George Tenner - Jenseits von Deutschland

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Wir waren sechs junge Männer sechs Männer, die sogar voller Hoffnung in den Krieg zogen. Was ist nur aus uns geworden?
Der Afghanistan-Krieg bildet in George Tenners Roman den Schauplatz für junge, deutsche Soldaten, die im Auftrag ihres Heimatlandes ausziehen, um Hilfe beim Aufbau eines verwüsteten Staates zu leisten und die unweigerlich durch die vorherrschende Brutalität im Kampf gegen die aufständischen Taliban ihren Idealismus verlieren. In episodenhaften Auszügen, versetzt mit den realen und als offiziell geltenden Ereignissen aus diesem Krieg, beschreibt der Autor das Bemühen seiner Protagonisten, sich fern der Heimat am Hindukusch in einer feindlichen Umgebung zurechtzufinden. Sie bestreiten dabei nicht nur einen Kampf um das eigene nackte Überleben, sondern befinden sich dabei auch auf der Suche nach einer moralischen Rechtfertigung des Einsatzes. Neben den Gefallenen kehren die Verbliebenen, seelisch und körperlich schwer verletzt, zurück in ein Heimatland, das sich zu Großteilen gegen seine Teilnahme am Einsatz der ISAF ausspricht, und finden dort keine Möglichkeit mehr, sich in ein normales Leben wiedereinzugliedern.

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Er verspürte Hunger. Zeit für eine Mahlzeit, dachte er, als er aus der Berliner Straße in die Mauerstraße einbog. Es ist eine Ringstraße, die um den Innenstadtkern führt, einbahnig mit einem Kirchlein aus Backstein und weißem Turm. An der Kreuzung Mauerstraße zur Treuenbrietzener lag die Gaststätte Zur Alten Brauerei in einem historischen Gebäude. Jerôme stellte das Fahrrad ab, schloss es an und betrat die Gaststube.

Schwere Eichenhölzer unbestimmbaren Alters stützten die Decken.

Obwohl es erst früher Nachmittag war, hatte die Wirtschaft einigen Zuspruch. Am Stammtisch saßen eine Handvoll ältere Herren, die sich ungeniert über die Veränderungen der tausendjährigen Stadt unterhielten, die der Ort erfuhr. Es waren Einheimische meist und Patienten der Heilstätten, die ihren Ausgang wahrnahmen, indem sie für eine Zeit in das Leben außerhalb des Krankenhauses eintauchten.

Deutlich war herauszuhören, dass nicht einhellig die Meinung vertreten wurde, dass die Einheit Deutschlands, die 1989 überraschend über sie hereingebrochen war, einen Segen für die hier verwurzelten Menschen darstellte. Während die Erneuerung und Restaurierung historischer, mittelalterlicher Gebäude gelobt wurde, schalt man die Heuschrecken, die auch hier bemüht waren, Fuß zu fassen und den Einheimischen das Wasser abzugraben.

An einem der hinteren Tische saßen sechs junge Männer, vier davon in Uniform, zwei in Zivil.

Jerôme nahm an einem der unbesetzten runden Tische Platz. Er bestellte ein Schweinefilet mit Spargel und ein in eigener Produktion des Hauses gebrautes Bier. Während des Essens war er bemüht, Wortfetzen von dem Tisch aufzufangen, an dem die Rekruten saßen. Offensichtlich schmeckte den jungen Männern das heimische Bier, und so war nach kurzer Zeit der Anstieg des Lärmpegels nicht zu überhören. Und auch hier gab es eine heftige Diskussion. Diesmal war es ein Pro und Contra über den Afghanistaneinsatz.

»Wir werden es diesen mittelalterlichen Banausen schon zeigen«, ließ sich einer der Männer großmäulig vernehmen. Ein anderer gab kleinlaut zu bedenken, dass schon mehr als dreißig deutsche Soldaten am Hindukusch gefallen waren.

»Wir stehen im Norden, nicht im Nordosten, und da ist es relativ friedlich.«

»An diesem Land haben sich schon Großmächte die Zähne ausgebissen, die Engländer, zuletzt die Russen und jetzt die Amerikaner. Und wisst ihr was? Die Europäer sind dumm genug, da mitzumarschieren! Wir marschieren in den Untergang!«

»Halt’s Maul, Eddie!«

»Recht hat er«, sagte einer der beiden Männer in Zivil.

»Ein Lied! Auf der schwäb’schen Eisenbahn, erste Strophe!«

Die Kellnerin kam an Jerômes Tisch. »Schmeckt es Ihnen?«

Sie ist eine hübsche Person, dachte Jerôme, jung, schlank und wirklich gut aussehend. Er dachte an seine eigene Freundin Rachel, die mit ihm Schluss gemacht hatte, weil sie nicht bereit war, sein freiwilliges Engagement innerhalb der Armee mitzutragen. Sie war eine Verwandte des Leipziger Kantors der liberalen Gemeinde, hielt sich schon aus diesem Grund für etwas Besseres. Es hatte ihn schon eine ganze Weile gestört, dass sie war, wie sie war, von sich und ihrer Ausstrahlung mehr als eingenommen. Die Tatsache, dass die Männer hinter ihr her waren wie die Motten um das Licht, überzeugte ihn, dass sie sich bald einer anderen, vielleicht lohnenderen Partie zuwenden würde. Und was Jerôme weiterhin bedrückte, war, dass sie nahezu gleichaltrig waren. Auf Dauer, dachte er, würde die Gesamtkonstellation zwischen Rachel und ihm ohnehin nicht gut gehen können.

