George Tenner - Jenseits von Deutschland

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Wir waren sechs junge Männer sechs Männer, die sogar voller Hoffnung in den Krieg zogen. Was ist nur aus uns geworden?
Der Afghanistan-Krieg bildet in George Tenners Roman den Schauplatz für junge, deutsche Soldaten, die im Auftrag ihres Heimatlandes ausziehen, um Hilfe beim Aufbau eines verwüsteten Staates zu leisten und die unweigerlich durch die vorherrschende Brutalität im Kampf gegen die aufständischen Taliban ihren Idealismus verlieren. In episodenhaften Auszügen, versetzt mit den realen und als offiziell geltenden Ereignissen aus diesem Krieg, beschreibt der Autor das Bemühen seiner Protagonisten, sich fern der Heimat am Hindukusch in einer feindlichen Umgebung zurechtzufinden. Sie bestreiten dabei nicht nur einen Kampf um das eigene nackte Überleben, sondern befinden sich dabei auch auf der Suche nach einer moralischen Rechtfertigung des Einsatzes. Neben den Gefallenen kehren die Verbliebenen, seelisch und körperlich schwer verletzt, zurück in ein Heimatland, das sich zu Großteilen gegen seine Teilnahme am Einsatz der ISAF ausspricht, und finden dort keine Möglichkeit mehr, sich in ein normales Leben wiedereinzugliedern.

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»Diese Einstellung ist perfide.«

»Nein, sie ist real. Sie ist so real wie der Widerstand gegen das Dritte Reich bei euch Deutschen und ebenso legal, denn die Hamas ist eine legal gewählte Partei.«

»Und dann werden eines Tages Leute wie der kleine Ahmadinedschad auf den atomaren Knopf drücken und die ganze Welt in die Luft jagen. Halten Sie das für erstrebenswert?«, fragte Müntzer.

»Wie hoch ist die derzeitige Mannschaftsstärke in Kunduz?«

Draußen wurden Stimmen laut. Männer schienen sich zu streiten.

Romhi beugte sich zu dem Mann herunter. Mit der Linken hielt er dessen Hand fest, mit der Zange in der rechten Hand fasste er nach dem Nagel des kleinen Fingers. Er hob die Zange an das Gesicht Müntzers und sagte: »Du nennst mir jetzt die Sollstärke auf eurer Basis in Kunduz.«

Als Müntzer nichts sagte, riss Romhi ihm mit einem gewaltigen Ruck den Nagel aus dem Finger. Müntzer bäumte sich auf. Sein Schrei hallte durch den Raum. Die im anschließenden Zimmer untergebrachten Wächter rissen ihre Witze darüber.

»Ihr bezahlt einen Zuträger, der euch mit Nachrichten über die Truppenbewegungen der Taliban versorgt. Wer ist es? Nenn mir seinen Namen.«

»Selbst wenn ich es wüsste, würde ich es dir nicht sagen.«

Romhi hielt die Zange mit dem Fingernagel hoch. »Was für ein ekeliger Anblick doch so ein blutiger Nagel ist. Und das war erst der Anfang.«

»Das ist mittelalterliche Folter.«

»Was glaubst du, was eure Geheimdienste mit unseren Männern machen, die sie nach Abu Ghuraib oder in eines der anderen Verhörlager bringen? Glaube mir, der Dienst der Hamas ist durchaus in der Lage, Gleiches zu leisten.«

Müntzer dachte an die Bilder aus dem berüchtigten Gefängnis, die um die Welt gegangen waren. Eine Frau, die einen Mann an einer Leine wie einen Hund hinter sich her zog. Lynndie England mit angeleintem Gefangenen, was für ein entwürdigendes Bild. Und das Bild des mit Elektroschocks gefolterten Satar Jabar wurde zum Symbol des Skandals. An beiden Händen und am Penis waren stromführende Drähte befestigt. Ihm wurde angedroht, dass er durch Elektroschocks hingerichtet würde, falls er von der Kiste falle. Als das Foto an die Öffentlichkeit gelangte, leugneten die zuständigen US-Stellen, dass die Kabel Strom führend gewesen seien. Es gab Bilder, die unter anderem nackte Gefangene zeigen, die zu Oralsex gezwungen worden sein sollen.

