hinweg beschlossen. Das ist Sünde, wenn man einen Mann vor der Ehe verführt und dann ein Kind bekommt.

Sie fügte sich, genauso wie damals, als ihr Vater die Achtjährige hierher verkauft hatte. Inge hatte ihre Eltern nie wieder gesehen.

Im Spätsommer 1878 wurde ihre Tochter Frieda geboren, es folgten in schnellen Abständen Sabine und Johann.

Sie klagte der Küchenmamsell ihr Leid: «Ich will nicht jedes Jahr ein Kind von diesem Saufbold. Was soll ich machen? Wenn ich mich ihm verweigere, schlägt er mich grün und blau.»

«Rede mit der Hebamme, die weis da Rat.»

Einzig ihr Schwiegervater Fedor, der alte Hirte, gab ihr Trost, stand ihr bei, wenn ihr Mann wieder einmal brutal wurde.

Er tadelte seinen Sohn: «Was bist du nur für ein Mensch? Du hast eine anständige fleißige Frau, warum schlägst du sie? Ich habe deine Mutter nie geschlagen.»

«Was geht´s dich an. Hör auf, dich einzumischen! Das ist meine Frau und mit der kann ich tun und lassen, was ich will!»

Inge flehte ihren Schwiegervater an: «Vater, bitte lass es sein, jedes Mal, wenn du ihn tadelst, muss ich es büßen, dann prügelt er mich brutaler.»

Die Zeit verging, Fedor wurde im März neunundsechzig Jahre alt, war zufrieden. Im Sommer würde sein Sohn, die mittlerweile auf über zweihundert Stück angewachsene Schweineherde übernehmen. Freilich würde er ihm weiterhin dabei helfen, aber die Hauptarbeit lastete dann auf Friedrich. Fedor übernahm schwerpunktmäßig die Stallungen und die Räucherei. Der Schinken war auf den Märkten in Schlesien, ja selbst in Berlin, der Renner.

Fedor schaute auf ein reiches und erfülltes Leben zurück. Wenn er zurückdachte, stimmte es ihn traurig, dass seine Frau so bald verstorben war. Fast täglich wechselte er die Blumen auf ihrem Grab, besprach Probleme mit ihr – was hätte Adelheid dazu gesagt .

Einzig allein Friedrich bereitete ihm Kopfzerbrechen.

An seiner Schwiegertochter und den drei Enkelkinder hatte er viel Freude. Die beiden Mädchen halfen schon ihrer Mutter im Haushalt und der kleine Johann lief dem Opa wie ein Hündchen hinterher.

Fedor verbrachte wie so oft, seinen Feierabend in der Schwitzhütte, genoss den mit Fichtennadeln und Heublumen angereicherten Dampf.

«Grüß dich Vater, heute brauche ich auch ein Dampfbad.» Inge betrat die Hütte.

«Komm nur herein, gieß aber bitte noch einmal kräftig auf.»

Sie bückte sich nach dem Wasserschöpfer, dabei verrutschte ihr Handtuch und Fedor sah den geschundenen Körper, überall Blutergüsse, alles grün und blau: «Dieses Schwein, was hat er dir angetan?»

«Nichts, lass! Misch dich bitte da nicht ein!»

«Nein, so geht das nicht weiter! Der schlägt dich noch tot!»

Wutentbrannt verließ Fedor die Sauna und suchte seinen Sohn. Er fand ihn im Saustall sturzbesoffen im Stroh liegen.

«Scheißkerl!» Wütend goss er dem Suffkopf einen Eimer eiskaltes Wasser über. Der grunzte nur und schlief weiter. Fedor wandte sich ab, lief zum Weiher und sprang hinein.

Im Schnee- und Eiswinter 1885, rutschte Fedor beim Baden unglücklich im kleinen See unter das Eis. Es dauerte lange, bis die Helfer ihn befreiten. Der fast Neunundsechzigjährige erlitt aufgrund des Sauerstoffmangels einen Hirnschaden, blieb geistig für immer abwesend und auf Pflege angewiesen. Seine Schwiegertochter sorgte für ihn.

«Ihr müsst mir beide dabei helfen, ich schaffe es nicht alleine», bat Inge ihre zwei Töchter. Die halfen ihr, so gut es ging. Sie fütterten und beaufsichtigten gerne ihren Großvater. Als er noch gesund war, hatte er oft kleine Tiere für sie geschnitzt und ihnen Geschichten vorgelesen.

Mürrisch erledigte Friedrich nun alleine die Arbeit als Schweinehirte. Der neue Verwalter hatte ihn nicht gefragt. Es war selbstverständlich, dass der Sohn, die Aufgaben des Vaters mit übernahm.

