George Tenner - Jenseits von Deutschland

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Wir waren sechs junge Männer sechs Männer, die sogar voller Hoffnung in den Krieg zogen. Was ist nur aus uns geworden?
Der Afghanistan-Krieg bildet in George Tenners Roman den Schauplatz für junge, deutsche Soldaten, die im Auftrag ihres Heimatlandes ausziehen, um Hilfe beim Aufbau eines verwüsteten Staates zu leisten und die unweigerlich durch die vorherrschende Brutalität im Kampf gegen die aufständischen Taliban ihren Idealismus verlieren. In episodenhaften Auszügen, versetzt mit den realen und als offiziell geltenden Ereignissen aus diesem Krieg, beschreibt der Autor das Bemühen seiner Protagonisten, sich fern der Heimat am Hindukusch in einer feindlichen Umgebung zurechtzufinden. Sie bestreiten dabei nicht nur einen Kampf um das eigene nackte Überleben, sondern befinden sich dabei auch auf der Suche nach einer moralischen Rechtfertigung des Einsatzes. Neben den Gefallenen kehren die Verbliebenen, seelisch und körperlich schwer verletzt, zurück in ein Heimatland, das sich zu Großteilen gegen seine Teilnahme am Einsatz der ISAF ausspricht, und finden dort keine Möglichkeit mehr, sich in ein normales Leben wiedereinzugliedern.

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»Und beim nächsten Besuch bekamen Sie das Rad.«

»Nein, nein. Nicht beim nächsten Besuch. Aber zum nächsten Weihnachtsfest. Die Bescherung näherte sich, und ich war sicher, ein solches Rad zu bekommen. Es gab allerlei kleinere Geschenke, über die ich mich auch freute, aber das Rad war nicht dabei. Also war ich auch enttäuscht. Als ich am kommenden Morgen aufstand und zum Frühstück gerufen wurde, stand das Rad da. Ich war vor Freude ganz aus dem Häuschen. Der Weihnachtsmann, sagte man mir, habe es am Vortag vergessen abzugeben und es nachträglich während der Nacht gebracht.«

Wieder machte sich der Arzt eine Notiz.

»Und Ihre Großmutter? Wie stehen Sie zu ihr?«

»Die Omi ist eine ganz liebe, aber durchaus resolute Frau.«

»Was meinen Sie mit resolut?«

»Sie sagt mir Sachen, die mein Opi nie sagen würde.«

»Nennen Sie ein Beispiel.«

»Sie kritisiert mich, sagt manchmal auch Dinge, die mir nicht so gefallen.«

»Nennen Sie ein konkretes Beispiel«, wiederholte der Arzt.

»Ich war in der zwölften Klasse und stand kurz vor dem Abitur. Nach einem Schulwechsel hatte ich das Gefühl, gemobbt zu werden.«

»Wie kam es zu der Annahme, man wolle Sie mobben?«

»Ich hatte das Gefühl, alle lehnten mich ab.«

»Wirklich alle?«

»Nur eins der Mädchen hatte sich in mich verliebt. Ich brachte es mit nach Hause. Sabrina war zwei Jahre älter als ich und natürlich erfahrener. Mein Interesse an Mädchen war wesentlich kleiner als umgekehrt. Damals wusste ich nicht einmal, was Pubertät ist.«

»Das passte Ihrer Mutter nicht?«

»Nein, ganz und gar nicht. Sie redete mit mir und drang darauf, dass ich das Verhältnis zu dem Mädchen beendete.«

»Können Sie mir sagen, warum das so war?«

»Sie meinte, es sei viel zu früh für mich, mich an ein Mädchen zu binden.«

Während sich der Psychiater wieder Notizen und ein weiteres Kreuz auf den zweiten Bogen machte, den er vor sich liegen hatte, fragte er: »Und die Eltern des Mädchens?«

»Es war eine Unternehmerfamilie, die die ganze Sache viel lockerer sah. Als sie mich einmal einluden, wollten sie, dass ich mit ihrer Tochter in deren Zimmer übernachte.«

»Und?«, drängte der Psychiater.

»Ich habe es nicht gemacht. Ich dachte an die Worte meiner Mutter.«

»Sie waren also folgsam? Hat sich das Mädchen nicht geärgert, dass Sie gerade bei dieser Gelegenheit folgsam waren?«

»Nein. Na ja, vielleicht ein klein wenig. Aber bisher hatte meine Mutter immer den Ton angegeben, wenn etwas in unserer kleinen Familie geschehen sollte.«

»Und Sie haben immer gehorcht?«

»Meistens.«

»Was heißt das?«

»Ich habe immer versucht, meine heimlichen Wünsche erfüllt zu bekommen.«

»Nennen Sie mir ein Beispiel.«

»Wir waren im Urlaub auf Usedom. Ich sah einen sündhaft teuren Pullover, den ich haben wollte. Meine Mutter sagte, sie sei nicht bereit, dafür so viel Geld auszugeben. Es war die Zeit, wo sie noch nicht so viel Geld verdiente, um überflüssige Dinge zu erwerben. Und der Urlaub war schon über die Maßen teuer.«

»Aber Sie wollten den Pullover unbedingt haben«, stellte der Arzt lapidar fest. »Unbedingt … Wie alt waren Sie da etwa?«

»Vierzehn oder fünfzehn und ganz schön eitel, weil ich zu den am besten angezogenen Kindern der Schule zählte.«