»Wenige kommen nach Abu Ghuraib. Um alle von deines-gleichen aufzunehmen, ist selbst dieses Lager zu klein«, sagte Müntzer trotz seiner Schmerzen provozierend. »Und die Verhöre gefangener Taliban-Offiziere und mutmaßlicher Al-Kaida-Kämpfer überließen die Amis dabei lange allzu gerne der Nordallianz. Die wussten eher, wie sie diese Terroristen zum Reden bringen.«

»Du spielst auf den Mörder Massoud an?«

»Auf den Löwen von Pandschir, Massoud.«

»Der mehr als 3.000 Taliban-Kämpfer bei Mazar-e Sharif ermordet hat.«

»Nun dafür haben sich die Gotteskrieger ja ausgiebig gerächt. Bei der Rückeroberung der Stadt mit ein paar Hundert »Bin-Laden-Arabern« deinesgleichen sind mehr als 6.000 mongolisch-stämmige Hazara umgebracht worden. Darüber hinaus habt ihr noch neun iranische Diplomaten getötet, weil Teheran als Hauptförderer der schiitischen Hazara und des Tadschiken Massoud galt.«

»Dann bekommst du jetzt einen Geschmack davon, wie die Nordallianz Leute verhört, damit du vor deinem Tod noch erfährst, wovon du eigentlich sprichst.«

Draußen vor dem Haus wurde die Unterhaltung der Männer lauter.

»Du sagst mir jetzt den Namen eures Verbindungsmannes zu den Taliban, dann lass ich dich laufen. Das ist mehr, als ich eigentlich bereit bin für dich zu tun.« Die Stimme Romhis war wieder gefährlich leise geworden, als er mit dem Greifer der Zange den Nagel des Zeigefingers der rechten Hand fasste. »Mir ist bekannt, dass du die Verbindung zu diesem Mann pflegst. Also, wie heißt er?«

»Sagt ihr nicht, der Islam sei eine friedfertige Religion? Allâhu akbar – Allah ist groß! – Lā ilāha illā ʻllah – Es gibt keinen Gott außer Allah!«

»So ist es!«

»Sagt ihr nicht auch, Allah sei ein gütiger Gott? Beginnen nicht alle eure Suren jeweils mit der Eröffnungsformel Bismillahi ̔r-Rahmani ̔r-Rahim – Im Namen Gottes, des Barmherzigen, des Erbarmers? «

»Alle, außer der neunten Sure, ja. Aber Allah ist nicht nur ein barmherziger, gütiger Gott. Er kann auch ein zorniger Gott sein, wenn er sieht, wie die Ungläubigen in der Welt wüten, ein sehr zorniger. Und jetzt ist Allah zornig, weil du ihm nicht helfen willst.« Mit diesen Worten begann Romhi den zweiten Fingernagel Müntzers herauszuziehen. Dabei legte er wieder eine große Brutalität an den Tag. Während der Gepeinigte schreiend versuchte, dem Martyrium zu entgehen und mit dem Stuhl auf dem Boden vergeblich hin und her hüpfte, um der Fesselung an dem Stein zu entgehen, riss Romhi ihm den Nagel aus dem Finger. Blut spritzte, lief dann über den Stein und auf den Tisch. Müntzer, dessen Körper schweißüberströmt war, fiel in eine leichte Ohnmacht. Romhi nahm einen am Eingang stehenden Eimer und goss dem Gefolterten das Wasser ins Gesicht.

