Ralph Ardnassak - Der Zornige - Werdung eines Terroristen

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Der Zornige: Werdung eines Terroristen: краткое содержание, описание и аннотация

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Denn der Tod war etwas, dem niemand entging und im Sterben und im Tode wurden alle Menschen wieder gleich und die Gegensätze zwischen ihnen schwanden angesichts des Todes dahin, das hatte ich schließlich oft genug hier in der Klinik erlebt.
Der Tod war der einzig wahre und wirkliche Gleichmacher, der über die Menschen damit kam, wie die große Französische Revolution, die mit ihrem Terror auch alle gleich gemacht hatte.
Der Tod war der große Gleichmacher. Er war derjenige, der aus den verfeindeten und sich bekämpfenden und beneidenden Menschen am Ende doch endlich wieder Brüder machte, indem er sie alle dasselbe erleiden ließ und sie in sich wieder vereinte.
Vor diesem Hintergrund war es vollkommen sinnlos, dem Tode durch Gier entrinnen zu wollen.

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Ich musste vom handelnden Subjekt zu einem bloßen Objekt werden, das nichts sagte, nichts tat und nichts dachte, das nicht einmal stoffwechselte und atmete, sondern lediglich und möglichst unauffällig da war, wie ein einfaches Möbelstück, nur weniger präsent und raumfordernd. Weil Raumforderung schon wieder eine veritable Unverschämtheit gewesen wäre, die sie erregt hätte.

Ich dachte in diesem Moment oft an den Wunsch meines Schwiegervaters, eine Pistole besitzen zu wollen. Eine richtige Pistole, eine scharfe Pistole. Gott sei Dank hatte er diesen Wunsch nur ein einziges Mal, wenn auch dabei mit großem Nachdruck, geäußert und dann nie wieder. Und zu welchem Zweck er diese Pistole letztendlich gebrauchen wollte, lag dabei völlig klar auf der Hand.

Nun aber, angesichts meines eigenen Leidens, kam es mir in den Sinn, dass ich es doch eigentlich war, der einer solchen Pistole viel dringender bedurft hätte, um dem Grauen dieser Welt damit auf schnelle, schmerzlose und dadurch gnädige Weise zu entfliehen.

Zu Hause war ich mit einer bösartigen Person konfrontiert, die, sobald sie nur am Morgen ihre Augen aufgeschlagen hatte, den Sinn ihres Daseins darin zu finden schien, auf sämtlichen erreichbaren Personen, ihre Mutter einmal ausgenommen, unausgesetzt herum zu hacken, bis sie endlich zu einer widerspruchs- und willenlosen Masse von Menschenbrei geworden waren, die sich mit einfachen Haushaltsgeräten ganz bequem lenken ließ.

Der menschliche Geist neigt stets dazu, sich aus einer Welt des höchsten Drangsales zu befreien. Sei es nun durch Selbstmord oder dadurch, dass er sich anderen Beschäftigungen, vorzugweise dem Lesen, welches selbst Strafgefangenen gestattet ist, zuwendet.

Selbst der verzweifelte Geist eines Individuums bedarf dieser Nahrung, die ihn von den unerträglich gewordenen Umständen seines äußeren Lebens heim und hinweg führt, in die innere Landschaft des menschlichen Geistes, von der zumindest die Buddhisten sagen, sie sei so unendlich reicher und vielfältiger, aber auch bizarrer, als die äußere, die materielle Welt.

In jener Zeit begann ich, mich noch viel stärker als vorher, für den Terrorismus zu interessieren und mit dem Terrorismus zu beschäftigen.

Vielleicht anfänglich deshalb, weil ich das Auftreten meiner Frau mir gegenüber als Terrorismus empfand und wahrnahm. Doch je tiefer ich schließlich in diese Materie eindrang, umso mehr stellte ich schließlich fest, dass jenes Verhalten pure Tyrannei darstellte und dass Terrorismus letztendlich nur ein Aufbegehren der Schwachen gegen die Tyrannei darstellte. Ein Aufbegehren der stimmlos und ohnmächtig Gewordenen, denen ein arroganter Leviathan von Staat jeden Dialog und häufig genug jedes Existenzrecht verwehrte, sondern ihnen stattdessen in zynischer Konsequenz die geballte Macht der Militär- und Polizeimaschinerie entgegen schickte, über die er gebot, die Skrupellosigkeit ihrer vermummten und gepanzerten Sondereinheiten, die auf schnelles Töten getrimmt worden waren und die gelenkten Medien, in deren Berichterstattung das Phänomen regelmäßig dämonisiert und verteufelt wurde.

Ich las die zweifellos tendenziös gefärbten Publikationen eines Stefan Aust über den sogenannten Baader-Meinhof-Komplex, deren Intention man nur verstehen konnte, wenn man den Privatmann Stefan Aust näher beleuchtete.