»Ihre Mutter gab also in bestimmten Dingen immer nach. Das heißt, wann immer Sie sich etwas wünschten, bekamen Sie Ihren Willen, wenn sich das irgendwie machen ließ.«

»Ja. Ich führte sie an jedem Tag unseres Urlaubs an dem Geschäft vorbei, in dem das begehrte Teil ausgestellt war. Und jeden Tag sagte sie Nein. Aber am letzten Urlaubstag hatte ich sie so weit, dass sie einverstanden war und mir den Pulli kaufte.«

»Sie hatten wieder Ihr Ziel erreicht.«

»Ja.«

»Glauben Sie, dass das mit einem gewissen Komplex in Verbindung gebracht werden muss, weil sich ihre Mutter möglicherweise die Schuld dafür gibt, dass Sie ohne Vater aufgewachsen sind?«

»Ich weiß nicht recht. Ich habe den Vater ziemlich spät vermisst. Und um ehrlich zu sein, da auch nur manchmal, wenn andere Kinder vor der Klasse in der Schule von ihren Vätern erzählten und ich keinen Vater vorzuweisen hatte. Da habe ich ihn in der Tat vermisst.«

»Wissen Sie noch, zu welcher Zeit das war?«

»Etwa von der ersten bis zur fünften Klasse. Sonst ist das eine Seltenheit, aber da hatten alle Kinder einen Vater. Nur ich nicht.«

»Haben Sie Ihre Mutter nach dem Verbleib des Vaters gefragt?«

»Ja, zweimal. Einmal in Berlin. Sie hat mir erklärt, dass der Vater uns verlassen hatte, als ich zwei Jahre alt war. Sie sagte, er habe sich nicht so viel aus mir gemacht, wollte gar nicht, dass ich zur Welt kam, weil er noch nicht so weit sei, eine Familie mit Kind zu akzeptieren. Das habe noch Zeit.«

»Und das zweite Mal?«, fragte der Arzt, als Christoph seinen Bericht einen Augenblick unterbrach.

»Das zweite Mal am Mittagstisch bei meinen Großeltern. Da hat sich auch die Omi eingeschaltet und mir gesagt, dass es die Entscheidung meiner Mutter war, einen Mann zu verlassen, der die Hilfe seiner Familie in den Wind geschlagen hatte, der von seinem Sohn so recht nichts wissen wollte und wohl ein Versager war.«

»Inwiefern?«

»Er fing einige Arbeitsstellen an, um nach zwei, drei Monaten festzustellen, dass es nicht nach seinem Geschmack war, gerade diese Arbeitsstelle auszufüllen. Er behauptete, man würde ihn brüskieren. Das Wort Mobben gab es damals noch nicht. Jedenfalls nicht in der DDR.«

»Zum Beispiel?«

»Er bekam eine Stelle als Beleuchter beim Theater und fing dort an, laufend zu diskutieren. Da hat man ihn, der ja gar keine Erfahrung am Theater hatte, in die Schranken gewiesen. Folglich hat er sofort beleidigt die Stelle geschmissen.«

»Haben Sie noch ein Beispiel?«

»Er hatte wohl ein wenig Ahnung davon, Fernsehgeräte zu reparieren. Es war ein Boomberuf zu einer Zeit, als auch in der DDR derartige Geräte zum Verkauf standen. Eine Weile hat er das wohl auch gemacht.«

Als Senz schwieg, fragte der Arzt: »Möchten Sie etwas trinken? Einen Kaffee vielleicht oder ein Wasser?«

»Gern. Ein Wasser, bitte. Dann bot man meinem Vater einen Studienplatz an. Meine Großeltern, die wollten, dass meine Mutter einen Mann hat, der seinen Weg macht und eine Familie auch ernähren kann, boten finanzielle Unterstützung an. Mein Erzeuger hat den Studienplatz abgelehnt. Stattdessen wollte er meine Mutter davon überzeugen, sie solle ihre Anmeldung zum Kauf eines Trabants, die eine Wartezeit von rund zehn Jahren beinhaltete, in eine Anmeldung auf einen Wartburg ändern. Meine Mutter war realistisch genug, zu erkennen, dass die Kaufsumme für einen Wartburg für sie nicht aufzubringen gewesen wäre, da der Vater fortdauernd arbeitslos war. Er war nicht arbeitslos, weil es keine Arbeit gab, sondern weil er keinerlei Arbeit akzeptierte. Stattdessen kaufte er sich ein Rennrad der Marke Favorit und spielte Friedensfahrt

»Und lebte vom Verdienst Ihrer Mutter? Ist es das, was Ihnen nahegebracht wurde?«

»Ja.«

»Von Ihrer Mutter?«

»Und meinen Großeltern.«

»Vermissen Sie Ihren Vater heute noch manchmal?«

»Nein.«

»Denken Sie nie an ihn?«

»Nein, nie.«

»Sie haben auch nicht einmal daran gedacht, nachzuforschen, was Ihr Vater jetzt macht?«

»Ich habe einmal meiner Mutter damit gedroht, als ich sauer auf sie war. Aber es war nicht ernst gemeint.«

»Also haben Sie daran gedacht, nachzuforschen, was mit dem Mann in den über zwanzig Jahren passiert ist?«

Christoph Senz lächelte. »Nein, nicht wirklich. Meine Mutter hatte während der ganzen Zeit meines Erwachsenwerdens niemals auch nur den Hauch eines Zweifels daran gelassen, dass sie diesem Mann niemals mehr zu begegnen wünsche.«

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