Täglich bei Sonnenaufgang trieb er fluchend die Schweine auf die Hutung, schnauzte jeden an, der ihm über den Weg lief. Er vergriff sich einmal beim Baron im Ton, da drohte dieser ihm mit Rausschmiss: «Ich bin nicht auf solche Sauf- und Querköpfe wie dich angewiesen! Dein Vater war ein ganz anderes Kaliber, auf ihn konnte man sich verlassen, hättest dir lieber ein Beispiel an ihm nehmen sollen. Du bist nur ein ungehobelter Taugenichts.»

Brummend drehte sich der Schweineknecht um, ließ Baron von Streselitz einfach stehen, scherte sich nicht um dessen Schimpftirade.

Mit seinen knapp fünfundvierzig Jahren sah Friedrich schon aus wie ein alter Mann mit Siebzig, das faltige Angesicht braun gebrannt von der täglichen Arbeit im Freien. Schmutz hatte sich in den tiefen Furchen seines Gesichtes festgesetzt.

Der einst stattliche Mann war mit den Jahren immer dürrer und griesgrämiger geworden. Er sprach ein abgehacktes, mit polnisch durchmischtes Deutsch. Bemühte sich nicht etwas zu lernen. War mit sich und der Welt unzufrieden, hätte gerne mehr erreicht. Dazu bedurfte, es aber einer gewissen Anstrengung. Er gab allen anderen die Schuld an seinem verpfuschten Leben. Die ehemals rotblonde Lockenpracht war einer Glatze gewichen, auf der immer eine speckige vor Schmutz strotzende Kappe saß. Nur seitlich hingen ein paar lange Zotteln fahl und aschgrau schlampig herunter. Da der Bartwuchs bei ihm nicht so ausgeprägt war, sah er immer unrasiert aus. Die zu groß gewordene Kleidung schlotterte an ihm herum. Er roch penetrant nach Schweinestall, war ein aufbrausender jähzorniger Zeitgenosse. Widerrede vertrug er absolut nicht.

Wenn Friedrich abends ins Wirtshaus ging, schloss sich die junge Frau mit ihren Kindern meist in der Wohnung ihres Schwiegervaters ein. Die Kleinen ängstigten sich vor dem wütenden betrunkenen Vater, der sie alle vier prügelte, wenn er sie erwischte.

Traurig beerdigten sie nach Ostern 1886 Fedor Scholty, einen von allen geschätzten freundlichen, friedliebenden und arbeitsamen Schweinehirten. Gott hat ihn endlich erlöst, sagte der Pfarrer in der Predigt.

Friedrich verschwand gleich nach der Beerdigung.

Lange noch standen die Kinder am offenen Grab des Großvaters.

«Kommt, lasst uns heimgehen.» Inge nahm ihre Kleinen in den Arm und drängte zum Ausgang des Friedhofes.

«Mama was wird nun, wer beschützt uns vorm Vater?», fragend schaute die achtjährige Frieda zu ihrer Mutter.

«Wir reißen aus und verstecken uns!», schrie ihr Bruder angsterfüllt.

«Johann sei still! Ich weiß nicht Kinder, wie es weitergehen soll.»

Langsam trotteten sie nach Hause.

«Ich habe Angst, verkriechen wir uns in der Wohnung vom Opa und schließen die Tür ab.» Sabine nahm ihren Bruder an der Hand und zog ihn hinter sich her.

«Halt bleib da! Heute oder morgen kommt euer Vater nicht zurück, er hat in der Schublade das Haushaltsgeld für diesen Monat gegrapscht, nun wird er sich ordentlich die Hucke vollsaufen.»

Mooreichen 1888 – Johann als Kind

Johann erinnerte sich gerne an den geliebten Großvater, er fehlte ihm. Mit allen seinen Sorgen und Nöten konnte er ihn behelligen. Immer hatte der alte Mann ein gutes Wort oder eine Lösung parat gehabt.

Mit acht Jahren wusste er, dass er hier wegmusste, er wollte nicht wie seine Eltern in der Leibeigenschaft enden - obwohl es die offiziell nicht mehr gab.

Johann thronte auf einem etwa eineinhalb Meter hohen abgebrochenen Baumstumpf zwischen den Schweinen. Den schweren Eichenknüppel griffbereit neben sich, um die blöden gefräßigen Viecher, wie sein Vater sie nannte, abzuwehren.

Der kleine, schmächtige, immer hungrige Junge trieb, jeden Mittag nach der Schule, die Ferkel auf die Eichenhutung.

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