Der Dschihad ist für viele Muslime die, wenngleich missverstandene, Ehrenpflicht, die ungläubigen und meist amerikanischen Besatzer, denen es nur ums Öl geht, von ihren heiligen Stätten zu vertreiben. Für die amerikanischen Industriellen und Banker hingegen ist es der militärische Ungehorsam einer dummen, schwitzenden und meist vollbärtigen Minderheit, die der Vision eines Kaufmanns aus Mekka anhängt, der noch zudem Analphabet gewesen war.
Der verzweifelte Aufstand der Juden im Warschauer Ghetto um Mordechaj Anielewicz war das heldenhafte Aufbäumen Davids gegen Himmlers Goliath. Für die SS unter dem Detmolder Gruppenführer Jürgen Stroop waren die Ereignisse hingegen nichts weiter als reiner Terrorismus.
Immer muss ein Staatswesen, ein Leviathan, in seiner scheinbaren Allmacht und Arroganz, damit rechnen, dass jene Menschen, die er aus poltischen, religiösen oder wirtschaftlichen Erwägungen, die letztendlich nur maskierter Egoismus sind, ausgrenzt und von der Teilhabe an den Segnungen der Gesellschaft ausschließt, ob sie sich nun in herausragender und außerordentlicher Weise darum bemühen oder nicht, zum aller letzten und archaischsten Mittel der militärischen Gewalt greift, wenn sie nicht mehr weiter zu verlieren haben, als nur noch ihr Leben.
Wie die Geschichte dann einmal darüber richten wird, zumal, wie sie morgen oder vielleicht in hundert Jahren darüber richten wird, steht jedoch auf einem ganz anderen Blatt!
Die Gewalt ist die Totenklage jener, die ewig ausgegrenzt bleiben, aus einer Welt, deren Ressourcen sich andere Wenige unter die Nägel gerissen haben und die sie nun mit Waffengewalt und mit den von ihnen gekauften und unterwanderten Staatswesen hartnäckig und bis zur Selbstaufgabe verteidigen, um nicht aus ihrem Überfluss teilen zu müssen.
Immer sind Gewalt und Terrorismus, sind Tod und Sterben, mit sogenannten randständigen Gruppierungen der Gesellschaft verbunden gewesen. Mit jenen Verzweifelten, die im Leben zu kurz gekommen waren oder die den zu kurz Gekommenen ihre Stimme und ihren Leib liehen.
Es waren religiöse und nationale Minderheiten, die man nicht leben, nicht überleben ließ. Es waren Sozialdemokraten und Kommunisten, Revolutionäre und Sozialrevolutionäre.
Und doch denkt jeder, der sich mit der Ausgrenzung von Menschen aus der Gesellschaft, mit Chancenlosigkeit und mit Aufbegehren gegen diese beschäftigt, stets und zuallererst an eine Gruppe. Eine Gruppe, die ein ganzes Volk in seiner wechselvollen und leider meist tragischen Geschichte repräsentiert: die Juden!
Die Juden sind das Volk der Ausgegrenzten und Verfolgen dieser Erde, gehasst und geächtet von nahezu allen Völkern, unter die sie sich im Verlaufe ihrer verzweifelten Wanderschaft immer wieder neu mischten, schienen die Nationen sie zu hassen und zu ächten, als ob sie eine Krankheit wären.
Nichts, keine noch so verzweifelten Assimilationsbemühungen, um beispielsweise dadurch deutscher zu sein als der deutscheste Deutsche, russischer als der russischste Russe, spanischer als der spanischste Spanier; kein noch so herausragender Fleiß in ihrem täglichen Tagwerk; keine noch so brillanten und herausragenden Leistungen in der Wissenschaft, in der Kunst oder in der Politik, haben dieses Volk je vor der dumpfen Gier und den brutalen Nachstellungen seiner Mitmenschen, unter die es sich in der Hoffnung auf Überleben und ein wenig Anerkennung gemischt hatte, bewahren können!
Ganz im Gegenteil! Je eifriger sie sich um Assimilation und Bürgerrechte bemühten, je besser sie in ihren Gewerken und Disziplinen wurden, um so verdächtiger machten sie sich und um so stärker entwickelten sich Neid und Missgunst unter jenen Völkern, die sie aufgenommen hatten.
Was also blieb einem Juden, der für die Pest haftbar gemacht wurde, für das Leiden Christi am Kreuz auf dem Golgataberg, für das Verschwinden von Kindern, für die angebliche Schändung von Hostien, für den durch Deutschland verlorenen Ersten Weltkrieg und für den massenhaften Bankrott vieler kleiner Betriebe und Handwerksbetriebe während der Weltwirtschaftskrise? Was blieb ihm, außer sich lynchen zu lassen oder bestenfalls noch mittellos in der Gosse zu verhungern? Es blieb ihm nur der Griff zur Gewalt!
Und so ist die Geschichte dieses von Anbeginn stets immer wieder in seiner blanken Existenz bedrohten Volkes nicht nur eine Geschichte des friedfertigen Leidens und Erduldens staatlicher Tyrannei, sondern auch eine Geschichte, des, zumindest punktuellen, verzweifelten Aufbegehrens dagegen.
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