»Jeder hat nur ein Leben«, hatte Rachel gesagt. »Noch bin ich jung genug, habe genügend Chancen und werde nicht versauern, während du den Kriegshelden spielst.«

Umsonst hatte er ihr nahegelegt, dass das heutige Deutschland auch auf seine Bürger jüdischen Glaubens zählen müsse. Gerade bei der Landesverteidigung. An diesem Tag ging ihre Beziehung zu Ende, und Jerôme entwickelte einen regelrechten Widerwillen gegen sie.

»Aus einer noch so schönen Schüssel kann man nichts essen, wenn nichts drinnen ist«, hatte seine Mutter mit Hinweis auf Rachel warnend gesagt.

Rachel war gegangen, und sein eigener Vater hätte fast mit ihm gebrochen. Nun, so weit war es zum Glück nicht gekommen. Viel hatte allerdings nicht gefehlt. Vielleicht war es die Hoffnung, dass Jerôme nach seiner Rückkehr aus dem Kriegsgebiet doch noch für die Übernahme des Traditionsunternehmens zur Verfügung stehen würde, spätestens aber nach den vier Jahren, die sich der Sohn zum Dienst an der Waffe verpflichtet hatte.

»Schmeckt es Ihnen?«, wiederholte die junge Frau ihre Frage.

Jerôme schluckte den letzten Bissen herunter. »Danke, ausgezeichnet. Sie können mir bitte einen Espresso bringen und dann die Rechnung. Sie haben doch Espresso?«

»Ja, natürlich. Einen Espresso und die Rechnung. Gerne doch.«

Er sah der Frau nach, als diese zum Tresen ging und telefonierte.

Am Tisch der Rekruten war für kurze Zeit Ruhe eingekehrt. Man diskutierte jetzt leise. Dann kam laut die Aufforderung: »Jetzt Strophe zwo – mit der schwäb’schen Eisenbahn … zwei, drei …«

»Mit der schwäb’schen Eisenbahn fahr’n wir nach Afghanistan, ich leg schon den Turban an, auf geht’s zu den Taliban!«, grölten die Männer. Nur jener Eddie und einer der Zivilisten schienen den Text vergessen zu haben, stellte Jerôme fest, der die Szene interessiert beobachtete.

Die Kellnerin brachte den Espresso. Sie bemerkte, wie gespannt Jerôme zu der Truppe am hinteren Tisch schaute.

»Es ist immer das Gleiche«, sagte sie. »Sie kommen friedlich herein, fangen an zu diskutieren und trinken mehr, als ihnen bekömmlich ist. Schließlich wird es so laut, dass sich die anderen Gäste beschweren und wir in der Kaserne anrufen müssen, bevor hier eine Schlägerei vom Zaun gebrochen wird. Wenn wir nicht aufpassen, geht die Einrichtung zu Bruch, und das können wir uns nicht leisten. Sind Sie auch einer von denen?«

Jerôme schaute auf die Rechnung. 17,50 Euro für das Schweinefilet mit Spargel schienen ihm nicht gerade billig. Es war eine gute Portion gewesen, der Spargel sauber geschält, sodass er butterweich im Mund zerging. So gesehen war das Essen diesen Preis wert. Nur den Espresso, von dem er nun einen kleinen Schluck nahm, hätte er sich heißer gewünscht. Alles Gute war nicht immer beisammen. »Ich rücke morgen ein.«

Der Leutnant kam in Begleitung eines Hauptfeldwebels und steuerte zielsicher auf den Tisch des Ungemachs zu. »Der Ausgang ist heute für euch beendet«, sagte er in einem ruhigen Ton. »Ihr zahlt jetzt und fahrt mit mir zur Kaserne zurück.«

Er ging zur Kellnerin. »Sie können jetzt abkassieren«, sagte er. »Ich nehme die Jungs mit.«

Die Frau nickte und ging zu dem Tisch. Der Leutnant blieb an der Tür stehen und schaute, dass alles ohne Komplikationen seinen Gang gehen würde. Auch der Hauptfeldwebel, der neben dem Tisch stehen geblieben war, gab seine drohende Haltung auf und lächelte den Kameraden zu. Der Grat zwischen einem friedlichen Abzug und einer explosionsartigen Schlägerei war nur sehr klein. Jeder von ihnen wusste das. Der Abmarsch der Rekruten vollzog sich relativ leise.

Niemand im Gastraum nahm Anstoß daran. Aber alle schauten dem Treiben gespannt zu. Insgeheim hoffte der eine oder andere der alten Herren vom Stammtisch darauf, dass noch etwas passieren möge. Als Voyeure waren sie darauf aus, auf Kosten anderer beste Spannungsunterhaltung geboten zu bekommen. Aber dieses Mal wurden sie enttäuscht, und so gingen die Unterhaltungen über den Sinn oder Unsinn der deutschen Wiedervereinigung weiter.

Jerôme war gerade dabei, das Kabel zu lösen, welches das Fahrrad vor einem Diebstahl sicherte, als die beiden Zivilisten, die an dem Tisch der Rekruten gesessen hatten, herauskamen. Lauthals diskutierten sie, dass der Leutnant sicher ein ganz patenter Kerl sei, denn er hatte die Rekruten in einem leisen, zivilen Ton zum Gehen aufgefordert.

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