Zweifellos ein Mann, getrieben von handfesten wirtschaftlichen Interessen, Gesellschafter einiger TV-Produktionsfirmen, dem von verschiedener Seite bereits vorgeworfen worden war, private mit geschäftlichen Belangen zu verquicken und damit gegen den Anspruch der journalistischen Unvoreingenommenheit zu verstoßen. Ein Pferdeliebhaber und Pferdezüchter, dem der SPIEGEL den Abschied mit angeblich vier Millionen Euro versüßt habe; Gesellschafter, Geschäftsführer und Miteigentümer eines etablierten Fernsehsenders und zugleich Herausgeber einer bedeutenden Tageszeitung. Ein Mächtiger also, ein Reicher, einer der sich aufgrund der zuletzt genannten beiden Eigenschaften zu den Eliten dieses Landes rechnen lässt, wobei nun nicht mehr verwunderlich erscheint, was so einer eifernd über Leute schreibt, die die ungerechten sozialen Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland mit der Waffe in der Hand und der Rohrbombe in der Tasche revolutionieren wollten.

Terroristen erschienen mir immer mehr wie ausgegrenzte Kinder, die sich gegenüber einem arroganten Staat, der sich selbst genügte und niemandem mehr, als nur noch den Reichen zuhören wollte, nicht anders verständlich konnten, als durch die universelle Sprache der Gewalt, die im Grunde ein Schrei der Ohnmacht war.

Gewalt, das war die Sprache der Stimmlos gewordenen Menschen; die Stimme jener Individuen, die der Staat als „randständig“ bezeichnete und über die er es gewohnt war, einfach hinweg zu gehen, wie eine Straßenwalze über den frischen Kies.

Gewalt wurde überall und zu jeder Zeit und in jedem gesellschaftlichen Kontext sofort verstanden, wenn auch nicht gebilligt und meist sofort medial gebrandmarkt und polizeilich und militärisch verfolgt und ausgemerzt.

Gewalt war die allererste, die nonverbale und quasi tierische Form der Kommunikation, in die ein von der medialen Allmacht eines Staatswesens mundtot gemachter Mensch zurück fiel und die er sich zu eigen machte, als sei er instinktiv in die Zeit des Neolithikums zurück gefallen.

Das in seiner Existenz bedrängte Individuum kennt nur zwei Reaktionsmuster, weil sie in ihm genetisch angelegt sind: den Fluchtreflex und den Griff zur Gewalt. Beide erscheinen ihm instinktiv geeignet, um eine unerträglich gewordene äußere Situation aufzulösen.

Wer nicht mehr sprechen, nicht mehr diskutieren, nicht mehr argumentieren will, weil er nicht gehört wird und weil sein Wort untergeht in der Flut des Geschwafels rund um irgendwelche Produkte, die noch verkauft werden müssen, obschon sie im Grunde niemand mehr braucht, der greift nicht selten zur Gewalt, weil deren Stimme lauter und greller ist und die Detonation einer Kofferbombe das schrille Gedudel der Werbespots noch immer übertönt.

Wem man nicht zuhört, obschon er vor lauter subjektiv empfundenem Schmerz lautstark schreit, der wird, um nicht stimmlos unterzugehen, um nicht klammheimlich zu ertrinken, im Meer aus Gleichgültigkeit und Egoismus, am Ende zur Gewalt greifen, weil diese sich mit unüberhörbarer Stimme jederzeit und an jedem Ort, ja selbst im tosenden Lärm der Brandung eines produzierenden Betriebes, Gehör zu verschaffen weiß.

Gewalt, das ist die urtümliche, die fast vergessene Sprache, wie sie Kinder gern und oft anwenden, um ihren Willen durchzusetzen, die die ausgegrenzten und jene, die sich ausgegrenzt fühlen, gegenüber einer Gesellschaft zur Anwendung bringen, die sich selbst allein genügt und die in einem Aquarium ihre Spielchen der Macht und der Gefälligkeiten miteinander treibt, während jene Anderen, die Ausgegrenzten, macht- und mittellos draußen stehen und sich die Nasen an der Außenseite der Glaswände des Aquariums platt drücken, aber niemals je hinein kommen!

Die Gewalt zerstört die Glaswände des Aquariums, jener Menagerie der Reichen und der Mächtigen, an die die Ausgegrenzten und die Ausgestoßenen der Gesellschaft, zumindest jedoch jener Teil von ihnen, der sich nicht zum Sterben, zum Erfrieren und Verhungern, in die Obdachlosenheime abschieben lässt, zuvor umsonst und um Barmherzigkeit bittend, geklopft haben.

Die Gewalt ist das letzte sprachliche, propagandistische und zugleich militärische Mittel vor dem eigenen Tod, mit dem sie häufig eng genug verquickt ist und in den sie oft genug unmittelbar mündet.

Was jedoch letztendlich Terrorismus in seiner konkreten Form ist und was Heldentum und Selbstaufopferung für verfolgte Minderheiten, darüber gehen die Meinungen auseinander und darüber richtet selbst die Geschichte in ihren einzelnen Epochen unterschiedlich. So ist der Kampf der IRA für viele katholische Iren nur ein legitimes Mittel, um sich nicht endgültig von den Futtertrögen des Landes durch die protestantischen britischen Kolonisten verdrängen zu lassen, ein heldenhafter Kampf, den die katholischen Söhne und Töchter des geschundenen Landes führten. Für die feinen Herren jedoch, die im Londoner Ober- und Unterhaus sitzen, ist es Terror, der mit Gewalt und mit äußerster Brutalität bekämpft und vollständig ausgerottet werden muss!

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