»Du verdammter räudiger, ungläubiger Hund!«, schrie Ahmad Romhi, während er auf ihn einschlug. »Du elende, stinkende Ratte! Du Sohn einer Hure! Rede endlich! Wer ist der Verräter in unseren Reihen, der unseren Glauben an euch Bastarde verrät?« Dabei schlug er im Takt zu seinen Worten Müntzer immer wieder ins Gesicht. »Sag mir endlich den verdammten Namen des Verräters!« Beim letzten Schlag fiel der Stuhl um, und Müntzer hart mit dem Kopf auf den Boden. Blut lief aus seinem Mund. Zwei Vorderzähne waren ausgeschlagen. Einen spuckte er aus, der andere hing lose, vom letzten Stück Zahnfleisch gehalten.

»Du Scheißkerl willst mir zeigen, was ein deutscher Märtyrer ist? Ja? Das kannst du haben!«, schrie Romhi. Er ging zur Tür und rief zwei Bewacher.

Sie kamen herein, brachten eine Panasonic Kamera mit, die sie auf ein Stativ montierten. Dann kauerten sie sich mit ihren Kalaschnikows hinter den noch immer auf der Erde liegenden Müntzer, sodass sie mit aufs Bild kommen würden. Einer von ihnen hielt eine Zeitung mit dem Tagesdatum in die Kamera.

Romhi kam mit einer Machete. »Ich werde dir jetzt den Kopf abschlagen, wenn du mir nicht sagst, wie der Verräter heißt. Dann werden wir das Video dem Sender Al Djasira übergeben, der es ausstrahlen wird. Wenn deine Kameraden das sehen, werden die Nächsten, die wir gefangen nehmen, reden wie ein Buch!« Er zog sich eine Kufiya vors Gesicht, um später im Film unkenntlich zu sein, und holte mit der Machete aus. »Wie heißt der Verräter?«

Die Türe wurde aufgerissen. Zwei Taliban kamen herein. Es musste sich um hochrangige Mitglieder handeln, denn Romhi war verunsichert.

»Mullah Raschid ist sehr unzufrieden mit dir, Ahmad. Der Mann ist ein Kriegsgefangener und wird auch als solcher behandelt werden. Mullah Raschid hat sein Wort gegeben, dass unter seinem Kommando mit Gegnern, die nicht im Kampf getötet worden sind, nach den internationalen Konventionen über die Behandlung von Kriegsgefangenen verfahren wird. Wir nehmen den Mann jetzt mit.«

*

»Woher wisst ihr das alles so genau?«, wollte Jerôme wissen.

»Als wir den Hauptfeldwebel bei einer Säuberungsaktion in einem Außenbezirk von Kunduz fanden, war er zwar noch am Leben, aber er war ein Wrack. Offensichtlich hatte man ihn dort hingebracht, damit wir ihn finden. Wir hatten einen Tipp bekommen, gerade dieses Haus zu durchsuchen. Dennoch berichtete er, was er in Gefangenschaft erlebt hatte. Zwei Tage nachdem wir den Mann aufgefunden haben, verstarb er leider an den physischen Folgen der Folterung im Bundeswehr-Lazarett in Kunduz. Wenn es auf deutscher Seite Märtyrer gibt, damit hatte dieser Ahmad recht – Müntzer war einer. Der andere Kamerad blieb bis heute verschwunden. Wenige Wochen später passierte Ungewöhnliches. Wir alle kennen die staatlichen Killeraktionen aus dem Fernsehen. Sie sind längst in Mode. Die israelische Armee jagt per Hubschrauber und mit Raketen immer wieder hochrangige Mitglieder der militanten Hamas oder des Dschihad Islami. Die US-Armee hat dieses Verfahren bereits in Afghanistan gegen Al-Kaida-Mitglieder angewendet. Unlängst sahen wir wieder einmal eine Sendung auf Al Djasira. Da wurde berichtet, dass eine Bombe, die aus einer Drohne abgefeuert worden war, einen hochrangigen Verhörspezialisten der Hamas nahe Kandahãr getötet hatte. Der Name des Mannes wurde mit Ahmad Romhi angegeben. Wir haben uns alle gefragt, wie der Mann in dieser kurzen Zeit von Samangãn nach Kandahãr gekommen war. Schließlich sind das sechshundertfünfzig Kilometer unwegsames Gelände.«

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